Schnauzengriff, Alphawurf und Co.
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Versteht mich nicht falsch, ich bin die letzte, die ihrem Hund etwas antun würde. Ich bin absolut gegen Druckmittel oder Erziehungshilfen und würde meinen "Posten" niemals erzwingen.
Vielleicht lässt sich in meinen Augen auch die Definition von Rudelchef wie Du schreibst anders definieren-
Ich denke ein Rudelchef sollte sich über viele Jahre hinweg den Respekt "erarbeiten" vielleicht ein bisschen so, wie Du es deutest, wie Eltern und doch habe ich das sagen!Habe gerade so überlegt, Pedro hat von mir 1x den Schnauzgriff gekriegt und er ist ein sehr souveräner Hund und wie mir heute auch wieder gesagt wurde, die Gutmütigkeit in Person (oder Hund
).Ich glaube die Menge und die restliche Erziehung macht es aus
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Hi,
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Das man es nicht mehr Alles auf den Wolf zurück fürhen kann denke ich auch. Der Wolf an sich wurde von den Menschen schon sehr vermenschlicht, sonst wäre es kein Hund...

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Daraufhin riss ihn sein Herrchen am Stachelhalsband zurück, hielt ihm die Schnauze zu und knurrte ihm in's Gesicht.Das hatte ihm der Hundetrainer so beigebracht. Desweiteren hatte man ihm gezeigt, wie man Jazz die Beine wegzieht und ihn somit auf den Rücken legt, um sich dann auf ihn draufzusetzen, wenn er sich gegen den Schnauzengriff wehrt.
Wenn ich sowas höre bzw. lese frage ich mich immer, was MIR wohl so ein Trainer raten würde...
Nur mal als Beispiel: Mein Hund ist jetzt noch kein Jahr alt, 65cm hoch und 45kg schwer. Wenn er erwachsen ist, rechnen wir mit ca. 70-72cm und ca. 55kg.
ICH bin 1,72cm groß und wiege 52kg.Wie zum Himmel nochmal sollte ich diesen Brocken denn bitte umschmeißen???? Mit Karate???
Mal ganz davon zu schweigen, dass ich mit einer Hand seine Schnauze gar nicht zuhalten könnte.Ergo funktionieren solche "Methoden" sowieso nur bei körperlich unterlegenen "Gegnern". (Und das allein ist scchon ein Armutszeugnis!) Selbst wenn ich eine solche "Gewalterziehung" favorisieren würde, wäre ich gar nicht in der Lage, sie durchzuziehen.
Also müsste ein Trainer, für den Fall, dass Hundchen stärker ist als Herrchen, doch wohl noch einen Alternativplan in petto haben, der funktioniert, ohne körperlich zu werden. Warum wird dann nicht gleich bei allen Hunden anders erzogen? Doch wohl nur, weil solche Menschen gerne mal ihre eigene Stärke beweisen... Den eigenen Ego-Trip auf Kosten des Hundes und des Zusammenlebens zu befriedigen halte ich für mehr als verwerflich.
Das beweist doch nur mal wieder, dass Menschen, die körperliche Gewalt als Lösung ansehen, offenbar nur nicht intelligent genug sind, Probleme auch auf andere Art zu bewältigen - und das gilt nicht nur für die Hundeerziehung!Liebe Grüße,
Sub. -
Meine Hunde kennen diesen Griff auch. Allerdings ist der nicht negativ belegt oder wird zur Strafe eingesetzt. Ich weiß nicht genau wie ein korrekter Schnauzengriff aussieht, aber wenn es dieses Hand-auf-den-Fang-legen ist, dann kennen sie es, wenn ihnen z.B. die Ohren geputzt werden. Das heißt, ich könnte es nie als Strafe einsetzten, weil sie sonst jeden Tag für nichts bestraft werden würden, denn sooft werden hier Augen geputzt!
Sag mal Silvia... Das mit dem streicheln und Nackenpacken versteh ich ansich. Aber
Ich frag mich gerade wegen dem unterscheiden. Hunde lecken den Mund ja nicht zur Strafe, packen den Nacken aber als solches. Ist es dann kein Unterschied ob ich die Nase streichel oder den Hund im Nacken festhalte? Ich hoffe Du kannst meinem Gedankengang folgen/ihn verstehen!? -
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Ich denke ein Rudelchef sollte sich über viele Jahre hinweg den Respekt "erarbeiten" vielleicht ein bisschen so, wie Du es deutest, wie Eltern und doch habe ich das sagen!Genau, den Respekt muss man sich erarbeiten und verdienen!
Und das geht nicht durch Schnauzengriff, Alphawurf und ähnliche körperliche Übergriffe. Und auch nicht durch vermeintliche Rangordnungsbekundungen, wie zB zuerst durch die Tür gehen, zuerst essen etc.
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Ich habe bis jetzt einfach mal nur still mitgelesen.
Vieles ist ja schon dazu gesagt worden.
Das Einzige, was ich noch dazufügen möchte, ist meine Verwunderung darüber, dass es überhaupt zu genannten Massnahmen kommen muss.
Wenn es mir nicht passt, das mein Hund beispielsweise auf dem Bett oder Sofa liegt, dann schicke ich ihn halt runter. Fertig!
Wenn das mit Knurren oder dergleichen kommentiert würde, dann wäre mit 100%iger Sicherheit im Vorfeld schon Etliches in der Kommunikation zwischen mir und meinem Hund schief gelaufen.
Ich sage immer wieder, dass Vertrauen der beste Weg in der Erziehung ist.
Das Schlüsselwort schlechthin.
Und das kann ich auf alle erdenklichen Lebenslagen in der Hund/Menschbeziehung projezieren.Schnauzengriff und Co sind doch nur klägliche Versuche, "Macht" zu dokumentieren.
Der Schuss geht in der Regel nach hinten los...was das letztendliche Ergebnis dieser Erziehung betrifft.
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wenn ihnen z.B. die Ohren geputzt werden.
Jaja Murmelchen..dumm wie immer
Ich meinte Augen nicht Ohren! -
So, hab mir mal gerade alles durchgelesen und finde die Diskussion bis jetzt mal ganz interessant !
Erstmal:
Ich stufe Jazz nicht als hochgradig aggressiv ein. Das habe ich so glaub ich auch nicht gesagt.
Er ist äusserst misstrauisch Fremden gegenüber und mag momentan von ihnen nicht einfach so angefasst werden, zumindest im Kopfbereich.
Von Herrchen toleriert er nach wie vor keine schnellen Handbewegungen, aber wir machen Fortschritte.Heute hatte ich zum ersten Mal Duran dabei und ich bin sooooo stolz auf meinen Grossen !
Ich hab's in mühseliger 2-Jähriger Arbeit hinbekommen, dass ich ihn an der Leine kontrolliere. Wir sind 10 min. Kreise gelaufen um Jazz rum und dann haben wir die beiden an 3-Meter-Leinen locker aneinander gelassen und Duran hat ihn akzeptiert. Das wär vor einem halben Jahr noch schief gegangen, zumal Jazz sehr stürmisch war.Danach hab ich Jazz's Herrchen erklärt, wie ich das geschafft habe und dass es lange gedauert hat, mein Hund mir und meinem Kriterium aber jetzt vertraut.
Wir haben mit beiden Hunden gearbeitet, war etwas schwierig, weil Jazz so aufgeregt war.
Duran war, wie üblich, mit Feuereifer dabei, hat schön konzentriert gearbeitet und sich problemlos von Jazz's Herrchen durchknuddeln lassen.Ich glaube, heute hat er zum ersten Mal gesehen, dass ein 'braver' Hund nicht kuschen muss, sondern auch einfach nur fröhlich, relaxed und offen sein kann.
Jazz hat sichtlich mehr Spass an den Stunden und freut sich jetzt schon, wenn er mich sieht.
Heute hat er mich zum ersten mal auch seine Pfoten anfassen lassen, während er stand.
Das ging bisher nicht, weil er ja befürchten musste, dass sie ihm weggezogen werden.Es geht voran, und zwar positiv.
Wir werden dort im Park übrigens von diversen Männern mit Stachelhalsband-tragenden DSH und Rottweilern belächelt. Die gucken immer zu und wollen mir gerne Tipps geben.
Herrchen hat damit Probleme, da er sich manchmal ein bisschen lächerlich fühlt, aber er wird immer besser im Ignorieren
LG
Chrissi aus dem Land der unverbesserlichen Machos......... -
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ich weiß ja nicht, ob Deine Hunde auf das Sofa dürfen, aber falls ja, dann müssten sie doch sofort runter, wenn sie das Sofa nur für sich beanspruchen würden. Ich denke, dass ist doch auch eine Art Rangfolge, der Hund wird auf dem Sofa geduldet und wenn er meint, er müsse den Platz für sich beanspruchen, wird er von dem Sofa dekradiert!
Moin,
das ist für mich zu schematisch gedacht.
Es ist eben nicht so, dass man ein Programm abspulen kann und dann ist die Dominanz im Griff und die Rangfolge hergestellt.
Der Hund weiß, dass wir keine Hunde sind. Und wir können auch nicht jedes Hundeverhalten duplizieren (mit dem Schwanz wackeln würde z.B. schwierig werden
)Aber der Hund ist rudelgeprägt und wendet seine natürlichen Verhaltensweisen auch auf das Zusammenleben mit den Menschen an. Zumindest versucht er es, muss aber damit scheitern, weil kein Hund in unserer Gesellschaft die Führung über ein Menschenrudel übernehmen kann.
Versucht er es doch, dann gibt es eben die Effekte: Halter beißen, Grundstück ohne Unterlass und aggressiv verteidigen, Gehorsamsprobleme, etc.
Bei manchen Hunden ist es überhaupt nicht nötig, auf die Rangfolge zu achten. Die haben teilweise gar kein Interesse daran, Chef zu werden, hauptsache der Napf ist voll.
Andere sind so extrem, dass man da immer und auf alles aufpassen muss.
Als Halter habe ich die Verantwortung über unseren Hund. Sie zu vernachlässigen, wäre demgemäß verantwortungslos. D.h. der Hund muss unter meiner Kontrolle sein und mir gehorchen. Alles andere kann ich meiner Umwelt und meinen Mitmenschen nicht zumuten.
Wie ich das erreiche, hängt aber immer sehr vom Hund ab.
Wir haben uns anfangs auch sehr mit den Dominanztheorien beschäftigt. Und irgendwann gemerkt, dass wir diese nicht 1:1 anwenden können.
Vor dem Hund essen: Bei uns Unsinn. Fressen ist unserem Hund nicht wichtig, zumindest ist ihm die Reihenfolge völlig egal.
Bett, Sofa darf er aus Reinlichkeitsgründen nicht und er stört da auch (er breitet sich gern aus, sprich würde Bett und Sofa allein für sich haben wollen). Wer meint, dass wir es da mit Reinlichkeit übertreiben, weiß nicht, was und wie ein Flat ist. Kein Graben, keine Schlammpfitze, die nicht mitgenommen wird. Die sind nicht ohne Grund dunkel vom Fell her gezüchtet worden.

Knackpunkt ist bei uns: Wer geht zuerst durch die Tür. Da wartete er früher sehr ungern. Noch heute kann man seinen augenblicklichen Gehorsamsstand daran anlesen, ob er wartet oder drängelt an der Tür.
Das mag bei anderen Hunden und Haltern andere Punkte sein. Vielleicht oder sogar sicher sind manch andere Hunde auch leichter zu erziehen (Flats haben da ja auch zu Recht ihren gewissen Ruf). Wir kommen mit der angepassten Dominanzlehre jedenfalls recht gut klar.
Tschüss
Jörg
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Hi Sleipnir,
ZitatHab ich dich jetzt richtig verstanden?
Führst du Jazzs hochgradige Aggressivität, ausgelöst durch nichtige Anlässe ausschliesslich auf Schnauzengriff und Co. zurück?
Auch wenn ich mit Sicherheit kein Verfechter dieser Maßnahmen bin, aber das ein ansonsten freundlicher Hund so darauf reagiert, kann ich mir irgendwie doch nicht vorstellen, oder?ob Du es Dir vorstellen kannst oder nicht, ich habe ähnliche Geschichten von anderen Hundetrainern gehört, wo das Verhalten des Hundes eindeutig auf derartige Gewaltmaßnahmen zurückzuführen war.
Genaugenommen darauf, dass gegen jugendlichen Übermut und Unerzogenheit mit derartigen Gewaltmaßnahmen reagiert wurde, die Hund einfach nicht verstehen und nicht mit seinem Verhalten in eine Beziehung bringen konnte.
Das waren ein paar Hunde, und bei sämtlichen ging es in die gleiche Richtung. Hund sollte mit Gewaltmaßnahmen beigebracht werden, dass man andere Menschen nicht freudestrahlend anspringt, dass man sich gefälligst Knochen etc. wegnehmen lassen muss usw. Mit zunehmender Gewalt von Seiten des Halters reagierten diese Hunde mit noch mehr Gegengewalt. IdR rein aus Verteidigungsabsicht.
Interessant war, dass sämtliche Probleme innerhalb von ein paar Monaten behoben waren, als die Halter auf "Weichei"-Erziehungsmethoden umstiegen und dabei Hundeverhalten und Lernverhalten beachteten.
Darunter waren Hunde, die schon durch mehrere "Gewalt"-Hundetrainerhände gegangen waren und kurz vor dem Einschläfern standen.
Und wie geschrieben, bei diesen Hunden konnte man ganz klar anhand der Erzählung der Halter erkennen, dass die Gewaltspirale durch die Erziehungsmaßnahmen ihren Anfang nahm und dann immer weiter hochdrehte.
Viele Grüße
Cindy - Vor einem Moment
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