Abschiednehmen vom Rudel

  • Hallo zusammen,


    wir werden uns leider in den nächsten Monaten/Wochen von unserer Bella verabschieden müssen. Nach einem Milztumor hat sie nun einen Lebertumor, der nicht mehr operiert werden kann.

    Außer ihr wohnen bei mir ihre Tochter Ada und ihre Enkelin Cookie.

    Ein wenig Zeit werden wir noch haben. Wie lange wissen wir natürlich nicht.

    Wie kommt ein Rudel damit am besten klar? Ada hängt sehr an ihrer Mutter und Cookie liebt ihre Oma heiß und innig (und hat viel Respekt vor ihr).

    Sollen wir sie so einschläfern lassen, dass die anderen dabei sind? Oder ist es besser, wenn das ohne Publikum geschieht und sie sich danach verabschieden können? Sie wird bei allen auf jeden Fall ein großes Loch hinterlassen.

    Hat jemand von euch Erfahrungen in dieser Hinsicht?

  • Ich kann nicht sagen "was am Besten" ist , nur wie wir es gemacht haben und es war der jeweiligen Situation geschuldet unterschiedlich .

    Einschläferung zu Hause mit letztem , gemeinschaftlich verteiltem Brathuhn . Die einzuschläfernde Hündin lag da in ihrem Körbchen, da sie nicht mehr Aufstehen konnte . Wir als Familie und die beiden anderen Hündinnen saßen bei ihr zum Huhn essen. Kurz bevor die TA kam haben wir die beiden Hündinnen und das Kind zur Nachbarin gebracht . Die eigentliche Einschläferung haben mein Mann und ich bei der Hündin verbracht .

    Wir haben sie in ihrem Körbchen belassen , Kerzen angezündet, ein paar Blumen hingestellt und das Fenster geöffnet.

    Hunde ,Kind und Nachbarin kamen dann und alle haben geschaut . Die Hunde haben geschnüffelt und sich nach einer Weile abgewandt .

    Wir haben an diesem Abend noch lange mit Nachbarin und Kind sowie den beiden Hündinnen auf der Terrasse gesessen und von der verstorbenen Hündin erzählt. Zwischendurch ist immer mal wieder Einer von uns reingegangen und hat geschaut - die beiden Hündinnen haben auch nochmal geschaut . Sie hätten jederzeit rein gekonnt um zu gucken - die Tür war ja offen . Alleine sind sie nicht hingegangen. Sie waren ruhig - es gab keine Aufregung o.a.

    Eine Hündin hat in den Tagen danach nicht gefressen aber das hat sich bald gelegt . Beim Spaziergang war alles wie immer.

    Zwei Hündinnen mussten wir jeweils in der Klinik gehen lassen. Einmal nur ganz alleine mit mir .

    Da hat man den Hunden zu Hause nichts angemerkt.

    Eine Hündin in der Klinik und ich hatte die bereits demente alte Hündin dabei . In der Klinik hat sie auch nochmal alles an der einzuschläfernden Hündin abgeschnüffelt . Wir haben die verstorbene Hündin mit nach Hause genommen um auch sie und ihre Seele von zu Hause " ziehen" zu lassen. Die alte Hündin war öfters zum gucken da - die verstorbene Hündin wurde anderntags abgeholt zum kremieren.

    Für die verbliebene Hündin war es diesmal schwer. Beim Spaziergang hat sie praktisch ihren Fixpunkt , sie hat sich immer an der verstorbenen Hündin orientiert, verloren ...und genau so war es auch . Sie war plötzlich Allein.

    Es hat eine ganze Weile gedauert bis sie wieder fröhlich durch die Welt gestapft ist . Wochenlang ist sie nur hinter mir hergeschlichen - ihr hat Vorne einfach ihr Wegweiser gefehlt .

    So...mehr weiß ich nicht . Ich denke es gibt kein am Besten , jede Einschläferung , jeder Tot ist Individuell und auch der Umgang der einzelnen Individuen damit .

    Alles Gute für Euch und viel Kraft für die schwere Zeit .

  • Ich glaube, beim Einschäfern würde ich die Hunde nicht dabei haben wollen. Einfach aus Angst, sie verbinden das mit dem Tierarzt, der die Einschläferung vornimmt, und haben dann noch mehr Horrer vor TA-Besuchen. :person_shrugging:


    Aber wirklich Erfahrung habe ich nicht. Als ich Frieda verloren habe, mußte ich mit ihr zum TA, weils im Büro passiert ist, der hat ihr dann gar über die RBB "geholfen". Daher war ich da natürlich ohne die andren Hunde unterwegs. Aber als ich mit ihr heimkam, hab ich sie ins Zimmer gelegt, damit die Andren Abschied nehmen konnten. Die haben das dann einfach zur Kenntnis genommen - sie wußten, daß Frieda alt war, und da gab es keine wirklich innige Beziehung, nachdem die ja anfangs auf jeden Hund losgegangen war, und ich die ersten Jahre hatte trennen müssen. Nichtsdestotrotz hatte sie ja dann irgendwann doch irgendwie dazugehört, und beim Gassi waren alle zusammen. Desegen hab ich ihnen trotzdem die Möglichkeit gegeben, Abschied zu nehmen. War aber unspektakulär, die haben kurz geschnuppert und es akzeptiert. Wirklich getrauert haben die Beiden aber nicht wirklich, denn Biene und Bossi waren schon immer ein Team, in das Frieda nicht ganz reingepaßt hatte.


    Allerdings graut mir, wenn einer von diesen Beiden wird gehen müssen :loudly_crying_face: Ich hoffe, der/die Zweite geht dann nicht auch gleich, aus Trauer.....

  • Nach reifllicher Überlegung und auf Anraten unseres Tierarztes mussten wir jetzt sehr schnell eine Entscheidung treffen.

    Wir werden Bella innerhalb der nächsten zwei oder drei Tage (vor den zu erwartenden hohen Temperaturen) einschläfern lassen.

    Das werden wir eine Tierärztin machen lassen, die Bella nicht kennt. Dazu werden wir sie im Auto lassen (sie liebt ihr Auto) und ihre Tochter wird sie auf der letzten Fahrt begleiten und bei ihr sein.

    Danach nehmen wir sie mit nach Hause. Hier ist im Garten jetzt alles schon vorbereitet.

  • Ich glaube, beim Einschäfern würde ich die Hunde nicht dabei haben wollen. Einfach aus Angst, sie verbinden das mit dem Tierarzt, der die Einschläferung vornimmt, und haben dann noch mehr Horrer vor TA-Besuchen.

    Ich stand noch nie vor dieser speziellen Frage, aber ich würde ganz grundsätzlich nicht zulassen, daß mein Hund zuschaut, wie ein Mensch den anderen Hund "tötet." Nicht nur auf die vertraute Tierärztin bezogen.

    Nachher schnüffeln lassen aber auf jeden Fall.


    Alles Gute und viel Kraft für euch!

  • Sollen wir sie so einschläfern lassen, dass die anderen dabei sind?

    Wir mussten 2 x die Entscheidung treffen und jedesmal war der Zweithund dabei. Da es keine geplanten Euthanasien waren, sondern spontan entschieden werden musste, hatten wir auch gar keine Zeit, lange zu überlegen, aber ich fand unsere Entscheidung, den Zweithund Abschied nehmen zu lassen, ihn im Raum zu haben bis der Ersthund "eingeschlafen " war, richtig, denn die Hunde haben richtig Abschied genommen.

    Beim letzten Einschläfern hat Faro dem toten Atti durch's Gesicht geleckt und das war für uns ganz schlimm, aber seine Art, sich zu verabschieden


    Ich wünsche Euch viel Kraft für diesen schweren Tag, der wohl der schwerste im Leben eines Hundehaltes ist

  • Ich habe die einschläferung immer ohne die anderen Hunde gemacht aber alle durften hinterher tschüss sagen und das finde ich auch sehr wichtig.


    Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

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