Welpe aus dem Tierschutz
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Hallo zusammen,
meine Partnerin und ich haben nun seit letzter Woche Montag den kleinen Bruno bei uns im Haus. Bruno ist ein 4 1/2 Monate alter Mischling aus einem Tierheim aus Deutschland (da war er aber nur sehr kurz), ursprünglich aber aus Rumänien, deswegen gehe ich mal davon aus, dass das Sozialisieren nicht wirklich stattgefunden hat. Die ersten zwei Tage war er natürlich zurückhaltend, am dritten Tag taute er aber auf und sucht seitdem auch immer mal wieder bewusst unsere Nähe, gerade auch wenn wir auf der Couch sitzen und er dann sich zum schlafen an uns kuschelt.
Laut Tierheim ist er ein Schäferhund-Mix, aber das wollen wir ggf. nochmal testen lassen, da Tierärztin und Leute aus der Welpenschule das anders sehen.
Nun zu unserem Problem (Ich sage bewusst unserem, weil der Hund nichts dafür kann):
Was wir überhaupt nicht prall finden sind das schnelle Schnappen und Beißen, wenn wir ihn von etwas abhalten wollen (z.B. an der Couch, Bett oder anderen Möbeln knabbern).
Wir üben aktuell das Aus und Nein Signal in ruhigen Momenten, aber sind da noch nicht angekommen, sprich bisher gehen wir dann zu ihm hin - entweder mit Tauschangebot (sein Kuscheltier z.B.) oder wenn er sich festnagt und das nichts bringt, öffnen wir ihm dann sein Maul. Ich kann mir vorstellen, dass das für ihn nicht toll ist, denn dann schnappt er nach uns, oder beißt dann mal gern in Hand oder Unterarm. Im ruhigen Modus wenn er auf unseren Händen mal knabbert und zu feste ist, sagen wir laut Aua und dann lässt er auch von uns ab und guckt uns verdutzt an. Das hilft aber in den o.g. Momenten und in Momenten wo er sich z.B. vorher mit seinem Kuscheltier hochgefahren nicht. In letzteren Momenten lässt er dann z.B. zwischendurch das Spielzeug fallen, rennt auf uns zu und schnappt / beißt dann. z.B. in die Füße / Ferse / Wade
Wir wissen da nicht so wirklich mit umzugehen und wollte mal fragen ob hier jemand Ideen / Erfahrungen hat mit Welpen aus dem Tierschutz. Hatte des öfteren gelesen, dass man mit diesen langsamer das Programm fahren sollte.
Aktuell gucken wir auch bei uns vor Ort nach Hundetrainern für Einzelstunden / Verhalten, ansonsten sind wir einmal die Woche in einer Welpenschule.
Vielleicht noch ein paar allgemeine Infos:
Beispielhafter Tagesablauf:
06:00 Uhr aufstehen, heruntertragen ins EG, lösen im Garten
06:00-07:00 eine Stunde zusammen schlafen auf der Couch
07:00-07:30 kleine Runde spazieren (effektive Lauf-Dauer so eher 15Min)
07:30: Kommando-Training, Futter, ab ins OG, zur Ruhe kommen
08:00-10:XX: Schlafen
10:XX-12:00 Lösen im Garten, danach weiterschlafen
12:00-12:30: kleine Runde spazieren (wie oben), Kommando-Training, Futter
12:30-15:00 Zur Ruhe kommen und schlafen
15:00: Lösen im Garten Kurze Runde spielen (5min), danach wieder Ruhen bis ca. 17-18 Uhr
Danach gehen wir noch einmal eine größere Runde, dann gibts Futter, darf nen bisschen mit auf die Couch. Irgendwann hier beginnen dann die unangenehmen Sachen (ab und zu auch schon im Laufe des Tages, aber meistens abends)
Mittlerweile haben wir eine Hausleine, damit wir ihn von den Sachen wegholen können und machen ihn dann teilweise auch an seinem Platz damit fest, um ihn zum runterkommen zu "zwingen".
Dann schläft er eigentlich bis wir ins Bett wollen und nochmal mit ihm zum lösen in den Garten gehen, dann tragen wir ihn ins OG ins Schlafzimmer, machen uns nacheinander Bettgehfertig (der jeweils andere bleibt bei ihm Schlafzimmer). Hier hat er seinen eigenen Bereich aber dreht dann nochmal richtig auf (will aufs Bett springen, wir holen ihn dann ohne Hausleine - die machen wir natürlich vorher zum Schlafen ab, mit Körperkontakt zurück auf den Boden) und dann schaukeln wir uns alle gegenseitig hoch, weil die Bisse dann teilweise echt weh tun. Rausgehen ist dann für uns keine Option, dann nimmt er gefühlt das Zimmer auseinander.
Als Futter kriegt er das Puppy Duck von Wolfsblut - hatte schon überlegt, ob das vielleicht zu krass pusht?
Wie gesagt - aktuell schauen wir uns vor Ort nach Trainern um, wären aber vielleicht trotzdem auch hier im Netz für einen Rat dankbar.
P.S. Ja, wir sind vielleicht etwas zu naiv gewesen mit dem Gedanken, einfach mal einen Welpen aus dem Tierschutz zu holen, aber der Drops ist durch. Wir wollen das auf jeden Fall mit ihm hinkriegen, denn er kann nichts dafür und ist wie gesagt - abgesehen davon echt super schlau, lieb und nähesuchend.
Vielen Dank und liebe Grüße.
- Vor einem Moment
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Hi,
Schau mal hier: Welpe aus dem Tierschutz*
Dort wird jeder fündig!-
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Erste Info:
Das, was Du da beschreibst, hat absolut garnichts mit "aus dem Tierschutz" zu tun. Das ist ganz einfach ein Welpe.
Ich bin kein "Welpenexperte", mein bisher einziger Welpe war vor ca. 45 Jahren und da habe ich keine wirkliche Erinnerung an die Welpenzeit.
Aber grundsätzlich kann man das Grundproblem bei den meisten Welpen darauf reduzieren, dass entweder zuwenig oder zuviel mit dem Welpen gemacht wird sowie auf zuwenig Ruhe oder auch zuviel Ruhe (und die dann meist inkl. keiner Möglichkeit, sich mal so richtig auszutoben, wie ein Welpe das im Leben mit gleichaltrigen Genossen tun würde).
Habt Ihr denn eine Idee, welche Rassen beteiligt sein könnten? Vom Bild würde ich auch auf Schäferhund-Beteiligung schließen.
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Erste Info:
Das, was Du da beschreibst, hat absolut garnichts mit "aus dem Tierschutz" zu tun. Das ist ganz einfach ein Welpe.
Ich bin kein "Welpenexperte", mein bisher einziger Welpe war vor ca. 45 Jahren und da habe ich keine wirkliche Erinnerung an die Welpenzeit.
Aber grundsätzlich kann man das Grundproblem bei den meisten Welpen darauf reduzieren, dass entweder zuwenig oder zuviel mit dem Welpen gemacht wird sowie auf zuwenig Ruhe oder auch zuviel Ruhe (und die dann meist inkl. keiner Möglichkeit, sich mal so richtig auszutoben, wie ein Welpe das im Leben mit gleichaltrigen Genossen tun würde).
Habt Ihr denn eine Idee, welche Rassen beteiligt sein könnten? Vom Bild würde ich auch auf Schäferhund-Beteiligung schließen.
Hallo und schon mal Danke für die Antwort. Das mit aus dem Tierschutz ist eher darauf bezogen, dass er vielleicht weniger sozialisiert in unserer Umgebung ist, als ein Welpe vom Züchter und wir deswegen nicht direkt mit groß Besuch und co. durchstarten.
Ich hatte mal im Netz ein bisschen nach ähnlich aussehnden Hunden geschaut und komme mittlerweile eher zu einem Sarplaninac Mix - Das wäre aber dann eher nicht so prall, da wir Ersthundehalter sind (das hatten wir auch beim Tierheim explizit angesprochen
) und das wohl nicht so das beste Match sein sollte.Mit anderen Hunden (Welpenschule) kommt er mega gut zurecht und auch draußen und beim Tierarzt, etc. ist er sehr neugierig aber absolut lieb und zutraulich.
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Das ist zuviel. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn ich mit Herrn Thorin (gleiches Alter, auch Tierschutz) 3x am Tag richtig spazierengehen würde und danach noch trainieren, würde der hier alles auseinander nehmen und nur noch schnappschildkröten. Ich bringe besagtes Tier jetzt zum Pinkeln raus, dann schreib ich mehr, wenn mir nicht alle zuvorkommen

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Das ist zuviel. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn ich mit Herrn Thorin (gleiches Alter, auch Tierschutz) 3x am Tag richtig spazierengehen würde und danach noch trainieren, würde der hier alles auseinander nehmen und nur noch schnappschildkröten. Ich bringe besagtes Tier jetzt zum Pinkeln raus, dann schreib ich mehr, wenn mir nicht alle zuvorkommen

Haha, ja das wäre super. Vielleicht kannst du auch mal einen Beispiel-Tagesplan dazu packen, das wäre spannend.
Also die Runde Morgens und Mittags sind Fußweg pro Richtung vielleicht so 300m bis zur Wiese, da wird dann viel geschnüffelt und beobachtet.
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Kann er denn auch mal mit Gleichaltrigen toben? Meine Welpen waren immer deutlich länger aktiv.
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Moin,
das hauptproblem ist häufig dass Anfänger keinen Welpenalltag gestalten, sondern einen Alltag für einen kleinen "Erwachsenen". Welpen brauchen nicht 3x pro Tag Gassi, viel besser ist Zugang zum Garten und ausreichend Freiraum um sich zu Beschäfitigen und selbstständige Ruhephasen zu finden. Auch braucht es nur wenig zielgerichtetes Training und Beschäftigung, dafür Erziehung und Alltag.
Ihr scheint doch einen offenen und freien Welpen zu haben, lasst euch nicht von irgendeinem Sozialisierungsthema stressen, das schafft hinterher nur hausgemachte Probleme. Weder könntet ihr jetzt noch irgendwas "aufholen", noch würde es Sinn machen einen Hund mit Defiziten zu überschütten. Aber nichts von dem was man liest klingt problematisch oder nach Deprivation.
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Euer Pensum ist zuviel.
Nur zum Lösen rausgehen, ein wenig dumm rumstehen und gut ist.
Euer Baby kennt ja noch nichts und das was er riecht, sieht und hört reicht für die ersten Tage völlig aus.
Jedes Blatt ,jedes Auto, jeder Grashalm , jeder Geruch ist neu und aufregend
da braucht das Gehirn viel Kapazität um das zu verarbeiten.
Beisshemmung muß er noch lernen. Vielleicht habt Ihr in der Nähe einen Erwachsenen ruhigen Hund, der dem Kleinen etwas beibringen kann.
Wenn er Abends aufdreht ist es zuviel gewesen, denn nach müde kommt blöd.
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Klingt für mich nach zu viel Programm.
Er muss erstmal euch und euer Zuhause kennenlernen. Viele Dinge wird er gar nicht kennen und das kann ziemlich viel Input für einen Welpen sein.
Bsp wie ich es machen würde:
Alles anzeigen06:00 Uhr aufstehen, heruntertragen ins EG, lösen im Garten —> Futter
06:00-07:00 eine Stunde zusammen schlafen auf der Couch07:00-07:30 kleine Runde spazieren (effektive Lauf-Dauer so eher 15Min)07:30: Kommando-Training, Futter, ab ins OG, zur Ruhe kommen08:00-10:XX: SchlafenBei Bedarf: Lösen im Garten, ansonsten Welpen “nebenherlaufen” lassen
12:00-12:30:
kleine Runde spazieren (wie oben), Kommando-Training,Futter12:30-15:00 dösen, Welpen Welpen Sachen machen lassen
Nach Bedarf: Lösen im Garten
Kurze Runde spielen (5min), danach wieder Ruhen bis ca. 17-18 UhrAbends wieder Futter, Möglichkeiten zum Lösen geben
Er ist erst so kurz bei euch, der braucht noch kein Kommando Training. Eher sowas wie: da wird gefressen, draußen wird gepinkelt, Geschirr anziehen geht so, Alltagszeug eben.
Außerdem eine Möglichkeit im Freilauf/ an der Schleppleine zu sein am besten in einer sehr ruhigen Umgebung (Wald, Wiese, Feld), wo er sein Zeug machen darf und Welpe sein kann.
Das würde ich langsam steigern und am Anfang eher kurz halten weil wie oben geschrieben: der hat gerade einen Kulturschock, klar ist der am durchdrehen.(Tipp für die Nerven: alles was nicht angefressen werden soll wegräumen oder mit Hundegitter sichern.)
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Ich finde es ist irreführend zu sagen, dass der geschilderte Alltag zu viel sei.
Die Alltagsgestaltung passt einfach nicht zur Entwicklungsphase eines Welpen/Junghundes. Man kann da nicht Gassi und Ruhephasen, Training und Schlafen steuern wie bei einem Erwachsenen Hund.
Das ist einfach ein ganz, ganz junger Hund. Ein Tier. Das braucht Bewegung, das zeigt explorationsverhalten und teilt nicht die Struktur eines erwachsenen Hundes.
In dem Alter befindet man sich mitten in der Aufzucht und muss eine altersgerechte Umgebung und Struktur schaffen.
Diese Aussage „zu viel“ führt doch oft nur dazu dass nicht die Umgebung angepasst wird sondern einfach nur Gassizeiten verringert werden und sich noch mehr gestresst wird dass der Welpe doch ruhen müsste. - Vor einem Moment
- Neu
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