Heute im TV: Das Leiden auf vier Pfoten - Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

  • Naja ganz so einfach ist das nicht.. als Neuling Anträge stellen, klar. Aber ob man die dann auch durch kriegt gegen die alt eingesessenen die das schon 20+ Jahre machen… fraglich. Wenn ich sehe das ja Züchter in den eigenen Verbänden schon scheitern… was soll ich, als “Nur-Hundehalter” denn da erreichen?

    Finde das Argument schwierig. Ich habe erst den 2. Rassehund überhaupt in meinem Leben, bin seit wenigen Jahren erst im Verband, vorher immer nur Mischlinge und Hunde aus dem Tierheim, bin Mitte 30 und war jetzt 4 Jahre im Ausstellungsausschuss und aktuell im Zuchtausschuss. Dazu Ausbildung zum Zuchtwart und die Sonderleiterprüfung musse ich letztens wegen Besuch zum Decken absagen. Meinen ersten Antrag hab ich 2 Jahre nach meinem Eintritt in einen Verein gestellt und das geht natürlich, ist ja das Recht im Verein mitzuwirken.

    Dass Anträge abgelehnt werden können, liegt in der Natur der Sache. Es ist eben ein Mehrheitsentscheid. Wäre ja noch besser, wenn das einer über alle hinweg entscheiden kann. Wie das Stimmrecht ist, das kann jeder in der Satzung seines Vereins nachlesen.

    Übrigens finden bei uns Phänotypisierungen statt. Der VDH hat in seiner Zuchtordnung auch die Phänotypisierung beschrieben.

    Dass Richter Hunde ausschließen, findet der facto statt. Auf allen Veranstaltungen, auf denen ich geholfen habe, wurden Hunde in meinem Ring ausgeschlossen.

  • Ich finde Outcross Projekte gut, viele Rassen kämpfen mit engen Linien und hohen IK’s (wenn man sie tatsächlich genetisch bestimmen lässt) und ihnen würde frisches Blut sicher nicht schaden.

    Teilweise isses ja bereits schonmal ne Kunst überhaupt zwei verschiedene Farben miteinander verpaaren zu dürfen. Lustigerweise ganz gern bei alten, deutschen Rassen. So als wäre die Reinheit eines Art "Kulturgutes" wichtiger als der Genpool.

    Da könnte man schon easy neues Blut rein bringen wenn man verschiedene Farben, verschiedene Größenschläge und nach Bedarf ähnlich gelagerte Rassen mit einbringen könnte.

    Die Finnen haben es mal getan und Mittelschnauzer in die Deutschen Pinscher eingekreuzt. Hinsichtlich Farb-Verpaarungen kenne ich aber in D nur zwei Fälle in denen man zB schwarz und pfeffer-salz beim Mittelschnauzer verpaart hat. Das muss man erstmal durch bekommen. Einzige Ausnahme sind bei den Schnauzern Schwarz-Silber Riesen, da is die Basis so klein dass es ohne Träger-Hunde aus anderen Farben nicht geht.

    Und trotzdem gibt's in D nunmal keine wirkliche Alternative zum VDH. Wenn man außerhalb guckt sind bspw die Bedingungen den Hündinnen ggü lascher, die Untersuchungen die verpflichtend sind weniger und müssen noch nichtmal bei nem dafür entsprechenden Gutachter gemacht werden. Abgesehen davon dass bei den Zwergen ungute Trends zu sehen sind ( Ami Zwerge in besonders bunt und/oder klein, es gibt schon Zwerge die sind QZ, wg Verzwergungsmerkmale, etwas das so in der Standardzucht eben nicht vorkommt ).

    Abgesehen natürlich davon dass Lustigerweise Schnauzer wie man sie vom Fell her einst mal wollte, heute Probleme haben überhaupt ne ZZL zu bekommen ( weil zu wenig Plüsch/Bart ).


    Aber das wäre eben ne Rasse bei der man mMn wirklich gut den Genpool auffrischen könnte, wenn man denn wollte.

  • Selbst wenn sich da mal jemand Gedanken über Gesundheit und Co macht, außerhalb der Arbeitshundekreuzungen habe ich es tatsächlich noch nie erlebt, dass sich da ernstzunehmend und mit Plan Gedanken über die Fortführung der Zucht jenseits von "den Wurf verkauf ich als Familienhund" oder "der mix wird ideal fürs Agility". Ich sehe es jedes Jahr auf unserem großen Agi Turnier, was da an "lustigen" Designermixen aufläuft, nur kreiiert für den Sport, von denen man dann nach ein paar Jahren nix mehr sieht oder hört, wenn die nächste Modemixwelle versucht, sich zwischen Border und Sheltie zu etablieren.

    Da möchte ich jetzt aber mehr darüber erfahren? Was laufen denn da da für "lustige Sport-Mixe"? Und was ist das für ein grosses Agi-Turnier?

  • Ohne klares Zuchtziel und ohne ein weiterzüchten nach der ersten Generation, ist es einfach keine Zucht, sondern schlichtes Vermehren, egal wie viele Untersuchungen die Elterntiere haben.

    Sehe ich definitiv nicht so. Für mich bedeutet Zucht Verantwortung, Planung und Wissen. Vermehren bedeutet einfach nur Fortpflanzung ohne jegliche Verantwortung. Warum muss man denn in Generationen denken? Warum kann man nicht "in Eigenschaften denken"? Konnte mir bisher noch keiner so wirklich beantworten.

    Höre immer nur "Rasse erhalten" und es wird gezüchtet ohne wirkliche Abnehmer, die eben genau diese Hunde wollen – aus Gründen. Gibt es natürlich auch bei den Reinrassigen, aber wenn dann nur in spezifischen "Bubbles".

    Aber man schweift damit sicherlich vom Thema ab…

  • Die sogenannte geplante Zucht zeigt ja auch deutlich, daß es im Grunde eben nicht funktioniert. Lt. Reportage gibt es inzwischen 50 von Qualzuchtmerkmalen betroffene Rassen. Bewußt so hingezüchtet und von Standards auch so gewollt. Da fragt man sich, warum das geplante Zerstören von Leben so verteidigt wird?

  • Selbst wenn sich da mal jemand Gedanken über Gesundheit und Co macht, außerhalb der Arbeitshundekreuzungen habe ich es tatsächlich noch nie erlebt, dass sich da ernstzunehmend und mit Plan Gedanken über die Fortführung der Zucht jenseits von "den Wurf verkauf ich als Familienhund" oder "der mix wird ideal fürs Agility". Ich sehe es jedes Jahr auf unserem großen Agi Turnier, was da an "lustigen" Designermixen aufläuft, nur kreiiert für den Sport, von denen man dann nach ein paar Jahren nix mehr sieht oder hört, wenn die nächste Modemixwelle versucht, sich zwischen Border und Sheltie zu etablieren.

    Da möchte ich jetzt aber mehr darüber erfahren? Was laufen denn da da für "lustige Sport-Mixe"? Und was ist das für ein grosses Agi-Turnier?

    Die sind mir in meinen 23 Jahren auch nicht begegnet. Was es gab war die Sheltie/Russell/Worker und jetzt Mini Aussie Welle. Aber Mixe wäre mir neu

  • Vermehren ist aber auch nicht immer schlimm, grade wenn man Genpool und Eigenschaften verbessern will. Manchmal brauchts halt erstmal bloße Masse um überhaupt selektieren zu können.

    Da kommen dann auch Tiere mit Fehlern zum Einsatz. Fehler heißt ja nicht krank! Kranke Tiere zu vermehren macht genauso wenig Sinn wie mit kranken Tieren zu züchten.

    Aber ja, man nimmt beim vermehren Fehler bei den Ausgangstieren inkauf. In der Regel optische Fehler, manchmal auch von der Leistung her. Um überhaupt erstmal eine Basis zu schaffen.

    Züchten kann man eigentlich nur sinnvoll mit gefestigten Linien und viel Erfahrung. Sehr viele Züchter vermehren in erster Linie.

    Und nur weil man sich gedanklich irgendwelche Zuchtziele einredet, wird aus vermehren kein erfolgreiches züchten!

  • Selbst wenn sich da mal jemand Gedanken über Gesundheit und Co macht, außerhalb der Arbeitshundekreuzungen habe ich es tatsächlich noch nie erlebt, dass sich da ernstzunehmend und mit Plan Gedanken über die Fortführung der Zucht jenseits von "den Wurf verkauf ich als Familienhund" oder "der mix wird ideal fürs Agility". Ich sehe es jedes Jahr auf unserem großen Agi Turnier, was da an "lustigen" Designermixen aufläuft, nur kreiiert für den Sport, von denen man dann nach ein paar Jahren nix mehr sieht oder hört, wenn die nächste Modemixwelle versucht, sich zwischen Border und Sheltie zu etablieren.

    Da möchte ich jetzt aber mehr darüber erfahren? Was laufen denn da da für "lustige Sport-Mixe"? Und was ist das für ein grosses Agi-Turnier?

    BorderPaps zb..fallen mir da spontan ein

  • .... Bewußt so hingezüchtet und von Standards auch so gewollt....

    In vielen Standards steht doch das gesunden. Nur die Züchter/Richter usw, halten sich nicht dran.

    Das war mal Thema im Qualzucht Thread und da wurde, ich weiß nicht mehr genau welche Rasse es war bzw. ob es allgemein war, das im Standard nicht steht das man die Hunde so und so züchten muss sondern es auch gesund geht oder in Richtung gesund aber das bei Ausstellung ja keinen Blumentopf bekommt.

    Die Züchterin von unserer Hündin, nicht VDH, sagt ganz klar erst Gesundheit und Wesen und dann Aussehen.

    Lg
    Sacco

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