Möchte keine kläffende Fußhupe erziehen-Hilfe

  • Hallo mein kleiner (24 cm hoch, 5 Monate) kommt wohl gerad in seine Junghundangstphase.

    Bis jetzt ist er immer freundlich, fröhlich gewesen, wollte jeden begrüßen, egal ob Mensch, Hund oder Katze.
    gebellt hat er sogut wie nie :D

    Seit ca zwei Wochen wird aber alles mögliche angeknurrt/ gebellt, was vorher überhaupt kein Problem für ihn war.
    Auf der Straße: Mülltonnen, Taxigäste mit Koffern, große Hunde von weitem etc.
    In der Wohnung: Lampenschirme, Wäscheberge, Schale mit Keksen auf´m Tisch :kopfwand:

    Durch die Suchfunktion hab ich schon ne Menge gelesen,
    aber ich weiß trotzdem nicht, welches Verhalten jetzt besser ist:

    1-an die Gegenstände heranführen,
    2-Hund ignorieren
    3-bellen/knurren mit "nein" verbieten
    4-oder Hund vorzeitig ablenken ?
    :???:

    In der Wohnung zeig ich ihm die Sachen, die er anknurrt, er beruhigt sich daraufhin.
    Auf der Straße ist es so, wenn er die Gelegenheit bekommt, dass z.B. die Menschen oder Hunde, die er angeknurrt hat trotzdem freundlich auf ihn zugehen, er dann in der Nähe von Mensch oder Hund sich ganz doll freut und überhaupt nicht mehr knurrt, sondern spielen mag.
    :D

    Auf der Straße das Bellen ignorieren klappt nicht so gut, da er einfach nicht weitergeht, wenn er was "Gefährliches" entdeckt hat.
    Und ich find es auch blöd, wenn er Menschen anknurrt oder im Restaurant bellt, da kann man ihn ja nicht einfach machen lassen?

    "Nein" ist auch schwierig, da er ja emotional involviert ist.

    "Nein" und dann gleich ablenken mit Leckerlis oder Spiel geht manchmal recht gut.

    ("Nein" kennt er normalerweise- variiert etwas je nach Verhältnis: Leckerliqualität- Lockreiz des Verbotenen).

    Vorzeitig ablenken geht am besten, aber dann lernt er ja nicht, dass ein großer Hund in der Ferne nicht angeknurrt werden soll, weil er ihn gar nicht erst sieht?
    :???:

    Im Alltag ist er extrem aufgeregt bei fremden Menschen und Hunden, sehr verspielt und fröhlich, manchmal etwas zu aufgeregt, was auch ein Zeichen von Unsicherheit sein kann.
    Er legt sich oft bei Hund und Mensch mit einem Grinsen auf den Rücken und fängt dann aber nach Schnuppern / Bauchkraulen eine wilde Spielarie an mit Rennen Hüpfen etc an.
    Er überredet auch Spielmuffelhunde dazu, mit ihm zu spielen...
    Er ist bis jetzt noch nie zickig gewesen außer bei einem bösen Angriff von einem anderen Hund, ansonsten ist er immer sehr freundlich.

  • Am besten ist immer Punkt 2 - ignorieren.

    Klar, dass man das manchmal nicht durchstehen kann, weil man sonst aus dem Restaurant fliegt. Dann solltest Du während der Angstphase versuchen, dem ersteinmal zu entgehen - also Blickkontakt z.B. durch Jacke unterbrechen und Hund für ruhiges Verhalten loben.

    In der Regel handelt es sich ja hier um "Gespenster", die nach dieser Phase nicht mehr da sind :wink:

    Wichtig ist, dass Du durch ignorantes bzw. möglichst unaufgeregtes Verhalten zeigst, dass ja alles total öde ist und kein Grund zur Aufregung besteht.

    Daher ist ein "Nein" in dem Fall nicht zu empfehlen.

    Alternativ könntest Du in solchen Situationen auch ein gut geübtes Alternativ-Verhalten "abfragen", für das es dann eine Blohnung gibt.

    Wir üben z.B in unserer Welpengruppe von Anfang an, dass die Hunde ihre Besitzer auf ein Signal hin anschauen. Das ist die Grundvoraussetzung um in solchen Situationen überhaupt zum Hund vordringen zu können :wink:

    Viele Grüße
    Corinna

  • mmh danke-
    werd ich versuchen-

    "guck" hat er auch schon gelernt, das verwende ich immer an der Straße für den Mittelstreifen -guck- und dann Zeichen "warten" oder "laufen".
    klappt ganz gut-

    Wenn er aber gerad knurrt, ist er so angespannt, dass er auf "guck" nicht reagiert.

    Wenn ich mich als Sichtschutz davorstelle und Übungen mache, reagiert er auf mich, auch auf "guck", "sitz" oder so, aber bis ich dann die Belohnung aus der Tasche gewurschtelt hab, erinnert er sich schon wieder an das "Gespenst" und lugt an mir vorbei zum knurren :kopfwand:

    Auf der Straße ist ignorieren mitten in der Stadt schwierig, da ich ihn dort nicht ohne Leine zurücklassen kann, um einfach weiterzugehen, sondern ich muss mit ihm stehenbleiben und zeige dadurch ja schon eine Reaktion auf sein Knurren.
    oder ich muss ihn an der Leine hinterherschleifen, was bestimmt auch nicht sinnvoll ist oder?

    Mit Spielzeug locken funktioniert nur, wenn ich den Moment abpasse, bevor er seine Nackenhaare hochstellt, nur so schnell bin ich nicht immer
    :ops:

    Und wegrennen zum hinterherrennenlocken ist bestimmt auch blöd, weil er sonst vielleicht denkt, ich habe Angst vor`m Gespenst?

  • Hallo Juju! :winken:
    Corinna hat recht, bei Tyler mache ich es weitgehend genauso. Tyler hat gerade das schlimmste von der 'alles-ausbell-Phase' hinter sich.
    War schon nervig, wenn morgens um 4.30 Uhr auf einen kilometerweit entfernt bellenden Hund reagiert werden musste... :muede:

    In so einem Fall (also nachts oder so, muss ja auch an unsere Nachbarn denken) habe ich es mit AUS und dem Sichtzeichen PSSST (Finger auf den Mund legen) gemacht. Jetzt kann ich ihn schon ganz gut damit stoppen.

    Das Gebelle ist aber schon ganz deutlich weniger geworden. Nur eben waren hier vorm Haus 4 oder 5 Gärtner zugange mit Rasenmähern, Laubsaugern und dementsprechend lauter Unterhaltung. Da hat Tyler dann schon ein bisschen gebellt. Aber mit AUS und Fenster zu machen war er schnell wieder ruhig. :^^:

    Oftmals bellt er dann auch nicht mehr richtig laut sondern 'ufft' nur noch leise vor sich hin.

  • brini danke dir auch,

    werde es wohl so machen, wo es geht ignorieren und für die anderen fälle abbruchsignal und ablenkung-

    und am anfang dachte ich, der kann gar nicht bellen :D

  • Hihi, Kekse in der Schale anbellen ist süß! :lachtot:
    Tschuldigung, war nicht gerade produktiv.

    Ich würde ihn nicht beruhigen, denn dadurch belohnst Du sein Verhalten nicht nur mit Aufmerksamkeit, sondern auch noch mit positiver Aufmerksamkeit.

    Bora hatte diese Phase auch - leider habe ich sie schon wieder verdrängt, inklusive meiner Reaktion. Ich kann mich an große Plastikeistüten vor Pizzabuden erinnern... oder Glascontainer, die schon immer da standen... Bin glaub ich in solchen Situationen am Anfang vor den Gruseldingern stehen geblieben und habe mit Riesenplasteeistüten Kontakt aufgenommen und sie gestreichelt (die Reaktion der anderen Passanten kannst Du Dir vielleicht vorstellen...) hat nix gebracht. Also einfach gelassen weitergehen. Vor Hunden, die größer sind oder mehr Fell haben (oder Schaffellen über Holzböcken...), hat sie immer noch Angst...

    Wenn möglich lasse ich das einfach zu und sie selbst herausfinden, daß das Mist ist.
    Ist aber für die eigentliche Angst-Phase, die ihr gerade durchlebt, wohl nicht so der Supertipp.

    Sei souverän, ignorier so viel wie möglich, geh nicht auf die Angst ein, versuch Bellen zu unterbinden. Eine Möglichkeit wäre z.B. "Platz". Dann unterwirft sich der Hund zwar dem Angstobjekt, ist aber gleichzeitig in einem Befehl, für dessen Ausführung er dann gelobt und belohnt werden kann.
    Wichtig schein mir, daß er nicht lernt "Angst = Leckerchen".
    Schwierig!!!

  • Hallo Neuertag,
    als erstes solltest Du noch mal ganz meditativ in Dich gehen und Dir verbildlichen, dass Du einen Terrier bei Dir wohnen hast. :lachtot:
    Dann solltest Du ganz rational an die Sacher herangehen, indem Du Dir bewußt wirst, dass Du einen Terrier bei Dir wohnen hast. :lachtot:

    Dann solltest Du noch mal richtig intensiv in Dich gehen und Dir bewußt werden, dass der Terrier Dich schon mit 5 Monaten "rumkommandiert" und Du ihm wenig entgegen zu setzen hast. :lachtot:

    Und nun Spaß beiseite: Es ist wirklich eine ernste Aufgabe, der man sich da zu stellen hat, denn es ist mitnichten ein "einfaches" Problem, was Du beschreibst. Auf der einen Seite ist es wahrscheinlich ein Angstphase, die jeder Hund in seiner Entwicklung zeigt und auf die man entsprechen, so wie Du auch beschrieben hast, effektiv reagieren sollte.

    Auf jeden Fall ist Ignorieren die erste Wahl bei der Erziehung eines Junghundes, aber, wie Du schon bemerkt hast, fängt er an, Dein Ignorieren wesentlich stärker zu ignorieren und "sein Ding" zu machen. Und genau da müsstest Du einschreiten und genau diese Grenze ist gerade sehr schwer festzulegen.

    Deine Aufgabe ist, Dir klare Richtlinien zu geben, an denen Du Dich ohne wenn-und-aber hälst (egal, was Dein Hund macht). Die Reaktion des Hundes kann man dann für die nächste Überarbeitung der Regeln einbeziehen. Du solltest möglichst ohne jeglichen Kommentar wie "Nein" oder so auskommen, sondern ihm verdeutlichen, dass DU die Lage unter Kontrolle hast und er sich nicht darum zu kümmern braucht oder sogar zu kümmern hat.

    Z.B. wenn er auf der Straße nicht weiter will, dann gehst Du trotzdem weiter oder positiver, Du trainierst "Weiter!" oder "Schau!" oder sonst etwas (dann natürlich erstmal ohne Ablenkung). Wenn er in einem Restaurant Remmidemmi macht, dann ist es Dir völlig egal (sonst solltest Du solche Situationen erstmal meiden oder eine "Runde schmeissen" ;)) oder funktionierst auch Restaurants zu Deinen persönlichen HuSchu-Plätzen um, in dem Du hinein gehst, Dich kurz mit dem Wirt unterhälst und dann wieder hinausgehst, ganz, wie es Dir und nicht ihm passt. ;)

  • [quote="souma"]Hallo Neuertag,
    als erstes solltest Du noch mal ganz meditativ in Dich gehen und Dir verbildlichen, dass Du einen Terrier bei Dir wohnen hast. :lachtot:
    Dann solltest Du ganz rational an die Sacher herangehen, indem Du Dir bewußt wirst, dass Du einen Terrier bei Dir wohnen hast. :lachtot:

    Dann solltest Du noch mal richtig intensiv in Dich gehen und Dir bewußt werden, dass der Terrier Dich schon mit 5 Monaten "rumkommandiert" und Du ihm wenig entgegen zu setzen hast.

    quote]

    Hallo @ Souma

    also bis auf das mit dem rumkommandieren geb ich dir so ziemlich recht.
    ich frag lieber vorher im forum nach, wenn ein problem sich anbahnt bevor es wirklich schon so schlimm ist -also so dramatisch ist es NOCH nicht aber wenn ich nicht ahnen würde, dass ich da aufpassen muss, würd ich ja nicht hier nachfragen
    :D
    meine ersten versuche das bellen mit dem ignorieren bzw im café rechtzeitig ablenken und durch sichtschutz und kommandos umzuorientieren haben heute ganz gut geklappt.
    normalerweise handhabe ich das mit dem weitergehen , wenn er nicht mitwill so, dass ich die leine einfach fallen lasse, ihm den rücken zudrehe und losgehe, dann kommt er so ziemlich sofort hinterhergetrappelt.
    nur in der anknurrsituation hatte ich mich das noch nicht getraut, da ich nicht wusste, ob er auf das was er anknurrt zurennt oder nicht und ich wohne an ner hauptstraße.
    werd ich aber bei der nächstmöglichen nicht so gefährlichen gelegenheit ausprobieren, da auch einfach weiterzugehen und die leine fallen zu lassen.
    ich werde einfach mal nach den ratschlägen, die mir hier gegeben worden sind trainieren und meinen eigenen terrierdickkopf seinem entgegensetzen
    :D
    bis jetzt ist er übrigens für einen terrier erstaunlich lieb und folgsam,
    aber da ich eben noch keine erfahrung mit hundeerziehung habe,
    frag ich gerne immer schon beim anfänglichen auftreten von irgendwelchen macken.
    und da kommen bestimmt noch so einige, wenn er erstmal richtig pubertär wird.

    ( OT:der nächste thread wäre dann: wie bringe ich ihm bei keine menschen anzuspringen obwohl die ihn immer locken und sagen das macht ihnen nichts aus und ihn dann ganz doll knuddeln wenn er hochspringt :D ohne dass ich die menschen gleich miterziehe....)

    danke souma für deine ausführlichen tipps
    grüße juju und der terrierdickkopf

  • Hey Neuertag,
    wohnen wir nicht beide in der Knutstadt mit den vielen knurrenden Jackies??? :lachtot:

    So weit ich weiß schon, oder??? Wie auch immer, aber das Knurren darfst Du auf gar keinen Fall unterschätzen (was auch immer Dir hier im DF geraten wird, wobei die Tipps zwecks Sichtschutz richtig gut waren), denn das ist wirklich ernst zu nehmen (nicht dahingehend, dass man seinen Hund ernst nehmen sollte, sondern dass der Hund einen nicht ernst nimmt) und man dahingehend konsequent handeln sollte.

    Und unterschätze Deinen Terrier nicht, der ist richtig pfiffig und macht viele Dinge, die Du von ihm möchtest, aber sei auf der Hut, dass er auch alle Sachen unterläßt, die Du nicht nicht so prickelnd findest!

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