Schnauzengriff, Alphawurf und Co.

  • Ich finde die Fotos auch toll - und sehr aussagekräftig. Besonders das "die werden mir doch jetzt nichts tun?"-Bild: zwei leute beugen sich über ihn und ein Kameraauge starrt ihn an, Körpersprache: "huuuuaaaaa!!!"
    Aber man sieht ja auch, dass er auch richtig gut mitarbeitet, finde ich.

    Machst Du täglich was mit denen? Und wie lange jeweils (pure Neugier)

    Er ist wirklich ein schöner - ich mag große, athletische kurzhaarigen Hunde! :roll:

  • Hört sich doch alles sehr gut an!

    Hab eben erst gelesen, dass Du noch eine Frage an mich hattest :hust:

    Das mit der Leine würde ich so handhaben wie es hier schon voreschlagen wurde: Ignorieren, Ruhe in die Situation bringen durch "Nicht-Reaktion" Eurerseits. Ich würde gar nicht mit "aus" in dem Fall arbeiten, weil ich denke, dass es eine Übersprungshandlung ist. Daher wäre es für mich eher ein "Indikator", der zeigt, dass man über das Ziel hinausgeschossen ist.

    Achja, übt ihr eine Stunde lang mit ihm? Das fände ich ein bisschen lang. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass besonders die unsicheren Hunde das selbst mit Theoriepausen kaum durchhalten können. Daher haben wir auch oft nur "halbe" Einzelstunden - also eine halbe Stunde. Das ist dann oft schon gerade so an der Grenze... aber der Lerneffekt ist viel höher - sowohl bei Hund als auch Besitzer, denn auch der muss ja die ganze Zeit lernen.

    Darf ich mal fragen, wie es zu dieser Situation kam:

    Also - ist das "mit Absicht" oder Zufall?

    Ich mach mal eine Bildbeschreibung aus meiner Sicht: Der Hund ist von zwei Menschen "eingekesselt" (plus dem Fotografen von vorn), die sich beide über ihn beugen. Ein möglicher Fluchtweg ist ihm versperrt, da er am Geschirr festgehalten wird. Sein Blick zeigt, dass er absolut unsicher ist und mit dem "Schlimmsten" rechnet.

    Vielleicht magst Du ja dazu noch was sagen

    :^^:

    Viele Grüße
    Corinna

  • Huhu, hier bin ich - mal kurz.
    Momentan hab ich leider kaum Zeit für den PC und das DF.

    Zitat


    Was denkst Du wie lange Du mit ihm
    und natürlich vor allem mit den Leuten arbeiten musst?
    Ob wir weiterhin mit Bildern rechnen können?
    Viele Grüße

    Vorerst sind es vier Wochen, täglich 45 min. In dieser Zeit wird nicht nur mit dem Hund gearbeitet. Ich hab auch gemerkt, dass weder Hund noch Besitzer so lange durchhalten.
    Wir machen also Pausen, in denen ich Theorie weitergebe. Ich arbeite nicht gerne sehr 'technisch'. Manche meiner Kollegen schon. Ich bin eher der emotionale typ und übersetze die Kommunikation des Hundes für den Halter. Ausserdem werden Tipps weitergegeben oder auch mal Spielchen gemacht.

    Nach diesen vier Wochen wollen die beiden sich und den Hund im Agility einschreiben, das finde ich aber noch zu früh. Sie sollen erstmal so Samstags in die HuSchu kommen und an der UO und der Kontrolle weiterarbeiten. Dort kann Jazz dann auch mit ausgesuchten Hunden mal toben.

    Fotos werde ich weiterhin machen, aber nicht täglich
    :roll:

    Corinna, Du fragst, wie es zu dem 'huaaaaa' Foto kam.
    Ich stand da mit der Kamera, wollte ein Foto machen, und in dem Moment beugen sich beide gleichzeitig über ihn. Da hab ich schnell abgedrückt und danach die Situation für den armen Kerl entspannt.

    Wie ich schon sagte, wir arbeiten noch an der nonverbalen Kommunikation. Es fällt vielen Menschen unglaublich schwer zu verstehen, dass es soooo einfach ist, den Hund zu manövrieren, ohne ihn anzufassen. Diese beiden sind in der Körpersprache Anfänger und - ehrlich gesagt - ziemlich tapsig.
    Wir üben weiter :D

    Übersprungsreaktionen zeigt Jazz extrem viele. Gähnen, kratzen, .........
    aber was er am meisten tut ist Grass ausreissen wie besessen oder in die Leine beissen.

    Gestern, als wir mit Cody im Auslauf waren und Jazz recht offensiv ihm gegenüber wurde, kam Problem nr. zwei.
    Frauchen vertraut ihrem Hund nicht, wird hektisch, zieht an der Leine und schreit, sobald Cody sich nähert.
    Ich steh also die ganze Zeit neben ihr und versuche ihr Vertrauen zu geben, beruhige sie, sage ihr, dass sie nichts sagen soll, oder eher in ruhigem Ton - während Hundi flippt .........

    Schwierige Sache. Gleichzeitig Hund und Mensch zu beeinflussen.

    Mit anderen Hund-Mensch-Teams ist es einfacher. Entweder der Hund ist kooperativer, oder der Mensch lernt schneller.

    Aber nette Leute sind die beiden trotzdem. Ich gehe gerne dort hin.

    Ich werde weiter berichten.
    Und freue mich natürlich über jeden Kommentar oder Ideen Eurerseits.
    Hab schon angefangen, einige der Tipps von Euch umzusetzen.

    LG
    Chrissi, todmüde, weil heute morgen um vier irgendsoein Hirnverbrannter hier in der Strasse eine Stunde lang bei offenem Fenster die Stereoanlage voll aufgedreht hat und Pavarotti laufen liess. Und um sieben musste ich raus.

    PAH !

  • Zitat

    Hi Jörg,

    Na denn möchte ich doch mal wissen, was genau Du machst, wenn nun dein Hund einen "Befehl verweigert". Bsp. dein Hund soll Apportieren aber er geht aus welchen Gründen auch immer nun lieber schnüffeln, schnappt sich das Apportel und rennt damit durch die Gegend aber nicht in deine Richtung schon gar nicht zu Dir und ähnliche Situationen.

    Ich würde pauschal sagen, dann stimmt evtl. was an der Bindung nicht. Ich würde dann evtl. erstmal kleinere Sachen in der Nähe machen und ihm zeigen, dass es bei mir toll ist.

    Vielleicht hat ihn die Aufgabe überfordert, vielleicht ist eine läufige Hündin da vorher gewesen.

    Weitere Möglichkeiten: Immer gut: Unsere Trainerin fragen, was wir falsch gemacht haben. :D

    In der Gruppe könnte man da evtl auch eine Hilfe mit anderen Gruppenmitgliedern aufbauen.

    Käme sehr auf den konkreten Fall an.


    Zitat

    Und was machst Du, wenn Hund die Arbeit verweigert? Denn das ist ja wohl Gehorsamsverweigerung. Einen anderen Hund schicken, nun, damit widersprichst Du dir selbst, denn das bedeutet doch, dass Du deinem Hund eine Gehorsamsverweigerung hast durchgehen lassen. Was Du laut eigener Aussage ja nicht machst.

    Ich lass sie in dem Sinne nicht durchgehen, als das ich sie einfach hinnehme. Ich finde, es ist wichtig zu erfahren, warum er verweigert.

    Wenn der Grund klar ist, überlege ich mir eine Lösung dazu.

    In der Regel liegt der Fehler bei uns als Halter. Und den Fehler sagt uns dann unsere Trainerin meist sehr deutlich.

    Zitat

    :???: ihr lasst die Clownereien nicht durchgehen, aber dann sind sie das Salz in der Suppe???? Tut mir leid, aber irgendwie verstehe ich das jetzt so rein gar nicht.

    So ist das mit Flats. Sie haben nun mal keinen -ich nenne es mal- Schäferhundgehorsam. Wer einen Hund will, der tadellos gehorcht, unproblematisch zu erziehen ist und einfach tut, was man ihm sagt, sollte einen Bogen um Flats machen. Natürlich sind sie erziehbar und trainierbar, aber man muss sich auf die Rasse und ihre Eigenständigkeit einlassen.

    Unser Rüde ist nicht perfekt im Gehorsam und das erwarten und wollen wir auch nicht. Er dürfte besser erzogen sein als über 90 % der Hunde, die so rumlaufen, aber er wird nie ein Turnier gewinnen.

    Wir machen das Training aus Spaß

    und Prüfungen und workingtest einfach, um uns auch mal zu vergleichen, etwas zu lernen und eben auch, weil es Spaß macht und es einfach auch schön ist, auf ein bestimmtes Ziel hin zu arbeiten.

    Es geht um den Weg, um das Arbeiten an sich.

    Und deshalb machen uns Clownereien unseres Hundes durchaus Freude und wenn der Schlingel mal wieder was ausfrisst, lachen wir durchaus darüber und stecken den freundlichen Spott unserer Trainerin gern ein (die ihre Pappenheimer ja kennt, die anderen Flats sind ja genau so), aber wir arbeiten natürlich daran, dass das besser wird.


    Jetzt klarer?

    Tschüss

    Jörg

  • Danke Chrissi für die "Aufklärung". Ich denke, ihr geht den richtigen Weg.

    Die Besitzer zu schulen - jaha... das ist meist schwieriger als wenn man mal eben selbst den Hund tranieren würde - ich kenne das :^^:

    Gute Fortschritte weiterhin!
    Corinna

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