Tourismus vs. Bedürfnisse der Einwohner - Diskussion
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Es gibt auch Orte, wo, je nach Verkehrsaufkommen, Autobahneinfahrten gesperrt werden.
ZB auf der Gotthardstrecke in der Schweiz, so müssen die Durchreisenden auf der Autobahn bleiben, oder die Region weiträumig umfahren.
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In so kleinen Gemeinden ist das übrigens die freiwillige Feuerwehr - und ja, mehrstündiger Stau an Strassen, die nicht für soviel Verkehr gedacht sind und auch nicht entsprechend ausgebaut sind, ist ein Ausnahmezustand. Da werden Rettungswege blockiert und die Feuerwehr sichert diese. An heissen Tagen oder sonstigen ungünstigen Witterungsbedingungen kommen die im Stau-Steher in gewisse Nöte. Irgendwer muss die also schlimmstenfalls versorgen.
Mich erschreckt auch ein wenig, wie wenig Leuts zu wissen scheinen, wie z. B. die Finanzierung des Strassenbaus funktioniert. Wenn hier die Strasse neu gemacht werden muss, kommen einige 10.000,- Euro auf die Anlieger zu, im Gegensatz zu Strassen, für die je nach Einordnung die Gemeinde, Land oder Bund zuständig sind. Natürlich können das keine Strassen für den Durchgangsverkehr sein.
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Und wenn die Infrastruktur da ist, hängt da kein Schild "Nutzung nur den Touristen vorbehalten".
Ich stimme dir grundsätzlich bei deinem ganzen Beitrag zu.
Das hier wollte ich allerdings nochmal aus einer anderen Sichtweise kommentieren.
Hier werden private Seilbahnen (gegen die sich teils der Alpenverein extrem wehrt) zu 50-75 Prozent aus öffentlichen Mitteln bezuschusst. Wegen "erheblichen öffentlichen Interesse".
Da die Seilbahnen dann trotzdem privat betrieben werden sind sie nicht Teil des ÖPNV und dementsprechend sind die Fahrkosten. Für alle gleich, egal ob Tourist oder Einheimischer, nur für viele Einheimische eben nicht bezahlbar.
Mit einigen Bahnen wurde ein Deal verhandelt, daß man mit dem ÖPNV Ticket Ermäßigungen bekommt, allerdings sind die immer noch teuer und es ist eben auch nicht bei jeder Bahn eine Ermäßigung ausgehandelt worden.
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Da die Seilbahnen dann trotzdem privat betrieben werden sind sie nicht Teil des ÖPNV und dementsprechend sind die Fahrkosten. Für alle gleich, egal ob Tourist oder Einheimischer,
Sind sie denn eigentlich öffentlicher Nahverkehr zwischen Orten (der nicht halbwegs gleichwertig durch Bus und Co abegedeckt wird) oder nur Ziel: Touri-Attraktion/Wanderweg?
Selbst aus der Schweiz (= alles teuer) kenne ich da öffentliche Verkehrsverbindubg vs führt zu Freizeit-Aktivitäten. Bei Letzterem wüsste ich nun auch nicht, warum Einheimische weniger zahlen sollten. Durch Steuern finanziert wird ja so einiges, worin man selbst keinen unmittelbaren Nutzen hat.
Da würde sich (vielleicht) eine Bürgerinitiative lohnen, wenn es wirklich ein notwendiges öffentliches Verkehrsmittel ist, dass "nur" auch situativ von Touris genutzt wird.
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Es gibt natürlich beides. Und es gibt auch Seilbahnen, die zum ÖPNV gehören und dadurch bezahlbar sind.
Ein Beispiel für das was ich meine ist etwa die Vigiljoch Bahn (zu 55 Prozent mit Steuergeldern gebaut).
Das Vigiljoch ist im Prinzip Naherholungsgebiet für Meran.
Es ist nicht erlaubt mit dem Auto hoch zu fahren, also läuft man 1200 Höhenmeter oder ist auf die Bahn angewiesen.
Nur die Seilbahn kostet Hin und Zurück 16 Euro.
Vierköpfige Familie mit einem Hund zahlt 56 Euro. Und dann hat man noch keinen Kaffee getrunken, nichts gegessen, etc.
Das zahlt man im Urlaub vielleicht gern mal, im Alltag ist das einfach für viele zu viel Geld.
Und so sind die meisten meiner Schüler praktisch nie in den Bergen.
Dann gibt es hier ein beliebtes Training, wo man einen Berg hoch geht und mit der Seilbahn runter fährt.
Vigiljoch würde sich für mich total anbieten, weil ich 100 Meter von der Talstation weg wohne.
Mit Hunden kostet mich die einfache Fahrt 20 Euro, am Nachmittag noch 16 Euro, als Feierabend Trainingsrunde ist das zu teuer.
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aber ohne Touristen hätte es gar keine Seilbahn
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aber ohne Touristen hätte es gar keine Seilbahn
Kommt für mich auf das selbe raus.
Ohne Tourismus dürfte man wahrscheinlich hoch fahren und bräuchte die Bahn nicht.
Ich finde das Fahrverbot gut, nur finde ich auch, daß ein Naherholungsgebiet erreichbar sein sollte. Das Vigiljoch ist jetzt ja kein hochalpines Gelände oder so.
Die Vigiljoch Seilbahn gibt es übrigens seit 1912, da war der Tourismus hier zu vernachlässigen.
Und bei der neuen Tierser Bahn(zu 75 Prozent aus öffentlichen Geldern finanziert) zB wünschen sich Alpenverein und (fast) alle die hier leben, daß es sie nicht geben würde, weil da massiv in die Natur eingegriffen wurde.
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Da wärs natürlich schon irgendwie fein, wenn man so einen Pass für Einheimische hätte mit vergünstigten Preisen. Oder vielleicht so ne Art 10er Karte / Abo, wo man Geld sparen kann?
Gerade in solchen Gebieten, wäre es ja sinnvoll, den Einheimischen auch ein paar "Vorteile" zu gewähren, damit sie das Angebot für sich auch regelmßig nutzen könnten.
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Gerade in solchen Gebieten, wäre es ja sinnvoll, den Einheimischen auch ein paar "Vorteile" zu gewähren, damit sie das Angebot für sich auch regelmßig nutzen könnten.
Das wird von den Seilbahn Betreibern abgelehnt, mit Verweis darauf, daß es laut EU Recht nicht erlaubt ist Einheimischen Vorteile zu gewähren.
Teils wird das über Saison Karten gemacht (in Österreich ist die Jahresvignette ein gutes Beispiel. Hier gibt es einen Skipass für die Ortler Skiarena für rund 600 Euro), aber leider nur sehr punktuell.
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Gerade in solchen Gebieten, wäre es ja sinnvoll, den Einheimischen auch ein paar "Vorteile" zu gewähren, damit sie das Angebot für sich auch regelmßig nutzen könnten.
Das wird von den Seilbahn Betreibern abgelehnt, mit Verweis darauf, daß es laut EU Recht nicht erlaubt ist Einheimischen Vorteile zu gewähren.
Teils wird das über Saison Karten gemacht (in Österreich ist die Jahresvignette ein gutes Beispiel. Hier gibt es einen Skipass für die Ortler Skiarena für rund 600 Euro), aber leider nur sehr punktuell.
Ach schau, das wusste ich gar nicht, dass das verboten ist.
Als wir letztes Jahr in Garmisch waren, hatten wir durch eine "Gästekarte" z.B. vergünstigten Eintritt in die Partnachklamm bekommen (hat man bekommen, wenn man in Garmisch gewohnt hat und eben nicht nur ein "Tagesgast" war) - wieso ist sowas nicht auch für Einheimische möglich, tz.
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