Chaya hat einen Milztumor
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Hallo ihr lieben,
lange habe ich hier nichts mehr von mir hören lassen. Manche kennen mich und meine Aussies Wickey, Chaya und Milow vielleicht noch.
Es geht um meine Hündin Chaya, 12 Jahre alt, sie hatte am Sonntag vor 2 Wochen plötzlich Blut im Urin und Fieber. Sie war sehr teilnahmslos, hat kaum gefressen und sich zurückgezogen. Letztes Jahr im Sommer hatte sie das auch, da war es eine Blasenentzündung. Ich habe ihr dann am Sonntag Novalgin gegen Fieber gegeben und Montag sind wir direkt zum Tierarzt. Ich habe mir keine großen Sorgen gemacht, ich war mir sicher, es ist wieder eine Blasenentzündung.
Beim Tierarzt bekamen wir die Diagnose Blasenentzündung, der Tierarzt hat aber zur Sicherheit nochmal Blut abgenommen und einen Ultraschall vom Bauch gemacht.
Das Blutbild ist leider sehr, sehr schlecht. Die Nierenwerte sind eine Katastrophe, Bauchspeicheldrüsenwerte sind auch extrem erhöht, ausserdem hat sie eine starke Anämie.
Auf dem Ultraschall hat die Ärztin dann gesehen, dass die Nieren sehr schlecht aussehen, das Bauchfell ist stark verändert und sie hat einen ca. 8x7cm großen Milztumor. Meine Tierärztin würde definitiv nicht mehr operieren, aufgrund der Niere und des veränderten Bauchfells und der Anämie. Sie hat dann Antibiotika bekommen, Schmerzmittel bekommt sie zurzeit dauerhaft, spezielles Nierenfutter und alle möglichen Vitamine. Ihr gehts wieder super, sie verhält sich, als wäre nix gewesen.
Zwei Tage später hatte ich dann noch einen Termin in der Tierklinik mit ihr, ich wollte eine zweite Meinung. Die Ärztin dort hat exakt das Gleiche gesagt, wie meine Ärztin. Nicht mehr operieren... Sie hat auch nochmal Ultraschall gemacht und alles bestätigt... Bauchfell könnte entzündet sein.
Zwei weitere Tierärzte, einmal von Chayas Züchterin und der Mann einer Bekannten von mir, haben sich das Blutbild angeschaut und kennen die Fakten...sie sagen auch beide, nicht mehr operieren. Einer sagt sogar, dass der Tumor mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Hämangiosarkom ist und in der Niere sicher schon Metastasen sind.
Ich bin echt fertig mit den Nerven... spätestens wenn ich abends im Bett liege, geht das Grübeln los.... Soll ich sie doch operieren? Was, wenn das Ding gutartig ist und sie noch viele schöne Jahre hat...was wenn es bösartig ist, ich sie operieren lasse und sie dann (Laut Arzt) in wenigen Wochen bis Monaten an Metastasen stirbt... Was ist mit dem Bauchfell und der Niere... eigentlich ist es eindeutig, 4 Tierärzte sagen alle das Gleiche, unabhängig voneinander. Was wenn der sch... Tumor platzt...
Welche Erfahrungen habt ihr? Was würdet ihr tun? Habt ihr einen Tipp für mich?
Wir peppeln sie jetzt etwas auf, am Freitag haben wir einen Termin zur Blutkontrolle.
Ich danke euch schon jetzt von Herzen.
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Ich kann Dir keinen Rat geben, das musst Du selbst entscheiden.
Aber wir hatten exakt die gleiche Diagnose bei unserem Benny vor 8 Jahren. Der Milztumor hatte schon in die Niere gestreut. Benny brach beim Gassigehen immer wieder zusammen. Unsere Tierärztin war gegen eine OP, die Tierklinik hätte gern operiert, sagte aber gleich, dass die Nierentumore nicht entfernbar sind. Die OP hätte das Leben von Benny sicher etwas verlängert, aber zu welchem Preis?! Wir hatten uns schweren Herzens dagegen ausgesprochen. Wenige Tage später ging es Benny so schlecht, dass wir Ihn von seinen Leiden erlöst haben. Unsere Tierärztin kam zu uns nach Hause und wir haben hinterher alle gemeinsam geweint. Es war die schwerste Entscheidung in meinem Leben. Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich daran denke.
Aber wir sind der Meinung, dass wir unserem geliebten Hund eine lange Zeit des Leidens ersparen konnten. Er hatte eine tolle Zeit bei uns, nachdem die erste Hälfte seinen Lebens nicht gut war (vom Vorbesitzer geschlagen und zum Glück im Tierheim abgegeben).
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Was für ein Schock. Das tut mir sehr leid.
Ich scheue auch bei alten Hunden keine Operation, aber in diesem Fall würde ich den Hund mit Medikamenten zuballern, solange es vertretbar ist und es dann beenden.
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Das tut mir sehr leid und ich wünsche dir viel Kraft für die Entscheidung!
Ich habe im November 2019 meinen Herzenshund direkt nach Stellung einer solchen Diagnose gehen lassen. Er war zeitlebens nie ernsthaft krank, war am Abend vor seines Zusammenbruchs noch freudig Gassi und hat mit Begeisterung gefressen. Beim Geriatriecheck im Oktober zuvor war alles prima.
Am Morgen des 14.11. ist er kollabiert und zwei Stunden später stand die Diagnose. Man hat uns eine Operation angeboten, falls wir noch einige Wochen bis wenige Monate an gemeinsamer Zeit rausholen wollten. Die schwere OP, die langwierige Rekonvaleszenz und sehr sicher kurz danach Metastasen, die Beschwerden verursachen, wollte ich ihm nicht zumuten. Er sollte als bis zu diesem Tag „gesunder“ Hund gehen dürfen.
Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Allerdings habe ich schon sehr damit gehadert, dass Elvis „nur“ knapp 12,5 Jahre alt wurde. Im Juli würde er nun 17 Jahre alt und seit einigen Monaten hat dieses Hadern aufgehört. Mittlerweile wäre er eben in einem Alter, das eher die Ausnahme als die Regel ist.
Alles alles Gute für euch!
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Ach herrjeh, fühl Dich umarmt.
Meine Gedanken dazu:
Das, was sich als Option anfühlt, nämlich eine OP, ist in Wahrheit keine.
Metastasierung mehr als wahrscheinlich, verändertes Bauchfell, schlechte Blutwerte - das sind Hochrisiko-Faktoren für eine OP. Für die OP selbst, aber auch für das outcome, z. B. in Sachen Wundheilung oder postoperatives Nierenversagen. Dazu die schlechten Bauchspeicheldrüsen-Werte. Das ist alles in allem eine bittere Konstellation, die in der Summe auch einen gutartigen Tumor eher unwahrscheinlich macht.
Ich würde bei einem meiner Hunde mit den beschriebenen Infos rein palliativ agieren.
Mir hilft es bei diesen schweren Entscheidungen immer, wenn ich mir bewusst mache, dass ich nicht über das "ob" entscheide, sondern lediglich über das "wie". Wir haben als Tierhalter die Möglichkeit, unseren Tieren einen ruhigen, friedlichen Abschied zum Geschenk zu machen. Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke auch ein wenig.
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Hallo,
die schlechte Diagnose tut mir sehr leid und ich kenne auch dieses Grübeln „könnte, sollte…“
Ich hatte etwas Ähnliches bei meiner 8,5 jährigen Hündin.
Anämie, Übelkeit, Milztumor und wahrscheinlich Streuung in die Gebärmutter.
Wir haben operieren lassen.
Die Milz wurde entfernt und in der Gebärmutter fand sich ein gutartiger Tumor, keine Metastase.
Sie hat sich wieder komplett erholt.
Hattest Du ein Gespräch mit der Tierklinik Hofheim? Die sind sehr gut, sagen aber auch, was geht und nicht.
Ich drücke Euch die Daumen
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Meine Bondi hatte mit fast 12 die gleiche Diagnose, wir entschieden für die OP - und haben sie noch in der Narkose gehen lassen, sie hatte schon überall Metastasen. Ich würde immer wieder die gleiche Entscheidung treffen, so konnte sie hinüberschlafen und es bestand nicht die Gefahr, dass der Milztumor platzt. Viel Glück Euch.
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Bodo hat die Diagnose Milztumor zum Jahreswechsel 22/23 bekommen. Einen Tag vor Silvester brach unsere ganze Welt zusammen. An Silvester dann die Not-OP, denn sein Tumor war schon ähnlich groß und laut der Oberärztin "wird er in den nächsten Tagen platzen". Wir haben uns für die OP entschieden, weil ansonsten alle anderen Werte gut waren. Für einen Berner hatte er da schon ein gutes Alter erreicht, aber zwei Ärzte rieten zu dieser Chance. Es gab keine Metastasen oder andere Veränderungen und in der Pathologie entpuppte sich der Tumor als gutartig. Wir haben damit Zeit gewonnen.
Jetzt, etwas mehr als ein Jahr später, müssen wir uns mit dem Lungentumor auseinander setzen und ich vermute inzwischen, dass die "Alterswarze" auf seinem Kopf ein Mastzelltumor ist. Er hat gute und schlechte Tage, er bekommt Schmerzmittel, wann immer er es braucht.
Er ist nun 9 und damit seiner geschätzten Lebenserwartung um 2 Jahre voraus und hat seine Geschwister überlebt. Der Gedanke tut weh, aber wir lassen ihn gehen, wenn es kein lebenswertes Leben mehr ist.
Wir hatten etwas Ähnliches damals mit Iwan. Er war allerdings noch nicht mal 4. Die vermeintliche Magenverstimmung mit Blähungen erwies sich im Ultraschall als geplatzter Magentumor, wir wollten kämpfen und haben uns für die OP entschieden, mussten aber unsere Hilflosigkeit eingestehen und er durfte in der Narkose gehen: es war alles voller Metastasen.
Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen.
Aber in der Situation mit so schlechten Befunden, mehreren Ärzten die von der OP abraten ... ich würde nicht lange zögern. Der Milztumor wird platzen. Und das ist nicht schön.
Du darfst auch nicht vergessen, was die Heilung einer so großen OP von einem geschwächten Hund verlangt. Bodo brauchte fast 8 Wochen, um sich zu erholen. Ja, man würde sich noch viele gesunde Jahre wünschen. Aber ... so weh es tut, würde ich da realistisch bleiben.
Genießt diese Zeit, macht alles, was Euch Spaß macht. Hier wird z.B. nicht mehr auf Diät geachtet. Spaziergänge darf Bodo aussuchen. Er bekommt einfach alles, was er mag. Genau so würde ich es halten, aber ihr keine OP mehr zumuten. Und wartet nicht zu lange.
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Ich nochmal:
Am 15. Mai hatte ich von unserem ersten Hund und dessen Milztumorgeschichte berichtet.
Seit Freitag haben wir nun dieselbe Diagnose bei unserer Emma! Wir waren bei unserer Tierärztin, weil ich einen neuen Knoten unter der Haut gefunden hatte. Vor einem Jahr hatten wir erfolgreich einen bösartigen Hauttumor entfernen lassen. Leider war nun ein Rückfall zu verzeichnen. Wir ließen auch gleich die Milz untersuchen. Emma hat mehrere große und kleine Tumore in der Milz. Ein großer befindet sich direkt am Rand. Dieser ist wohl extrem gefährdet zu platzen. Wir warten eigentlich nur noch aufs Blutbild. Die Werte waren schon die ganze Zeit schlecht. Eine OP würde Sie damit wahrscheinlich nicht überleben.
Nachdem wir das ganze Wochenende darüber geredet (und geweint) haben, steht für uns fest, dass Emma nicht weiter leiden soll. Wir werden Sie schweren Herzens gehen lassen und dabei bis zum letzten Atemzug bei Ihr bleiben.
Ein neuer Hund kommt mir dann nicht wieder ins Haus. Diese Trauer macht mich jedesmal monatelang völlig platt.
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Nachdem wir das ganze Wochenende darüber geredet (und geweint) haben, steht für uns fest, dass Emma nicht weiter leiden soll. Wir werden Sie schweren Herzens gehen lassen und dabei bis zum letzten Atemzug bei Ihr bleiben.
Ganz viel Kraft für Euch!
Es ist so schwer.
Hier steht demnächst auch eine Entscheidung an. Egal wie oft man das schon mitgemacht hat und egal wie lange man sich vorbereiten kann - es wird nie leichter.
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