Schnauzengriff, Alphawurf und Co.
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Irgendwie geht es in dem Thread mittlerweile ziemlich durcheinander... hier wird diskutiert über das Einüben von Tricks wie Hinsetzen, Hinlegen oder ähnliches, dann über die Form von körperlicher Strafe, die der Hund verstehen soll, dann darüber, ob wir und sind oder nicht, dann, ob ein Hund mit permanenten Dominanzbestrebungen den ganzen Tag seinem Menschen nachschleicht usw. usw. ...
*puh*
Was mir insgesamt bei den Verfechtern des vermeintlichen "Durchsetzens" auffällt: Es wird dem Hund ständig arglistiges Verhalten unterstellt.
Wenig lese ich davon, dass ein Hund sich frei bewegen darf und einfach Hund sein darf, eher soll er mundtot gemacht werden. Aber das passt nicht: Denn, wenn man als "Chef" Regeln in Anspruch nimmt, die angeblich so artgerecht hündisch sind, dann muss man sich auch an solche halten!
Wie inkompetent muss es dem Hund gegenüber erscheinen, wenn der Mensch durch Angriffe irgendwelche komischen angeblich vom Hund hinterrücks durchgeplanten Dinge eindämmen will, wovon der Hund selbst ja noch nichtmal was ahnt...
Wenn ich meinen Hund hündisch Strafen möchte, dann muss ich ALLE Regeln beachten. Und dazu gehört zum Beispiel die Pyramide, die vor einer körperlichen Strafe stattfindet - und zwar immer, wenn es zu strafenden Maßnahmen unter Hunden kommt. Dabei geht es immer darum, dass man im Prinzip bei Stufe eins die Auseinandersetzung bereits beendet. In den allerseltensten Fällen kommt es bis zur letzten Stufe. Und noch viel seltener in einem intakten "Rudel".
Dann muss ich zudem beachten, dass es nur bestimmte Dinge gibt, die überhaupt bestraft werden und andere Bereiche, da gibt es das gar nicht unter Hunden.
Viele Grüße
Corinna - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Zitat
Was mir insgesamt bei den Verfechtern des vermeintlichen "Durchsetzens" auffällt: Es wird dem Hund ständig arglistiges Verhalten unterstellt.Moin,
wo denn?
Was ist arglistig daran, wenn ein Hund seinen Kopf durchsetzen will? Gar nichts!
ZitatWenig lese ich davon, dass ein Hund sich frei bewegen darf und einfach Hund sein darf, eher soll er mundtot gemacht werden. Aber das passt nicht: Denn, wenn man als "Chef" Regeln in Anspruch nimmt, die angeblich so artgerecht hündisch sind, dann muss man sich auch an solche halten!
Das darf er in dem Rahmen, den ich vorgebe. Und der ist weit gesetzt.
Das darf er nicht z.B. im Straßenverkehr, im Zusammensein mit anderen Menschen und Tieren (außer ich erlaube das), im Haus selbst (er darf nicht das Bett benutzen, Sachen kaputt machen oder Fressen, was er will)
Ich glaube nicht, dass das bei Dir anders ist. Sonst tust Du (und Dein Hund) mir Leid.
Beim Hundesport ist gehorsam ebenfalls notwendig. Da kann nicht der Hund bestimmen, was wie gemacht wird. Sonst wird man zu recht irgendwann von der Gruppe rausgeschmissen.
ZitatWenn ich meinen Hund hündisch Strafen möchte, dann muss ich ALLE Regeln beachten.
Also zumindest für mich möchte ich zwischen Dominanz und Strafe strikt trennen.
Dominanz heißt für mich zunächst einmal, ein bestimmtes Verhalten des Hundes zu verstehenn. Warum macht er etwas? Und was passiert wenn ich es unterbinde oder eben nicht unterbinde.
Unser Hund wird so gut wie nie bestraft. Körperlich sowieso nicht.
Ich toleriere nur ein bestimmtes Verhalten nicht: Zieht er an der Leine, bleibe ich stehen oder wechsel die Richtung. Wo ist da eine Strafe?
Aber ich toleriere nicht, dass er bestimmt, wo es hingeht.
(indirekt bestimmt er es natürlich schon, denn ich werde den Spaziergang so planen, wie es für ihn schön ist, sprich in den Wald oder an die Elbe (Fluss bei Hamburg))Will er zuerst durch die Tür, setze ich mich durch oder schicke ihn wieder zurück.
Ansonsten wird positives Verhalten bestärkt, negatives ignoriert (soweit möglich).
Wie kann ein Hund in unserer Gesellschaft einfach Hund sein? Er ist ihr nicht gewachsen. Er kann nicht wissen, dass ein Briefträger harmlos ist, dann der Nachbarsgarten evtl. tabu ist, dass man nicht fremde Menschen aus der Straße freudig anspringt (insbesondere mit dreckigen Pfoten) usw.
Tschüss
Jörg
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Zitat
Beim Hundesport ist gehorsam ebenfalls notwendig. Da kann nicht der Hund bestimmen, was wie gemacht wird. Sonst wird man zu recht irgendwann von der Gruppe rausgeschmissen.
Und genau den kann ich doch viel besser über gute Motivation erreichen als über Druck? Oder gehörst du auch zu denen, die sagen, Gehorsam MUSS über Druck abgesichert werden, sonst funktioniert er nicht? Oft genug auf diversen Hundeplätzen gehört...
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Zitat
... der Hund ist rudelgeprägt und wendet seine natürlichen Verhaltensweisen auch auf das Zusammenleben mit den Menschen an. Zumindest versucht er es ....
woher weisst Du das?
Weiss irgendjemand von uns wirklich, was unsere Hunde denken? Hat es wirklich etwas mit Chef sein wollen zu tun, wenn Hund nach seinem Herrchen schnappt, ungehorsam ist oder ähnliches? Oder kann es auch ganz anders sein?
Wenn ich mir so anschaue, auf welchen Grundlagen hundliches Verhalten interpretiert wird und wie dann wieder auf diesen Behauptungen aufgebaut und abgekupfert wird, kan ich nur :kopfwand: . Und anschliessend werden diese Beobachtungen von Rudeln auch noch praktisch 1:1 auf die Mensch-Hund-Beziehung projeziert. Irgendwie rtimmt da für mich etwas nicht ...
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Hallo Jörg,
danke für Dein Mitleid. Ich model das mal gedanklich für meine fette Erkältung um, dafür kann ich es gebrauchen
Du denkst, es interessiert einen Rudelchef wo seine "Untertanen" rumschlunzen, wenn die unterwegs sind? Warum sollte es das?
Meine Hunde ziehen nicht an der Leine. Das habe ich ihnen sicher beigebracht. Aber dafür muss ich nicht um die Ecke denken, um mir dafür eine "pseudo-rudel-rangordnungstechnische" Erkärung zu basteln. Es ist eigentlich ganz schlicht: Ich möchte mir nicht die Arme zu Gummi leiern lassen, daher haben sie gelernt nicht zu ziehen. So einfach ist das.
Beim Hundesport mache ich es so, dass ich meinem Hund durch Belohnung beibringe, was ich möchte. Da der Hund das toll findet, macht er das dann immer wieder.
Das ist total entspannt und ich muss wieder nicht um die Ecke denken. Ich denke lieber geradaus. Bin vermutlich zu einfach gestrickt
Es gibt eine Menge praktischer Tricks im Alltag, die ich meinen Hunden auch beigebracht habe, wie viele hier sicher auch.
Ich mag meine Hunde nicht so erziehen, dass ich dauernd kontrollierten dranbleiben muss. Das ist mir zu anstrengend - ehrlich gesagt. Da finde ich es praktischer, wenn ich ihnen einfach sagen kann was ich möchte und sie das gern machen.
Viele Grüße
Corinna -
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Zitat
Und genau den kann ich doch viel besser über gute Motivation erreichen als über Druck? Oder gehörst du auch zu denen, die sagen, Gehorsam MUSS über Druck abgesichert werden, sonst funktioniert er nicht? Oft genug auf diversen Hundeplätzen gehört...Moin,
meiner Ansicht nach erreicht man mit Druck kaum etwas. Wie ich deutlich geschreiben habe, trenne ich zwischen Dominanzansatz und Strafe/Druck.
ZitatWeiss irgendjemand von uns wirklich, was unsere Hunde denken? Hat es wirklich etwas mit Chef sein wollen zu tun, wenn Hund nach seinem Herrchen schnappt, ungehorsam ist oder ähnliches? Oder kann es auch ganz anders sein?
Nun, wir haben eine Tierpsychologin um die Ecke praktizieren, die von sich behauptet, Hundetelepathin zu sein (wirklich wahr)
Natürlich kann es etwas ganz anderes sein, z.B. Angst. Nur weil man Dominanz für gegeben hält, schaltet man doch nicht sein Gehirn für andere Gründe/Erklärungen aus. Ich muss immer individuell auf Hund und Situation schauen.
ZitatWenn ich mir so anschaue, auf welchen Grundlagen hundliches Verhalten interpretiert wird und wie dann wieder auf diesen Behauptungen aufgebaut und abgekupfert wird,
Das ist aber kein Problem allein von Dominanzverfechtern. Das gleiche kannst Du auch zu den Freiheitsfreunden sagen. Wer weiß denn, wie der Hund das wirklich empfindet, was die Freiheit nennen?
Für mich ist bei jeder Theorie wichtig:
- Es muss strikt gewaltfrei erfolgen
- Es muss Erfolg bringen
- Es muss dem Hund und dem Halter gerecht werdenZitatdanke für Dein Mitleid. Ich model das mal gedanklich für meine fette Erkältung um, dafür kann ich es gebrauchen
gute Besserung!
ZitatDu denkst, es interessiert einen Rudelchef wo seine "Untertanen" rumschlunzen, wenn die unterwegs sind? Warum sollte es das?
Keine Ahnung. Aber mich interessiert es. Und mich interessiert es, woran es liegen könnte, wenn unser Hund meinen Befehlen diesbezüglich nicht Folge leistet. Dann muss ich mir eine Lösung ausdenken, wie ich es hinbekomme. Denn es ist meine Aufgabe und nicht die meines Hundes, sich darum zu kümmern.
ZitatMeine Hunde ziehen nicht an der Leine. Das habe ich ihnen sicher beigebracht. Aber dafür muss ich nicht um die Ecke denken, um mir dafür eine "pseudo-rudel-rangordnungstechnische" Erkärung zu basteln.
Vielleicht solte man hier mal differenzieren. Bei dieser Diskussion, die ich wie die meisten wohl nicht zum ersten mal führe, wird viel durcheinander geschmissen.
Bei Fuss gehen ist in der Regel einfach etwas, was der Hund lernt. Dominanz spielt da erstmal keine Rolle.
Das ist so mit dem größten Teil der Erziehung.
Dominanz kann dann zum Thema werden, wenn der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt. Dann kann - muss aber nicht - die Ursache bei Dominanz liegen.
(und hier kann es auch sein, dass er eben nicht an der Leine gehen will)Wenn der Hund gar keine dominanten Veranlagungen hat sondern das Fehlverhalten aus einer Ängstlichkeit kommt, würde ich mit der Dominanztheorie wahrscheinlich die Schäden sogar noch vergrößern.
Dominanz ist eine Möglichkeit, die ich kennen sollte. Ich halte es bei bestimmten Phasen im Leben eines Hundes auch für wichtig, darauf zu achten. Pubertät ist so eine Phase.
Jeder Hund muss Regeln lernen. Die meisten Hunde probieren aus, wo die Grenzen sind.
Und dann gibt es eben noch die Halter, doie massive Probleme mit Hunden haben. Ist der Hund aggressiv, liegt ständig auf dem Sofa, beißt alle weg, frisst als erster, gehorcht nicht, usw., dann solte man sich mal ernsthaft mit Dominanztheorie beschäftigen.
Ist der Hund unproblematisch, gehorcht gut, liegt dennoch aus dem Sofa. Lass ihn liegen, wenn Dich es nicht stört.
Tschüss
Jörg
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Guggug... ich sprach vom Nicht-an-der-Leine-ziehen. Fuss gehen ist nochmal was anderes für meine Hunde. Ist aber im Grunde wurscht - das haben die im Grunde ähnlich gelernt.
Wie muss ich mir einen "dominanten" Leinenzieh-Hund vorstellen und einen "subdomoninanten"?
Viele Grüße
Corinna -
Zitat
meiner Ansicht nach erreicht man mit Druck kaum etwas. Wie ich deutlich geschreiben habe, trenne ich zwischen Dominanzansatz und Strafe/Druck.
Über die (meiner Meinung nach künstliche hergestellten) Dominanzansätze übst du aber IMMER psychischen Druck auf deinen Hund aus! Weil er gar nciht versteht, WARUM er jetzt z.B. immer hinter dir durch die Türe soll. Also nicht falsch verstehen, meine kriegen auch ein "warten", wenn ich erst gucken will, werden aber dafür belohnt und ich setze nicht voraus, DASS sie eben IMMER hinter mir erst gehen. Warum auch?
ZitatNun, wir haben eine Tierpsychologin um die Ecke praktizieren, die von sich behauptet, Hundetelepathin zu sein (wirklich wahr) big grin
Ich denke, du meinst, sie ist Tierkommunikatorin und genau das ganz SEHR hilfreich im Problemhundetraining sein. Ich habe da schon einigen Menschen helfen können im Verständnis zu ihrem Hund und somit dann auch in der Erziehung.
ZitatBefehlen
Allein das Wort tut mir im Zusammenhang mit dem Zusammeleben mit anderen Lebewesen schon irgendwie weh.
Zitatdie Ursache bei Dominanz liegen.
(und hier kann es auch sein, dass er eben nicht an der Leine gehen will)Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, daß Hunde aus Dominanz nicht angeleint gehen wollen? WIe bitte soll sich das denn äußern? Für mich liegt nicht vorhandenen Leinenführigkeit IMMER bedingt in der Inkonsequenz der Menschen es ihm beizubringen. Sprich, der Hund hat nie gelernt, vernünftig an der Leine zu gehen. Aber es ist da immer leichter, zu sagen der ist halt dominant, als sich selbst Fehler einzugestehen.
ZitatJeder Hund muss Regeln lernen. Die meisten Hunde probieren aus, wo die Grenzen sind.
Ja, das machen alle. Ich mache Dominanz im Zusammenleben unter Hunden fest. Demnach ist unser Tupfentier hier der letzte AvD und hat NIX zu melden. Dennoch sucht sie sich täglich ihre Grenzen, im Spiel mit den anderen, im Alltag mit mir usw. Aber wenn sie eins nicht ist, dann "dominant" im klassischen Verständnis!
Zitat
Und dann gibt es eben noch die Halter, doie massive Probleme mit Hunden haben. Ist der Hund aggressiv, liegt ständig auf dem Sofa, beißt alle weg, frisst als erster, gehorcht nicht, usw., dann solte man sich mal ernsthaft mit Dominanztheorie beschäftigen.Nein, einfach nur mit Erziehung.
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Hi Jörg,
ZitatUnd dann gibt es eben noch die Halter, doie massive Probleme mit Hunden haben. Ist der Hund aggressiv, liegt ständig auf dem Sofa, beißt alle weg, frisst als erster, gehorcht nicht, usw., dann solte man sich mal ernsthaft mit Dominanztheorie beschäftigen.
neee, dann sollte man sich mal mit Hundeverhalten und mit Lerntheorie beschäftigen, aber ganz sicher nicht mit Dominanztheorie.
Viele Grüße
Cindy -
Zitat
Über die (meiner Meinung nach künstliche hergestellten) Dominanzansätze übst du aber IMMER psychischen Druck auf deinen Hund aus! Weil er gar nciht versteht, WARUM er jetzt z.B. immer hinter dir durch die Türe soll. Also nicht falsch verstehen, meine kriegen auch ein "warten", wenn ich erst gucken will, werden aber dafür belohnt und ich setze nicht voraus, DASS sie eben IMMER hinter mir erst gehen. Warum auch?
Ich denke, du meinst, sie ist Tierkommunikatorin und genau das ganz SEHR hilfreich im Problemhundetraining sein. Ich habe da schon einigen Menschen helfen können im Verständnis zu ihrem Hund und somit dann auch in der Erziehung.
Allein das Wort tut mir im Zusammenhang mit dem Zusammeleben mit anderen Lebewesen schon irgendwie weh.
Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, daß Hunde aus Dominanz nicht angeleint gehen wollen? WIe bitte soll sich das denn äußern? Für mich liegt nicht vorhandenen Leinenführigkeit IMMER bedingt in der Inkonsequenz der Menschen es ihm beizubringen. Sprich, der Hund hat nie gelernt, vernünftig an der Leine zu gehen. Aber es ist da immer leichter, zu sagen der ist halt dominant, als sich selbst Fehler einzugestehen.
Ja, das machen alle. Ich mache Dominanz im Zusammenleben unter Hunden fest. Demnach ist unser Tupfentier hier der letzte AvD und hat NIX zu melden. Dennoch sucht sie sich täglich ihre Grenzen, im Spiel mit den anderen, im Alltag mit mir usw. Aber wenn sie eins nicht ist, dann "dominant" im klassischen Verständnis!
Nein, einfach nur mit Erziehung.
:2thumbs:Wenn ein Hund mich vom Sofa wegbeißt,nicht gehorcht, aggressives Verhalten zeigt etc. Dann habe ich als Halter meinen Hund durch mein inkonsequentes Verhalten dazu GEBRACHT ,die Führung zu übernehmen ... denn wenn ich nicht glaubwürdig bin, keine Sicherheit vermittle , dann MUSS der Hund ja das Ruder übernehmen..wer denn auch sonst!!
Hat aber nichts damit zu tun, dass ein Hund ständig bestrebt ist zu dominieren...Hmmm, obwohl Jesse heute mal kurz arg an der Leine gezogen hat... da hab ich dann eben schnell den Schnauzgriff angewand, nur für alle Fälle. Ich will ja Chef bleiben
- Vor einem Moment
- Neu
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