Solche Rückschritte normal?

  • Hallo! Unser kleiner Golden Retriever Rüde ist mit ca. 10,5 Wochen bei uns eingezogen, mittlerweile ist er um die 17 Wochen alt.


    Wir wohnen zur einen Seite an einer kleinen Nebenstraße und mit dem Hauseingang an einer Hauptstraße.


    Deswegen war es auch ein großes Anliegen, dass der Kleine (da auf dem Land aufgewachsen), u.a. die Stadt mit all ihren Dingen kennenlernt und damit keine Probleme hat.


    So war es am Anfang so, dass er noch "eingetaut" war und deswegen gingen Spaziergänge etc. alles super, egal ob Autos oder so.


    Je mehr er auftaute, desto mehr nahm er wohl wahr o.ä. und hatte natürlich hier und da Angst (Müllabfuhr, Autos, Straßenlärm vor allem).

    Wir haben dann wirklich immer geübt, kleine Einheiten. Einfach mal vor die Haustür zur Hauptstraße setzen, beobachten, zwischendurch ein paar Lekerlis.

    Und auch einen bestimmten Spaziergang hinten bei den Nebenstraßen haben wir Stück für Stück aufgebaut.


    So, dann kam es irgendwann, dass eigentlich alles cool war, andere Menschen, Autos usw. nur bei manchen zugespitzten Situationen (Raser, Müllabfuhr usw.) gab es dann noch Gezerre, panisches Versuchen wegzurennen usw.


    Dann kam der Punkt vor ca. 1,5 Wochen, dass er aufeinmal alles "Vergessen" hat und wieder mega Angst hat. Parkplätze sind die Hölle, da versucht er wieder ins Auto zu kommen oder unters Auto sich zu verkriechen. Unsere altbekannte Strecke ist ein reines Ziehgelage, aus ziehen in die Zurückrichtung (da er noch weiß wo wir herkommen) oder wenn wir irgendwann in der Mitte des Weges angekommen sind ziehen in die andere Richtung ("schnell nach hause, ich weiß wos lang geht"). Egal ob Halsband oder Geschirr, er zieht sich "zu tode" oder er macht Sitzprotest und will nicht weiter, meist folgt eines aufs andere.


    Jetzt gerade sind wir nur ein bisschen ratlos, ob da irgendwie was vorgefallen ist (meine Partnerin meint eigentlich nicht, bei mir war definitiv nichts und gemeinsam auch nicht), was dieses Verhalten komplett resettet hat bzw. seine Fortschritte oder so ein krasser Rückschritt (ist ja wirklich von 75% auf 0%) bzw. solche Resets im Aufwachsen eines Hundes normal sind (ich weiß mit der Pubertät wäre das so ein Thema, aber das ist er ja noch nicht)?


    Vielen Dank für die Hilfe + LG

  • Ja, das ist die sogenannte Unsicherheitsphase.




    Und junge Hunde bekommen im Laufe ihrer Entwicklung immer "frische Knete" dazu, welches erst noch "neu" geformt werden muß.

    Darum werden manche Dinge so einfach "vergessen".


    Deshalb ist eigentlich nicht richtig, zu behaupten, daß ein so junger Hund schon prima so viele Tricks kann ;)

  • Gut zu wissen. Wie ist dann das vorgehen? Wieder von vorne aufbauen? Wobei ich das Gefühl habe, dass er jetzt sogar fast mehr Angst als davor hat. :ka:

  • Sei normal.

    Hilf dem Hund, wo Hilfe notwendig ist, aber betüddele den nicht zu sehr, habe vor allem sehr viel Geduld und eine gehörige Portion Humor kann auch nicht schaden.


    Das ist alles so ein Bauchgefühl :ka:

    Da muß man immer reagieren, wie es gerade in der Situation angemessen ist.

    Notfalls mit Hilfe eines Trainers.

  • Wie kann ich dem Hund denn helfen, wenn er, sobald es an die Hauptstraße geht, nur noch sich zu Tode zieht oder auf dem Parkplatz kein Stück vom Auto weicht?

  • Deine Erwartungen zurückschrauben. Manches geht gerade einfach nicht. Dann nicht Tauziehen spielen, sondern Runden verkürzen, sitzen lassen, schauen lassen. Wieder kleinschrittig aufbauen. Bei den meisten ist es dann in einer Weile so, als wäre der Knoten geplatzt und es läuft wieder. Aber Druck aufbauen und auf Zwang verlängert die Phase unnötig.

  • Für mich klingt es so extrem ehrlich gesagt nicht nach normaler Unsicherheitsphase. Die sah hier eher anders aus. Da wurde sich vielleicht mal erschreckt oder ein gruseliger Baumstumpf angebellt, den man dann gemeinsam angeschaut hat, aber dass nur der Rückwärtsgang eingelegt wird oder der Hund sich derart panisch benimmt, finde ich nicht als normale Unsicherheitsphase abzutun.

  • Einen so jungen Hund hatte ich noch nie, aber unserer hatte auch Ansätze davon immer mal wieder (Google mal „Unsicherheitsphase Hund).

    Aber so wie datKleene es beschreibt. Da wurde dann mal eine gruselige Flasche auf der Wiese verbellt oder ganz erschrocken vor einem Geräusch davon gesprungen, immer nur kurze Momente. Wir haben uns dann immer das gruselige Ding angeschaut.


    Ist denn gesundheitlich alles ok? Hatte er zB Zecken oder hat er evtl Schmerzen? Bei Blue merkt man es charakterlich wenn er Schmerzen hat, körperlich versteckt er es immer sehr gut…

  • Ich kenne so eine extreme Unsicherheitsphase von keinem der drei Hunde, die ich aufgezogen habe..


    Aber ich kenne auch so ne extreme „Anfangsunsicherheit“ nicht.. auch mein jüngster Welpe, der mit 8 Wochen eingezogen ist, war am Anfang nicht so unsicher. Eher neugierig und wollte alles entdecken und erkunden..

    mein zweitjüngster Hund ist mit 15 Wochen eingezogen, der war sich sicher, dass ihm die Welt gehört. Der war überhaupt nicht unsicher, sondern sehr offen und fröhlich und bereit, alles zu erkunden und zu entdecken.

    Auch so Sachen wie Besuch in der Zoohandlung im Alter deines Hundes waren gar kein Problem für ihn.

  • Zeitlich passt es zur Unsicherheitsphase aber das was du beschreibst auch euer gemeinsamer Start ist einfach extrem.


    Wie wurde er denn aufgezogen, wie sind die Elterntiere charakterlich? Im VDH wird ja vor Zuchteinsatz zumindest etwas das Wesen überprüft. Hast du die Hunde des Züchters kennengelernt?

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