• Meiner Meinung nach sind für diese breitere Basis eben genau seriöse Zuchtvereine da. Es ist m.M.n. nicht zielführend, wenn einzelne Zwinger alle ihr eigenes Süppchen kochen, m.E.n. führt das vor allem zu Kennelblindness und Splittergruppen, die sie alle untereinander den schwarzen Peter zuschieben.

    Zucht ist eben mehr als nur ein bloßes Hobby, bzw. sollte es aus meiner Sicht sein. Es ist eine langfristige Passion, die durchaus auch von ethischen Werten geprägt sein darf, oder sollte. Wenn Hundehaltung so wie ich sie mir wünsche nicht so klappt, wie sie es sollte, weil ich für die Zucht zu viele Hunde "brauche", dann wäre das der Punkt an dem ich hinterfragen würde, aus welchem Grund ich die Hunde eigentlich halte.
    Oder ganz provokativ gefragt: halte ich Hunde weil ich die Rasse mag, oder weil ich (meine) Hunde mag? Denen ist es nämlich am Ende des Tages herzlichst egal, ob sie einem "höheren Nutzen" dienen, das verbessert nicht ihre Lebensqualität.

    Vollzeitzucht ist für mich nichts was ich so unterstützen möchte. Seitdem ich mehr in Züchterkreisen involviert bin, sehe ich, was das in erster Linie für viele Hunde bedeutet, denn letztlich geht das meiste zu ihren Lasten.


    Was ich dagegen sehr gerne unterstütze (auch mit monetären Mitteln) ist idealistische, sinnvolle Zucht. Und ja, das darf mich als Konsumenten, bzw. Welpenkäufer, auch richtig Geld kosten.
    Hundehaltung, Rassehundehaltung insbesondere, ist in meinen Augen ein privilegiertes Hobby. Zum Spaß an der Freude ein teures Haustier finanzieren zu können (und das sind die meisten Hunde), kann nicht jeder Mensch. Das liegt nicht daran dass Züchter böse Menschen sind, sondern daran das wir in einem kapitalistischen System leben und grundsätzlich jeder ein Interesse daran hat, dass seine Opportunitätskosten zumindest in einem gewissen Umfang gedeckt werden.

    Ich stehe als Züchter nicht in der Verantwortung jedem Menschen den Zugang zu einem Hund, in dem verdammt viel Aufwand, Geld, Gedanken, Sorgen, Herzschmerz und nebenbei auch noch rechtliche Risiken stecken (immerhin handelt es sich hier um einen Verkauf in dem der Käufer durchaus auch Gebrauch von seiner Gewährleistung machen kann), zu ermöglichen. Und schon gar nicht bin ich verpflichtet das auch noch komplett ohne finanziellen Gegenwert zu machen.


    Zucht ist teuer, risikobehaftet, emotional anstrengend und (gerade seriöse) Züchter gehen in der Regeln an sehr vielen Punkten monetär in Vorleistung, immer unter dem Risiko, dass sie zusätzlich zum emotionalen Risiko ihren eigenen Hund zu verlieren, niemals ein Return on Investement haben werden (Beispiel - Hund Hündin wird aufwendig zuchttauglich geschrieben, ist top untersucht, vorm Decken werden Abstriche genommen und Progesteron-Tests gemacht, die Decktaxe wurde bezahlt, es wurden weite Anreisen in Kauf genommen, die Trächtigkeit wurde fein säuberlich getrackt und tierärztlich begleitet, alle Utensilien angeschafft, aufgrund von Geburtsschwierigkeiten versterben die Hündin und alle Welpen). In welchem modernen Handel in unserem Kulturkreis wird das nicht entlohnt?
    Es gibt eben auch eine Wahrheit zwischen "züchten sollte rein emotional und ausschließlich aus altruistischen Gründen stattfinden" und "Züchter sind alle raffgierig und wollen den maximalen Gewinn herausschlagen".

  • Eine Sache die mich überrascht hat, ist das Rückläufer und Hunde in Not (aus seriöser Zucht, teilweise vom Züchter selbst weiter vermittelt) fast doppelt soviel wie Welpen kosten. Ich gebe ehrlich zu, dass ich davon ausgegangen bin dass Welpen teuersten sind, und “Hunde in Not” vielleicht die Hälfte. Und ich rede hier von Familienhunden.

  • Eine Sache die mich überrascht hat, ist das Rückläufer und Hunde in Not (aus seriöser Zucht, teilweise vom Züchter selbst weiter vermittelt) fast doppelt soviel wie Welpen kosten. Ich gebe ehrlich zu, dass ich davon ausgegangen bin dass Welpen teuersten sind, und “Hunde in Not” vielleicht die Hälfte. Und ich rede hier von Familienhunden.

    Warum sollten die denn weniger kosten? Zumeist sind sie ja doch ausgewertet und haben eine gewisse Erziehung .

  • Kommt halt drauf an wie lange der Hund dort war, was dort gemacht wurde, was der Hund so hat (Ausstellungen, Zuchtzulassung, usw.).

    Natuerlich kostet ein Hund mehr, den man dann zum TA bringt, den man z.B. ausstellt, den man (je nach Alter und Rasse) roentgen und auswerten laesst, den man ausbildet oder erzieht, usw. Wieso sollte der weniger kosten?

  • Du kannst als Zwinger selten komplett dein eigenes Süppchen kochen und wenn erst nach einigen Jahren. So grandios viel breite sinnvolle Basis wird zumindest mEn auch in den wenigsten RZVs gebracht/ genutzt. Viele Züchter nutzen ewig denselben Rüden für die Hündinnen weil es der aktuell angesagte Typ ist ohne Sinn und Verstand. Da brauchte es mAn definitiv Beschränkungen aber die will keiner. Auch dasmittlerweile vielfach so extrem junge Rüden genutzt werden die nicht Mal völlig ausgereift sind nur weil sie dem Hype entsprechen ist fernab von dem Ideal das du beschreibst entfernt.

    Das du für dich persönlich Zucht und Haltung quasi mit der Haltung von 1-2 Hunden gleichzusetzen scheinst ist ja völlig ok. Tu ich nicht und viele andere Menschen auch nicht.

    Es schließt sich übrigens mEn nicht aus die eigenen Hunde gern zu haben, rational die Vorzüge und Nachteile zu sehen in Hinblick auf Zucht und die Rasse insgesamt im Blick zu haben.

    Was dieses elendige Gestichel zwecks Lebensqualität soll ist mir ein Rätsel. Die bewertet zum einen jeder anders zum anderen ist die ja nicht per se nicht gegeben nur weil jemand Zucht aus Passion in seinen VZ Job umwandelt. Wenn du es nur so kennst ist das natürlich ärgerlich. Das es überall schwarze Schafe gibt steht eh außer Frage.

    Wobei ich denke das die Schere zwischen Begleithunde und Gebrauchshunde immens klafft im Hinblick auf die verschiedenen Ansprüche etcpp. Da ist es denke ich vollkommen normal das Dinge anders gehandhabt werden oder als normal gesehen werden als beispielsweise kleinen Begleithunden in vielen Bereichen.

  • Beim vhdzüchter kann man immerhin sicher gehen das die Tierer gesundheitlich untersucht wurden.

    Deswegen bekommt man dort auch besonders gut untersuchte gesunde Qualzuchten bzw. Rassen mit eindeutigen Qualzuchtmerkmalen...:ironie2:

    Ich habe vergessen hinzuzufügen das der VDH selbstverständlich bei weitem auch nicht perfekt ist, aber es ging mir mehr um den direkten Vergleich wegen der Preise, du hast nartürlich vollkommen recht :gut:

  • Kommt halt drauf an wie lange der Hund dort war, was dort gemacht wurde, was der Hund so hat (Ausstellungen, Zuchtzulassung, usw.).

    Natuerlich kostet ein Hund mehr, den man dann zum TA bringt, den man z.B. ausstellt, den man (je nach Alter und Rasse) roentgen und auswerten laesst, den man ausbildet oder erzieht, usw. Wieso sollte der weniger kosten?

    Ich meinte explizit Familienhunde, also ohne spezielle Ausbildung, keine Preise, nicht sportlich oder anderweitig professionell ausgebildet oder geführt, keine Zuchtzulassung.

    Herr und Frau Mustermann können nach 9 Monaten oder 7 Jahren sich nicht mehr um den Hund kümmern, jetzt muss er weitervermittelt werden. Kostet dann zwischen 3-4000 Euro. Ich hätte da echt weniger vermutet.

  • Aber allein schon wenn der Hund erzogen ist, aendert doch den 'Wert' (mir faellt keine bessere Bezeichnung ein). TA steht da eh meist an, das laesst man sich bezahlen. Der Hund frisst - laesst man sich bezahlen. Usw. usf.

    Die meisten Zuechter verlangen auch mehr, wenn der Welpe nicht mit 8 Wochen (oder spaetestens 15 Wochen) auszieht. Weil da eben mehr investiert wird/werden muss und die Ausgaben andere sind.

  • Okay, ich hätte jetzt nicht gedacht dass ich, sollte ich meinen Hund nach ein paar Jahren abgeben müssen, meine Erziehung und die angefallenen Tierarztkosten als Mehrwert, zu dem Preis den ich verlangen werde dazu berechne.

  • Ich meinte explizit Familienhunde, also ohne spezielle Ausbildung, keine Preise, nicht sportlich oder anderweitig professionell ausgebildet oder geführt, keine Zuchtzulassung.

    Herr und Frau Mustermann können nach 9 Monaten oder 7 Jahren sich nicht mehr um den Hund kümmern, jetzt muss er weitervermittelt werden. Kostet dann zwischen 3-4000 Euro. Ich hätte da echt weniger vermutet.

    Das ist aber auch wieder sehr verschieden - wir haben vor sechs Jahren ja nach Züchter-Rückläufern bzw -Abgaben gesucht, Leonberger und Neufi, und die sollten immer ähnlich wie Welpen kosten, so rd 1500€. Teurer - wenn auch noch unter 2200€ - wäre nur einer der Hunde gewesen, der hatte aber auch ne ZZL.


    Edit: wir haben aber auch nur über die Vereinsseiten geschaut, nicht auf den allgemeinen Verkaufsseiten.

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