Markieren einschränken

  • Wir arbeiten grade zu Hause (wieder) intensiv daran, dass er sich nicht als Oberwächter fühlen muss und jedes Blatt anblöckt, was an der Haustür vorbei weht.

    Dieses "Alarm, Alarm ein Regenwurm!!!!" hat meiner Erfahrung meist weniger mit verstärktem Territorial Verhalten, als einfach mit Stress und drüber sein zu tun, was sich dann in diesem Verhalten entlädt. Da wird die Zündschnur einfach kürzer, durch andere Einflüsse.
    Da würd ich auch nicht mehr am Territorialverhalten basteln, sondern eher überlegen, welche Umwelteinflüsseman da abmildern könnte, um da wieder etwas mehr Ruhe in den Hund zu bringen.

    Und wie bereits gesagt, vieles ist da einfach genetisch verankert und man wirdda eher über Kontrolle und Management rangehen müssen, als sich Hoffnungen zu machen, dass es da mit so Handkniffen wie Markieren verbieten, Änderungen geben wird.

  • Nein, er meldet keine wehenden Blätter, das war nur so daher geredet. Er hat schon richtige "Gründe" warum er anschlägt. Er ist zu Hause ein total gechillter Hund, gemeldet werden wirklich nur Leute/Hunde, die in unmittelbarer Nähe zum Haus sind oder gar klingeln.

    Aber wir hatten das ein zeitlang besser im Griff, da hat er nur kurz gewufft und ist oft gar nicht aufgestanden. Darauf hab ich mich etwas ausgeruht und deswegen rennt er jetzt wieder öfter zur Tür. Er lässt sich auch gut abbrechen, aber wie ich schon schrieb, bin ich selber zur Zeit etwas miesepetrig drauf und deswegen schneller genervt. Denke das wird er einfach merken und entsprechend mitmachen. Da pushen wir uns wahrscheinlich gegenseitig.

    Schmerzen hatte ich auch überlegt und ihn entsprechend durchchecken lassen. Aber alles okay soweit. Wobei ich nun keine riesen Untersuchung gemacht habe. War bei der Physio und zu einer allgemeinen Untersuchung beim TA.

    Ich denke wirklich, meine schlechte Stimmung überträgt sich einfach auf ihn.

    Ich hab mir jetzt mal eine Menge deiner Beiträge durchgelesen. Und ich glaube wirklich, dass dein Ansatz mit dem Markieren euch nicht hilft, sondern nur Frust schürrt... (Und ich glaube wir haben den gleichen Artikel gelesen :tropf: der Ansatz war aber, wenn du bestimmst, dass der Hund nicht markieren darf, du automatisch die Führung übernimmst...)

    Letztendlich kann deine Laune einfach das Problem sein. Jeder reagiert da ja anders. Ich vermute ganz stark, dass du auf Grund der Laune weniger konsequent führst. Darum übernimmt der Gute das für dich. Grundsätzlich macht er also nichts falsch. :ka:

  • Und ich glaube wir haben den gleichen Artikel gelesen :tropf: der Ansatz war aber, wenn du bestimmst, dass der Hund nicht markieren darf, du automatisch die Führung übernimmst..

    Ok, der Zusammenhang ist gruselig und sollte bitte als Trainingstipp ignoriert werden.

  • Und ich glaube wir haben den gleichen Artikel gelesen :tropf: der Ansatz war aber, wenn du bestimmst, dass der Hund nicht markieren darf, du automatisch die Führung übernimmst..

    Ok, der Zusammenhang ist gruselig und sollte bitte als Trainingstipp ignoriert werden.

    Na so hatte ich es gsd auch nicht im Kopf, das fände ich auch schräg. Hört sich nach Mittelalter an.


    Wir arbeiten grade zu Hause (wieder) intensiv daran, dass er sich nicht als Oberwächter fühlen muss und jedes Blatt anblöckt, was an der Haustür vorbei weht.

    Dieses "Alarm, Alarm ein Regenwurm!!!!" hat meiner Erfahrung meist weniger mit verstärktem Territorial Verhalten, als einfach mit Stress und drüber sein zu tun, was sich dann in diesem Verhalten entlädt. Da wird die Zündschnur einfach kürzer, durch andere Einflüsse.
    Da würd ich auch nicht mehr am Territorialverhalten basteln, sondern eher überlegen, welche Umwelteinflüsseman da abmildern könnte, um da wieder etwas mehr Ruhe in den Hund zu bringen.

    Das kommt jetzt hier dramatischer rüber, als es ist. Eigentlich ist Bucky einer der gechilltesten Hunde, den ich kenne. Außer... draußen bei anderen (großen, dominanten) Rüden. Dass er zu Hause mal anschlägt finde ich prinzipiell auch gar nicht so schlimm. Er steigert sich da weder rein, noch lässt er sich nicht abbrechen. Und macht das idR auch nicht bei jedem Pieps. Eigentlich arbeite ich da nur deswegen gegen, damit er das nicht zu sehr als seinen Job ansieht und das dann draußen eben auch übernimmt. Halt bei anderen Hunden. Klappt nicht immer so ganz, aber ich denke (hoffentlich richtig) dass es da durchaus Zusammenhänge gibt.


    Und wie bereits gesagt, vieles ist da einfach genetisch verankert und man wirdda eher über Kontrolle und Management rangehen müssen, als sich Hoffnungen zu machen, dass es da mit so Handkniffen wie Markieren verbieten, Änderungen geben wird.

    Ja, Kontrolle und Management. Wenn das mal immer so einfach wäre, wie es sich liest.

    Dieses "dann verbiete ich ihm das und basta", das bekomme ich halt leider nicht immer hin. Ist der Reiz zu groß, pfeift er auf alles, was wir uns so erarbeitet haben. Deswegen sucht man dann manchmal halt nach kleinen Stellschrauben, wie man da noch was besser machen könnte. Aber ich seh schon, markieren unterbinden gehört eher nicht dazu.

    Alles in allem haben wir ja schon wirklich viel gemeinsam geschafft und 99 % der Zeit ist er ein Traum von Hund.

    Und manchmal ist man halt einfach schlecht drauf.

  • (Und ich glaube wir haben den gleichen Artikel gelesen :tropf: der Ansatz war aber, wenn du bestimmst, dass der Hund nicht markieren darf, du automatisch die Führung übernimmst...)

    Also eher so ein „Alphawolf-Artikel“? Stand da auch drin, dass du am besten selbst die Büsche anpinkeln solltest, um dem Hund zu zeigen, wer der Boss ist? :lol:

  • (Und ich glaube wir haben den gleichen Artikel gelesen :tropf: der Ansatz war aber, wenn du bestimmst, dass der Hund nicht markieren darf, du automatisch die Führung übernimmst...)

    Also eher so ein „Alphawolf-Artikel“? Stand da auch drin, dass du am besten selbst die Büsche anpinkeln solltest, um dem Hund zu zeigen, wer der Boss ist? :lol:

    Das hätte ich mir bestimmt gemerkt :rolling_on_the_floor_laughing: Aber soweit ging es meine ich nicht.

    Ich hab es tatsächlich auch sofort als Alpha-Quatsch verworfen. Nur daher wusste ich, dass Markieren im Zusammenhang mit Territorialverhalten mal gehört hatte.

  • Er lässt sich auch gut abbrechen, aber wie ich schon schrieb, bin ich selber zur Zeit etwas miesepetrig drauf und deswegen schneller genervt. Denke das wird er einfach merken und entsprechend mitmachen. Da pushen wir uns wahrscheinlich gegenseitig

    Na guck, da ist der Grund. Hatte ich irgendwie überlesen. Meine haben das im Bezug auf mich auch ganz feine Antennen. Dann wollen sogar die Hütehunde draußen alles sofort verkloppen. |)

    Also: Einfach entspannt sein und bessere Laune haben. =)

  • Ich habe mal eine ganze Zeit lang versucht, unter Anleitung diverser Trainer das Territorialverhalten zu reduzieren. Das hat nicht nur kaum was gebracht, sondern mich irgendwann auch echt frustriert. Denn eigentlich mag ich diesen Hundetyp total gerne: Ich finds toll, dass er so aufmerksam für seine Umwelt ist, ich mag es, dass er fremde Lebewesen, die sich uns näheren, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig meldet und ich finds auch an sich super, unterwegs immer meine eigene Alarmanlage dabei zu haben. Da immer nur gegenzuarbeiten und das so gut wie möglich einzugrenzen negiert nicht nur all das, was ich an meinem Hund mag, sondern beraubt ihn auch seiner größten Stärken.

    Also habe ich irgendwann die Reißleine gezogen und ihn auf eigene Faust zu genau dem gemacht, was er eh schon immer sein wollte: Mein eigener kleiner Security-Assistent. Sein Job ist es, mir fremde Lebewesen, die in „unseren“ Raum eindringen, zu melden (das kann er nämlich deutlich besser als ich). Mein Job ist es dann, mich mit dem „Eindringling“ auseinanderzusetzen (das kann ich nämlich deutlich besser als er).

    Heißt er darf bzw. soll anzeigen, dass da was ist, aber sein Aufgabenbereich endet in dem Moment, in dem ich übernehme und es als okay einstufe. Dann hat er meine Entscheidung zu akzeptieren, auch wenn er sie manchmal doof findet. Da musste (und muss) er einfach lernen, seine Wut und seinen Frust in dem Moment auszuhalten, ohne ausfallend zu werden.

    Gerade mit einem Hund, der gern eigenständig agieren und es bis zum Schluss selbst regeln würde, ist das natürlich schwieriger umzusetzen als mit einem Hund, der einem die Kooperation quasi in den Schoß legt. Aber meine Erfahrung ist, dass so ein Typ Hund deutlich zugänglicher wird, wenn man ihm einen Teil seines Jobs lässt und diesen sogar belohnt, anstatt prinzipiell dagegenzuarbeiten.

    Und je nach Hund gibt es natürlich auch Grenzen des Möglichen. Mein Hund wird, wenn ich mal penne und nicht richtig übernehme, immer dazu neigen, im Zweifelsfall doch zu pöbeln. Und bei fremden Hunden in unserem Hausflur wird er wohl auch bis auf Weiteres aus der Haut fahren. Das regt ihn so sehr auf, da reicht die Impulskontrolle nicht aus, um den Schnabel zu halten.

    Nichtsdestotrotz kommen wir so deutlich besser zurecht, als zu den Zeiten, als ich versucht habe, das Territorialverhalten grundsätzlich zu unterbinden oder einzudämmen. Und es macht sowohl meinen Hund als auch mich deutlich glücklicher.

  • Territorialverhalten kann man nicht unterbinden, das kann man nur in Bahnen lenken.

    Ich hatte dazu mal "Betreten verboten" gelesen, das hat mir vieles erklärt dazu, wie ein territorialer Hund tickt. Hatte ich bis dahin halt nicht und war entsprechend erstaunt über Jacks Verhalten.


    Was ich auf jeden Fall unterbinde, ist Drohverhalten wie Feststarren und dann demonstrativ den nächsten Grashalm anpinkeln, während man dem fremden Rüden fest in die Augen schaut, am besten noch mit kräftigem Scharren hinterher, damit es auch jeder kapiert hat, wer der Babo in der Hood ist.Das muss echt nicht sein und unterbinde ich mit einem "weiter"-Kommando.

    Ansonsten, normal seinen Geschäften nachgehen und gucken, wer da so unterwegs war und drübermarkieren, ist auch für die Seele eines Hundes zum runterkommen mMn sehr wichtig und unterbinden ich nur, wenn ein Laternenpfahl, Mülltonne o.ä. anvisiert wird. Die Erklärung mit der Kontrolle/Reduktion des Territorialverhaltens über Markieren verbieten hab ich noch nie gehört und hört sich nach Dominanzkäse an für mich.

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