Hund und Katze vegan ernähren

  • Hi,


    für mich ist das mit dem vegetarisch Füttern nicht so leicht zu verurteilen, zumal ich die Fütterung von ganz normalem Fertigfutter auch nicht verurteile, obwohl ich Fefu extrem kritisch gegenüberstehe, zumindest als Alleinfutter. Ehrlich gesagt zweifel ich stark dran, dass irgendwelche nachweisbaren Mengen an echtem Muskelfleisch in den meisten Sorten enthalten sind. Ob es dann wirklich so viel schlechter ist, auf das bisschen Bindegewebe und Knorpel ganz zu verzichten und dafür Vegetarisches in Lebensmittelqualität frisch zuzubereiten?

    Für mich käme das nicht in Frage, meine Hunde bekommen viel Fleisch und ich finde das gut so. Aber ich hab von einigen vegetarisch ernährten Hunden gelesen, die ein extrem hohes Alter erreichen. Ein Border Collie in England soll z.B. mit veganer Ernährung 27 Jahre erreicht haben. Das bringt mich dann doch zum Grübeln.


    Liebe Grüße
    Kay

  • Bezüglich des Pro: Es fällt mir schwer, bei der Hunde oder Katzenerährung ein pro zu finden bei 100%iger pflanzlicher Ernährung. Dafür ist deren Körper rein physiologisch nicht geschaffen worden. Wenn ein Hund mit veganer Ernährung 27 geworden ist, sehe ich das als Zufall und nicht als Maßstab. Vegane Ernährung ist ja nicht lebendsbedrohlich. Johannes Heesters trinkt, raucht und hat allgemein keinen gesunden Lebendsstil und ist trotzdem schon über 100 und den Umständen entsprechend fit. Anderen "Gesundheitsfanatikern" kann auch der Krebs mit 30 das Leben beenden.


    Bei Menschen ist das schon eher eine "Geschmacksfrage" da wir rein physiologisch auf beides eingestellt sind. Unserer Tierproduktebedarf ist leichter auszugleichen. Ob es gesund ist, mag ich nicht zu beurteilen, da ich keine Studien dazu kenne.

  • hi kay,


    nur weil 1 hund alt geworden ist, heisst das jetzt aber nicht, dass die ernährung dafür verantwortlich war.
    denn dann könnte ich entgegenhalten und sagen: bei menschen werden kettenraucher (h. schmidt wird auch 89 jahre alt) und säufer auch oft fast 100 jahre alt. deshalb kann man aber auch nicht darauf schliessen, dass dies das optimale sei.
    es spielen viele genetische vorraussetungen eine rolle und der zustand des immunsystems. wen das alles nicht stimmt nutzt alles gesunde nicht.
    jedoch kann man bei einem hund mit sicherheit nicht davon sprechen, dass er allein mit pflanzlicher ernährung richtig ernährt werden kann. es widerspricht einfach der natur: genauso wie ein pflanzenfresser niemals (außer vom menschen gezwungen ->fleischmehl) zu einem fleischfresser wird, wird ein fleischfresser niemals zu einem pflanzenfresser werden.
    wenn ja, dann eben vom menschen erzwungen, jedoch in der natur habe ich von keiner vegetarisch lebenden raubkatze oder wolf gehört.


    und was die natur vorgesehen hat, hat auch der mensch zu respektieren, auch wenn es ihm aus egoistischen gründen, manchmal nicht gelingt.


    also jeder mensch kann essen was er will, da er selbst meistens darüber bestimmen kann. jedoch soll der hund das für ihn vorgesehene (fleisch) essen können.
    und daran wird eben nur die rohfütterung kommen. (ich schreibe dies obwohl ich selbst trofu füttere, also kein barfer bin!)


    lg


    steve

  • Hi,


    eigentlich wollte ich nicht so sehr die vegetarische Fütterung in Schutz nehmen als die gleiche Höflichkeit / Zurückhaltung solchen Fütterern gegenüber bringen wie auch Leuten, die als Alleinfutter Fertigfutter geben. Versteht ihr, wie ich meine? Ich verteufele nicht allgemein Fertigfutter, werde mich aus der gleichen Logik heraus davorhüten, vegetarisches Frischfutter zu verurteilen.


    Liebe Grüße
    Kay

  • Wobei ich absolut behaupten würde, dass Fertigfutter - es sei denn es ist ein Trockenfutter, das fast nur aus Getreide besteht, selbst also schon fast vegetarisch ist ;) - der natürlichen Ernährung des Hundes allemal näher kommt als ein Futter vollkommen ohne tierische Bestandteile. Auch Fleisch aus der Dose ist immerhin noch Fleisch.
    Und ein "militanter" Veganer ernährt seinen Hund ja nicht vegan, um ihm einen Gefallen zu tun oder ihn qualitativer zu ernähren, sondern aus eigenem missionarischn Eifer heraus, sicherlich dann auch immer im Glauben, das bessere zu tun, auch für sein Tier, dieser Glaube basiert ja aber gänzlich auf einer Lebensweise, die er sich selbst für sich ausgesucht hat und die ganz bestimmt nicht einer naturnahen Lebensweise seines Hundes entgegen kommt oder irgendwie logisch darin begründbar ist. Die vegane Ernährung des Tieres geschieht ja nicht aus Sorge um die Gesundheit des Tieres, sondern weil alles andere eben nicht mit der eigenen Lebensweise vereinbar ist.
    Ich häng mich hier weit aus dem Fenster, aber als Selbst-Körnerfresser erlaube ich mir das mal. :p
    Man darf halt bei allem eigenen Eifer und aller Moral nicht die Realität aus den Augen verlieren, und Hund und Katz sind nun mal Raubtiere und Aasfresser. Dosenfleisch kommt zumindest dem Aas, wenigstens in meinen Augen, deutlich näher als Möhren und Tofu.

  • Hallo,


    möchte nur noch mal zu bedenken geben, dass es bei diesem Thema um die vegane Ernährung von Hunden und Katzen geht.
    Da fallen dann auch Milch, Käse, Quark, Ei...raus. Nicht, dass das ein Hund unbedingt braucht, aber manchmal ist Quark als leicht verdauliche Proteinquelle ganz praktisch.


    Soja ist in der Hundeernährung nicht vorteilhaft, da schwer verdaulich und zu Blähungen führend.


    geordie
    Ich verstehe gut, was du meinst. Ich bin jedoch von vegetarischen und veganen Fertigfuttern ausgegangen, die es recht zahlreich am Markt gibt.


    Gruß, Friederike

  • hi kay,


    musst dich auch nicht rechtfertigen, jetzt ;)
    ich kann das dann leider nicht. menschen, die aus purem egoismus einen hund vegan ernähren, diesselbe akzeptanz und toleranz entgegenhalten wie einem dosen- oder wie ich es bin einem trockenverfütterer.
    menschen, die ihren hund mit fefu füttern tun dies meist im glauben dem hund das beste und natürlichste zu füttern. nur wenige setzen sich mit der materie auseinander und wissen dass bei vielen fefu getreide, nicht fleisch die nr. 1 bildet. doch hinter diesem phänomen liegt auch viel marketing und werbestrategie der multis: "das beste für den hund", "katzen würden w...kaufen" ecc. . so wird einem uninformierten verbraucher suggeriert, es sei das beste futter für einen hund.


    doch der veganer handelt aus purem egoismus heraus und gefährdet so auch die gesundheit seines haustieres.
    und das will ich nicht akzeptieren. es mag zwar heissen, macht euch die erde untertan, aber dem sind zumindest moralische bedenken gesetzt.


    so ist jedenfalls meine meinung


    lg


    steve

  • Hi Steve,


    das hast du sehr einleuchtend rübergebracht.
    Ach, ich bin in der Sache gespalten -- einerseits bringt es auch mein Blut zum Kochen, wenn eine starre Ideologie in welchem Bereich auch immer über das Wohlergehen Schutzbefohlener siegt, andererseits sehe ich in diesen Getreide-Bindegewebe-Chemikalien-Gemischen, die wir für Futter halten, so einen Schmu, dass ich einen gewissen Respekt jedem gegenüber empfinde, der sich weigert, das mitzumachen.


    Friederike: Wir haben das Thema anscheinend anders aufgefasst. Ich stimme dir zu, veganes Fertigfutter würde wohl das Schlimmste von allem vereinen!


    Liebe Grüße
    Kay

  • Zitat

    Hi Steve,


    das hast du sehr einleuchtend rübergebracht.
    Ach, ich bin in der Sache gespalten -- einerseits bringt es auch mein Blut zum Kochen, wenn eine starre Ideologie in welchem Bereich auch immer über das Wohlergehen Schutzbefohlener siegt, andererseits sehe ich in diesen Getreide-Bindegewebe-Chemikalien-Gemischen, die wir für Futter halten, so einen Schmu, dass ich einen gewissen Respekt jedem gegenüber empfinde, der sich weigert, das mitzumachen.


    Liebe Grüße
    Kay


    hi kay,


    das unterschreib ich so!!!


    und ich werde mich auf kurz oder lang auch verweigern und zur rohfütterung übergehen. das kommt dann mindenstens der idealnahrung am nächsten und das wichtigste: man weiss was man füttert!!


    lg


    steve

  • Zitat


    diese veganer rechtfertigen ihre haustierhaltung allerdings auch damit, das sie ihre tiere aus dem tierheim gerettet haben, es also sozusagen eihre pflicht war. naja, aber im tierheim sitzen ja auch genügend häschen etc.. hätten sie die besser erst mal gerettet


    Kaninchen haben es auch im Tierheim gut. Kaninchen brauchen nicht so viel Zuwendung wie Katzen oder Hunde.


    Zitat


    Mich verwundert, dass es hier aber so gar keine Pro-Schreiber zu geben scheint? Mich würde wirklich mal interessieren, wie eine vegane oder auch schon vegetarische Ernährung für Hund oder Katz ernährungswissenschaftlich von den Praktizierenden gerechtfertigt wird.
    Ich behaupte: Der Fleischfresser nimmt auf Dauer Schaden aus einer solchen Ernährung. Jetzt warte ich auf Argumente/ Studien, die mir die Rechtfertigung der anderen Seite nahe bringen. Gibt es diese oder nicht?


    http://www.vegan-hund.de/
    http://www.vegetarismus.ch/peta/hunde.htm

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