Denken die Menschen nicht mehr?

  • Naja, ich z.B war auch mal Nicht-Hunde-Besitzer und da hab ich auch mitgedacht :ua_clap: Ja, Selbstlob stinkt *lach*

    Aber ich meine halt, DAS ist wirklich Mitdenken, wenn man es nicht besser WEIß aber trotzdem mal nachdenkt! Menschenverstand halt...aber es stimmt schon, ERWARTEN darf und kann man das nicht von allen Menschen...

  • Auch mal meinen Senf hier dazu geben muss:
    Der Berny geht angeleint neben mir her, kommt von vorne ein Ehepaar, Hund beachtet sie gar nicht, ich auch nicht. Der gute Mann faßt ihm jedoch quasi um die Schnauze und meint ihn so tätscheln zu müssen. Ehrlich gesagt, der Hund ist friedlich, aber wenn er ihn der Situation zumindest geschnappt hätte, hätte ich es verstanden! Aber sowohl Hund als auch ich wir waren einfach nur baff erstaunt.
    Sicherlich wäre es natürlich nur der "böse schwarze bissige" Hund gewesen. Die sind halt so aggressiv!
    :ironie3:

  • Sam ist auch ein Magnet! HILFE!!!

    Deine Erlebnisse waren positiver Natur, finde ich.
    In Prag / Im Osten allgemein haben die Menschen ein ganz anderes Verhältnis zu Hunden.
    Die ticken da ganz anders (!) :
    Dein Hund ist nicht dein Eigentum, der ist "Jedermannshund". Denn er hat normalerweise einen eigenen Willen und kann dementsprechend selber entscheiden, wer in anfassen darf oder nicht!
    Klingt komisch ist aber so.
    Das Hunde in der Stadt gehalten werden und an Leinen geführt werden ist dort eher eine Seltenheit und ein neuzeitliches Phänomen.

    Den meisten Menschen hier (Stadtbevölkerung sowieso ) sind Tiere fremd. Die wissen garnicht mehr wie man sich verhalten soll. Können Hunde meist nicht richtig einschätzen, weil sie keine Ahnung haben vom Verhalten des Hundes. Bringen sich unnötig in Gefahr oder haben Angst, die total unbegründet ist.

    Heute auch erst wieder einen Fall von "Anstarren":
    Nach unserer großen Runde heute morgen, saßen meine Mutter und ich noch einwenig in/auf unseren Kofferräumen haben uns unterhalten und Sam saß ganz brav vor mir.
    Der Parkplatz war fast menschenleer, da kommt eine Tussi auf uns zu :kopfwand: . Ich habe gedacht, ich halluziniere, sonst hätte ich Sam abgelenkt, wie so oft!
    Eigentlich wollte sie zum Rundweg, aber mein Hund ist ein Magnet.
    Aus dem Augenwinkel habe ich dann gesehen, wie sie mit breitem Grinsen und Sam anstarrend auf uns zu kam. Habe mir noch gedacht, dass Sam sich gleich melden wird, weil er sie bestimmt kennenlernen will.
    Da war es auch schon geschehen: Sam zieht freudigaufgeregt zu ihr hin und die Tussi kreischt hysterisch! :kopfwand:
    Ich habe direkt dafür gesorgt, dass sie ein bisschen abkühlt! Sams Leine hatte ich nur locker um meinen Unterarm und in der Hand hatte ich meine Flasche Wasser, aus der sich ein riesiger Schwall über deren Joggingröckchen ergoß, weil Sam zu ihr hinzog.
    Leider war ich nicht in der Lage mich dafür zu entschuldigen, habe nur geschimpft:
    Wie man so blöde sein kann direkt auf den Hund zuzugehen, ihn die ganze Zeit anzustarren und dann noch in Panik auszubrechen, weil der Hund tatsächlich lebt?! *fluchfluchfluch*
    Die Situation war mir echt zu dämlich. Riesiger leerer Parkplatz und dann so eine Trulla.

    Anstarren, anknurren, anbellen, neben den Hund springen, direktes draufzusprinten, von hinten angrabschen, DutziDutzisprach, Kopfklopfen...
    Und wenn mein Hund sich dann wagt zu rühren, weil er sich freut oder Angst bekommt, dann ist er eine gefährliche Bestie, der man das nächste Mal den Hals umdreht. Ehm, ist für diese Leute nicht noch ein Plätzchen in der Landesklinik frei??? Oder haben die Leute sowieso gerader nur Ausgang?!

    Am schlimmsten sind die, die in Panik ausbrechen beim Anblick meines "bösen" Graf Zahn :dracula: und
    sich dann aufplustern ( anstarren nicht vergessen, da Sam ihre Blicke bannt :dracula: ), die
    Arme hochreißen ( anstarren... ), loskreischen ( anstarren... ), plötzlich starrschleichend auf
    ihn zu bewegen ( anstarren... ) oder schon in 200m Entfernung panisch mit dem Rücken
    an die Wand drücken und sich schleichend auf uns zu bewegen ( anstarren... ).

    Da kommt bei mir der Wunsch nach "Natürlicher Selektion" auf!

    Warum geraten die eigentlich in Panik, frage ich mich, denn Sam beachtet sie nicht.
    Erst durch ihre Anfälle bekommen sie volle Aufmerksamkeit, aber nicht nur von Sam. Wahrscheinlich sind die schon von Hunden attackiert worden, was mich nicht wundert, wenn die sich wie ein Reh gebannt vom 100km/h schnellen Scheinwerferlicht verhalten.

    LG
    Sonja

  • Wenn ich das alles lese bin ich echt froh, dass ich nicht in einer Stadt lebe, in der nicht alle gleich in Ohnmacht fallen, nur weil ich mit meinem "Kampfhund" in schwarz auftauche, der beim Anblick anderer äusserst harmlosen Hunden, gleich ein blutrünstiges Fiepen ertönen lässt.

    Mal ehrlich. Man sollte vielleicht auch mal am Boden bleiben. Andere Länder, andere Sitten. Man geht halt da anders mit Hunden um. In manchen Ländern sollen sie sogar immer noch nicht mit Familienanschluß leben! :schockiert: Und das in unserer zivilisierten Welt. Welch ein Schock.

    Denkt daran, falls ihr mal nach Asien fahren solltet und euch die Einheimischen mit hungrigen Blicken anstarren! Sie schauen auf euren Hund, nicht auf euch!

    Ausserdem solltet ihr euch niemals auf das vorhandene oder nicht vorhandene Wissen anderer Menschen verlassen. Es gibt Leute, die mit Hunden nicht können. Nur weil ihr es vielleicht vor eurer Hundezeit besser gewusst habt, heißt es noch lange nicht, dass es andere auch wissen.

  • Zitat

    aber ich denke halt, dass man auch als Nichthundehalter manchmal mitdenken könnte.

    Auja!! Das wär toll!
    Zum Glück gibt es ja auch solche Leute. Aber man sollte sich lieber nicht darauf verlassen, allzu vielen von ihnen zu begegnen. :D
    Wir interessieren uns sehr für Hunde (ich hab ja nichtmal selber einen!) und saugen alles gierig auf, was es zum Thema Hund und Hundehaltung zu erfahren gibt. Da fällt es manchmal spontan schwer, sich vorzustellen, dass das bei vielen anderen gaaanz anders ist! ;)

    Liebe Grüße Skritti

  • Zitat

    aber ich denke halt, dass man auch als Nichthundehalter manchmal mitdenken könnte.

    Nicht nur Nichthundehalter, sondern auch Hundehalter selber!

    Gestern waren wir beim Hundestrand und eine Familie mit ihrem kleinen Sohn (ca. 7 J.) und Hund auch da. Der Sohn hat es dann ganz toll gefunden die ganze Zeit mit diversen Stöckchen vor der Schnautze von unserem 40 Kilo Rotti rumzufuchteln, da hätte ich doch als Elternteil schonmal was gesagt, oder? Man sieht doch, dass ein Hund total aufgedreht ist und spielen will, der hätte nur mal zuschnappen oder ihn anspringen brauchen und dann wäre natuerlich wieder der Hund Schuld gewesen :schockiert:

    Krieg echt ne Krise und werd immer ganz nervös in solchen Situationen, grrrr!
    Finnrotti

  • Siehst du Finn, solche Aussagen kann ich nicht verstehen!

    Es ist dein Hund. DU hast die Aufsichtspflicht für diesen und darfst nicht erwarten, dass andere Menschen so denken wie du. Ausserdem hast du auch einen Mund, oder? Wenn du es nicht willst, musst du es sagen und nicht auf irgendwelcher Kinder Eltern warten. Hätte der Hund zugeschnappt (wenn auch nur das Stöckchen) und hätte den Jungen erwischt, oder hätte er ihn umgeschmissen, wärst du es Schuld gewesen. Nicht die Eltern, nicht das Kind. So ist es einfach.

    Nur weil da einer einen Hund hat, heißt es noch lange nicht, dass er deinen Hund einschätzen kann, oder, dass er so reagiert, wie du es vielleicht tun würdest und damit Punkt.

  • Ich denke, man kann pauschal sagen, das Menschen in den unterschiedlichen Situationen mitdenken sollten. Leider sind Menschen eben Menschen und Fehler passieren. Trotzdem ist es manchmal ungerecht, das wir als Hundehalter an unterster Stelle stehen.

    Wir hatten auch so eine Situation:
    Weihnachtsmarkt mit der HuSchu.
    Es ist zwar gut besucht, aber man hat ausreichend Platz. Wir stehen in einem kleinen Kreis (waren 3 Hunde + Halter) und die Trainerin erklärt gerade etwas. Plötzlich schmeisst sich ein etwa 6jähriger Junge auf den Rücken meiner Hündin. Die ist sofort panisch hochgesprungen und hat sich umgeschaut. Auch ich habe mich wirklich erschrocken. Es ist gott sei dank weiter nichts passiert. Bei genauem hinsehen, merkte ich das der Junge geistig behindert ist. Als ich seinen Eltern freundlich gesagt habe, das man ein Kind ja nicht so auf einen Hund zulaufen lassen könnte, bekam ich zu hören: "Wie sie sehen, er kann ja nichts dafür!"
    Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln... In Gedanken sah ich schon folgende Schlagzeile:
    "Löwenhund beißt behindertes Kind" -- ohne Frage: Ich und mein Hund wären schuld!!! Wäre es gerecht?

    Ohne Frage: ich habe die Verantwortung und die Aufsichtspflicht, allerdings haben diese Verpflichtung alle Hundehalter/ Eltern/ etc.....

    Rücksichtnahme und Mitdenken ist doch nicht sooo schwer, oder??? :???:

  • Zitat

    Siehst du Finn, solche Aussagen kann ich nicht verstehen!

    Es ist dein Hund. DU hast die Aufsichtspflicht für diesen und darfst nicht erwarten, dass andere Menschen so denken wie du. Ausserdem hast du auch einen Mund, oder? Wenn du es nicht willst, musst du es sagen und nicht auf irgendwelcher Kinder Eltern warten. Hätte der Hund zugeschnappt (wenn auch nur das Stöckchen) und hätte den Jungen erwischt, oder hätte er ihn umgeschmissen, wärst du es Schuld gewesen. Nicht die Eltern, nicht das Kind. So ist es einfach.

    Nur weil da einer einen Hund hat, heißt es noch lange nicht, dass er deinen Hund einschätzen kann, oder, dass er so reagiert, wie du es vielleicht tun würdest und damit Punkt.

    Ja, vielleicht hast Du recht und ich hätte was sagen muessen, aber ich dachte das genau diese Leute hätten Bescheid wissen muessen, schliesslich war ihr Hund auch 8 Monate alt! Ich versteh halt nicht wie man so blind sein kann. Mir wurde als Kind immer eingetrichter nie einem Hund was wegzunehmen oder ihn zu provozieren!

    Auf jedenfall nehm ich mir vor nächstes Mal was zu sagen! Stimmt ja auch, ist mein Hund, also hab ich die Verantwortung.
    Finnrotti

  • @DK

    Natürlich ist Mitdenken nicht so schwer. Aber du darfst dich nicht drauf verlassen, dass die anderen Mitdenken. Viele gehen auch davon aus, dass wenn du mit deinem Hund in eine Menschenmasse gehst, dass dieser Hund dann kein Menschen beißendes Untier ist. Ich gehe nur selten in einer großen Menschenmasse spazieren. Ich weiß, mein Hund würde nichts tun, aber ich will ihm den Stress nicht antun.

    Finn

    Es gibt auch Menschen, die ziehen Hunden Würger und Elektrohalsbänder an, obwohl sie es besser wissen müssten. Das sind Menschen, die Krone der Evolution. :) Die sind nun mal nicht immer mit dem Hirn dabei und Instinkte sind kaum noch vorhanden.

    Ich bin jemand, der schon immer Hunde geliebt hat und ich habe immer erst gefragt, bevor ich einen Hund angefasst habe. Aber das habe ich bei gebracht bekommen. Und wenn das an den Leuten versäumt wurden, sind sie halt "gefährlich". ;)

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