Tipps für ein Anti-Stress-Programm

  • Stress schlägt massiv auf den Magen.

    Mein 5 jähriger Hund frisst nicht, wenn er Magen Aua hat.


    Da deiner jetzt doch 2 oder 3 Wochen ziemlich durch den Wind war/ ist, kann das sehr stark auf den Magen schlagen.


    Bei einigen Sensibelchen reichen in der Pubertät die vielen Gerüche, die stressen und dann ist Magen Aua schnell da.


    Was hilft?

    Schonkost, entweder selber kochen, oder zB Büchsen von VetConcept, RC oder so. Das fressen sie gerne und ist sehr leicht verdaulich. Wenn er es nimmt kannst du zusätzlich etwas Heilmoor dazugeben, bei manchen hilft das sehr gut. Auch etwas Symbiotic hilft der Darmflora.


    Mit den Zähnen ist aber alles ok?

    Ich frage nur weil du die Zahn OP erwähnst. Sonst mal zur Sicherheit den TA kurz reinschauen lassen. Symbiotic bekommst du beim TA und online.

  • Seitdem er wieder da ist, frisst er sein Futter nicht mehr ganz auf. Das ist quasi vorher nie der Fall gewesen, da war es eher immer zu wenig. Das war auch vor der Zahn-OP schon der Fall. Kann das auch einfach mit der Pubertät zusammenhängen? Ich habe schon anderes Futter probiert, aber auch hier ist das der Fall. Das hatte ich vergessen zu schreiben. Er geht immer wieder an den Napf für ein bisschen Futter, also er frisst jetzt nicht gar nichts.

    Wir haben ja schon mal geschrieben, weil unsere Jungs sich ein wenig ähneln, nur ganz so stressanfällig ist Merlin nicht. Aber es scheinen bei uns jetzt auf die Läufigkeiten verstärkt loszugehen, entsprechend ist auch mein verfressener Pudel wieder mäkeliger mit den Lecherlies unterwegs geworden. Zuhause frisst er (noch) zuverlässig, das war aber tatsächlich auch schon mal anders, da hatte ich sogar einen Thread gestartet, weil ihm die Weiber und die Gerüche dermaßen auf den Magen geschlagen haben, dass es ihm zeitweise richtig mies ging. Wir geben jetzt seit fast 2 Monaten Mönchspfeffer; bei der aktuellen Läufigkeitswelle wirkt es schon etwas entspannter bei ihm.


    Ich finde auch, dass er sich für sein Alter völlig normal anhört, aber ich würde auch dafür sorgen, dass er regelmäßig rennen kann. Fahrradfahren, joggen, etc. abgelöst von Tagen, an denen mal nichts passiert. Regelmäßig vllt auch mit einem Hundekumpel zocken und rennen, das ist hier auch ein Wundermittel. Wir machen sonst auch Suchspiele und ein wenig Dummy, also Kram, wo er sich auch etwas konzentrieren muss, aber eben nicht dauerhaft und ständig. Der ist sowieso von sich selbst manchmal völlig überfordert.

    Und was ich vllt auch nicht unwichtig finde: ich verstehe voll, dass du dir Sorgen machst. Aber ich würde auch nicht immer jedes Verhalten auf die Goldwaage legen und pathologisieren. Die Hunde merken leider erschreckend schnell, wenn man sich sorgt und dann stressen sich besonders die sensiblen Exemplare gleich mal mit, ohne zu wissen, wieso überhaupt. Been there, done that. |)

  • Unpopuläre Meinung hier: hat dein Hund denn auch mal die Möglichkeit, seinen Stress „los zu werden“?


    Ich habe bei meinen beiden sehr reizoffenen, aktiven Hunden (Mali und Border Collie) gute Erfahrungen damit gemacht, wenn sie ihren Stress sich mal körperlich los werden dürfen. Heißt bei den beiden: körperlich und geistig so richtig arbeiten lassen. Denen tut es gut, wenn sie mal so richtig Dampf ablassen dürfen.


    Immer nur ruhig halten und deckeln hätte bei denen den Effekt wie bei einem Dampfkochtopf, den man nicht öffnet sondern immer nur weiter Druck aufbaut: irgendwann explodiert er.


    Spazieren gehen, möglichst ruhig, ohne viel Kommandos einfach Seele baumeln lassen brauchen und bekommen sie auch. Aber zum Dampf ablassen wollen sie auch mal so richtig gefordert werden.


    Nein, das heißt nicht, dass man sie jeden Tag bis zur körperlichen Erschöpfung arbeiten muss. Das mache ich nicht. Es geht auch gar nicht, sie in die körperliche Erschöpfung zu treiben, sondern ihnen einfach mal die Chance geben, angestaute Energie los zu werden.


    Bei immer nur ruhig halten und Schleppleine und kurze Spaziergänge würden die mir um die Ohren fliegen. :ka:

  • Ich würde zu entspannten Spaziergängen am besten mit Hundekumpel raten. Nach Lust und Laune toben, gemeinsam schnüffeln und laufen... das pustet meinem Stresshund auch alle schlechten Gedanken aus dem Gehirn und er ist danach total ausgeglichen.


    Bei nem Goldie würde ich vermuten, dass der auch Arbeit braucht, um zufrieden zu sein. Ich persönlich würde keinen "zwanghaften Langeweileknast" betreiben. Reize meiden, die aufwühlen und solche suchen, die ausgleichend wirken, aber nicht gar nichts machen.

  • Danke für die Beiträge. Habe denke ich den Deckel auf den brodelnden Topf gedrückt. Bin sofort zurückgerudert und fahre seit Tagen für (fast) jeden Spaziergang raus.

    Inzwischen nimmt er gar keine Leckerli mehr draußen an. Wenn dann spuckt er sie wieder aus.

    TA meinte heute, dass der Hund gesund ist und er vermutet, dass sein Verhalten auf läufige Hündinnen zurückzuführen sein könnte. Er sagt, ich solle über eine Kastration nachdenken. Ich finde das aber doch sehr früh in seinem Alter. Werde ich wohl weiter beobachten müssen…. Was sind eure Meinungen dazu?

    Dummytraining machen wir öfters mal, trainiere aktuell nach Hundeschule Jagdfieber. Haben allerdings teilweise Abgabeprobleme, habe vorher anders trainiert. Ansonsten noch Suchspiele. Fahrradfahren habe ich ihm leider noch nicht beigebracht, habe aber sein kurzem die Ergebnisse vom HD/ED Check. Das muss ich wohl jetzt angehen und ihm die Regeln am Fahrrad erklären.

  • Bei meinem Hund hatte ich nicht vermutet dass er Stress durch Hündinnen hat. Wir kamen aber einfach nicht vorwärts mit dem Stress und mir wurde von verschiedenen Fachleuten geraten ihm zu chippen. Das habe ich nach sehr langer Zeit auch gemacht (war überhaupt kein Fan davon) und es hat uns tatsächlich den Durchbruch gebracht. Er hat direkt den Jahreschip bekommen, weil ich die eventuellen Hormonschwankungen nach nem halben Jahr vermeide wollte.


    Als Nebenwirkungen baute er trotz normaler Auslastung recht schnell Muskeln ab und wurde dicker. Aber ansonsten hat uns der Chip nur Vorteile gebracht. Nach einem Jahr habe ich den Chip erstmal auslaufen lassen. Er war dann vier Jahre alt. Er fing dann erstmal wieder an extrem krass auf läufige Hündinnen zu reagieren und das hielt dann leider auch immer länger an mit dem Stresslevel. Ich war kurz davor ihn doch kastrieren zu lassen. Jetzt ist er fünf und es hat sich alles wieder eingependelt.


    Wir haben die Zeit echt genutzt zum Training und er hat bei Weitem nicht mehr das Stresslevel wie früher. Ich hab mich fast geärgert so lange gewartet zu haben. Aber am Ende ist das so eine individuelle Geschichte.


    Also es ist eine Möglichkeit, ja.

  • TA meinte heute, dass der Hund gesund ist und er vermutet, dass sein Verhalten auf läufige Hündinnen zurückzuführen sein könnte. Er sagt, ich solle über eine Kastration nachdenken. Ich finde das aber doch sehr früh in seinem Alter. Werde ich wohl weiter beobachten müssen…. Was sind eure Meinungen dazu?

    Ein total schwieriges Thema, mit dem ich mich gefühlt auch ständig auseinandersetze. Ich habe früher immer gesagt, Kastration/Chip nur im Notfall, bei medizinischer Indikation oder wirklich sehr hohem Stress.

    Jetzt habe ich einen jungen Rüden, der zwar sonst trotz allem wirklich noch brav ist, aber den die Läufigkeiten trotzdem enorm stressen, so sehr, dass es ihm heftig auf den Magen schlägt. Bei der ersten "Welle"

    war es so extrem, dass ich kurz davor war, zu chippen - ehe von heut auf morgen quasi alles vorbei war. Da hatten wir auch Futterverweigerung, Hund ständig am Lecken, nur am Hecheln, Geifern, sich selbst belecken,

    inklusive leicht vergrößerter Prostata. Wir haben damals mit Mönchspfeffer angefangen und ich habe mir selbst gesagt, dass ich mindestens die drei Monate abwarte. Es lief jetzt über 8 Wochen sehr sehr gut und

    hat vor gut 1 Woche wieder angefangen, schlimmer zu werden. Aber (!) es ist besser als bei der ersten Welle, und auch wenn mir mein Hund ebenfalls regelmäßig die Leckerchen vor die Füße spuckt, so frisst er diesmal

    zu Hause zuverlässig und jammert auch nicht außerhalb seiner Zeiten weil er raus will. Also gucken wir derzeit von Tag zu Tag einfach. Ich merke halt auch, dass er kopftechnisch trotzdem Sprünge macht und viel

    dazu lernt.


    Es ist halt total individuell. Ich bin kein Fan von "wir halten durch, koste was wolle", aber eben auch nicht zu voreiliger Kastration, grad weil so jung. Ich finde auch wie Anderster sagt, den Chip möglicherweise eine

    gute Alternative, damit man überhaupt einen Fuß in die Tür beim Thema Erziehung und lernen bekommt. Auch hier arbeite ich viel mit anderen Dingen "gegen" dieses völlige Abschießen bei hoher Läufigkeitsdichte,

    also Dummy-Arbeit, Suchen, etc. Das hilft. Und ich sorge dafür, dass er regelmäßig mit mir raus fährt, weg aus dem Viertel hier, wo wir wirklich auf jedem Gassigang mindestens 10 Hunde treffen, von denen in

    heftigen Phasen einfach 5 läufige Hündinnen dabei sind. Das muss mein Hund nicht jeden Tag anstandslos schaffen. Im Wald zB merke ich, wie er viel viel entspannter unterwegs ist, trotz Wildgeruch, deutlich ansprechbarer

    ist und mittlerweile sogar leinenlos an anderen Hunden vorbei kann. Das ist hier im Wohngebiet momentan bei Hündinnen kaum möglich, da flirtet er was das Zeug hält.


    Im Grunde bin ich am gleichen Punkt wie du. Manchmal denk ich, ja doch, unbedingt chippen. Manchmal denke ich, ach Quatsch, alles gut. Aber solang die "Ach Quatsch, das kriegen wir schon hin"-Momente immer noch

    überwiegen, wird hier noch nicht gechippt/kastriert. Ich kenne aber einen Golden Retriever hier, der wurde recht früh kastriert, so mit 12 Monaten, und der lief nach der Kastration völlig unauffällig. Davor war er einfach ein

    richtiger Raudi, bei denen die Besitzer, trotz Bemühungen, wirklich nicht vorwärts gekommen sind. Du kannst ja auch mal beim Thread für den Chip vorbei gucken und dich da durchlesen, da sind einige Rüdenbesitzer, die

    ähnliche Szenarien durch haben. Das hilft immer ganz gut, sich selbst einzuordnen. :kleeblatt: CHIP-THREAD

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