An der Strasse, wenn ein Auto kommt sitz machen lassen ?

  • Aber Cerridwen, ich finde gut, dass du das so machst.
    Habe meinem Hund auch Stop! als eines von zwei "Superkommandos" beigebracht. :smile:

  • Und da sieht man mal, jeder erzieht seinen Hund anders,hat verschiedene Befehle, und sieht mehr oder weniger Sinn in einer Sache. So ist es doch auch gut,oder? Hauptsache Hund und Halter sind sich einig

  • ich schmeiße mal etwas provokant in die runde, dass meine hunde an der straße ohne leine laufen können müssen. also: jetzt erst mal tief luft holen und in ruhe weiterlesen - ich habe dafür nämlich gründe...

    meine große ist in berlin von einem anderen hund so schwer gebissen worden, dass fast ein vierteljahr kein halsband oder geschirr getragen werden konnte. wir haben zu der zeit mitten in berlin-schöneberg gewohnt. schon allein der weg zum auto, um zum ta zu kommen, ging also gezwungenermaßen an einer straße lang. zudem musste ich gelegentlich auch zum ta, wenn ich kein auto zur verfügung hatte. ich hätte das 25 - 26 kg schwere tier natürlich zum ta tragen können, mit dem taxi fahren können (kosten?! und auch da...weg zum taxi = straße) oder den ta nach hause bestellen können (wäre medizinisch nicht unbedingt möglich gewesen). wieso ich mich getraut habe, den weg auch ohne leine und halsband anzutreten und das auch noch über die nicht gerade wenig befahrene hauptstraße in berlin? weil ich das vorher geübt habe. geübt habe ich das, weil ich von meinem neuf aus leidvoller erfahrung wusste, dass ein hund aus seinem halsband schlupfen kann und mit dem entsprechenden willen auch aus einem geschirr. das hätte für den neuf einmal fast katastrophale folgen gehabt und so habe ich mit der schon geübt. ja, ich war froh, dass mein hund auch im großstadtverkehr ohne leine laufen konnte.

    dann weiß ich von einem mädel, das in meiner agigruppe war, dass ihr hund beim aussteigen aus dem auto auf den bürgersteig ihrer mutter die leine aus der hand gezogen (nicht gerissen) hat, dann was gesehen hat (was weiß keiner) und über die straße gerannt ist. der hund ist angefahren worden, km weit über die straßen von berlin gerannt und ziemlich verletzt im tierheim eingeliefert worden. der hund hatte kein straßentraining ohne leine, was in der entstehung die situation vielleicht hätte entschärfen können (das ist spekulativ - zugestanden).

    nicht zuletzt ist es mir schon passiert, dass ich auf dem bürgersteig umgeknickt bin und die leine loslassen musste. weils so weh getan hat, war ich auch nicht direkt in der lage aufzuspringen. gut, meine große ist eh eine krankenschwester auf 4 pfoten. wenn mir was passiert, kommt sie sofort zu mir. aber es war ein besseres gefühl zu wissen, dass der hund an der straße trainiert ist und nicht wegen jedem furz auf den fahrdamm springt.

    das soll hier erst mal reichen als denkanstoß. ansonsten will ich hier kein straßenlaufen ohne leine propagieren. zudem ist straßentraining ohne leine sehr kniffelig und will wohlbedacht sein, um das risiko auf minimalstem niveau zu halten. ich habe selbst erlebt, wie mein in berlin vermeintlich völlig straßensicherer weimi am stadtrand in der stadt, wo meine eltern leben, der ermahnung bedurfte, die straße als solche zu erkennen. klassisches verknüpfungsproblem. in berlin findet man so ohne weiteres keine straße, an der keine geparkten autos stehen (oder autos an ampeln stehen). mein hund fand also, es könne keine straße sein, wenn da keine stehenden autos sind (bei meinen eltern in der kleinen straße ist kaum verkehr, und die leute haben ihre autos auf dem grundstück oder in der garage). also war umverknüpfen mit dem bordstein angesagt. wir haben das intensiv geübt, da interessiert keine katze, kein anderer hund und auch kein ball, der auf die straße fliegt. aber das war viel arbeit, und die extreme mühe hätte ich mir ohne die schwere verletzung vielleicht auch nie gegeben.

    inwieweit das training von jessi-kisha hier geeignet ist, den hund straßensicher zu machen, mag ich so nicht beurteilen. aber ich werde sicherlich auch nicht ihre frage verurteilen oder gar denn sinn von hunden ohne leine an der straße in frage stellen

    gruß cjal

  • Huhu!
    ich habe (gebe ich zu :ops: ) angesichts der späten Stunde nicht alles gelesen und möchte nur kurz meinen Senf und unsere situation beitragen...

    Meine Große geht hier meist ohne Leine an der Straße- ist so ne 30er kleine Straße. Sie hat ohnehin nicht so weit vor zu gehen. Sie muss sich immer setzen wenn wir überqueren und auf Zuruf hat sie überall stehen zu bleiben odert sich hinzusetzen (das mache ich wenn schnelle Auto kommen, LKWs (Feuerwehr hier vor Ort), Trecker oder der Linienbus. Also alles was laut und/oder schnell ist.
    Mein Jungspund geht an der Leine- er ist noch viel zu unreif und viel zu unberechenbar.
    Seit der kleene dabei ist muss auch die Große (jeh nach Tageszeit und Frequentierung) überwiegend an die Leine. Ich möchte einfach nicht, dass ich mich auf den Kleinen konzentriere und die Große geht doch mal auf die Straße.

    Geht sie ohne Leine muss sie sich momentan IMMER hinsetzen wenn ein Auto passiert, da ich mich dann in Ruhe auf den leinen und dessen Reaktion konzentrieren kann.

    Gute Nacht,
    Kathi+ Co

  • hi martin,

    wie gesagt, die notwendigkeit für mich bzw. meine sicherheit kannte ich vorher schon. und dann hat mir das leben gezeigt, wie es kommen kann. das dämliche an der ganzen sache war noch, dass mein hund eine gigaverletzung hatte, aber ihr temperament hatte so gar nicht gelitten. obwohl sie eigentlich bei der größe der muskelverletzung schmerzen hätte haben müssen. medis gegen schmerzen hat sich nicht bekommen, weil sie trotz allem toben wollte und auch getan hat und das eigentlich nicht sollte :/

    aufgrund dieser erfahrung hat auch mein sheltie ein ausgiebiges straßentraining absolviert und wird auch immer wieder trainiert. und wenn ich zukünftig weitere hunde haben werde, werden auch die an der sache trainieren. ohne die erfahrung? keine ahnung, ob ich da soviel rein gesteckt hätte - da bin ich ehrlich. zumal meine hunde auch gut an der leine laufen und nicht stören und ziehen und so.

    gruß cjal

  • @cjalal:
    Ich find das auch Prima, meine Hunde lernen auch den Bordstein als Grenze kennen (hab grad scheinbar gecshrieben während du gepostet hast).
    Die Große macht das auch ohne probs, egal ob Hund, Katze oder etwas anders auf der anderen Seite lockt.

    Auf die Idee der evtl mal kommenden Notwendigkeit bin ich noch nicht gekommen (glücklicherweise).
    Ja, ich denke auch, dass jeder hund diese grenzen kennen sollte- egal ob mit oder ohne Leine. Eben aus den von dir genannten Gründen.
    Lg kathi

  • hi martin,

    schwer zu erklären. meine hunde lernen als allererstes, dass ich spannender bin als alles andere. und dass man sich auf mich verlassen kann. natürlich sind da auch sachen wie sitz und leg dich dabei. platz kommt erst später bei mir. und wenn ich von anfang an gezwungen bin, mich mit dem hund im straßenverkehr zu bewegen, dann brauche ich für eine kurze strecke schon mal lange, weil ich die straße dann gleich mit einbaue. den neuf habe ich mit 2 jahren übernommen, den weimi mit 9 monaten. die waren also beide schon etwas gereifter und konnten direkt etwas mehr "arbeiten". den sheltie habe ich mit knapp 8 wochen bekommen und den habe ich am anfang im rucksack mit durch den verkehr genommen und nur in berlin über die spielstraße mit laufen lassen, an der ich gewohnt habe. das hat sie aber ganz schnell von der großen gelernt und halt von meiner konsequenz, dass sie warten musste. ganz am anfang wirklich nur warten auf das kommando - ohne sitz oder sonst ein weiteres kommando. im notfall, wenn ein auto kam, auch mal einfach weiter auf dem bürgersteig. nur um himmels willen den welpen nicht lange warten lassen.
    das ganze mit einer mäßig langen leine (max. 3 m). eine schleppleine erscheint mir an der straße nicht ganz so gut zu handhaben (laternen und andere hindernisse, die einem das leben schwer machen können, selbst wenn keine passanten in der nähe sind).
    weitere strecken an der straße (also so 3 minuten normaler gang) habe ich mit der kleinen erst später eingebaut als sie schon etwas älter war und mir für so eine strecke auch schon mal 15 minuten zeit gelassen mit pausen machen und so, damit es nicht zuviel wird).
    ganz wichtig: wenn ich es eilig hatte, bin ich mit den hunden nicht an der straße gegangen, sondern habe sie dann nicht mitgenommen, die kleine im rucksack gehabt oder das auto genommen. einmal eile kann ganz viel arbeit kaputt machen und dem hund dann auch indirekt das vertrauen und die sicherheit nehmen. wieso ist eile mal ok und mal nicht?!
    bei pflegehunden habe ich das in absprache mit den besitzern in abgespeckter form auch so gehandhabt.
    ruhige konzentration hat sich da bewährt. an der straße gibt es bei mir generell kein spiel als belohnung und auch keine aufpeitschend begeistertes verbales lob. ein ruhiges lobendes wort, ein streicheln, ein blick - also etwas was die ruhe und konzentration fördert.
    und nicht zu vergessen, bei der kleinen hatte ich etwas, was ich noch nie hatte, weil ja die anderen mehr oder weniger erwachsen waren: den welpenfolgetrieb. eine tolle erfindung der natur, wenn man sie für sich ausnutzt. wahrscheinlich werde ich so eine eingebaute hilfe wohl nicht wieder bei einem hund haben, weil der nächste mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit wieder ein "gebrauchter" sein wird.
    ich hoffe, das ganze ist ein bisschen verständlich.
    es kommt auch unheimlich auf den hund an, was der anbietet, wie ansprechbar der ist und wie leicht ablenkbar.
    ich merke, wie es mir zu so später stunde wirklich schwer fällt, es noch genauer zu beschreiben.

    gruß und gute n8 cjal

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