Unsere Leinenrambos - Umgang, Austausch und (Erfolgs)geschichten
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Maulkorb wäre auch meine erste Aktion, da reagieren dann auch andere Hundehalter schneller, wenn sie das sehen. Vielen ist einfach nicht bewusst, dass Hunde auch Mal Beschädigungsabsicht haben.
Man kann sich auf den Kopf stellen, aber die anderen Hundehalter zu erziehen, funktioniert nicht. Und die tauchen auch mal plötzlich aus dem Maisfeld auf. Wahnsinnige gibt es einfach überall.
Und natürlich nur noch mit griffiger Leine raus, Biothane Leinen sind so schmerzhaft und glitschig, wenn der Hund pöbelt.
Abhaken. Du hast es ja gemanagt und geschafft. Der Scheiß passiert uns allen immer mal wieder.
(Bei uns ist gestern der andere, freilaufende Hund größer gewesen und wollte Betti zum Schweigen bringen
) - Vor einem Moment
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Ach, und was mir noch einfällt: wenn die Grundstimmund schon sehr hitzig ist, ist er irgendwie an mir befestigt, d.h. entweder am Bauchgurt oder ich habe die Leine umgehängt.
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Stimmt, mit der Biothanleine werde ich auch nur kurz nicht mehr rausgehen. Ich habe sonst von Anny-X ein normales Geschirr und von Ruf-Wear ein Safty-Geschirr da. Leider mag Milow so gar kein Geschirr gerne tragen wollen. Da wir mit dem Training zudem so gute Fortschritte gemacht hatten, hatten wir ihm dann irgendwann doch nur noch das Halsband tragen lassen. Das werde ich wohl doch wieder ändern und ihn Geschirr sowie Halsband tragen lassen. Kompletten Freilauf gibt es leider seit Jahren nicht mehr, außer im eingezäunten Trainingsbereich während des Trainings halt. Einen Maulkorb haben wir auch da, aber bislang kam der nie wirklich zum Einsatz. Das werde ich wieder vermehrt mit Milow üben. Wobei mir bewusstlose, dass auch mit dem Maulkorb großer Schaden beim Gegenüber hervorgerufen werden kann.
Wir hatten vor einigen Monaten bei uns im Dorf die Situation, dass ein Halter sein Tor vom Grundstück nicht ausreichend gesichert hatte und dann seine Akita-Hündin vor uns stand. Ich hatte Milow gut gehalten bekommen. Die Hündin kam knurrend und zähnefletschend auf uns zu. Milow ist dicht bei mir geblieben und hat nur verteidigt und sie auf Abstand gehalten. Ich hatte nach dem Besitzer geschrien gehabt, welcher sofort erschrocken angerannt kam und sich auch nach unserem Wohlbefinden erkundigt hatte. Bei uns im Dorf sind die Hundehalter zum Glück vernünftig. Man kennt sich hier hakt und nimmt weitestgehend Rücksicht aufeinander. Daher konnten wir auch schon so Gute Trainingserfolge all die letzten Jahre sammeln. Ich glaube, mir würde es helfen, wenn ich selber lernen könnte, wie man souverän andere freilaufende Hunde wegschicken kann und dabei gleichzeitig es hinbekommt, dass der eigene Hund hinter einem bleibt. Ich werde mich nochmal erkundigen, ob das hier irgendwie möglich ist. Wobei mir kein wirklich guter Trainer hier bekannt ist. Zumal die Frage auch wäre, mit welchem anderen Hund sowas überhaupt zu üben möglich wäre. -
Nari137 ich kann dich gut verstehen ich krieg das mit dem blocken von fremden Hunden auch in brenzligen Situationen nicht gut hin. In welcher Region von Deutschland wohnst du denn?
Hier ganz im Südwesten bin ich neulich auf einen Trainer gestoßen der unter anderem Seminare zum Thema "meinen Hund schützen, andere Hunde blocken" anbietet. Ich war noch nie dort im Training also kann ich dir über die Methoden nichts sagen.
https://hzs.dog/index.php/seminare/detail?id=397
Das hier war das. Das Seminar ist jetzt schon vorbei und es sind noch keine weiteren Termine dafür auf der Website aber man könnte ja mal anfragen wann weitere Seminare geplant sind. Das verlinkte Seminar war ja auf einem anderen Platz in der Schweiz also vielleicht wäre es auch möglich unter Absprache mit deinem Trainer den Referenten im nächsten Jahr zu euch einzuladen und das Seminar bei euch abzuhalten.
Ansonsten kann ein Regenschirm gut helfen fremde Hunde zu blocken. Einfach aufspannen und vor euch halten.
Und ansonsten hilft alles was dir Sicherheit gibt, weil deine Unsicherheit sich ja auch auf deinen Hund überträgt.
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Ich wusste nicht, dass man Freitags um zehn irgendwie fast alle Hunde der Nachbarschaft trifft

Erster Hund war nur weiter weg, zweiter Hund ein ausdauernder glotzender und sich in unsere Richtung lehnender Blindenhund (wtf? Ist das normal?) und während der noch in der Nähe war, kam direkt der dritte Hund, guckiger Hüti.
Das war Ole dann doch schnell zu viel. Da hat er das erste Mal in seinem Leben einen Hund länger verbellt, statt Morddrohungen zu brüllen. Spannend. Gefällt mir deutlich besser so, muss ich sagen. War fast entspannt
Also, falls euer Hund "nur" bellt, denkt immer dran: Es könnte deutlich schlimmer sein.Und zu guter Letzt noch ein heißer Tipp: Mit Noise Cancelling oder Gehörschutz oder sowas wie Loops Spazierengehen. Ich bin sehr lärmempfindlich und kann deutlich (!) entspannter bleiben, seit ich das durchziehe. (Ich zwinge den Hund trotzdem nicht in Situationen, in denen er auslöst. Es ist mir auch nicht egal, nur deutlich erträglicher.)
Noch ein Vorteil: Gestern hat mich beim Passieren der Nachbar mit dem Berner zugequatscht. Ich habe kein Wort verstanden (hatte zusätzlich ein Hörspiel an), konnte mich wunderbar auf Ole konzentrieren und musste hinterher keine seltsamen Tipps verarbeiten
Ansonsten fällt mir es ziemlich schwer, sowas zu ignorieren oder entsprechend zu kontern, aber ich hatte tatsächlich gar keine Wahl. -
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Mein Mann hatte letzte Woche auch eine Begegnung mit diesem herrenlosen Hund im Dorf seiner Eltern gehabt. Vom Besitzer war mal wieder weit und breit nichts zu sehen gewesen. Mein Mann hat dann dem fremden Hund gegenüber eine klare Ansage gemacht und der hat sich dann tatsächlich hingelegt gehabt. Milow und mein Mann konnten dann in Ruhe an dem Hund vorbei gehen. Also Milow kann, wenn er das Gefühl hat, er muss nicht regeln, sich ruhig verhalten. Es liegt also eindeutig an mir
. Gestern gab es dann wohl noch eine blöde Trainingssituation, wo eine Teilnehmerin ihren Junghund nicht richtig gehalten bekommen hatte. Auch da hat mein Mann die Situation ruhig regeln können. Milow blieb dann auch ruhig und hat sich an meinen Mann orientiert, da er wusste, es würde gleich eine Menge Leckerchen regnen. Zumindest das Verhalten konnte ich damals mit Milow aufbauen, worüber mein Mann sehr dankbar war in dem Moment. Die Besitzerin hatte zudem dann auch schnell ihren Hund eingefangen gehabt. Leider kenne ich keinen Trainer hier im Norden Deutschlands, mit dem ich solche Situationen gut trainieren könnte. -
Update von der unendlichen Geschichte.

Die Trainerin mit der ich die letzten Monate gearbeitet habe, ist wirklich richtig super. Was das Leinenpöbeln angeht sind es noch immer Minischritte aber sein komplettes Verhalten wenn er draussen unterwegs ist, ist viel konzentrierter und „bei mir“. Er fragt bei mir nach wenn er was komisch findet und checkt immer wieder bei mir ein.
Das ist definitiv den vielen kleinen Rädchen geschuldet, an der ich mithilfe der Trainerin drehe und macht mir sehr viel Hoffnung auch im Hinblick auf das Leinenpöbeln. Seine Orientierung an mir ist gerade besser als je zuvor. Der wichtigste Punkt: ich habe gelernt und weiss nun (recht zuverlässig)t, wieviel ich ihm wann, zumuten kann. Gerade im Bezug auf Reize, ist er aufgrund seiner Zwinger und Tierheimvergangenheit in Ungarn, nicht sonderlich viel gewohnt. Und nur weil er das weitesgehend internalisiert, heisst es nicht, dass sich das nicht in irgendeiner Form Bahn bricht. Das heisst der Alltag ist immer ein Abwägen und austarieren was er nervlich gerade leisten kann und was nicht.Zwei, drei Sachen die besonders geholfen haben:
- an gewissen, für ihn aufregenderen Punkten (z.B. Kreuzungen) verweilen und entschleunigen, damit er in seinem Tempo schauen kann was passiert und sich nicht durch die Eindrücke hochspult. Die Zeitabstände werden aktuell immer kürzer. Manchmal stehen wir nur wenige Sekunden und er ist wieder voll da
- etablieren von Drop (Leckerlie fallen lassen) und Take (Leckerlie aus der Hand anbieten, ohne eine Gegenleistung zu erwarten; er soll mich nur wahrnehmen) - beides nutze ich auch um seine Aufregung einzuschätzen und dementsprechend den weiteren Verlauf des Spaziergangs zu bestimmen
- wenn ich den Eindruck habe, er ist an dem tag schon zu angespannt (und da ich keinen Garten habe): mittags, statt eines Spaziergangs, an ort X fahren wo er einfach in ruhe auf 100 Metern schnüffeln und leerpinkeln kann (ohne risiko von einem hund überrascht zu werden) - also generell Situationen mit Fremdhunden komplettvermeiden, wenn er die gerade eh nicht bewältigen kann
- flexibles anpassen des Spaziergangs auf sein generelles Stresslevel - ich gehe zwar mit der idee eines ziels los aber passe das Ziel während des spaziergangs an
Laaaangsam aber sicher wird es.
Beim Leinenpöbeln sehe ich auch Fortschritte. Die Trainerin hatte ja schnell festgestellt, dass er aus jeglichem Kontakt einfach nur raus will und wenn er glaubt, dass das nicht möglich ist (z.B. weil hund auf ihn zukommt oder -seinem empfinden nach!- bereits zu nah ist), ist das Ausflippen und somit Hund auf Abstand halten, seine Lösungsstrategie.
Er ist imo so eine Mischung aus Sensibilität und bollerige Massivität. Vermutlich macht es der Rassemix Shar-Pei-Boxer-Engl.Bulldogge.
Es ist ein auf und ab aber ich sehe die Verbesserungen. Wir hatten letzte Woche eine Situation in der ich ein „auf einen Hund zugehen“ provoziert habe weil er nervlich gerade stabil war. Wir mussten um zu meiner Wohnung zu kommen, ein paar Meter in die Richtung eines Hunde-Halter-Gespanns laufen. Hätte ich früher niemals gemacht. Der anblick hätte gereicht um ihn zu triggern. Er fing kurz an zu starren aber orientierte sich plötzlich zu mir, so im sinne von: „wollen wir da jetzt echt hingehen?“

Allein diese kommunikation, das er nun fähig ist mich auch als Hilfe wahrzunehmen, ist schön. Ein Jahr mit ihm ist nun rum. Ich bin gespannt wie es in einem weiteren Jahr aussieht.
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