Fiepen, schreien, kreischen - (k)eine Frage der Erziehung?

  • Daran würde sich noch eine Frage anschließen: Haben Hunde, die oft und ausdauernd schreien/fiepsen einen höheren Stresspegel als leise Hunde oder äußert sich bei ihnen Stress nur viel früher im Lautsein, wo man leisen Hunden denselben Stress nicht/anders anmerkt?

    Ich glaube, dass nur die Äußerung von Stress eine andere ist.

    Mein Hund ist so gut wie stumm. Bis der mal bellt, muss schon einiges los sein. Aufregung äußert sich bei ihm im Leineziehen.

  • Momo hatte mal eine Fiep- und Jaunerphase, wenn was nicht so lief, wie sie das wollte. Das ließ sich - je nach Situation - über Abbruch gut regeln. Ich kann überhaupt nicht mit Fiepen und Jaunern


    Sie ist aber nicht doof und hat Alternativen gefunden, die wir lustig bzw. goldig finden |) Das ist einmal ein etwas kehliges kurzes kehliges (sehr obertonreiches) Quäken, dem sich manchmal auch ein kleines Brummeln anschließt. Zum Wegschmeißen. Und ein Einatmen mit gerade ein kleinem bisschen Laut. Hört sich an wie ein Seufzer, nur umgekehrt.


    Und da wir da jedesmal unisono „wie süüüß“ anstimmen, wird da erzieherisch nix zu machen sein :lol:


    Aufregungsbellen gabs auch kurz, aber an der Aufregung haben wir eh gearbeitet und die Bellkanonaden mit unterbunden. Sie wufft mal kurz (mit wirklich tiefer Stimme für so einen kleinen Hund, aber das wars.


    Lilly hingegen gibt im Alltag keine Geräusche von sich, aber ein wütendes Bellkonzert, wenn sie sich, ihr Revier oder ihren Pudel bedroht fühlt. Ist für mich etwas nervig. Da Mann und SchwieMu aber grundsätzlich wollen, dass sie wacht und es mir mit ihr zu mühsam wäre, fein zu trainieren, wann sie Laut geben soll und wann nicht, bellt sie halt mal. Wenn es klingelt, abends/nachts Jemand ums Haus geht oder irgendwer ihrem Pudel droht. Abbrechen kann ich es nicht, aber sie zu mir rufen. Da hört sie dann von sich aus auf.


    Und sie gibt ein Jaulkonzert, wenn das Auto irgendwo hält, das ist reine Aufregung. Da habe ich noch keinen Ansatz gefunden. Ist aber auch nichts, was uns ernsthaft stört.

  • Und sie gibt ein Jaulkonzert, wenn das Auto irgendwo hält, das ist reine Aufregung. Da habe ich noch keinen Ansatz gefunden.

    Mein Ansatz ist einfach nichts tun bis das aufhört und dann erst aussteigen. Hat er innerhalb weniger Tage verstanden. Glaube hab auch nen Abbruch dazu gesagt aus Versehen am Anfang, aber das wichtigste war immer wenn er winselt einfach einfrieren und normal weiter machen, wenn er aufhört. Hab ich aber auch nur durchgezogen, weil er nicht einfach Dauerbellt normalerweise. Ich stand also nicht ne halbe Stunde rum oder so. Und wenn ich weiß er muss zB. dringen pinkeln etc lasse ich ihn natürlich auch trotz Winseln raus, wenn wir z.B. länger unterwegs sind, wo er es ja auch so anzeigt, dass er raus muss.


    Falls ihr das noch nicht versucht habt. Mich hats auch nie so wirklich gestört, habs nur mal ausprobiert, weils meinen Freund gestört hat.


    LG

  • Danke für den Tipp :smile: Das werden wir aber tatsächlich lieber nicht ausprobieren. Weil wenn Lilly sich aufregt, muss sie gleich danach Pipi. Und sie hat kein Thema damit, sich im Auto zu erleichtern :hust: Würde uns zumindest kurzfristig mehr stören, als das Jaulen.

  • Baldur ist da ja ein Kandidat, sobald der Aufregungspegel ein bisschen steigt wird gefiept. Ich habe alles Mögliche probiert, von versuchen zu warten bis der Hund ruhig ist, über versuchen ihn langsam ranzuführen, über Belohnung und Strafe. Nichts. Also wirklich gar keine Effekt den ich irgendwie mal festgestellt hätte über die Jahre.
    Das Einzige was hilft ist, dass eben der Aufregungspegel nicht steigt... Was natürlich oft genug einfach nicht möglich ist bei dem Level wo es bei Baldur schon los geht. Also so unglaubliche Dinge wie fertig machen zum Gassi gehen.

  • Es gibt für mich einfach verschiedene Formen, warum ein Hund laut ist.


    Es gibt die, die laut werden, weil sie etwas nicht abwarten können und die Erwartungshaltung hoch ist. Diese kann man in der Regel ganz gut trainieren über Ruhe lernen und erst zum Erfolg kommen lassen, wenn sie ruhig sind.


    Dann gibts welche, die wirklich aus Protest laut sind, weil ihnen was nicht passt. Das würde ich über Abbruch regeln.


    Dann gibt es diese, die laut werden, weil es für sie ein Stressventil ist. Da würde ich weniger am laut sein arbeiten, sondern mehr am Stresslevel.


    Und dann gibt es noch genetisch laute Hunde. Die sind garnicht bewusst laut, sondern merken quasi garnicht, dass sie fiepsen. Und was man nicht aktiv steuern kann, kann man auch nicht bewusst abstellen. Solche Hunde werden zwar durch gezieltes Training leiser werden, aber immer ein bissl laut sein.


    Gibt sicher noch mehr, aber das sind die, die mir am meisten unter kommen.

  • Aber mich interessiert wirklich brennend, wie man dieser Thematik erzieherisch begegnen kann und ob da überhaupt bei allen Kandidaten Aussicht auf Besserung besteht, oder ob manchmal auch einfach nichts zu machen ist.

    Verschiedenen schreiendem/fiependen gasthunden der letzten dekade konnten wir das abgewöhnen. Es gab tatsächlich keinen wos nicht geklappt hat. Es gab aber in naher vergangenheit hunde wo wirs nicht mehr versuchen, da der aufwand nicht zu unterschätzen ist und es teilweise an die (nervliche) substanz geht.


    Zumindest in anwesenheit von personen - beim alleine sein, bzw. ohne einwirkungsmöglichkeit geht es kaum ohne ernsthafte vorarbeit.



    Ist mMn. kein hexenwerk nur anstrengend. Erregungsniveau generell niedrig halten und jedes mal im zeitrahmen reagieren. Kein einziges mal hat ein geräusche machender hund damit erfolg, im gegenteil.


    Hund fiept. Ich wirke sofort (!) verbal ein und verlange ruhe. Hund fiept wieder. Langer durchdringender blick oder "fräulein/freundchen?!". Wenns danach noch ein geräusch gibt, park ich den hund in der hintersten ecke des raumes im kennel/auf der decke. Vorzugsweise arbeite ich da nur verbal. Also ich sperre den hund nicht in den kennel, sondern sag ihm er soll da reingehen (und dort bleiben). Das selbe bei der decke. (Platz zuweisen ist quasi das einzige was jeder (gast)hund hier zuerst lernen muss - das ist die basis von jedem mehrhundehaltungskonzept IMHO)


    Wenns dort hinten nochmal nen ton gibt, fliegt der hund raus.

    Usw... Ich eskaliere bei jedem weiteren ton vom hund ein kleinen schritt nach oben und das mache ich JEDES mal. Aus der perspektive des hundes bringt jeder unerwünschte ton ihn weiter weg von seinem gesteckten ziel.

    10 minuten später hol ich ihn wieder rein. Parke ihn wieder auf der decke und spiele das selbe spiel. Wenn er mir aufn sack geht, fliegt er wieder raus. Die meisten gasthunde verstehen das noch am tag der ankunft (oft glauben uns das die besitzer gar nicht).



    PS: generell dürfen die hunde natürlich laut sein. Die dürfen sogar bellen wenns klingelt - aber nur 1 mal. Ich nenn das relayen und sie werden sogar verbal dafür gelobt. Gekläfft hingegen wird nicht.

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