Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 22

  • An so etwas habe ich auch gedacht aber er wollte auch nach mehrmaligem Anbieten keine Hilfe. Darf man das einfach über seinen Kopf Hinweg entscheiden?

    Also an die 112 habe ich gedacht, den sozialpsychiatrischen Dienst kannte ich gar nicht.

    Ja, natürlich darf man das. Ihr habt ja keine Schweigepflicht. Im Grunde hätte er euch dann nicht einbinden dürfen, denn jetzt fühlt ihr euch verantwortlich und das ist schwer zu tragen.

    Der Sozialpsychiatrische Dienst kann z.B. mit ihm klären, wie eine mögliche Hilfe zuhause aussehen kann oder ob es noch andere Angebote außer Krankenhaus gäbe, die in Frage kommen, womit er sich vielleicht anfreunden kann. Ich weiß nicht, ob ihm wirklich bewusst ist, was "allein sterben" wenn man schwer krank und mit Schmerzen ist, wirklich bedeutet.

  • Sagt mal wie oft geht ihr in 24 Stunden mit euren Hunden raus? Und wie oft machen sie dabei ein Häufchen?

    Ich ergänze um: Um wieviel Uhr geht ihr so raus?

    Ca 6 Uhr - große Runde (1-2x Pups)

    12 Uhr - kurz auf die Wiese pischern und Menschen stalken, Sonne tanken

    18 Uhr - ggf Spaziergang, wenn Hund keine Schmerzen hat und groß machen will

    22 Uhr - je nachdem was Hund noch braucht, im Sommer dann hier die zweite Runde

    Anmerkung. Betti braucht 4 Mahlzeiten am Tag, relativ regelmäßig. Deshalb sind unsere Zeiten schon recht fest, vor der Fütterung. Wenn ich abweiche will sie extra Futter |)

  • Ich würde vermutlich versuchen, mich in so einer Situation an den sozialpsychiatrischen Dienst zu wenden. Die sind u.a. für Kriseninterventionen da, wenn ich das richtig verstanden habe. Sollte ich dort niemanden erreichen, würde ich auch auf die 112 zurückgreifen. Es ist nicht Eure Aufgabe zu entscheiden, wie krank der Nachbar ist, wie schwer die akute, seelische Krise, dafür sind die Profis da.

    An so etwas habe ich auch gedacht aber er wollte auch nach mehrmaligem Anbieten keine Hilfe. Darf man das einfach über seinen Kopf Hinweg entscheiden?

    Also an die 112 habe ich gedacht, den sozialpsychiatrischen Dienst kannte ich gar nicht.

    Er hatte Hilfe auf jeden Fall eindeutig verneint, das macht mich so unsicher.

    Ich sehe es wie HiRoEm .
    Es ist zwar eine richtig schwere Situation für euch - aber es ist immernoch sein Leben, seine Entscheidung. IHR fühlt euch danach wahrscheinlich besser, wenn ihr etwas unternehmt, das ist menschlich. Man will helfen, man will etwas tun, man will das Leid des anderen mindern. Aber es kann gut sein, dass eure Aktionen SEIN Leid eben nicht mindern, sondern vergrößern, und am Ende nur ihr euch besser fühlt, er sich aber schlechter.
    Es gibt Menschen, die wollen an ihrem Lebensende alleine sein. Die wollen auf keinen Fall ins Krankenhaus, und die wollen nicht, dass sich andere einmischen. Das macht es für die Außenstehenden vielleicht schwerer, aber dem Menschen schenkt es vielleicht Frieden.
    Im schlimmsten Fall nehmt ihr ihm seine Freiheit über die Umstände seines eigenen Endes (z.B. friedlich in seiner Wohnung vs. in einem Krankenhaus) zu bestimmen, seine Selbstbestimmtheit. Und in so einer Lage, in der einem nicht viel anderes bleibt......

  • aaliyah. Das ist sehr traurig. Wenn ich Sorge hätte, dass er sich akut etwas antut, würde ich nochmal nach ihm sehen und ggf dann Hilfe verständigen.

    Ansonsten hast du glaube ich mit der Umarmung was ganz Echtes gemacht.

    Also er wirkte psychisch klar, körperlich sehr schwach und war am Zittern. Man hat gemerkt, er bräuchte einfach eine Umarmung aber das er sich akut etwas antun würde, hatte ich nicht das Gefühl.

    Allerdings kenne ich ihn auch einfach nicht. Ich kenne sein Leben nicht und auch nicht seine Situation. Deswegen kann ich es nicht einschätzen, sondern nur seine Worte akzeptieren.

    Bei den Hilfs- und Beratungsstellen kann man auf jeden Fall immer anrufen. Die haben ja Erfahrung mit solchen und ähnlichen Situationen und was Betroffenen und auch euch helfen und unterstützen kann, ohne dass man aufdringlich wird.
    Für mich klingt das sehr so, als habe der man die Diagnose frisch bekommen und ist deshalb so aufgewühlt.
    Entscheiden müsst ihr natürlich immer selbst, was ihr tun könnt und wollt. Kosten tut es ja erstmal nichts, ihn vielleicht zu fragen ob er manchmal bei Spaziergängen dabei sein will. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es den Betroffenen hilft, wenn sie an die frische Luft kommen, gerade wenn sie möglicherweise einsam sind.
    Leider ein sehr schweres Thema, dass du diese Begegnung hier runter schreiben musstest, kann ich nur zu gut verstehen. Fühl dich auch mal unbekannterweise gedrückt.

  • Im schlimmsten Fall nehmt ihr ihm seine Freiheit über die Umstände seines eigenen Endes (z.B. friedlich in seiner Wohnung vs. in einem Krankenhaus) zu bestimmen, seine Selbstbestimmtheit. Und in so einer Lage, in der einem nicht viel anderes bleibt......

    Dürfte mMn rechtlich nicht so einfach sein. Oder kennst du so einen Fall?

  • Danke euch für die ganze Hilfe. Ich finde es einfach unglaublich schwer das zu entscheiden, denn eigentlich habe ich einfach keine Zeit und Energie mich darum zu kümmern. Dennoch mache ich mir Sorgen, denn er war die wenigen Male einfach unglaublich nett. Ich möchte dennoch, wie ihr schon sagt, die Verantwortung nicht tragen.

    Ich hoffe nur, sie können mir helfen, auch wenn ich Ihnen keinerlei Daten außer seinem Nachnamen geben kann.

  • Sagt mal wie oft geht ihr in 24 Stunden mit euren Hunden raus? Und wie oft machen sie dabei ein Häufchen?

    Ich ergänze um: Um wieviel Uhr geht ihr so raus?

    Panda muss im Moment fünf mal raus, um 6 Uhr, 10 Uhr, 14 Uhr, 19 Uhr und 22 Uhr. Das würde ich gern reduzieren, weiß aber nicht wie genau...

    Wie alt ist Panda nochmal?

    Gustaf musste bis zu seinem zweiten Lebensjahr 4x/Tag raus. Seit er ca. zwei ist reichen ihm 3x/Tag.

    Immer so +/- 1Std.

    - 8Uhr

    - 14.30Uhr

    - 22.30Uhr

    Haufen macht er 2-3x/Tag

    Er bekommt Trockenfutter. Bei Selbstgekochten muss er 4x/Tag raus.

  • Bei den Hilfs- und Beratungsstellen kann man auf jeden Fall immer anrufen. Die haben ja Erfahrung mit solchen und ähnlichen Situationen und was Betroffenen und auch euch helfen und unterstützen kann, ohne dass man aufdringlich wird.
    Für mich klingt das sehr so, als habe der man die Diagnose frisch bekommen und ist deshalb so aufgewühlt.
    Entscheiden müsst ihr natürlich immer selbst, was ihr tun könnt und wollt. Kosten tut es ja erstmal nichts, ihn vielleicht zu fragen ob er manchmal bei Spaziergängen dabei sein will. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es den Betroffenen hilft, wenn sie an die frische Luft kommen, gerade wenn sie möglicherweise einsam sind.
    Leider ein sehr schweres Thema, dass du diese Begegnung hier runter schreiben musstest, kann ich nur zu gut verstehen. Fühl dich auch mal unbekannterweise gedrückt.

    Er hat eindringlich gesagt, er will keine Unterstützung. Wir haben geredet und viel angeboten, alles wurde abgelehnt.

    Ich hatte erst überlegt ihm ein paar Tage zu geben und wenn ich wieder einkaufen gehe zu fragen, ob er auch etwas braucht aber ich weiß einfach gar nichts über ihn und ich kann einfach nicht diese Verantwortung tragen. Das schaffe ich psychisch selbst nicht aber eben drum, was tun, wenn er wirklich keine Hilfe will. Er wirkte halt auch nicht verwirrt.

  • Danke euch für die ganze Hilfe. Ich finde es einfach unglaublich schwer das zu entscheiden, denn eigentlich habe ich einfach keine Zeit und Energie mich darum zu kümmern. Dennoch mache ich mir Sorgen, denn er war die wenigen Male einfach unglaublich nett. Ich möchte dennoch, wie ihr schon sagt, die Verantwortung nicht tragen.

    Ich hoffe nur, sie können mir helfen, auch wenn ich Ihnen keinerlei Daten außer seinem Nachnamen geben kann.

    Sie helfen euch ,ganz bestimmt.

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