Probleme beim Heimgehen oder "Nur lösen"

  • Hm, ich fänd das total spannend, wenn du das mal filmen könntest, vor allem deine Art damit umzugehen interessiert mich.


    Vielleicht ist es nur meine Vorstellung davon und du darfst mich natürlich korrigieren, wenn ich dich damit völlig falsch verstehe, aber in meinem Kopf ist da ein überdrehter, frecher Terrorkrümel, der kein Problem damit hat dir seine spitzen Zähne in die Wade zu rammen. Der Junghund springt also auf und ab, beißt dich oder die Leine und bockt herum.


    Deine Reaktion ist dann bisher mir Futter Locken, was nicht klappt, mit Schau her Übungen ablenken, was nur so Mittel klappt oder den Hund nach Hause tragen.

    Du hast Angst ihm wehzutun, wenn du einfach weitergehst und ihn dabei auch mal mitziehst, der Versuch es abzubrechen oder zu maßregeln verschlimmert die Situation. Richtig?


    Ich würde aus einem Gang zum Pipiplatz und zurück alles nur kein langes Schauspiel machen.

    Nimm die Leine kurz und marschiere wieder rein. Ich hätte überhaupt kein Problem so nen Frechling dabei auch mal hinter mir herausziehen.

    Wenn du es aussitzen willst, ja, dann mit Leine am Halsband und so draufstellen, dass er nicht mehr beißen kann, aber das ist mit recht hoher Wahrscheinlichkeit eher noch unangenehmer als einfach wieder reingehen.

    Nie und nimmer würde ich aus so einer Situation heraus auf die Idee kommen mit Futter zu locken oder abzulenken.

  • Ich mache dafür keine Runden. Raus in den Garten oder direkt der nächste grüne Fleck vor der Tür.

    Aber das ist doch genau der Problemmoment


    sind eigentlich wirklich nur raus Pipi/Kacken auf den Grasstreifen gegenüber

    Und evtl gibt es keinen Garten.

    Ja, das trifft es. Also genau wirklich nur raus Pipi/Kacken auf den Grasstreifen (+ dann eben wieder rein und nicht weiter) ist das Problem.


    Ja, deine Beschreibung von unserem und ihrem Verhalten trifft es ehrlicherweise exakt! Mir ist auch absolut bewusst, dass das so offenbar nicht klappt bzw. dass wir was falsch machen :woozy_face:


    Das Locken mit Leckerlis ist ein bisschen aus der Welpenzeit entstanden, als wir noch dachten, es ist Unsicherheit, aber mittlerweile bin ich mir ehrlicherweise ziemlich sicher, dass es das in diesen Situationen (nämlich einfach nur Pipi machen am Grünstreifen & wieder reingehen) definitiv nicht ist. Sie meistert so viele andere Situationen so toll (darauf bin ich auch super stolz :smiling_face_with_hearts: ) und ist wirklich selten unsicher (was eh super ist), wobei wir Unsicherheit durchaus auch erkennen (zB bei gruselig wehenden Baustellenplanen oder krassem Donner & Blitz oÄ) und ist auch sonst super neugierig & abenteuerlustig (was uns auch bei vielem hilft), aber in dem Fall hab ich mittlerweile auch ein bisschen das Gefühl, sie hat einfach nur keinen Bock & zeigt das. Allerdings wollte ich ihr auch "nicht unrecht tun", weil Welpe/Junghund usw.

    Aber vielen Dank für deine Einschätzung bzw. deinen Kommentar, an sich bestätigt mich das eh etwas in meinem Gefühl. Wir werden versuchen, weniger "Action" draus zu machen.

  • Dann würde ich mal das komplette Tagesprogramm herunterfahren, gerne mal mehrere Tage nur zum Spazierengehen in die Pampa mit viel Freilauf und alles andere, was Konzentration erfordert und man weglassen kann, weglassen.


    Ohne Garten ist für einen Spitz sehr schwierig. Hatte ich übrigens als meiner Jung war auch nicht. Bin nur zum Grünstreifen gegenüber, dann wieder rein. Zum Gassi mit dem Auto weg.

  • Dann würde ich mal das komplette Tagesprogramm herunterfahren, gerne mal mehrere Tage nur zum Spazierengehen in die Pampa mit viel Freilauf und alles andere, was Konzentration erfordert und man weglassen kann, weglassen.


    Ohne Garten ist für einen Spitz sehr schwierig. Hatte ich übrigens als meiner Jung war auch nicht. Bin nur zum Grünstreifen gegenüber, dann wieder rein. Zum Gassi mit dem Auto weg.

    Nur zum Verständnis: Weil ihr im Endeffekt doch alles etwas zu viel ist?

    Wie sollen wir bis dahin darauf reagieren?

    Wie lange sollen wir alles außer Wiese/Wald weglassen?

    Es tut mir Leid, dass ich so blöd frage, das soll absolut nicht ungut wirken, ich hab viele deiner Ratschläge hier im Forum gelesen und mir auch Videos von dir angesehen, also ich schätze deine Meinung als Hundetrainerin absolut, ich will nur sicher gehen, dass ich dich richtig verstehe :)



    Wir haben leider keinen Garten, nur eine Terrasse, allerdings ist die zum Lösen nur bedingt geeignet, auch weil sie sie selbst als "Wohnraum" anerkannt hat und nicht mehr automatisch pipi machen würde (+ wir wollen es auch gar nicht unbedingt fördern).

  • Hi, Djazzy hatte diese "hinsetz" Phasen auch, bzw teilweise noch immer. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Bei uns hat es geholfen, das ich mich zu ihr hingehockt habe, und einfach mal geschaut hat, wo gerade ihr interesse liegt.

    Meist waren es andere Fußgänger, eine Katze, ein Blatt... Wir haben dann zusammen beobachtet(teilweise 15 bis 20 Minuten), und wenn sie sich dann wieder mir zugewendet hat, sind wir zusammen zurück gegangen. Teilweise, wenn es gerade gar nicht ging, habe ich sie Kommentarlos auf den Arm genommen, und wir sind zurück nach Hause.

    Tips wie "auf die Leine Stellen und quengeln lassen" haben tatsächlich nur zu Frust geführt, den sie nicht verarbeiten konnte.

    Generell ist sie ein Hund, der genau beobachtet, und jetzt mit 20 Monaten gibt es noch immer ab und an Situationen, in denen sie einfach sitzen bleibt, und beobachtet. Hier hilft immer noch ein gemeinsames abschecken der Lage, und wenn ich sie mit einem "und weiter" einlade, gehts auch weiter.

  • Generell würde ich das auch so sehen. ABER: Es gibt da so Spitztypen, und vor allem bei den Wölfen, die kannst Du damit richtig zornig machen. Und dem muss man als Besitzer dann mit einer stoischen Souveränität gewachsen sein. Ich weiß nicht, ob das hier gut gehen würde ...

    Nur zum Verständnis: Weil ihr im Endeffekt doch alles etwas zu viel ist?

    Jupp. Die Übergangsphase von der Welpen zur Junghundezeit ist davon geprägt, dass die Kapazitäten im Kopf plötzlich sehr gering werden. Die Umwelt wird komplett anders wahrgenommen. Das ist richtig viel für das kleine Spatzenhirn.

    Wie lange sollen wir alles außer Wiese/Wald weglassen?

    Keine Ahnung. Es ist individuell. Es gibt keinen konkreten Fahrplan. Aber: Angesichts Eurer Wonsituation und Eures Alltags, besteht im Grunde überhaupt keine Gefahr, dass Du zu wenig machst, auch, wenn Du alles, was irgend möglich ist, reduzierst. Dann ist es vermutlich immer noch richtig viel. Dein Hund ist dafür gezüchtet auf einem abgelegenen Hof abzuhängen. Kein Gassi, frei Entscheidung, ein Bisschen über den Hof daddeln, wenn einem danach ist, melden, wenn wer kommt und ansonsten in dem Alter noch ein Bisschen vor sich hinspielen. Das war's. Das bitte immer im Kopf behalten.

  • Danke für die Erklärung!

    Ich glaub wir würden es tatsächlich erstmal mit Programm etwas runterfahren und alles so ruhig wie möglich zu gestalten versuchen.

    Zitat

    Generell würde ich das auch so sehen. ABER: Es gibt da so Spitztypen, und vor allem bei den Wölfen, die kannst Du damit richtig zornig machen. Und dem muss man als Besitzer dann mit einer stoischen Souveränität gewachsen sein. Ich weiß nicht, ob das hier gut gehen würde ..

    Ja, sie wird durchaus zornig und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob sich diese Zorn-Phase provozieren und dann aussitzen so richtig lohnt, wenn es aufgrund äußerer Umstände/Situation/... wirklich nicht anders geht. (Wobei man dazu auch sagen muss, dass sie gefühlt eh ganz genau weiß, wann es "kritisch" und wann es einfach nur "nice-to-have" ist)


    Ich weiß, dass mag jetzt blöd klingen, aber sie hat spitztypisch schon ihren eigenen Kopf (das mag ich an der Rasse ja auch und wusste ich auch) und von meinem Bauchgefühl her hat es bisher immer etwas besser geklappt, wenn wir eine "gemeinsame Lösung, die für uns beide okay ist" gefunden haben, als wenn ich extrem darauf aus war, mich möglichst schnell und deutlich durchzusetzen. Damit bin ich bisher immer eher besser gefahren, auch wenn es ehrlicherweise manchmal schon etwas Geduld und Nerven meinerseits erfordert und ich manchmal etwas brauche, um auf die "perfekte gemeinsame Lösung in Situation XY" zu kommen.


    "Für uns beide okay" heißt für mich natürlich nicht, dass es okay ist, dass sie in meinem Bein hängt, aber eben eigentlich auch nicht, dass ich sie über die Straße zerre.

  • Zum überbrücken vielleicht wenn dein Hund gerne etwas trägt, nach dem lösen draussen was weiches zum tragen geben damit du das umlenken kannst. So als Idee zum managen in der Situation.

  • Ich weiß, dass mag jetzt blöd klingen, aber sie hat spitztypisch schon ihren eigenen Kopf (das mag ich an der Rasse ja auch und wusste ich auch) und von meinem Bauchgefühl her hat es bisher immer etwas besser geklappt, wenn wir eine "gemeinsame Lösung, die für uns beide okay ist" gefunden haben, als wenn ich extrem darauf aus war, mich möglichst schnell und deutlich durchzusetzen. Damit bin ich bisher immer eher besser gefahren, auch wenn es ehrlicherweise manchmal schon etwas Geduld und Nerven meinerseits erfordert und ich manchmal etwas brauche, um auf die "perfekte gemeinsame Lösung in Situation XY" zu kommen.

    Das ist eine tolle Beschreibung wie man einen Spitz nehmen sollte.

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