Zittern und starkes einknicken der Beine, Niereninsuffizienz – BARF?

  • Hallo zusammen,

    ich brauche Rat für meinen 15 Jahre alten Jack Russell Terrier, dessen Zustand sich in den letzten Wochen rapide verschlechtert hat. Ich mache mir große Sorgen und hoffe, dass ihr Tipps oder Erfahrungen teilen könnt.


    Vor einem Jahr wurde bei einer Blutuntersuchung eine Niereninsuffizienz diagnostiziert, die Blutwerte waren aber altersbedingt okay. Ernährung wurde dementsprechend angepasst.

    Wir gehen jetzt 4x täglich raus (früher 3x).

    Die größte Sorge sind seine beiden Hinterbeine sowie das linke vordere.

    Beide Hinterbeine und das vordere linke Bein zittern stark und knicken ständig ein, sodass er alle paar Sekunden hinfällt. Er kann kaum mehr als 5-10 Sekunden aufrecht stehen. Vor ein paar Monaten zitterte nur das rechte Hinterbein leicht, aber er konnte noch normal laufen und war fröhlich. Jetzt aus dem Nichts betrifft es stark drei Beine.

    Er ist kaum noch aktiv, schläft fast nur noch und wirkt draußen recht unmotiviert. Er geht langsam und will kaum laufen, es wirkt aber auch so als wären seine Beine extrem versteift und nicht „flüssig“ im Bewegungsablauf. Treppen läuft er auch nicht mehr hoch.

    Beim Groß machen vor allem knicken seine Hinterbeine ein, wodurch er bereits mal in seinen eigenen Kot gefallen ist…

    Er jault nicht, aber das hinfallen wenn seine Beine kurzzeitig aufgeben sieht sehr unschön aus. Ich bin unsicher, ob er Schmerzen hat.

    Zuhause isst er noch mit viel Appetit und ist nicht dement, reagiert Zuhause öfters freudig, vor allem wenn jemand von draußen Heim kommt. Wenn er mal nicht schläft, freut er sich über Kuscheleinheiten und beobachtet gespannt was man selber so macht.

    Vor 3 Wochen waren wir bei der Tierärztin: Röntgen der Wirbelsäule, Ultraschall Reflextests und Abtasten ergaben keine auffälligen Probleme. Es hat sich herausgestellt dass er einen Tumor im Hoden hat, wogegen er eine Impfung erhalten hat, eine OP diesbezüglich sei aber nicht zumutbar da eben auch die Gefahr wegen seinem Alter besteht, dass er aus der Narkose nicht aufwacht. Ihrer Aussage zufolge scheint er gar keine Schmerzen zu haben und es ist einfach Altersschwäche. Er wurde als „altersbedingt fit“ eingestuft, trotz der einknickenden Beine. Er hat ja auch sonst nix und ist nach wie vor gut muskulös gebaut und psychisch zu 100% da.

    Verdacht: Muskelschwäche oder neurologische Probleme, aber keine klare Diagnose.


    Wir haben einen Termin für Physiotherapie, aber die Wartezeit beträgt 4 Wochen. Ich weiß nicht, wie ich diese Zeit überbrücken soll, da sein Zustand so schlecht ist.

    Ich habe online nach Physiotherapie-Tipps oder Massagen gesucht, aber nichts Passendes gefunden außer einige „Passiv Range of Motion“ Übungen.


    Hat jemand Erfahrung mit ähnlichen Symptomen (Zittern, einknickende Beine, plötzliche Verschlechterung)? Könnte es eine neurologische Erkrankung wie Degenerative Myelopathie sein?

    Wir überlegen auf BARF umzusteigen da viele berichten, dass es einen sehr positiven Effekt hat zwecks der Niereninsuffizienz sowie das Zittern. Welche Anbieter sind gut?

    Welche Nahrungsergänzungsmittel sind überlegenswert anzuschaffen?

    Gibt es Tipps für die Pflege zu Hause, z. B. sanfte Übungen oder Massagen, die helfen könnten?

    Wie kann ich die Trinkattacken und das nächtliche Pinkeln besser managen?

    Wie erkenne ich, ob er noch Lebensqualität hat, oder ob Einschläfern eine Option sein könnte?

    Ich bin wirklich verzweifelt und möchte ihm die bestmögliche Unterstützung geben. Jeder Tipp, jede Erfahrung oder Empfehlung wäre eine große Hilfe.

    Vielen Dank im Voraus!


    P.s Er hat Heute das erste mal seit Jahren das Mittagsfressen verweigert, hoffentlich bleibt das nicht so.

  • Dieser Hund gehört für mich notfallmässig zum Neurologen überwiesen.

    Und zwar gestern!


    Mach ja keine Übungen aus dem Internet. Du hast keine Ahnung, was in dem Hund los ist und was ihm schaden könnte.

    Wenn ein Tier nicht mehr fähig ist, 10m ohne hinfallen zu gehen , und in seinen eigenen Kot fällt, dann steht man subito beim Spezialisten auf der Matte.

    Dass er die Nahrung verweigert kann daran liegen, dass ihm extrem schlecht ist.
    Er benötigt Nieren Spezialfutter Plus die passenden Medikamente zur Unterstützung.

    Hat er nichts bekommen? Nichts gegen Übelkeit? Kein Spezialfutter?
    Kein Karsivan, nichts?
    Kein Test mit Schmerzmittel ob sich dadurch etwas ändert?


    Die letzte Untersuchung ist 3 Wochen her, das ist lange wenn es um Nerven geht.


    Ich hoffe das Beste für euch. Und ich wünsche dir, dass ihr in guten betreuenden Händen seid. Die euch auch - wenn es soweit kommt - auf dem letzten Weg begleiten.

  • Hat er nichts bekommen? Nichts gegen Übelkeit? Kein Spezialfutter?
    Kein Karsivan, nichts?
    Kein Test mit Schmerzmittel ob sich dadurch etwas ändert?

    Nein, nichts. Die TÄ, sowie eine andere per Zweitmeinung, meinten beide es sei nicht nötig bzw. dass er gut ohne Zurecht kommt. Was auch eine sehr lange Zeit der Fall war.

    Ich werde umgehend mit Ihm einen einen Spezialisten aufsuchen und Ihn nochmals, vor allem neurologisch und wegen seiner Niere, untersuchen lassen. Es wahr ein Fehler von mir es solange auszuwarten...

  • Ja, ab zum Neurologen.

    Nur falls das nicht sofort machbar ist solltest du den Hund mit einem "Tragegeschirr" so unterstützen, dass er sich bis zum Arztkontakt nicht beschmutzt beim Koten und nicht hinfällt beim Laufen.

    Das ist den meisten Hunden sehr peinlich.

    Wenn es ärztlich nichts mehr zumachen geht, dann an Sterbehilfe denken.


    Alles Gute

  • Kann mich den Usern vor mir nur anschließen!

    Termin beim Spezialisten und zudem Nieren-und Urinwerte erneut kontrollieren.


    Bis dahin auf keinen Fall die Ernährung umstellen. Auf keinen Fall barfen, wenn der Hund das noch nie bekommen hat!


    CNI fällt grundsätzlich erst dann auf, wenn bereits ca. 75% des Nierengewebes erkrankt sind. Entsprechend fortgeschritten ist diese tückische Erkrankung, wenn die Diagnose nicht zufällig vorher entdeckt wird.

  • Meine Huendin war schwer krank und an einem Tag hatte sie keine Kraft mehr um beim koten/pinkeln nicht umzufallen. Die war vom Kopf her fit, hat gefressen, hat sich gefreut,.. Wir hatten an dem Morgen vor, ihr nochmal ein Fentanylpflaster zu geben, um zu schauen, ob es Schmerzen sind. Dazu kam es aber nicht mehr. Der Fentanyl-Termin wurde der Termin an dem ich sie einschlaefern lassen habe.


    Ich wuerde den Hund heute noch in eine TK bringen um zumindest mal Nierenwerte und Co. checken zu lassen. Und dann entweder dort direkt einen Termin beim Neurologen machen oder, wenn es dort keinen gibt, die Haus-TAe bitten, den Hund zu einem Neurologen zu ueberweisen (dann geht es mEn schneller).

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