!!HILFE!? Merlin und SEINE 5 Minuten Krise

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    Wie die Hundeschulleiterin (bei der schon mehrere Bekannte sehr gute Erfahrungen gemacht haben) sagte, fängt Erziehung halt sofort mit Einzug an.

    Da hat sie vollkommen recht. Allerdings lese ich in Euren Beiträgen eher, dass Ihr viel zu überambitioniert seid, dem Hund jaaa nichts durchgehen zu lassen und etwas falsch zu machen, damit Ihr jaaa nicht einen Hund habt, der Euch terrorisiert. Dabei habt Ihr m.E. etwas ganz Wesentliches vergessen: erst einmal sollte eine Vertrauensbasis mit ganz viel Liebe, Nachsicht und Geduld geschaffen werden, bevor man daran auch nur einen Gedanken verschwenden kann (denn auch Erziehung ist ohne diese nicht möglich). ;)

  • Ok... auch menschlein kann sich ja mal was eingestehen...
    Überambition aus Angst/Unsicherheit könnte gut sein *seufz*
    Naja, meine Hundeerfahrung beschränkt sich bisher auch einfach auf Pflegehunde, die ich früher öfter mal über's WE hatte bzw. einen mal als "Notfallhund" für 3 Monate. Aber die waren ja alle schon erzogen.
    Wir werden auf jeden Fall nen Gang runterschalten.
    Nur das mit dem komplett austicken jetzt in den letzten Tagen hat mir schon fast Angst gemacht, obwohl ich da echt kein Zimperlein bin. (Wie die blauen Flecken von Merlin an meinem Arm bestätigen, die er durch 2 Pullover durch hinbekommen hat *ggg*)
    Aber ich mach mir natürlich auch dann Sorgen, weil bei so nem Tierheimhund weiß man halt nie wirklich, ob da nicht doch ein sogenannter "problemhund" drinsteckt. Und das möchte man natürlich vermeiden.
    Aber ich kann echt nur sagen: Danke für die Tips und die Geduld mit uns. Wir werden unser bestes tun!!

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    Naja... ganz ehrlich... er ist kein dummer hund, denn "sitz" schafft er mittlerweile in den meisten Situationen sogar schon auf reines Handzeichen. Also er lernt an sich relativ schnell.
    Aber bei der Sache mit dem "bleib" ist's nicht einen Zentimeter oder eine Sekunde besser geworden.
    Es ist nicht so, dass ich 12 Stunden am Stück mit ihm übe. Irgendwann muss ich ja auch noch den Haushalt machen oder mal was essen, mich auch mal ausruhen oder was auch immer... also es ist schon dosiert und mit Blick auf seine Verfassung.
    Aber wir üben schon fleißig, bis ich merke, dass er überdreht oder kaum noch Kontakt mehr zu mir herstellen kann. Fordern ja, überfordern nein. (zumindest tu ich echt mein bestes um das zu verhindern, aber auch ich bin schließlich keine Maschine, sondern "Nur" ein Mensch)

    :gott: übt Ihr keine 12 Stunden - das wär ja viel zu viel

    erstmal: ich find es :gut: super, dass Ihr Euch im Vorfeld schon soviel Wissen "angeschafft" habt und Euch soviele Gedanken macht

    ABER: wie Ihr ja seht, es gibt einfach nen Unterschied zwischen Theorie und Praxis
    ganz wie beim Autofahren :roll:

    Ich kenn Eure Situation noch zu gut aus eigener Erfahrung: Als Ersthundbesitzer hat man 1000 Fragen, jeder sagt was anderes, der Hund macht was er will - aber der Alltag muss ja trotzdem irgendwie weitergehen und man will ja auch nix falsch machen. Und alles was man versucht geht schief, nix scheint zu klappen - der "blöde Hund" reagiert einfach nicht so, wie es der Trainer oder irgendwelche Bücher vorhergesagt haben.

    KEEP COOL BABY
    1. Man macht sowieso was falsch. Wahrscheinlich auch noch beim zweiten und dritten Hund, weil Hunde nunmal Individuen sind - also jeder is irgendwie anders. Das macht aber nix :D weil Hunde ja ihr Leben lang lernfähig bleiben, man kann also Fehler - oder Meinungsänderungen - später auch noch "beackern"
    2. Mit "Geduld und fleißig Üben" meinen die meisten Vorschreiber, glaub ich, einen PROZESS der über Wochen und Monate andauert. In 1,5 Wochen geht da garnix - weil das Vertrauen einfach nicht so schnell wächst.
    3. Ich finde es spricht nix gegen ne "Hausordnung" und klare "Spielregeln" - wenn Ihr diese dann auch für IMMER so beibehalten wollt. Dann weiss Euer Hund gleich woran er bei Euch ist, was er darf und was nicht. Hunde mögen klare Strukturen. Aber: ein sooo strenges Regiment nur weil Ihr befürchtet, Euer Hund fühlt sich als "Chef" wenn er Euch folgt??? - Vielleicht folgt er nur seinem neuen "Rudel", weil er sich in der neuen und fremden Umgebung unsicher fühlt?

    bleibt locker - in ein paar Monaten schmuzelt Ihr bestimmt darüber, was Ihr Euch jetzt für nen Kopf macht. ;)

    lg Susa

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    meine Freundin und ich haben seid 1,5 Wochen einen verdammt süssen Mischling! er ist knapp 56cm hoch 3 Jahre alt.

    Bevor er zu uns kam lebte er in Spanien auf der Straße und kam dann nach Herne, ins Tierheim.

    Also mal ganz im Ernst der Hund ist seit 1,5 Wochen bei euch. Vorher hat er 3 Jahre auf der Strasse gelebt.
    Glaubt ihr denn im Ernst der Hunde kann in der kurzen Zeit die er bei euch ist viel lernen?

    Der ist doch noch nicht mal richtig bei euch angekommen. Er muss erstmal kapieren das er jetzt wirklich bei euch bleibt. Auch muss er erstmal lernen das er nicht mehr auf der Strasse lebt sondern bei euch in einer Wohnung, das er sich sein Futter nicht mehr selbstständig such muss, das er unter eurem Schutz und auch unter eurer Aufsicht steht usw, usw.

    Das sind Prozesse die mitunter lange dauern können. So etwas geht nicht von heute auf morgen.
    Ich habe selber eine spanische Straßenhündinn. Bis alles im akzeptablen Rahmen lag hat das fast ein Jahr bei ihr gedauert. Und da ist mehr als ein paar Schuhe bei drauf gegangen.

    Gebt dem Hund ein bisschen Zeit und sucht euch einen guten Hundetrainer dann wird sich der Hund zu einem prima Kameraden entwickeln.
    Nur Mut das wird schon. Meine Kleine ist mittlerweile auch ein super Hund geworden obwohl ich manche Sachen immer noch verbessern muss.
    Das mit dem Bleib hat bei mir fast ein halbes Jahr gedauert bis ich so ca. 50 Meter entfernen konnte.

    Ach und bitte, bitte vergesst das mit dem Nackenpacken. Das ist bei jedem Hund schlimm aber gerade bei diesen Tieren mit ihren zum Teil sehr negativen Erfahrungen mit das schlimmste was ihr machen könnt.

    Schönen Gruß,
    Frank

  • Hallo MimiBO!

    Da Ihr einen Hund habt, der drei Jahre auf der Strasse gelebt hat. Gehe ich mal davon aus, dass Ihr ihn erst an eine Leine gewöhnen müßt. Ihr legt ja einem Herumtreiber "Fesseln" an. Das ist für Ihn noch ungewohnt.

    Ich würde Ihm die Leine auch zuhause anlegen (aber nur unter Aufsicht) und einfach schleifen lassen. Versucht er sich schon hier gegen die Leine zu wehren, dann nehmt erst mal nur ein kurzes Seil.

    So kann er lernen, dass eine Leine ihn nicht ausschließlich am Weglaufen hindert. Beobachtet ihn dabei aus den Augenwinkeln (nicht offensichtlich zu ihm hinschauen), damit Ihr ihn nicht unnötig streßt.

    Was das Zerkauen anbelangt:
    Neben dem langsamen Schrittweise ans Alleinbleiben gewöhnen (was in 1 1/2 Wochen absolut nicht zu schaffen ist), hilft da vorläufit erst mal nur

    1. Aufräumen
    2. Alternative Kaumaterialien, die Ihn auch eine Zeit lang beschäftigen.

    Ansonsten Geduld, Geduld, Geduld!

    Beginnt mit dem Schleppleinentraining erst (dazu mal im Forum suchen, gibt es eine Anleitung von Fluffy), wenn Ihr Euch sicher seit, dass der Hund einigermaßen mit der Leine "zurechtkommt".

    Zum "Beißen" in die Hand:
    Da er NEIN und sowa noch nicht sicher beherrscht hilft für den Anfang, sofern er Euch wirklich mit dem Fang an die Hand geht ein gequitschtes AU. Damit signalisierst Du dem Hund, Du hast mir wehgetan. Darauf reagieren die meisten Hunde, auch wenn sie noch nicht so hören und Du erzielst indirekt Deinen Erfolg.

    Was für Auslaufmöglichkeiten könnt Ihr Eurem Hund eigentlich so bieten?

    Sonst noch viel Erfolg! Hundeanfänger sind in der Regel übermotiviert und wollen keine Fehler machen und das verleitet dann besonders zu Fehlern - geht mir teilweise auch so.

    Achja eine gute Hundeschule würde ich Euch auch noch ans Herz legen.

    Gruß,
    Martin

  • Zitat


    Nur das mit dem komplett austicken jetzt in den letzten Tagen hat mir schon fast Angst gemacht, obwohl ich da echt kein Zimperlein bin. (Wie die blauen Flecken von Merlin an meinem Arm bestätigen, die er durch 2 Pullover durch hinbekommen hat *ggg*)

    Das ist natürlich sch*** und genau dort sollte Ihr auch keine Nachsicht mit Eurem Hund walten lassen, sondern sein Verhalten ganz schnell mit menschlichen Mitteln in Bahnen lenken: Ignorieren, "Nein"-Kommando, Ersatzhandlung anbieten, kurzzeitiges anbinden (wenn außerhalb) oder gar kurzzeitiges aussperren (wenn in der Wohnung).

    Aber das sind sicherlich nur kurze Phasen im Alltag, oder? Somit bliebe der Rest, eine liebevolle Vertrauensbasis zu schaffen, die in den nächsten Wochen sicherlich durch ein gegenseitiges Kennenlernen geprägt sein sollte. Was sagst Du, was versteht er oder auch nicht und was hat er denn so bisher erlebt, was Ihr und insbesondere, was wollt Ihr eigentlich voneinander und wo kann man sich treffen. ;)

  • Zitat


    ... sondern sein Verhalten ganz schnell mit menschlichen Mitteln in Bahnen lenken: Ignorieren, "Nein"-Kommando, Ersatzhandlung anbieten, kurzzeitiges anbinden (wenn außerhalb) oder gar kurzzeitiges aussperren (wenn in der Wohnung).

    Das hatte ich bei mir zum Thema "Beißen" noch vergessen. Das ist ganz wichtig, dass Ihr den Hund danach eine Zeitlang ignoriert.

    Mit dem Nein-Kommando macht nach Aussage vieler hier im Forum, die sich besser auskennen als ich nur Sinn, wenn er das "Nein"-Kommando auch kennt.

    Sonst, kann ich souma nur zustimmen.

    Hier mal noch ein paar Links:

    Zur Schleppleine von Fluffy und anderen (bitte ganzen Thread lesen, da noch wichtige Tipps enthalten):
    https://www.dogforum.de/ftopic19254.html

    NEIN-Kommando beibringen von Fluffy:
    https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…ighlight=fluffy


    Gruß,
    Martin

  • Vielen Dank nochmal für eure ausführliche Hilfe!
    Ja, man will immer alles NOCH besser machen als gut *g*
    Mein Freund war gestern mit Merlin auf dem Bolzplatz und da konnte er sich mal komplett auspowern. Gestern Abend durfte er dann noch ne Runde mit dem Welpen von Freunden spielen, die sich super verstehen und damit war er definitiv zu müde, um irgendwie rumzuticken :^^:
    Heute ging es auch noch ganz gut ... und oh wunder... als er anfing in die Leine zu beißen (nicht komplett zu ticken, nur so "ich will spielen" mäßig), hat das mit dem ignorieren tatsächlich funktioniert...
    Die Leute, die wir dabei dann treffen, müssen auch denken wir hätten einen an der Waffel. Aber wen stört's. Merlin und mich jedenfalls nicht *g*
    Bin durch eure Beiträge auch tatsächlich selbst ein ganzes Stück ruhiger geworden. Puh... das tut mal gut. hihi
    Heute hat er nur zu Hause ein wenig randaliert, als ich Fahrstunde hatte und ich hab mich schon extra selbst nach Hause gefahren, damit ich schneller wieder da bin. Aber mit dem Ausmaß muss man wohl auch einfach mal leben können... und wenn Menschlein jetzt noch was geliebtes liegen lässt: Selbst Schuld, wenn es dann nen richtig guten Grip von Hundezähnen bekommt! :p
    Da fällt mir spontan ein: Das Leben ist bunt und granatenstark! :lachtot:
    Also an alle lieben Helferlein hier: Danke danke danke! Und grüßt eure kleinen und großen Wusel! ;)

  • da das hört sich doch richtig toll an. Ihr werdet garantiert mal ein richtig gutes Team.
    Und du wirst sehen je ruhiger ihr werdet umso entspannter wird auch der Hund.
    Ich wünsch euch alles gutes und eine lange, lange Zeit viel Spaß mit eurem Wauzi.

    Schönen Gruß,
    Frank

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