Pudel, Dackel oder doch Terrier?

  • Wenn du glaubst, dass ein Dackel passt, dann schau dir doch einige Züchter näher an. Dass du auf Gesundheit (Bandscheiben Problematik) achten musst, wurde mehrfach erwähnt und wird dir bekannt sein.

    Mein erster Hund war ein Dackel-Mix, sehr meinungsstabil aber durchaus erziehbar.

    Als meine Kinder klein waren, hatten wir einen Beagle - absolut kein Vergleich, der war sehr viel eigenständiger und manchmal richtig stur. Für die Kinder war er allerdings traumhaft, sehr verspielt und freundlich zu jedem.

    Jetzt habe ich wieder einen (Zwerglanghaar)Dackel. Die Eltern bzw Vorfahren sind lange nicht mehr jagdlich geführt, Theo hat etwas Jagdtrieb, ist aber sehr gut lenkbar. Gut, er ist erst 6 Monate alt aber vom Charakter ist er ein ruhiger Typ. Die Eltern laufen überwiegend frei und gefielen uns in ihrer entspannten Art sehr gut. Wir haben sie uns mehrfach ansehen können.

    Hier gibt es relativ viele Dackel, einige werden jagdlich geführt, andere sind reine Familienhunde. Viel Bewegung fordern sie alle ein. Wenn sie nicht genug Beschäftigung haben, suchen sie sich selbst etwas (Garten umgraben, am Zaun pöbeln etc). Als nervös empfinde ich keinen von denen.

    Zwergdackel sind wirklich ziemlich klein, wenn die Kinder auch noch sehr klein sind, wäre ich vorsichtig, insbesondere was Verletzungsgefahr angeht.

  • Jagdverhalten zeigt sich deutlich im Laufe der Pubertät. Mit wenigen Monaten sind auch die eigenständig jagenden Hunde idR gut führbar.

  • Dackel sind halt sehr einfach gestrickt.

    Bau gefunden? Super, dann rein da!

    Spur gefunden? Hinterher!

    Passt super zu einem Hund der mehr oder weniger unbeaufsichtigt am Stall rumrennen soll.


    Chrissi193 Warte nochmal so 3-4 Monate. Mit 6 Monaten hat Dio sich auch noch mit Nachbars Katzen verstanden.

  • Ich weiß, dass Theo durchaus noch Jagdtrieb entwickeln kann - sehe mich aber durchaus in der Lage das zu händeln. Bin mittlerweile Mitte 50 und davon habe ich seit 44 Jahren eigene Hunde, Dackel bzw Jagdhunde sind schon immer in der Familie gewesen.

    Und ich halte Dackel für durchaus erziehbar- vielleicht etwas meinungsstabiler als andere aber nicht unmöglich.

    Wie bereits erwähnt, gibt es in unserem kleinen Dorf viele Dackel, der Förster führt einige jagdlich und andere leben bei Familien mit Kindern oder Paaren. Jeder von denen ist abrufbar.

    Der Zwergdackel Rauhhaar meiner Freundin lief (abgesehen von der Brutzeit) auch im Wald fast 16 Jahre immer frei.


    Das "Rassen schlecht reden" finde ich so pauschal einfach nicht gut

  • Der Dackel wäre halt nicht der erste Hund, der mir einfallen würde, wenn jemand einen Hund mit "will to please" und guter Trainierbarkeit sucht. Sicher ist auch der Dackel mit etwas Aufwand erziehbar (wie eigentlich jeder Hund halt), aber wenn man schon explizit einen Hund sucht, der das ein wenig auch mitbringt, dann wäre der Dackel da bei mir erstmal nicht oben auf der Liste.

    Auch der Wunsch, dass der Hund auch mal Tage verbringt, an denen einfach nicht so viel los ist und damit glücklich ist, spricht jetzt nicht so sehr für einen Dackel, der eben doch sehr eigenständig schnell auf "merkwürdige" (meist weniger vom Besitzer gewünschte) Gedanken kommt, wenn ihm langweilig ist. Und dem Dackel ist halt eher schnell langweilig.

  • 1. Hö? Habe ich irgendwas in die Richtung gesagt, dass du deinen Hund nicht gehändelt bekommst oder sowas? Ich sagte nur, dass 6 Monate kein aussagekräftiges Alter bzgl. Jagdtrieb ist.


    2. Ich bin Jäger. Teckel sind tolle Jagdhunde, solange sie nicht bei einer DJ waidlaut um mich rumhüpfen. Von die Rasse schlechtreden kann also nicht die Rede sein. Aber einfach mal draußen rumrennen und machen lassen geht einfach nicht mit diesem Typ Hund. Alleine die Abrufbarkeit, egal wie gut sie sein mag (und ich kenne seltsamerweise keinen Jäger der da am Bau die Hand ins Feuer legen würde), setzt schon voraus, dass man ruft, sprich den Hund dann auch durchgehend im Blick hat um zu wissen wann man rufen muss. Was im Stall nicht der Fall sein wird...
    (Und ja, ich mags nicht, wenn Gebrauchshunde zu reinen Kuscheltieren umfunktioniert werden. Aus vielerlei Gründen. Das Fass habe ich aber absichtlich nicht aufgemacht.)

  • Der Dackel wäre halt nicht der erste Hund, der mir einfallen würde, wenn jemand einen Hund mit "will to please" und guter Trainierbarkeit sucht. Sicher ist auch der Dackel mit etwas Aufwand erziehbar (wie eigentlich jeder Hund halt), aber wenn man schon explizit einen Hund sucht, der das ein wenig auch mitbringt, dann wäre der Dackel da bei mir erstmal nicht oben auf der Liste.

    Da bin ich 100% bei dir.

    Ich kenne einen Dackel näher. Ja, er ist drollig, verspielt, sehr verschmust - unterschätzen sollte man den ausgeprägten eigenen Willen aber nicht. Draußen ist Freilauf nur sehr bedingt möglich, denn wenn Buddy was Spannendes in die Nase bekommt, kriegt er Rufe und Pfiffe gefühlt gar nicht mehr mit. Löcher buddeln ist seine Passion.

    Und er kann draußen auch recht reaktiv sein, vor allem bei Dynamik (Jogger, Radfahrer etc...)

    Tricksen kann man mit ihm zwar schon mal, aber einen starken WTP hat er dackeltypisch nicht.

    Auch der Wunsch, dass der Hund auch mal Tage verbringt, an denen einfach nicht so viel los ist und damit glücklich ist, spricht jetzt nicht so sehr für einen Dackel, der eben doch sehr eigenständig schnell auf "merkwürdige" (meist weniger vom Besitzer gewünschte) Gedanken kommt, wenn ihm langweilig ist. Und dem Dackel ist halt eher schnell langweilig.

    Wobei jeder Hund es aushalten können sollte wenn mal nen Tag lang weniger Program angesagt ist, und zwar unabhängig von der Rasse. Immer nur Action tut keinem Hund gut.

    Lese ich bei der TE aber eh nicht raus, dass so viel Programm geplant ist. Den Dackel sehe ich beim beschriebenen typischen Tagesablauf allerdings auch nicht.

  • Wie mal kurz erwähnt kenne ich beim Dackel irgendwie zwei Typen.

    Entweder total wuselig, aktiv, jagdtriebig.

    Oder ruhiger, eher trödelnd unterwegs, super super kläffig und tatsächlich auch mal mit eher spärlich Jagdtrieb.

    Tatsächlich auch echt unterschiedlich teils je nachdem welcher Mensch die hat. Da sind grad beim ersten Typ eher Dackel bei Menschen die mit denen auch viel spazieren gehen, Nasenarbeit machen, durchaus nen gewissen Wert auf Erziehung legen ( und die deshalb auch ableinen können, aber sobald Wild erahnt wird kommt die Leine auch im Zweifel sofort wieder dran ).

    Bei den zweiteren kriegen die Leuts entweder keine Tür rein hinsichtlich Erziehung ( oder versuchen es nicht erst ) und mehr Input als nur Gassi bekommen die auch nicht. Deswegen fiel von mir da das Wort "resigniert", weil es auf mich irgendwie so wirkt. Was Anderes als kläffen können die nicht, weil quasi einfach nie was Anderes gelernt als stumpfes Begleithund dasein.


    Aber is letztenendes nur mein Eindruck, so viele andere User stecken da tiefer in der Marterie und ich kenne die auch nicht in jagdlich geführt.

  • Meine Kleinpudelhündin Cara war schon sehr menschenbezogen und sie legte draußen großen Wert darauf, den Kontakt zu mir zu halten. Freilauf war nie ein Problem.


    Aber - sie erwartete ebenso von mir, den Kontakt aufrecht zu erhalten. Mindestens ein Teil meiner Aufmerksamkeit mußte bei ihr sein. Ansonsten: "wenn du dein eigenes Ding machst, mach ich mich eben auch selbstständig..."


    Cara ohne Aufsicht am Stall laufen lassen, während ich mich auf anderes konzentriere, hätte nicht funktioniert. Ich hätte sie irgendwo anbinden oder in eine leere Box sperren müssen, und wo wäre da der Mehrwert für sie gewesen?

    Die Idee "der Hund kommt mit zum Stall und ist dort nett beschäftigt, während ich mich mit Pony und Kind befasse", hätte mit Cara niemals funktioniert.


    Wenn ich auch der Meinung bin, ein Begleithund darf auch mal nur begleiten, finde ich doch, auch ein Begleithund hat Anspruch auf regelmäßige Zeiten, in denen seine Interessen mal im Mittelpunkt stehen und wo er nicht nur mitlaufen muß.

    Wenn diese Zeit im normalen Alltag nicht gegeben ist, würde ich keinen Hund anschaffen wollen. Das reale Leben mit der einen oder anderen Krise kommt ja trotzdem noch oben drauf und sorgt dafür, daß der Hund nicht selten zurückstecken muß.

  • Also der Dackel,..


    Nicht nur sind die kleinen Arschkrampen jagdlich interessiert, sie haben auch ein ordentliches Wachbedürfnis und sind sehr Meldefreudig.


    Es sind Ein Mann Hunde, was bedeutet wenn mehrere Personen zur Verfügung stehen sucht er sich den aus mit dem er am besten kann, die Familie dazu ist dann nettes beiwerk, wird aber nicht wirklich ernst genommen wenn es um die wichtigen Dinge geht.


    Sie sind halt sehr eigenständig und wenn sie unterfordert sind zeigen sie es einem auch direkt. Bei Dackeln mit kleinen Kindern kenne ich mehr Fälle wo mal was passiert ist als umgekehrt (wo da aber meist auch eher mehr Glück wie Verstand im Spiel war) - ich gehöre selbst dazu, aufgewachsen mit Dackeln und immer noch Halter zieren mich ein paar Narben aus der Kindheit.


    Dackel und Pferde kann gut gehen, ich hatte meine auch mit am Stall, aber die da zurück zu lassen, da hätte keiner mehr das Gelände betreten dürfen da der napoleonkomplex sagt "seins". Am Pferd auch ne ordentliche Aufgabe, denn mit der Größe kann man nicht mit Leine arbeiten, also heißt es gehorsam im Freilauf. Das ist dann auch wieder ein zweischneidiges Schwert, da gerade ländlich schnell mal ein Fuchs, Hase oder Reh unterwegs ist und der Dackel sich denkt "tschüssikowski".


    Was die Erziehung betrifft, sie sind nicht ruhig und besitzen 0,0% will to please - den fordern sie von dir und setzen es durch. Da muss man schon die Waage zum Kompromiss finden.


    Das heißt nicht das Dackel nicht erziehbar sind, sie sind es sonst wären meine auch nie bei der Jagd oder im Freilauf allgemein, dass ganze Bedarf da aber schon was mehr Fingerspitzengefühl denn wenn der Dackel dahinter keinen Sinn sieht, dann macht er es einfach nicht.


    Zusätzlich sollte man dann noch schauen, Dackel sind Qualzuchten und entwickeln sich leider immer schlimmer. Die angeblichen Züchtung zu reinem familienhund sind ein Witz- die Kerlchen wissen was sie sind (Ausnahmen mit ruhigeren Exemplaren gibt es natürlich), dies, dass sie halt immer länger und kleiner werden birgt halt ziemlich gesundheitliche Probleme und dazu dann der hang zu Abenteuern wir einfach mal ins Regal rein klettern, auf hohe Baumstämme und in erdlöcher, Wurzeln und Hecken zu verschwinden bildet dann auch eine regelmäßige TA Flatrate inklusive Physio.


    Meine waren bisher was robuster, kommen aber auch aus reinen jagdschlägen, und ich liebe diese kleinen Sargnägel - ich weiß sehr gut worauf ich mich eingelassen hab, aber auch da ist manchmal :barbar: :fluchen: :motzen: :wallbash:


    Vom jagdlichen Training bei uns mal abgesehen, wirklich nur das allgemeine Training und Leben ist halt schon sehr intensiv und das muss man wirklich wollen und mögen - da ist hat will to please und ruhig und angenehm nicht gegeben.


    Da gibt es bei der jungen Vorstellung passendere Möglichkeiten die einem das Leben angenehmer machen

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