Schilddrüsenunterfunktion und Milchprodukte

  • Ich packe das Thema mal hier, wenn es woanders besser aufgehoben ist, bitte verschieben.


    Wer hat den einen Hund mit Schilddrüsenunterfunktion und füttert Milchprodukte?


    Der Hintergrund der Frage ist, dass ich vor kurzem den Ernährungsplan für Kira angepasst habe, mit mehr vegetarischen Komponenten. Ei und Hüttenkäse gibt es jetzt seit einigen Wochen.


    Fütterung hin oder her, seit einer Woche ist Kira komisch. Sie ist draußen wieder viel geräuschempfindlicher, gestresst und unentspannt. Sie war jetzt Monate lang (gefühlt) der glücklichste Hund der Welt auf ihren üblichen Runden wenns nicht geknallt hat oder dergleichen.

    Diese unsichere Art hatten wir bereits letzten Sommer für mehrere Monate, nachdem sie sich aufgrund von mehrerer Gewittern und dann noch Knallerei in einer Woche eine Geräuschangst vor dem rauschen von Flugzeugen zugezogen hat. Nach vielen probieren und einem Bluttest war mir der TSH minimal zu hoch, Dosis vom Wethyrox von 400ug auf 500ug erhöht und nach zwei Wochen war sie fast wieder "normal".


    Jetzt ist mir heute bei der Gassirunde eingefallen, das Calzium die Aufnahme von L Thyroxin hemmt. Hier liest man jetzt verschiedene Zeitangaben von 30 Minuten bis zwei Stunden, wo man keine Milchprodukte verspeisen sollte, nach der Einnahme von L Thyroxin.


    Hat jemand Erfahrung damit?

  • Dachs hatte ja eigentlich "fast immer" seine SDU und war bis ins Alter relativ pingelig, wenn Futter, Medis und Zeiten nicht gestimmt haben.

    Du hast Recht, Milchprodukte hemmen die Aufnahme von Thyroxin - sollte man z.B. mal versehentlich überdosieren, gibts einfach fette Käsestücke hinterher. Das funktioniert wirklich ;)


    Eine halbe Stunde nach der Medigabe ist Thyroxin soweit verstoffwechselt, daß unbedenklich gefüttert werden kann - auch Hüttenkäse. Oder nach dem Fressen "einfach" 2, besser 3 Std warten und dann erst die Medis geben.

    Hier gabs Medizin gegen 8 und 20Uhr, ab 8.30 Frühstück fürs Hundi (gerne Milchprodukte mit Weizenkeimen oder Haferflocken), abends 17.30 das restliche Futter. So sind wir über all die Jahre gut gefahren.......

  • Kenne ich auch so, dass eine halbe Stunde mindestens zwischen Medikamente und Futter liegen sollte. Wurde uns von der Verhaltenstierärztin so gesagt.


    Ob es am Hüttenkäse liegt liese sich ja leicht testen: einfach für eine Woche weglassen und sonst nix ändern.


    Es kann aber ein Hundeleben lang bei SDU zu Schwankungen und Dosisanpassungen kommen. Gerade bei Wechsel zwischen WInter und wieder warmen Temperaturen waren bzw. sind hier beide SDU-Hunde wieder anders und wir experiementieren dann ein bisschen an der Dosis bis es wieder passt.

    Imp war jetzt ein Jahr recht stabil beim Forthyron, jetzt müssen wir wieder erhöhen weil der T4 Wert gesunken ist. Dafür gehen die Antikörper endlich zurück... Irgendwas ist mit SDU irgendwie immer.

  • Meine Hündin bekommt Milchprodukte, allerdings wohl nicht in solchen Mengen wie bei Dir. Ich habe nicht den Eindruck, dass es die Aufnahme verhindert.


    Abgesehen von Medikamente bzw. anderen Erkrankungen kann die Zusammensetzung der Ernährung das Verhalten ja auch "einfach so" beeinflussen.


    Was man bei Hündinnen ja auch immer Kopf haben muss: Den Zyklus.

  • Ich kenne das auch so mit den 30 Minuten. So hat es uns unsere TÄ erklärt und ich glaube, so steht es auch in „Dr. Jekyll und Mr. Hund“.


    Die SD kann sehr empfindlich sein und da spielt einfach vieles zusammen. Hier merken wir z. B. Temperatur- und Wetterumschwünge sehr. Wir machen es mittlerweile so, dass wir bei Schwankungen erst einmal einige Tage abwarten, in der Regel pendelt es sich selber wieder ein.

  • Beim Menschen wird ja auch empfohlen das Schilddrüsenhormon eine Stunde vor dem Frühstück einzunehmen. Deshalb macht das beim Hund auch Sinn.


    Übrigens mit Seealgenmehl lässt sich eine Jodzufuhr auch gut bewältigen. Es gibt ja Firmen, die schreiben auf die Verpackung den Jodgehalt des Seealgenmehls hinzu.

  • Bei Forthyron steht man könne es auch mit dem Futter geben. Aber nicht ständig wechseln. Entweder mit oder ohne Futter. Nicht mal so mal so.

    Ich gebe es morgens mit dem Futter Abends ohne. Geht nicht anders. Weil sie abends nach dem gassi Futter bekommt und wir im Sommer immer vor der Dämmerung gehen. Milchprodukte gibt es bei uns nicht.

  • Ich füttere zwar keine Milchprodukte, hier habe ich aber auch gerade das Gefühl dass die Schilddrüse "durchdreht" (bzw. in dem Fall halt der Hund). Sky ist noch lange nicht gut eingestellt aber momentan habe ich das Gefühl das es richtig schlecht ist. Hab nicht ganz genau drauf geachtet aber könnte mit den warmen Temperaturen zusammenhängen. Gestern und heute empfinde ich es als etwas besser, da wars wieder kälter.


    Ich würde die Fütterung erst mal noch einige Tage so beibehalten und schauen ob es vielleicht auch vom Wetter kam. Ansonsten mal testweise ne Woche komplett weglassen.

  • Danke euch für die Erfahrungen. Den Temperaturwechsel hatte ich noch nicht auf dem Schirm.


    Groß an der Stellschraube rumstellen mussten wir bisher nicht, außer eben letzten Sommer, daher bin ich momentan noch verunsichert ob wir die Dosis anpassen oder nicht. Ich werde es erstmal kommende Woche beobachten und dann entscheiden wie es weiter geht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!