Stress für den Welpen durch Lärm

  • Meine Frage mag verwundern, doch wäre ich dankbar für ernste Antworten.

    Nach dem Gassigang mit unserem 5 Monate alten Welpen stand ich vor einiger Zeit vor verschlossener Wohnungstür, weil ich die Schlüssel vergessen hatte. Mein Partner hörte mein Kingeln u. Klopfen nicht, da die Zimmertür in der Wohnung geschlossen war. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen u. klingelte, klopfte heftig gegen die Tür u. rief seinen Namen vergebens. Ich hielt mich also wieder im Freien auf, bis mein 2. Versuch Erfolg hatte.

    Ich mache mir jetzt nachträglich Gedanken, ob dieses Geschehen dem Kleinen geschadet haben könnte (Trauma), da er ja nicht wusste, was geschieht!

  • Falls der Kleine ein stabiles Nervenkostüm, ein fröhliches Naturell, ausreichend Schlaf, Resilienz und gute Grundlagen bei der Sozialisation hat, sollte ihm das eigentlich nicht wirklich was ausmachen. Sollte er kein stabiles Nervenkostüm etc. oder Holprigkeiten in der Sozialisation gehabt haben, könnte es schon sein. Aber es wäre dann nur das sekundäre Problem.

    Zeigt er ich denn meidig oder nervös?

  • Falls da jetzt nicht eine komplizierte, schwierige Vorgeschichte ist, von der du nix schreibst:

    Welpen kriegen so schnell kein Trauma!

    Die erleben täglich Neues, regelmäßig auch Dinge, die im ersten Moment gruselig sind und sie erschrecken sich auch mal - aber das ist komplett normal und wird auch weggesteckt.

    Immer unter der Voraussetzung, dass du nicht einen Grund - den du nicht geschrieben hast - für diese Sorge hast: Ich würde dir sehr, sehr dringend raten, locker zu lassen. Wenn ich aus deinem Beitrag eine bedenkliche Sache rauslese, dann ist es bestimmt nicht die geschilderte Situation sondern die Sorge, die aus diesem Post spricht. Überspitzt gesagt: Lautstärke im Treppenhaus schadet Welpen beim Aufwachsen nicht - hyperfokussierte, besorgte oder nervöse Besitzer können allerdings den Hund wirklich nachhaltig verunsichern.

  • Ich danke Allen, die so schnell geantwortet haben!

    Der Kleine kommt vom seriösen Züchter u. ist mit 12 Wochen zu uns gekommen. Er ist gut sozialisiert u. erhält Alles an Liebe, Fürsorge u. Beschäftigung u. altersentsprechende Sparziergänge. Er tobt auch zwischendurch mit anderen Welpen o. älteren Hunden herum.

    Er zeigte sich auch nicht verängstigt, weder zitterte o. hechelte er.

    Wie Gersi richtig vermutet, liegt das Problem bei mir! Ich bin überbesorgt u. möchte eigentlich Alles was Stress auslösen könnte von ihm fernhalten. Das ist mega anstrengend, weil es in einer Beziehung, auch bei uns mal Unstimmigkeiten gibt (ich rede hier nicht von körperlicher Gewalt oder gegenseitigem Anschreien). Ich habe mit meiner übertriebenen Sensibilität noch einen langen Weg vor mir!

  • Viel Glück dabei, das anzugehen.


    Vielleicht hilft der Gedanke, dass für einen Welpen Stress (aber auch Frust etc.) nix Schlimmes ist. Daran wächst er. Ihm das vorzuenthalten ist unfair.

  • So ist es.

    Biologisch betrachtet: Damit der Metabolismus lernt, Stress zu regulieren und Adrenalin abzubauen ohne zu überdrehen, muss er auch die Möglichkeit haben, Stress zu erfahren :smile: Bevorzugt in gut verträglichem Maß, aber wenn es mal zu viel ist, ist das auch kein Beinbruch. Das kommt vor. Und er muss sich auch mit etwas auseinandersetzen können, um daran zu wachsen und Selbstbewusstsein zu lernen.


    Wird der Hund in Watte gepackt und kann nicht lernen, mit negativen Erfahrungen und Herausforderungen umzugehen, dann ist er auch viel weniger gerüstet dafür, wenn wirklich mal etwas Problematisches passiert.


    Viel Spaß mit dem Kleinen. Denk nicht zu viel über alles nach und genieße die Welpenzeit, die geht viel zu schnell vorbei :smile:

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