• Mir ist ehrlich gesagt vollkommen egal, aus welchem Grund ein Züchter einen bestimmten Preis für seine Welpen festsetzt und inwiefern der anhand von Material- und Aufwandskosten „gerechtfertigt“ werden kann. Entweder ist mir das, was ich bekomme, den Preis guten Gewissens wert oder halt nicht. Wenn der Züchter sich dabei auch noch ne goldene Nase verdienen sollte, umso besser - dann bin ich happy mit meiner Investition und der Züchter mit seinem Gewinn. Win-win-Situation also, wo ist das Problem? :ka:

    Es ist doch niemand gezwungen, Summe x für einen Welpen zu zahlen, obwohl es das einem nicht wert ist. Wenns mir zu teuer ist, dann schaue ich mich eben wo anders um.

    Wenn ich dann zum Vermehrer renne, kann da doch der Züchter nichts für. Ich beschwer mich doch auch nicht bei Rolex über deren Preise, weil meine Billig-Uhr von Temu nach zweimaligem Tragen kaputt ist. Es ist doch immer noch meine Verantwortung, welche Investitionen ich für gut befinde.

    Wobei die Vermehrer hier in der Gegend sowieso denselben oder sogar einen höheren Preis verlangen als eingetragene Züchter. Deutlich günstiger sind eigentlich nur echte Ups-Würfe oder Tierschutzhunde. Die haben seit den gestiegenen Züchter-Preisen tatsächlich etwas mehr Zulauf.

    Ich betrachte diese Entwicklung zwar mit zunehmender Sorge, weil die Entscheidung für so einen Hund meiner Meinung nach ganz bewusst getroffen werden sollte und nicht nur, weils halt günstiger ist. Aber auch da sehe ich das Problem nicht bei den Züchtern, sondern bei den potentiellen Käufern.

  • Im Gegensatz zum Pferd haben aber Welpen nahezu Einheitspreise. Und ein Hund wird mit ganz seltenen Ausnahmen jeden Monat günstiger.

    Beim Pferd zahlt man immer nur den aktuellen Wert. Mal die Hoffnung auf die Zukunft, mal die schöne Farbe, mal ...

    Aber niemand zahlt die Kosten die entstanden sind. Die meisten Fohlen oder Jungpferde sind Verlustgeschäfte oder man freut sich über +- 0. Und dann gibt es noch die Anderen. Ist wie Lotto spielen :ka:

    Hat aber auch zur Folge, dass eben nur das gezüchtet wird, was großen Gewinn verspricht. Also nicht unbedingt Gesundheit, auch keine Vielseitigkeit, Amateurtauglich muss es auch nicht sein, ... Hufpflege der Stute wird da sehr gern vernachlässigt. So was findet man eher beim kleinen Idealisten, der dafür meistens nicht das beste Pferd hat.

    Aus Käufersicht und aus Tierschutzsicht finde ich Hundezucht da noch deutlich besser aufgestellt. Ist aber meine ganz persönliche Meinung.

    Seh ich ähnlich. Aber wenn man es mal zusammen fast. Pferdehaltung und Hundehaltung sind beides ein reines menschliches Hobby. Aber in einem Bereich sind die Menschen bereit entsprechend Geld zu bezahlen. Im anderen nicht. Woher kommt das?

    Ich meine wenn man damit gute Züchter unterstützt, die Rassegesundheit fördern würde, den Tierschutz für Mutterhündinnen, vieles was sich die meisten hier wünschen und befürworten würden - wieso endet es dann, sobald es an das eigene Portemonnaie geht? Hundehaltung ist doch genauso ein Hobby wie Reitsport :thinking_face:

  • Zucht ist in erster Linie auch ein Geschäftsmodell. Eins was teils in Vollzeit betrieben wird.

    Ja … bei den Vermehrern mit 100 Würfen im Jahr, die da ne halbe Million Umsatz mit machen oder so.

    Für mich wäre ein Züchter sofort raus, der in erster Linie des Geldes wegen/„Vollzeit züchtet“. Wenn man züchtet, dann doch eher weil man die Rasse so liebt und erhalten/verbessern möchte etc.

    Die wirklich seriösen VDH-Züchter können ja in der Regel schon wegen der Vereinsvorgaben (max. X Würfe pro Hündin pro Jahr/in gewissen Abständen usw.) schon gar nicht VZ züchten.

    Weil es eigentlich kaum professionelle Züchter gibt die ich unterstützen möchte.

    Also genau das, was Vriff schreibt … diejenigen, die wirklich davon leben und voll auf Profit ausgerichtet sind, sind überwiegend die „Bösen“ (Welpen-Mafia, Hündinnen werden nur als Gebärmaschinen betrachtet und ausgebeutet usw.).

  • Zucht ist in erster Linie auch ein Geschäftsmodell. Eins was teils in Vollzeit betrieben wird.

    Ja … bei den Vermehrern mit 100 Würfen im Jahr, die da ne halbe Million Umsatz mit machen oder so.

    Für mich wäre ein Züchter sofort raus, der in erster Linie des Geldes wegen/„Vollzeit züchtet“. Wenn man züchtet, dann doch eher weil man die Rasse so liebt und erhalten/verbessern möchte etc.

    Die wirklich seriösen VDH-Züchter können ja in der Regel schon wegen der Vereinsvorgaben (max. X Würfe pro Hündin pro Jahr/in gewissen Abständen usw.) schon gar nicht VZ züchten.

    Auch da - wäre es anders nicht sinniger auch aus tierschutzsicht!?

    Ein seriöser VDH Züchter, der die Zeit hat, sich um genug Hunde zu kümmern, auszubilden, zu selektieren und zu züchten, sodass er/sie davon leben kann. Dafür müsste aber eben die Bereitschaft zur Kostenübernahme in der Gesellschaft vorhanden sein.

  • Missy2023 Wie andere auch schon geschrieben haben … wenn man es ordentlich machen und die Hündinnen nicht ausbeuten möchte, kann das quasi nicht als Vollzeitjob funktionieren.

    Dafür müsstest du nämlich ständig Würfe haben und es dir egal sein, wie es den Hunden damit geht.

    Das ist halt wirklich einfach ne ideelle Sache. Guten Züchtern geht es nicht ums Geld. Natürlich sollten sie trotzdem nicht noch draufzahlen müssen.

  • Ja … bei den Vermehrern mit 100 Würfen im Jahr, die da ne halbe Million Umsatz mit machen oder so.

    Für mich wäre ein Züchter sofort raus, der in erster Linie des Geldes wegen/„Vollzeit züchtet“. Wenn man züchtet, dann doch eher weil man die Rasse so liebt und erhalten/verbessern möchte etc.

    Die wirklich seriösen VDH-Züchter können ja in der Regel schon wegen der Vereinsvorgaben (max. X Würfe pro Hündin pro Jahr/in gewissen Abständen usw.) schon gar nicht VZ züchten.

    Auch da - wäre es anders nicht sinniger auch aus tierschutzsicht!?

    Ein seriöser VDH Züchter, der die Zeit hat, sich um genug Hunde zu kümmern, auszubilden, zu selektieren und zu züchten, sodass er/sie davon leben kann. Dafür müsste aber eben die Bereitschaft zur Kostenübernahme in der Gesellschaft vorhanden sein.

    Du hast aber in der Hundezucht nun mal auch nicht nur ein Fohlen pro Stute, sondern im "schlimmsten" Fall 12 Welpen pro Hündin. Heisst, du brauchst schon mal per se eine viel größere Basis an "Interessierten". Und wohin dann mit überzähligen Welpen oder ausgemusterten Hündinnen? Das Wahren des Tierschutzes steht dann schnell auf der Kippe, fürchte ich. Oder wird halt unbezahlbar.

    Pferdehaltung ist auch nicht so recht vergleichbar, finde ich. Kürzlich mit einer Freundin aus der Schweiz gesprochen, was ihr PRE eigentlich so Unterhaltungstechnisch kostet. Bin aus allen Wolken gefallen, dass der Stall für ihr Pferd, das gleiche kostet, wie ihre Wohnung.

  • Aber warum Arbeitszeit? Hundehaltung ist doch n Hobby … Ich meine, wenn man wirklich hauptberuflich züchtet, ok. Aber wenn man aus Spaß an der Sache Hunde züchtet, dann hat man selber doch auch einen hohen Mehrwert davon.

    Warum soll ich denn anderer Menschen Hobby finanzieren?

    Was wären für dich denn Gründe zu züchten?

    Wieso sollen Welpenkäufer denn das Züchterhobby finanzieren? So empfinde ich das.Kosten decken, ok.
    Aber nennenswerten Gewinn?


    Gründe für mich, zu züchten… wenn ich ein Arbeitstier brauche, da kann ich Zucht verstehen und finde es zum Teil sinnvoll.

    Sonst bin ich eher dafür, ein neues Zuhause für Tiere zu suchen, die es schon gibt.

  • Missy2023 Wie andere auch schon geschrieben haben … wenn man es ordentlich machen und die Hündinnen nicht ausbeuten möchte, kann das quasi nicht als Vollzeitjob funktionieren.

    Dafür müsstest du nämlich ständig Würfe haben und es dir egal sein, wie es den Hunden damit geht.

    Das ist halt wirklich einfach ne ideelle Sache. Guten Züchtern geht es nicht ums Geld. Natürlich sollten sie trotzdem nicht noch draufzahlen müssen.

    Sehe ich anders. Ja dann kostet ein Welpe 5.000 - 10.000€. Kostendeckung plus ein Jahresgehalt. 2 Würfe im Jahr verteilt auf genügend Hündinnen. DAS wäre doch abgesehen von den Kosten, die man als Halter tragen müsste, allgemein wünschenswert für den Rasseerhalt und die Zucht. Und es bleibt genug für die Versorgung der Zuchthündinnen, der Senioren und der Ausbildung der nachfolgenden Generation für die Zucht.

  • Missy2023 Wie andere auch schon geschrieben haben … wenn man es ordentlich machen und die Hündinnen nicht ausbeuten möchte, kann das quasi nicht als Vollzeitjob funktionieren.

    Dafür müsstest du nämlich ständig Würfe haben und es dir egal sein, wie es den Hunden damit geht.

    Das ist halt wirklich einfach ne ideelle Sache. Guten Züchtern geht es nicht ums Geld. Natürlich sollten sie trotzdem nicht noch draufzahlen müssen.

    Sehe ich anders. Ja dann kostet ein Welpe 5.000 - 10.000€. Kostendeckung plus ein Jahresgehalt. 2 Würfe im Jahr verteilt auf genügend Hündinnen. DAS wäre doch abgesehen von den Kosten, die man als Halter tragen müsste, allgemein wünschenswert für den Rasseerhalt und die Zucht. Und es bleibt genug für die Versorgung der Zuchthündinnen, der Senioren und der Ausbildung der nachfolgenden Generation für die Zucht.

    Das wird eben nicht funktionieren. Da du in der Hundezucht, auch bei 2 - 3 Hündinnen so viele Welpen hast, dass du dafür auch Abnehmer brauchst und da gibt es nun mal nicht so viele, die solche Preise bezahlen können/wollen. Damit wäre die Hundezucht auf lange Sicht abgeschafft. Da beisst sich eben auch der Vergleich zum Pferd. Dieses kostet allein in der Unterbringung schon deutlich mehr als ein Hund, so dass ein höherer Anschaffungspreis sich da "besser einfügt", hinzu kommt, dass die Preise bei Pferden oft völlig realitätsfern und künstlich gepusht sind (wenn wir jetzt in der klassischen Reiterei und den Warmblütern sind als Beispiel). Dass die Käuferschaft das mitgemacht hat über die Jahre hinweg liegt mMn auch mehr am nach wie vor elitären Verständnis der Reiterei und nicht daran, dass die Käufer dort einem Pferdezüchter ein gutes Einkommen zusichern wollen.

  • Sehe ich anders. Ja dann kostet ein Welpe 5.000 - 10.000€. Kostendeckung plus ein Jahresgehalt.

    Joa klar, 10.000€ pro Welpe klingt auch absolut gerechtfertigt ... glaube das kannst du niemandem verklickern, dass die Aufzucht eines großen Wurfes mal eben 100.000€ wert ist. Da fühlen sich garantiert die allermeisten Kunden vor den Kopf gestoßen, wenn sie es mit ihrem eigenen Verdienst bei teilweise weit wichtigeren, systemrelevanten Jobs vergleichen.

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