Ressourcenverteidigung und Nachwuchs

Hallo Community,

ich schreibe euch aus purer Verzweiflung, nach der Suche um dringende Hilfe.

Kurz zu unserer Geschichte:

Wir haben den 5 Jährigen Mischling (evt. ein Pittbull dabei) Lou vor etwa 4 Jahren aus dem Tierschutz geholt. Bereits dort zeigte Lou ein unangemessenes Verhalten. Er verteidigte seine Mama vor anderen Hunden. Ich, dumm und unerfahren, dachte mir nichts und nahm ihn mit.

Nach einigen Wochen zeigten sich erst die richtigen Schwierigkeiten. Es wurde sofort ein Hundetrainer geholt. Trotz dessen gab es weiterhin das Angst-aggressive Verhalten. Lou wurde als der reaktive Deprivationshund abgestempelt. Jeder Hundetrainer meinte erst „ja ja, kein Problem“, jedoch konnte keiner wirklich mit ihm umgehen. Wir waren bereits bei vielen Trainern hier in Österreich, die meinten mit ihm umgehen zu können.

Er kommt schnell in den Stressmodus und es braucht viel und lange ihn wieder zu beruhigen.

Loui hat Probleme mit 90% der Hunde denen er begegnet, kommt kaum mit anderen Menschen klar, jede Veränderung jeder laute Ton, jede falsche Bewegung machen ihm Angst. Er neigt zur Ressourcenverteidigung (ausgenommen bin ich, da ich situationsbedingt auch zur Ressource werde). Er reagiert in diesen Momenten knurrend und kann auch zu schnappen.

Bei einer Tierarztuntersuchung kam raus, dass Lou in der Vergangenheit mit einer Schrottflinte angeschossen wurde, da sich Schrottreste in seinem Bauchraum befinden.

Um unserem Zwerg zu helfen und den Stress zu reduzieren, haben wir Lou für viel Geld zu einem „der besten“ Hundetrainer Österreichs (mit vielen vielen medienbekannten Beisshunden) für viel Geld zur Resozialisierung geschickt. Am Ende dieser Zeit sah er fürchterlich aus und es kam raus, dass unser Hund nicht trainiert sondern geprügelt wurde (wurde polizeilich und beim Tierschutz gemeldet).

Seither verschlechterte sich Lous Verhalten um vieles.

Es wurde auch medizinisch alles abgeklärt, da er immer wieder krank wird. Also hat sein Verhalten keinen gesundheitlichen Hintergrund.

Wir haben gelernt mit Lous Verhalten umzugehen und haben vieles in unserem Leben auf ihn abgestimmt.

Jedoch erwarten wir nun überraschend Nachwuchs und das aktuelle Verhalten für Lou ist für ein Kind äußerst gefährlich.

Wir sind nun verzweifelt nach der Suche nach Tipps und Lösungen, da eine Unterbringung mit seinem besonderen Verhalten nicht möglich ist und ich nicht möchte, dass er in die falschen Hände kommt. Mein Umfeld rät mir ihn einschläfern zu lassen, aber ich glaube daran dass es noch irgendwo eine Lösung geben könnte (auch wenn wir schon vieles Versucht haben). Er ist in seinem gewohnten reizarmen Umfeld ein toller Hund und folgt auch aufs Wort, solange alles wie gewohnt läuft.

Vielen lieben Dank im Vorraus

Beim Spazieren trägt er einen Maulkorb. Zuhause und im Garten nicht, da ich sein Verhalten bereits sehr gut kenne und weiß wann er eskalieren wird. Wenn wir Besuch bekommen, ist er im obersten Stock in seinem eigenen Zimmer wo er kaum etwas mitbekommt und seine Ruhe hat.
Mit einem Kind, was eine große Veränderung wäre, wäre es kein gewohntes reizarmes Umfeld mehr. Ich möchte weder für Kind noch für Hund ein Risiko eingehen.


was ich mir wirklich wünsche, wäre eine passende Lösung ohne ihn weggeben zu müssen. Jedoch wäre ein realistischer Wunsch jemanden zu finden, der ihm das passende Umfeld, die Zeit und viel Liebe geben könnte, da er viel Aufmerksamkeit braucht.

Vielen lieben Dank für die Antworten.

Wir werden den Außenzwinger in Betracht ziehen bzw. es versuchen bevor das Kind da ist.
Gesetzlich wäre es kein Problem, da die Vorgaben bei uns im Garten gut umsetzbar sind.