Ruhige Beschäftigung für jungen Kelpie-Mix

  • Ich würde auch auf Spaziergängen nichts mehr machen und ihre Angewohnheit, dann Blödsinn zu machen, um anschließend von dir beschäftigt zu werden, mittels Schleppleine aussitzen.


    Eine Möglichkeit wäre auch, noch 2-3 Monate zu warten mit einer Arbeit für sie. Ich kann mir vorstellen, dass das Ruhe reinbringt.

  • So wie in dem Video von flying-paws, das würde ich quasi als mögliches Ziel sehen. Bei meinen vorherigen Hunden war das so auch standard, gemütliches spazierengehen, "Zeitung lesen" ohne das ich großartig was von ihnen wollte. Sie hatten den Radius der Rolleine, den kleinen konnte ich vor seiner Demenz auch frei laufen lassen.


    Bei ihr jetzt hatte ich es auch so gemacht, dass das Gassi zum Lösen und entspannen sein sollte. Gesuchter Beschäftigung wurde keine große Aufmerksamkeit gegeben, usw. Aber es ließ auch nicht nach, sondern ich hatte den Eindruck das je weniger ich mit ihr in Kontakt trete, sie sich immer mehr verselbstständigt und dann auch weniger zusammen arbeiten wollte.


    Also auch weniger ansprechbar war, was man beim "Zeitung lesen" auch nicht müsste, aber wenn sie sich dann selbst Aufgaben sucht macht sie auch nicht nichts und entspannt. Sondern wirkt eher mehr gestresst, wenn sie sich selbst einen Job nach dem anderen sucht, den sie dann auch nicht selbst wieder beendet.


    So lief es auch die Zeit im Tierheim, sie wurde Gassi geführt ohne groß Ansprache und hat ihr Ding gemacht, war es gewohnt sich selbst unterwegs Entertaintment suchen zu müssen.


    Ich habe es zwischenzeitlich so gemacht, das ich es damit versucht habe ihr ab und zu einen kleinen Job zu geben und ihr quasi beizubringen das ich Jobs vergebe und wenn ich nichts sage, dann gibt es auch nichts zu tun.

    Mit dem Gedanke, das wenn ich ihr ab und zu einen kleinen Job gebe (z.B. her rufen, absitzen lassen, bleiben lassen; Oder für sie unvorbereitet etwas zu suchen, etc. ) dann kann ich auch sagen wann die Aufgabe wieder beendet ist. Weil, wenn man das laufen lässt ohne was zu machen dann findet sie in ihren selbst gesuchten Tätigkeiten sonst auch kein Ende.


    Kann es sein, das sie draußen charakterlich vielleicht gar nicht zu 100% entspannen kann?

  • Das Problem wird werden, dass es bei so einem Hundetyp extrem schwer ist Arbeitsmodus und Freizeitmodus sauber zu trennen. Je mehr Erwartungshaltung es gibt, desto schwieriger wird es mit dem Freizeitmodus.

    Deshalb ist es oft bedeutend einfacher für alle Beteiligten, wenn man Spaziergang und Beschäftigung trennt.

  • Ich denke das wird noch eine Herausforderung, dem Hund klarzumachen dass er sich nicht einfach selber Jobs sucht. Vor allem wenn das schon so drin ist beim Hund.

    Man müsste sie eigentlich Job-entwöhnen , sozusagen

  • Gesuchter Beschäftigung wurde keine große Aufmerksamkeit gegeben, usw. Aber es ließ auch nicht nach, sondern ich hatte den Eindruck das je weniger ich mit ihr in Kontakt trete, sie sich immer mehr verselbstständigt und dann auch weniger zusammen arbeiten wollte.

    Puh, ich kann verstehen, dass das gerade irgendwie anstrengend ist. Ich finde es total schön zu hören, dass du so eine große Bereitschaft hast, Dich ihren Bedürfnissen anzupassen. :smile:


    Zu dem zitierten noch ein Gedanke. Die gesuchte Beschäftigung ist ja mit hoher Wahrscheinlichkeit selbstbelohnend. Ich würde die also nicht ignorieren, sondern verbieten. Den Gedanken, dass es um eine "Job-Entwöhnung" geht, finde ich passend. Sie muss quasi neu lernen, ohne Job (von dir oder selbst gesucht) spazieren zu gehen.


    Darüber hinaus wäre es auch eine Idee, das Zielverhalten ruhig zu belohnen. Also zum Beispiel gechilltes Zeitung lesen. Ich merke da bei meiner Schäferhündin, dass ich auch das Lob an dieser Stelle wirklich vorsichtig dosieren muss.

  • Ich würde strickt trennen zwischen Spaziergang und Training( im Sinne von Beschäftigung).

    So wie du es beschreibst, versucht sie Stress abzubauen, indem sie sich irgendwas sucht.

    Warum gerät sie in Stress?

    Kann man ein zeitliches Muster erkennen?

    Immer ab Minute 20 beim Spaziergang oder so?

    Oder immer nach dem 3. Radfahrer?


    Ich würde auch zum ZOS tendieren, weil das so schön schnörkellos strukturiert ist.


    Viel Spaß und Erfolg mit dem Hund.

  • Puh, ich kann verstehen, dass das gerade irgendwie anstrengend ist.

    Ne, tatsächlich gar nicht so... :tropf: Ich wusste ja von den Tierheim-Runden in etwa wie sie ist, also zumindest jetzt nicht so die Überraschung mit den Herausforderungen. Und es ist bei mir kein "omg was habe ich mir aufgeladen" sondern mir macht auch jetzt das Lösung suchen und das gemeinsam erarbeiten schon Freude.


    Kann man ein zeitliches Muster erkennen?

    Immer ab Minute 20 beim Spaziergang oder so?

    Oder immer nach dem 3. Radfahrer?

    Beim Beginn des Spaziergangs. Muster, würde ich sagen ja so lief es quasi auch im Tierheim. Sobald das Gelände verlassen und die "freie Wildbahn" betreten wurde, ging es für sie los mit interessanter Abwechslung zum langeweiligen Tierheim-Tag. Für sie war vermutlich die zwangsläufige Entspannung im Zwinger nichts zu tun und der Spaziergang die einzige Abwechslung am Tag.

  • Die Hündin mit dem weißen Kragen im Video kam mit 2,5 Jahren zu mir. Sie kannte bis dahin nur, dass sie permanent jagen geht. Wild oder andere Hunde. Zeitung lesen, Erkundungsverhalten, sich Zeit für was nehmen war genau null vorhanden. Zudem hatte sie Panik vor der Leine, als hätte man ein wildes Tier frisch gefangen. (Sie war nie an der Leine beim Vorbesitzer.) Diesem Hund habe ich mühsam in kleinen Schritten beigebracht normal spazieren zu gehen. Hätte ich sie einfach machen lassen, würde es heute wohl noch so aussehen wie damals. Erster Schritt war die Leine zu etablieren, damit ich sie davon abhalten konnte die alten Muster zu machen.

  • Die Hündin mit dem weißen Kragen im Video kam mit 2,5 Jahren zu mir. Sie kannte bis dahin nur, dass sie permanent jagen geht. Wild oder andere Hunde. Zeitung lesen, Erkundungsverhalten, sich Zeit für was nehmen war genau null vorhanden. Zudem hatte sie Panik vor der Leine, als hätte man ein wildes Tier frisch gefangen. (Sie war nie an der Leine beim Vorbesitzer.) Diesem Hund habe ich mühsam in kleinen Schritten beigebracht normal spazieren zu gehen. Hätte ich sie einfach machen lassen, würde es heute wohl noch so aussehen wie damals. Erster Schritt war die Leine zu etablieren, damit ich sie davon abhalten konnte die alten Muster zu machen.

    Beeindruckend!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!