Tierschutzhund und unsere Kinder
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Hallo in die Runde.
Vor 3 Tagen ist bei uns eine einjährige Mix Hündin aus einem Shelter in Griechenland eingezogen. Ja, ich weiß 3 Tage ist nichts und überhaupt. Darum geht es eigentlich auch gar nicht 😊
Wir haben sie am Dienstag direkt am Flughafen in Empfang genommen, sind eine Stunde nach Hause gefahren, haben sie hier raus gelassen und sie hat sich erstmal in eine Ecke verkrochen.
Soweit so gut, das hatten wir nicht anders erwartet. Mein Mann ist bald darauf losgefahren und hat die Kinder aus der Kita geholt. (2,4,6)
In der Zwischenzeit kam sie schon aus ihrem Versteck zu mir und hat Futter aus dem Napf gefressen, aus der Hand wollte sie noch nicht. Sie hat etwas das Erdgeschoss erkundet und dann kam mein Mann mit den Kindern. Sie waren so gut es geht leise, sie kennen das Zusammenleben mit einem Hund und waren relativ unaufgeregt.
Trotzdem war unsere neue Hündin komplett geschockt, nachhaltig und bis heute. Wir haben sie einfach gelassen und bestreiten hier unseren Alltag sogut es geht "normal", damit sie sich an uns und vor allem die Kinder gewöhnen kann.
Sie ist nicht aggressiv vor Panik, aber verkriecht sich von morgens bis abends in ihrer Höhle. (Ein Beistelltisch)
Lediglich mittags, wenn die beiden größeren Kids noch in der Kita sind und die Kleinste ab 12 schläft, taut sie eeeetwas auf und kommt mal mutig zur Hand, wenn ich ihr sie hin halte.
Spazierengehen mit mir oder meinem Mann findet sie gut, wir gehen immer die gleiche Runde unten am Fluss im Grünen, müssen keine lauten Straßen dafür überqueren und kommen auch sonst nir wenigen Leuten entgegen.
Spazierengehen mit den Kindern dabei geht allerdings 0,0. Sie geht partout kein Stück mit, verkriecht sich lieber in der nächsten Hecke und würde für keine Wurst der Welt da raus kommen. Die Kinder gehen schon immer extra mit Abstand vor, trotzdem keine Chance.
Es ist okay, sie ist ja erst 3 Tage da und wir können es so regeln, dass ich morgens mit ihr gehe, mittags nochmal in der Trage mit der Kleinsten (das findet sie okay) und abends mein Mann.
Stubenrein ist sie von Tag 1 an, sie löst sich draußen und macht ihre Häufchen an einer Lieblingsstelle auf unserer Runde.
Sind wir nicht da, entspannt sie sich. Sie liegt dann auf ihrer Decke und schläft. Sind wir alle da, ist sie sichtlich angespannt.
Somit klappt das Alleinsein entsprechend auch "gut" von Tag 1 an.
Sie ist nicht unser erster Hund und auch nicht der erste Hund aus dem Tierschutz.
Allerdings die erste Hündin, die hier aus dem Shelter mit 3 Kids konfrontiert wird.
Können wir irgendwas machen, um es ihr leichter zu machen? Wie sind die Erfahrungswerte, wie lange wird es wohl dauern, bis sie sich in unserer Anwesenheit wohl fühlt? Gibt es Hunde, die mit den eigenen Kindern niemals warm werden?
Die Organisation sah es vor der Adoption entspannt, als ich ihr von unseren Kindern berichtete.
Wir haben die Hündin mit 14 Tagen "Option" adoptiert, aber ich befürchte, dass sich innerhalb der 14 Tage nicht klar zeigen wird, ob sie warm wird oder nicht..?
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Sie würde auch lieber den ganzen Tsg hungern, als sich hier was abzuholen.
Irgendwie habe ich bei diesem Hund aktuell ein ganz schlechtes Gewissen und das Gefühl, ihr etwas angetan zu haben, statt sie "gerettet" zu haben. Denn auf den Videos war sie stets menschenzugewandt, freundlich und schwanzwedelnd umgeben von ihren Geschwistern zu sehen.
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Hallo HundeDame,
deine Art, über den Hund zu schreiben, bringe ich schwer mit dem 3-Tageszeitraum zusammen, das liest sich in der Beurteilung schon alles so endgültig und nach "wir haben schon so viel versucht". Kann es sein, dass deine Erwartung an den Hund einfach zu hoch war? Der Hund geht mit dir und deinem Mann spazieren und ist schon stubenrein, das finde ich unerwartbar gut.
Als Sofortmaßnahme würde ich darauf achten, dass der Hund einen wirklich abgelegenen Rückzugsort in der Wohnung hat, an dem die Kinder gar nicht vorbeigehen müssen. Leistet der "Beistelltisch" das? (Beistelltisch platziere ich gedanklich am Wohnzimmersofa, das halte ich für zu sehr mittendrin.)
Dann würde ich die Kontaktpunkte zwischen Hund und Kindern minimieren, damit der Hund die Kinder erstmal aus sicherer Entfernung beobachten kann. Gerade kleinere Kinder bedrängen einen Hund vielleicht ganz unabsichtlich, weil sie dem Hund zu dicht kommen und ihm den Weg abschneiden, ohne es zu merken. Solche Situationen sollten niemals entstehen können, weil ein ängstlicher Hund dann vielleicht abschnappt.
Dann würde ich die Organisation anrufen und fragen, welche Tipps und Unterstützungsangebote sie haben. Mit Glück empfehlen sie dir vielleicht einen Trainer in deiner Gegend.
Falls du deine PLZ angeben magst, bekommst du vielleicht auch Trainerempfehlungen hier im Forum.
Noch kurz meine eigene Erfahrung mit bis jetzt nur einem Hund aus dem Auslandstierschutz: Kinder fand sie zum Fürchten, oh ja. Mit dem seltenen Besuchskind klappt es jetzt prima, das hat, hm, zwei Jahre oder so gedauert. Falls hier Kinder im Haushalt gelebt hätten, hätte die Gewöhnung sicher nicht so lange gedauert. Aber sie hätte sich trotzdem erstmal gewöhnen müssen.
Und die Situation, bei der der Hund vor Schreck ins Kind schnappt, die muss unbedingt umschifft werden, da bist du gefragt.
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Vermutlich wird euch das nur ein Trainer vor Ort adäquat beantworten können. Generell würde ich sagen, man bekommt bestimmt eine Gewöhnung gut hin, aber das kommt natürlich auch sehr auf den Charakter des individuellen Hundes an.
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Phu. Warum holt man sich bei diesen speziellen Gegebenheiten einen Direktimport? Das kann ich leider so null nachvollziehen.
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Laßt den Hund doch erstmal ankommen. Ich würde da jetzt keinen Trainer ranholen, das wäre dann noch mehr Streß für den Hund, der ist doch erst ein paar Tage da und hat viel zu verarbeiten. Kinder und Hund würde ich so gut wie möglich trennen, damit der Hund auch mal zu Ruhe kommen kann, eigenes Zimmer wäre sicher nicht verkehrt, wenn möglich.
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Wir haben natürlich keinerlei Erwartungen an den Hund. Desweiteren würden wir definitiv einen Trainer zu Rate ziehen, wenn sich unsere Hündin erstmal eingelebt hat und selbstverständlich hat sie hier im Haus genug Möglichkeiten sich auch andere Verstecke zu suchen abseits vom Trubel. Die Kinderzimmer sind alle oben und allein das nimmt ihr vermutlich oft über den Tag den Stress.
Meine Frage ist eher ganz grundsätzlich gehalten in die Richtung, ob sich ein solch ängstlicher Hund ernsthaft gerne in die Familie eingliedert oder, ob es hier den Erfahrungen nach oft ein distanziertes Verhältnis bleibt.
Natürlich ist mir auch klar, dass es letztendlich auf den einzelnen Hund ankommt, aber doch wollte ich vielleicht so ein allgemeines Stimmungsbild erhalten.
Dass der Hund hier natürlich noch nicht ansatzweise angekommen ist und das in der Kürze der Zeit auch ein Ding der Unmöglichkeit ist, ist uns völlig klar. 😌
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Zeig dich mal ein Bild von dem Hund. Welche Rassen werden vermutet.
Die Körpersprache ist natürlich wichtig zu erkennen.
Warum befürchtest du dass sie ein Angstbeissee werden könnte?
Hast du so ein Bauchgefühl?
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Wisst ihr, ich glaube der Grund meines Posts wird etwas falsch aufgenommen. Wahrscheinlich sehne ich mich gerade einfach nach etwas Zuspruch, denn selbstverständlich ist uns völlig klar, dass sie ganz viel Zeit braucht.
Es ist einfach sehr schwer (für alle in der Familie) zuzusehen, wie sie offensichtlich leidet und wesentlich glücklicher schien als sie noch in Griechenland war.
Da fragt man sich einfach, ob man den Tierschutzhunden immer etwas gutes tut, indem man sie aus dem Shelter "rettet" oder, ob diese Hunde oft in Wirklichkeit gar nicht so schlecht dort aufgehoben sind.
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Wie sah sie denn aus als sie "glücklich" war?
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