Sind Stadthunde wircklich arm?
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Hallo,
meine Eltern sind nach einem Wochenende bei uns wieder auf den Weg nach Hause - und ich sitze ganz erschoepft am Computer und will mir etwas von der Seele reden....
Dazu gesagt: ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, wir hatten immer einen Hund, mit dem sich sonst eigentlich niemand beschaeftigte, der aber immer viel Auslauf hatten. Jetzt wohne ich in der Stadt, ein einem Haus mit Garten, der im Vergleich zu einem Bauernhof aber natuerlich winzig ist. Vor fast zwei Monaten haben ich und mein Mann einen Schaeferhund (jetzt 6 Monate alt) aus dem Tierheim abgeholt. Ich arbeite zu Hause, d.h. er ist nicht viel allein. Max entwickelt sich ganz praechtig, und ist auch so ein sehr freundlicher und sehr intelligenter Hund.
Na ja, das dachte ich zumindest, bis meine Eltern kamen.....das ganze Wochenende habe ich immer nur gehoert, wie arm unser Hund ist, denn so ein (einmal) grosser Hund gehoert nicht in die Stadt, er braucht viel Auslauf und soll immer draussen sein. Auf mein Argument, dass wir ihn viel beschaeftigen (mit Auslauf ausserhalb des Hauses, viel Training), hiess es nur - ja, aber der Hund soll immer rausgehen koennen, nicht wie ein Huhn im Kaefig gehalten werden. Der arme Teufel. Und wir sind die realitaetsfremden Staedter....
Ganz abgesehen davon, dass unsere Trainingsmethoden (positive reinforcement) auch nicht gut ankamen. Ein paar starke Klapse auf den Kopf waeren besser als dieses ewige 'gut reden', denn der Hund braucht eine starke Hand....
Ich muss zugeben, ein bisschen nagt es doch an mir - ich weiss zwar wie gut es unserem Hund geht, aber irgendwie vermeine ich auch die Logik meiner Eltern zu verstehen, denn immerhin bin ich damit aufgewachsen und kann mich zumindest ein wenig damit identifizieren.
Was mein Ihr? Sind (grosse) Hunde in der Stadt wircklich arm? Was ist wircklich wichtig, jetzt von der Hundesicht aus?
gruss,
brigitte - Vor einem Moment
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Hallo,
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Hallo Brigitte, ich möchte- fast- behaupten, dass es Dein Hund besser hat, als Euer damaliger Hund auf dem Bauernhof.
Ein großes Grundstück als Auslaufersatz zu betrachten, ist ein weitverbreitetes Ammenmärchen., dass sich aber leider immer noch hartnäckig in manchen Köpfen festklammert.
Ein Hund braucht Beschäftigung, regelmäßigen Auslauf in einer neuen "interessanteren" Gegend, die auch Anreize liefert.
Genauso braucht der Hund eine liebevolle Beziehung zu seinem Rudel/Menschen.
Die "paar starken Klapse" auf den Kopf :datz: , die sollte man sich bedenkenlos selbst verpassen, wenn man diese Methode als Allroundmittel für die Hundeerziehung ansieht.
So behandelt man einen Hund nicht, auch wenn das früher Usus war, und heute leider auch teilweise noch so ist.
Ich denke mal, ohne Näheres zu wissen, dass Du auf dem richtigen Weg bist, um einen treuen und wesensstarken Freund an Deiner Seite haben zu können.
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Hallo Brigitte,
früher, da wurden die Hofhunde oft freilaufend auf einem großen Grundstück gehalten, sie bekamen Futter und Wasser und hatten auch meist irgendwo einen Schlafplatz. Ansprache, Erziehung, Zuwendung, Pflege und Kuscheleinheiten (all das, was es in einem Rudel halt so gibt), hatten sie aber eben selten.
Da finde ich Eure Form der Hundehaltung aber wesentlich besser und auch artgerechter.
Lass Dich nicht verunsichern. Nicht alles, was früher mit Tieren gemacht wurde, war wirklich besser. Das gilt für Kühe, die tagein, tagaus angebunden waren. Es gilt auch für Katzen, deren Welpen ertränkt oder totgeschlagen wurden. Und auch bei den Hunden war früher nicht alles perfekt. Wie viele Hunde gab es, die ihr ganzes Leben nicht von der Kette kamen?
Genießt das Zusammenleben mit Eurem Hund!
Doris
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hallo brigitte,
man kann weder verallgemeinern, dass stadt- oder landhunde es besser haben.
es kommt immer darauf an, wie sie vom besitzer gehalten, gepflegt und beschäftigt werden.
räumlichkeiten, garten, grundstück etc. sind da größtenteils zweitrangig anzusehen!lass dir kein schlechtes gewissen einreden - ich habe das gefühl (von dem was du schreibst), dass es euer hund richtig gut bei euch hat!
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Hallo,
ich kann mich da nur den anderen anschließen ich denke auch das es euer Hund es sehr gut bei euch hat.
Ich würde mich da von anderen, auch wenn es die Familie ist, nicht beirren lassen.
Über die Klapse will ich mich nicht weiter äussern da solch ein Schwachsinn mich nur wieder aufregen würde.So wie ihr es macht ist es absolut richtig und gehört sich auch so.
Auch große Hunde können prima in der Stadt gehalten werden solange sie ordentlich bewegt und beschäftigt werden.
Schönen Gruß,
Frank -
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Britta hat Recht! Es kommt darauf an, wie sehr man einen Hund beschäftigt (auch das Köpfchen) und wie sehr man ihn am Rudel teilhaben lässt!
Ein Hund, der in der Stadt lebt und voll in sein Rudel integriert und ausreichend körperlich wie auch im Kopf beschäftigt wird hat es besser als ein "Landhund" der auf einem riesigen Grundstück fernab von seinem Rudel lebt und vielleicht 2 x am Tag über die Nase getätschelt bekommt.
Egal wo - es kommt immer auf den Hundehalter an, wie gut oder schlecht es ein Hund hat!
LG, Tanja
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Sehe ich ganz genauso!
Ich lebe auch in der Stadt. Besitze aber auch ein Auto, wenn es uns ins Grüne zieht. Ich gehe regelmäßig auf den Hundeplatz und beschäftige mich auch schon viel mit meinem Hund.
Und bei Euch scheint es ja nicht anders zu sein. Ich denke, dass dieses Hundeleben um einiges spannender ist, als nur grüne Wiesen und ein riesen Hof. Meine Züchter waren damals auch nicht unangenehm überrascht als ich sagte, dass ich in einer Mietwohnung leben würde. Ihr Kommentar: So kann man sich immerhin sicher sein, dass man sich mit dem Tier beschäftigt und es nicht nur in den Garten/ auf den Hof sich selbst überläßt.
Also lass Dir da mal nichts einreden!! Dem Hund ist es egal wo er lebt. Ihm ist es nur wichtig wie er lebt!! -
Hallo Brigitte.
Meine Großeltern haben/hatten genau die selbe Ansicht wie deine Eltern. Meine Großeltern sind sowas wie meine Eltern, da sie mich groß gezogen haben. Als ich auszog und mir dieses Jahr auch noch einen Hund zulegte, war es erstmal gar nicht mehr so schön ,mit meinen GEltern. Ein Hund gehört nicht in eine Wohnung, was machst du, wenn du arbeiten musst etc pp. Ich glaube mittlerweile hat sich ihr Bild etwas gewandelt. Ich gehe sie oft mit Hund besuchen (meine Oma hat eigentlich große Angst vor Hunden) und sie freuen sich, wenn der Hund da ist. Dann wird beobachtet und geschaut was er so macht, etc. Meine Oma war auch schon mit mir spazieren und hat gesehen, was für Möglichkeiten der Hund hat. Und seit dem habe ich nichts mehr gehört von wegen Hunde gehören nicht in eine Wohnung.
Das sind alte Weltbilder, die völlig überholt sind. Die Familie meines Opas hatte immer (bis heute) Schäferhunde, die in einem Areal lebten, nicht größer als meine Wohnung, ach, sogar kleiner und der kam nie raus. Lebte Tag ein und aus da. Und da hat es mein Hund tausendmal besser. Hat mein Opa auch schon eingesehen.
Für diese Generation sind Hunde noch Gebrauchstiere, die dazu da sind das Haus zu bewachen und den Hof zu schützen. Mein Opa hat letzten Sonntag noch bemängelt, dass mein Hund gar nicht "scharf" sei und Einbrecher eher noch begrüßen würde. Ich habe ihm dazu ein paar Takte gesagt, aber der alte Sturrkopf lässt sich nichts mehr sagen. Aber ich sehe darüber hinweg, da es mein Hundist und mein Opa da nichts zu kamellen hat.
Wir haben eher das Bewusstsein des Familienmitgliedes.
Da können die nichts für und wir auch nicht.
Mach dir keinen allzu großen Kopf darum und lass es nicht zum Familienstreit deswegen kommen. Das ist so in ihnen drin. Eventuell finden sie sich damit ab, oder sie haben eben Pech gehabt. Es ist dein Leben, dein Hund und keiner hat sich einzumischen, solange es dem Tier gut geht.
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Also wir wohnen in der Großstadt (OK, Stadtrand, aber eben Großstadt). Unser Grundstück geht direkt in den Wald über. Dahinter ist die eingezäunte Autobahn (Großstadt :irre: ).
Unserem Hund fehlt es an nichts.
Wir haben hier einige Tierkliniken und auch sonst andere Möglichkeiten für hundisches Vergnügen.
Ich habe die ersten 21 Lebensjahre auf dem Land verbracht (katholisches 1.200-Seelen-Kaff) - weiß also, wovon ich rede. Niemals wieder aufs Land!!! Nie!
Angenommen, wir würden bei meinen Eltern leben und hätten einen Notfall bzgl Clarence (wie wir ihn schon öfters hatten) wäre die nächste Tierklinik 60-70km entfernt - nun sind es z. B. 10km.
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Ich denke auch, daß ihr das schon richtig macht mit eurem Hund. Gesellschaft im Rudel ist finde ich wichtiger als immer rumlaufen könne, wieviel Spaß macht das bitte alleine für ein Tier, für das allein sein die größte Strafe ist??
Die "Logik deiner Eltern" ist einfach die, sich scheinbar nie wirklich mit dem Wesen eines Hundes beschäftigt zu haben, sondern nur einen zu haben weil man auf dem Hof eben einen hat und ansonsten alles so zu machen, wie man es schon immer gemacht hat weil man es schon immer so gemacht hat.
Um so positiver bewerte ich deine Abkehr vom "erlernten".
Laß deinen Hund mal ein Jahr alt sein und fahr mit ihm zu deinen Eltern auf den Hof - ich wette, selbst wenn du alle Türen auflässt wird dein Hund nicht allein durch den Garten rennen, sondern deinen Nähe suchen und schauen was du machst und wann wieder "was losgeht".
Mach mal dein Ding so weiter, das klingt doch alles ganz ok.
Wie oft höre ich das in der Praxis von Leuten:
"Ihr Hund hat Übergewicht, er muß entweder mehr laufen oder weniger fressen."
"Das kann gar nicht sein, der kann sich immer bewgen der ist den ganzen Tag im Garten!"
So Leute bringen das echt und gehen NIE Gassi. Bei unseren Hunden.. wir hätten glaube ich keinen Garten mehr... - Vor einem Moment
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