Hund bellt Sohn an

  • Hallo , wir haben zwei 4 jährige Hunde aus dem Tierschutz, die noch sehr jung waren als sie zu uns kamen. 9 und 4 Monate alt. Ein mittelgroßer Mischling und einen Langhaardackel. Vor 2 Monaten kam noch unser Rudi dazu, Zwergdackel auch aus dem Tierschutz. Er kam aus sehr ,sehr schlechter Haltung, war bis auf die Knochen abgemagert. Ihm fehlt an jedem Ohr ein Stück, wurde ihm wohl rausgerissen😡.

    Der Kleine versteht sich eigentlich von Anfang supergut mit den beiden anderen. Mittlerweile spielen und kuscheln sie miteinander. Also hier gibt es gar keine Probleme. Er ist auch sehr ,sehr lieb und menschenbezogen. War Anfangs sehr ängstlich. Er hat wohl keine Alltagsgeräusche gekannt. Fön, kaffeemaschine, Wischmob, Handy , Fernseher einfach alles hat ihm Angst gemacht. Das hat sich aber schnell gegeben und er hat sich super eingelebt. Einzig Gassi gehen ist ihm noch nicht so geheuer.

    Unser Problem ist sein Verhalten unserem Sohn gegenüber.

    Er ist 20 Jahre alt und Körperbehindert. Und ihm stand er von Anfang an eher misstrauisch gegenüber.

    Unser Sohn ist die meiste Zeit im oberen Stockwerk. Die Hunde und wir meistens unten.

    Und wenn mein Sohn nur auf Toilette geht, oder gar runter kommt springt er auf und verbellt ihn. Er steigert sich extrem rein und hört gar nicht mehr auf. Klar dachte ich, Geduld usw. .. was ich aber nicht verstehe wenn unser Sohn mit ihm alleine ist und wir nicht da sind, bellt er nicht. Spielt mit ihm, lässt sich streicheln. Ich kann das Verhalten leider nicht wirklich deuten und bräuchte da einen Ratschlag.

  • was ich aber nicht verstehe wenn unser Sohn mit ihm alleine ist und wir nicht da sind, bellt er nicht. Spielt mit ihm, lässt sich streicheln.

    Ist euer Sohn dann mit Rudi unten?

    Unser Sohn ist die meiste Zeit im oberen Stockwerk. Die Hunde und wir meistens unten.

    Und wenn mein Sohn nur auf Toilette geht, oder gar runter kommt springt er auf und verbellt ihn. Er steigert sich extrem rein und hört gar nicht mehr auf.

    Wir hatten hier ein vergleichbares Problem mit einem Tierschutzhund.

    Unser ältestes Enkelkind ist 15J und hat einen eigenen Bereich oben.

    Altersentsprechend verschwindet er die meiste Zeit in seinem Bereich.

    Sobald er sich, teilweise nach Stunden, blicken ließ, wurde er verbellt.

    Die erfolgreiche Lösung fußte dann auf zwei Schienen.


    Wir haben zunächst die, aus Hundesicht, krasse Trennung zwischen unten und oben relativiert.

    Der Hund war dann viel oben.

    Um sich da zu orientieren und um den gesamten Bereich als sicher zu verbuchen.

    Auch, um oben Zeit zu verbringen, während wir unten waren.

    Mein Enkelkind hatte dann die nervige Aufgabe sehr, sehr, sehr oft mit dem Hund hoch und runter zu gehen.


    Die zweite Schiene war, dass mein Enkelkind mehr unten sein musste.

    Klar, ein 20jähriger reißt sich jetzt nicht so darum, aber es ist ja für einen guten Zweck :rolling_on_the_floor_laughing:

    So, wie ich mir das vorstelle, empfindet Rudi es so, als ob euer Sohn sich jeweils neu der Gruppe nähert.


    Die Lösung wird also darin liegen, die Grenzen zu verwischen und dem Hund zu vermitteln, dass nicht jeweils jemand hinzu kommt.


    Ich glaube nicht, dass das Verbellen etwas mit einem abweichenden Bewegungsmuster eures Sohnes zu tun hat.


    Das ist so ein oben und unten Ding.

    Gruppe unten, hinzukommen von oben.

    Das müsst ihr verwischen.

  • Nachtrag: Probiert mal aus was passiert, wenn Rudi mit hoch darf um euren Sohn quasi oben abzuholen.

    Sicher etwas nervig für euren Sohn, aber er müsste kurz anrufen, bevor er runter geht.

    Das Ergebnis wäre aber so interessant, dass sich der Aufwand lohnt.

  • Hi, wenn du sagst, dein Sohn hat eine Körperbehinderung, dann wird er sich wahrscheinlich anders bewegen, als ein Mensch ohne Einschränkungen.

    Ich kenne einige Hunde, die schon mit verunsicherten Bellen reagieren, wenn jemand mit Rollator läuft.


    Es ist also möglich, das Rudi das ganze nicht ganz einordnen kann. Für ihn bewegt sich euer Sohn wahrscheinlich total ungewöhnlich.


    Ich hatte lange einen jungen Mann mit spastischer Lähmung als Patienten.

    Seine Hündin kannte ihn so, seit sie Welpe war. Als die Süße starb, kam eine Hündin aus dem Tierschutz, und es gab genau die Probleme, die du beschreibst.


    Er hat angefangen, sich im sitzen mit ihr zu beschäftigen... ansprechen, Kekse, etc. Aber bis sie auch im alltag keine angst mehr vor ihm hatte, ist ein halbes Jahr vergangen.


    Ich würde einfach schauen, das dein Sohn einfach das füttern übernimmt, und immer Kekse dabei hat, die er Rudi zuwerfen kann. Auf keinen Fall bedrängen. Der Hund muss selber entscheiden können.

  • Da glaub ich eher nicht dran, nach 2 Monaten sollte er das Bewegungsmuster doch kennen..... Geht ja nicht darum, daß er sich nicht anfassen ließe aus nächster Nähe, sondern daß er käfft. Daher tippe ich auch darauf, daß der Sohn für den Hund noch nicht "so richtig" dazugehört, weil der sich ja selbst separiert nach oben, und deswegen "gemeldet" wird, wenn er denn mal runterkommt. Das dürfte sich mit den Rauf und Runter und mehr Beschäftigung seitens des Sohnes relativ bald legen.

  • Für mich klingt es auch so, als hätte der Hund noch nicht verstanden, dass der Sohn auch zur Familie gehört.

    Als Speedy aus dem Tierheim zu uns kam, war die Konstellation hier ähnlich. Wir haben damals mit Tochter, Sohn und dessen Freundin in einem Haus gewohnt, Sohn und Freundin in einer Einliegerwohnung. Es dauerte einige Wochen, bis Speedy gelernt hatte, dass alle zur Familie gehörten. Bei uns war auch die Lösung ähnlich :upside_down_face: Speedy mochte nicht alleine sein und jammerte morgens und Sohns Freundin fing oft erst mittags an zu arbeiten, sie hat ihn dann zu sich in die Einliegerwohnung geholt und Speedys fremdeln hatte schnell ein Ende.


    Liebe Grüße


    Chrissi mit Speedy

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