Zu den Pflichten eines Hundehalters beim Gassi -> Hundeführerschein?

  • Begleithundeprüfung

    Es gilt sich auch einfach die Frage zu stellen, in wie fern wir in unserer Gesellschaft Hunde brauchen, die von ihrem Gemüt her nicht geeignet dafür sind, einmal im Gehorsam den Platz hoch und runter zu schlappen sowie einigermaßen artig an Umweltreizen vorbei zu gehen.

    Der Sinn solcher Forderungen ist ja die Lenkung des Marktes, ähnlich wie bei der Hundesteuer.

    Und einen arbeitenden HSH kann man ja ausnehmen, genauso wie beim Jagdhund auch die jagdlichen Prüfungen ausreichend sind.

  • Begleithundeprüfung

    Es gilt sich auch einfach die Frage zu stellen, in wie fern wir in unserer Gesellschaft Hunde brauchen, die von ihrem Gemüt her nicht geeignet dafür sind, einmal im Gehorsam den Platz hoch und runter zu schlappen sowie einigermaßen artig an Umweltreizen vorbei zu gehen.

    Der Sinn solcher Forderungen ist ja die Lenkung des Marktes, ähnlich wie bei der Hundesteuer.

    Und einen arbeitenden HSH kann man ja ausnehmen, genauso wie beim Jagdhund auch die jagdlichen Prüfungen ausreichend sind.


    Ein Hund der auf dem Platz funktioniert, funktioniert nicht automatisch so im Alltag. Und naja wer wofür welchen Hund 'braucht' ist ja völlig unterschiedlich. Ich habe seit über 10 Jahren Shiba Inus und mein Rüde damals hätte die Übungen vermutlich relativ gut ausgeführt. Aber er war nicht auf Anhieb mit Fremdhunden verträglich und ließ sich nur von mir (und Freunden) anfassen. Damit wäre er bei manch einem durch den Hundeführschein geprasselt. Habe auch noch ein nettes, älteres Paar in Erinnerung die mit ihrem Shiba seit klein auf in der Hundeschule waren und 'zum Spaß' die Begleithundeprüfung machen wollten. Die sind da auch nach 7 Jahren immer wieder durch gefallen, weil die Hündin genau bei der Prüfung einfach keine Lust drauf hatte.

    Und auch wenn ich an meinen jetzigen eigenen Hund denke, meine Hündin hat ein leichtes Deprivationssyndrom weil sie als Welpe nicht ausreichend auf Umweltreize geprägt wurde. Sie ist friedlich, leinenführig und kann die Grundkommandos.
    Aber in einer Prüfungssituation würde sie wegen ihrer Unsicherheit/Nervösität womöglich durchfallen, kann ich nicht einschätzen.
    Und damit ist sie noch harmlos.
    Was meinst du wie viele Hunde es gibt, die aus den verschiedensten Gründen nicht 'funktionieren' können?
    Das macht sie aber nicht automatisch zu einer Gefahr für die Gesellschaft.

    Ich finde es halt immer schwierig wenn man selbst einen Gebrauchshund aus seriöser Zucht hat (davon geh ich bei den meisten Hundesportlern jetzt mal aus) und dann meint, dass man das auf alle Hunde übertragen kann. Es hat ja einen Grund das man sich für bestimmte Sportarten oder 'Jobs' bestimmte Rassen aussucht.

  • Ich finde den Hundeführerschein ausreichend. So blöd die Fragebögen sein mögen, immerhin muss man sich als Neu-Hundehalter ein Minimum mit dem Thema auseinandersetzen.

    Persönlich habe ich wenig Lust darauf als Vorraussetzung für die Hundehaltung eine Begleithundeprüfung o.Ä. zu machen zu müssen, am besten noch mit Zeitdruck und weitreichenden Konsequenzen falls man nicht besteht.

    Was die unangenehmen Begegnungen betrifft - die wird man so oder so immer haben.

    Aber ist es wirklich so schlimm "da draußen"? Oder bleiben wenige unangenehme Begegnungen einfach mehr im Gedächtnis als die vielen, vielen neutralen?

  • Meine Frage zielt darauf ab, was ihr so über solche Leute denkt, die meinen, ihr Hund müsse auf der Stelle mit dem entgegenkommenden spielen, oder den Hund gleich ohne Leine rumlaufen lassen. Ist der Vorstoß eines Hundeführerscheins nicht irgendwie angebracht? Immerhin haben diese Leute ihren Hund im Prinzip nicht unter Kontrolle und signalisieren ihm, zu anderen hinlaufen ist völlig ok, ob Hund, Kind oder sonst jemanden.

    Den Deppen unter den Menschen ist das eh egal und ein Hundeführerschein ändert da gar nichts. Für mich sagen solche Menschen viel über sich selbst aus: Grenzüberschreitende Egomanen, in deren Welt sich alles um sie dreht, denen die Gefühle anderer völlig egal sind und mit denen ich persönlich gar nichts zu tun haben möchte. Und das zeige ich auch.

    Ich kann mich und meine Hunde sehr gut gegen solche Menschen schützen, erstaunlich sind dann die oft komplett kindischen oder hysterischen Reaktionen dieser Menschen, wenn sie in mir ein Gegenüber finden, das Nein sagen kann und es auch durchsetzt.

    Nervt, spricht sich hier aber rum und so habe ich so ziemlich meinen Frieden hier, super selten unangenehme oder unerwünschte Hundebegegnungen und die Menschen lassen mich auch in Ruhe ;-)

  • Da sieht man mal wie unterschiedlich die Erfahrungen sind. Rein quantitativ sind die doofen, unnötigen, ätzenden, mir den Puls in die Höhe treibenden Begegnungen mit Begleithunden definitiv vorn. Wobei ich den Begriff jetzt mal sehr weit fasse und den Showlinien Goldi und den kniehohen Tierschutzmix auch dazuzähle.

    Wenn es um Qualität geht = mein Hund war danach Klinikreif verletzt* oder ich hatte berechtigt Angst. Gebrauchshunde. Obwohl ich derer in freier Wildbahn selten begegne. Heißt es gibt weniger und der prozentuale Anteil der geht gar nicht Begegnungen ist trotzdem höher.

    *Mein Hund war jedes Mal angeleint, ich bin jedes Mal weiträumig ausgewichen, gebe zu in solch Ausmaß mache ich das bei Begleithunden nicht und offensichtlich ist es auch nicht nötig.

    Und die Jagdhunde schleust man hier möglichst früh durch die Prüfung, weil auch bei denen gilt je älter sie werden, desto größer der Jagdtrieb macht die Sache mit dem Gehorsam schwieriger. Nach der ersten Treibjagd ist eh um, aber ab da ist ja egal. Prüfung bestanden. Gibt garantiert Ausnahmen oder ich kenne nur solche.

    Mich nervt dieses mit dem Finger auf Andere zeigen. Dieses gegeneinander unter Hundehaltern. Wenn man selbst untereinander nicht zu lebbaren Kompromissen findet, wie soll man dann der Allgemeinheit vermitteln wofür man überhaupt Hunde braucht und warum sie akzeptiert werden sollten.

  • Bei den hier ansässigen Begleithunden im Kleinformat geistert mir immer im Kopf Rum was passiert, wenn Jette mal kurz zupackt und im Klartext sagt wie sie die Sache sieht.

    Ich bin nicht scharf darauf zu gucken was übrig bleibt, wenn die Lady die Contenance verliert und der Irische Kneipencharme durchbricht.

  • Wenn man selbst untereinander nicht zu lebbaren Kompromissen findet, wie soll man dann der Allgemeinheit vermitteln wofür man überhaupt Hunde braucht und warum sie akzeptiert werden sollten.

    Warum muss man der Allgemeinheit was vermitteln? Ich finde diese Allgemeinheit übrigens erstaunlich tolerant.

  • Ich finde es halt immer schwierig wenn man selbst einen Gebrauchshund aus seriöser Zucht hat (davon geh ich bei den meisten Hundesportlern jetzt mal aus) und dann meint, dass man das auf alle Hunde übertragen kann. Es hat ja einen Grund das man sich für bestimmte Sportarten oder 'Jobs' bestimmte Rassen aussucht.

    Es braucht für eine Begleithundeprüfung doch keinen Gebrauchshund, was für ein Blödsinn. Der Fokus dort liegt mittlerweile wesentlich stärker im Bereich des Verkehrsteils als auf dem Platz. Das ist einmal an der Leine auf und ab laufen, einmal Sitz und Platz zeigen, zum Hundeführer kommen und kurz in der Ablage liegen.

    Die vom DTK ist noch einfacher gestaltet.

    Wenn ich den Hund nicht mal auf dem Platz trainieren kann, dann ist das doch kein Argument dafür dass mein Hund im Alltag von der Leine gehört. Und darum geht es doch wenn etwas über Prüfungen geregelt wird, dass das nicht immer jeder fair findet, ist klar. Ist ja auch nicht Sinn der Sache.


    Ein Hund der nicht besteht, bleibt dann einfach an der Leine und bekommt keine Befreiung. Macht ja auch kein Sinn bei einem Hund dem es nicht möglich ist einen zuverlässigen Gehorsam zu zeigen.

  • Warum muss man der Allgemeinheit was vermitteln? Ich finde diese Allgemrinheit übrigens erstaunlich tolerant.

    Hier ist es in vielen Orten völlig normal dass die Hunde miteinander Kontakt haben. Ich finde das völlig in Ordnung, bei uns geht das noch nicht mit der Einstellung einher dass man deshalb seinen Hund zu jeden hinlaufen lassen muss, sondern die Leute kommunizieren vorher und können ein „Nein“ problemlos akzeptieren und umsetzen.

    Hier ist eher das Problem, dass dafür die Felder der Landwirte genutzt werden um Hunde rennen zu lassen. Und deren Saat dabei massiv zerstört wird. Leider herrscht auch hier keine Einsicht, was dazu führt das Leinenpflichten für alle immer stärker ausgeweitet werden.

    Und nein, ich rede nicht von Wiesen oder Parks, sondern von ganz klaren Ackerflächen. Wir sind aber auch Agrarwüste, so hat jede Region seine eigenen Probleme.

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