Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 21

  • In nem "normalen" Job werd ich bei Krankheit ja "sogar" weiterbezahlt 😏

    Ist ja schon schlimm genug, wenn manals selbstständiger dann keine Einnahmen hat, weil man krankheitsbedingt ausfällt, aber dann auch noch zahlen zu müssen? Die Vorstellung

    Ich bin froh, dass ich nur Vertragsschüler hab. :hushed_face:

    Wenn der Schüler absagt, muss er trotzdem zahlen. Wenn ich absage, muss ich nachholen.

    ( der Grund, warum sich Musiker und Musiklehrer mit fast jeder Krankheit noch zur Arbeit schleppen)


    Der Unterschied liegt - glaube ich - auch gefühlt in der Regelmäßigkeit der Dienstleistung. Wenn ich einen Schüler hab, der nur ein Mal kommt und auch nur völlig unregelmäßig und sporadisch, dann ist das für mich etwas Anderes, als wenn ein Kunde/ Klient wöchentlich einen festen Termin hat.

    Von dem sporadischen Schüler erwarte ich keinen finanziellen Ersatz, wenn er absagt. Da trifft es mich finanziell auch nicht so hart. Bei dem festen Schüler hab ich den Vertrag, und dann hat er die Zeit so oder so bezahlt.

  • Ich habe auch nur eine, die bar bezahlt. bzw. Bald 2, eine kommt erst noch zur probezeit, da kann sie dann bar zahlen.

    Genau aus dem Grund kann man das auch nicht mehr machen mit den barzahlungen. Man braucht ja eine finanzielle Sicherheit, sonst kann diese Jobs bald niemand mehr machen. Ich hab jetzt die Verträge auch so, dass die Ferien durchbezahlt werden. Bei uns an der musiskchule ist das nicht so und die Schüler zahlen aber das gleiche. Nur der Lehrer hat da nix von.

    Bei mir ist es auch so: sagt der Schüler ab, ist die Stunde verloren, sage ich ab, wird nachgeholt. Das ist ja Usus. Und trotzdem habe ich es auch schon gemacht, dass ich Stunden angeboten habe, weil der Schüler in nem halben Jahr oft krank war oder ausgefallen ist, obwohl ich es nicht hätte müssen. Aber mir dann denke ach, da hab ich noch ne stunde frei, der war so oft nicht da, ich frag mal, ob er kommen will. Aber das ist keine Regel und darf m.E. auch keine sein, sonst muss man sich wirklich nen anderen Job suchen.

  • sonst muss man sich wirklich nen anderen Job suchen.

    Es wird in unserem Job sehr viel Idealismus erwartet und einige Leute sind ganz überrascht, dass man wirklich das eingenommene Geld zum Leben braucht. :fear:


    Bei einem Kleingewerbe oder Gewerbe wie bei Fuchshexchen ist das wahrscheinlich nicht ganz so stark ausgeprägt mit der Idealismus Erwartung

  • In nem "normalen" Job werd ich bei Krankheit ja "sogar" weiterbezahlt 😏

    Ist ja schon schlimm genug, wenn manals selbstständiger dann keine Einnahmen hat, weil man krankheitsbedingt ausfällt, aber dann auch noch zahlen zu müssen? Die Vorstellung ist für mich einfach sehr strange

    Klar ist das strange. Aber warum sollen Kunden eine Ausfallgebühr zahlen, wenn sie krank sind? Gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle?


    Ich finde das Ausfallgeld schon nachvollziehbar, man braucht ja Einnahmen, damit man was zum Leben hat, allerdings finde ich das auch ziemlich doof als Kunde. Termin vergessen, usw. okay, kann ich verstehen und würde das auch bezahlen, war ja mein Fehler. Aber wenn man beispielsweise krankheitsbedingt absagen muss und die Dienstleister einen dann gar nicht sehen WOLLEN bzw. das nach AGB ausgeschlossen, dann finde ich das irgendwo auch unfair. Weder lässt sich eine Krankheit schon eine Woche vorher planen, damit man rechtzeitig absagen kann, noch hat man irgendeinen Einfluss darauf. Die Dienstleister können ja genauso lügen bzgl. Krankheit wie die Kunden, weil sie ggf. einen lukrativeren Kunden bevorzugen, und auf ne Krankschreibung vom Arzt kann man auch nicht mehr wirklich was geben heute, die meisten stellen die ja auch ohne persönlichen Besuch einfach aus.

  • Stammkunde heißt ja nicht, über jeden Zweifel erhaben. Nur, weil ich nirgendwo anders hingehe, kann ich ja trotzdem lügen, wenn es mir grad besser in den Kram passt.

    Das stimmt natürlich und bestimmt gibt es diese Menschen zur Genüge.

    Aber wenn mir das ein Betrieb, bei dem ich Stammkunde bin, unterstellen würde, wäre das für mich ein Grund, nicht mehr dorthin zu gehen.


    Kann ich dir nicht erklären, für mich ist der Vergleich einfach komisch 😅

    Also wenn meine reitlehrerin krank ist und mir absagt, fände ich es sehr strange, ausfallgekd von ihr zu verlangen 😅 Nur so als Beispiel.

    😅 Für mich ist die Vorstellung genauso ungewohnt und ich würde auch niemals auf die Idee kommen, da irgendwelche Gebühren zu verlangen. Aber ein Beispiel: Wenn ich z. B. unbezahlt den Tag frei nehme für den Termin und der wird dann kurzfristig abgesagt, fehlt mir ja genauso das Gehalt von diesem Tag, genauso wie dem Betrieb das Geld von dem Termin fehlt, der von mir abgesagt wird.

    Oder wenn ich z. B. nicht wie sonst mit meinem Jahresticket mit den Öffis in die Arbeit fahre, sondern mit dem Auto, um dann pünktlich beim Termin zu sein, und der dann aber kurzfristig abgesagt wird, habe ich unnötige Kosten für Auto & Tank, die mir wiederum aber dann natürlich genauso von meinem Gehalt fehlen.

  • In nem "normalen" Job werd ich bei Krankheit ja "sogar" weiterbezahlt 😏

    Ist ja schon schlimm genug, wenn manals selbstständiger dann keine Einnahmen hat, weil man krankheitsbedingt ausfällt, aber dann auch noch zahlen zu müssen? Die Vorstellung ist für mich einfach sehr strange

    Klar ist das strange. Aber warum sollen Kunden eine Ausfallgebühr zahlen, wenn sie krank sind? Gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle?


    Ich finde das Ausfallgeld schon nachvollziehbar, man braucht ja Einnahmen, damit man was zum Leben hat, allerdings finde ich das auch ziemlich doof als Kunde. Termin vergessen, usw. okay, kann ich verstehen und würde das auch bezahlen, war ja mein Fehler. Aber wenn man beispielsweise krankheitsbedingt absagen muss und die Dienstleister einen dann gar nicht sehen WOLLEN bzw. das nach AGB ausgeschlossen, dann finde ich das irgendwo auch unfair. Weder lässt sich eine Krankheit schon eine Woche vorher planen, damit man rechtzeitig absagen kann, noch hat man irgendeinen Einfluss darauf. Die Dienstleister können ja genauso lügen bzgl. Krankheit wie die Kunden, weil sie ggf. einen lukrativeren Kunden bevorzugen, und auf ne Krankschreibung vom Arzt kann man auch nicht mehr wirklich was geben heute, die meisten stellen die ja auch ohne persönlichen Besuch einfach aus.

    Also ich kann ja im Grunde nur für meine eigenen Situation und die meiner Kollegen/innen sprechen. Wenn man bis zu 24h vor dem Termin absagt, muss mangar nichts zahlen. Dann habe ich auch noch die Möglichkeit, die Stunde anders zu besetzen oder umzulegen, sodass ich die freie Stunde auch nutzen kann. Aber wenn jemand einfach nicht kommt?


    Wenn ich einen yogakurs buche und an einem Termin krank bin, erwarte ich doch auch nicht, dass mir dieser Termin dann anteilig wieder rücküberwiesen wird? Also ich zumindest nicht.

    Ein bisschen planungssicherheit brauchen auch die selbstständigen.

  • Hm es ist schon krass, alle applaudieren wenn es heißt: kleine Unternehmen unterstützen, aber wenn es dann darum geht reales Geld zu bezahlen (wie hier für eine selbst verschuldete Geschichte), wird geschachert.

    Wenn gutes Unternehmertum bedeutet, dass ich bloß nix verdienen darf und es den Kunden nix kosten darf oder ich bitte nicht aus Nettigkeit auf Verträge bestehen darf, darf auch keiner von uns mehr schreien, wenn es nur noch große Unternehmen gibt. Weil da ist die persönliche Bindung nicht so hoch und so emotional und die können sich das ganz anders leisten.

    Also irgendwie kann das mit der Einstellung nicht funktionieren.

  • Ich versteh das schon. Aber ich sehe da keine Lösung für alle beteiligten... und daher gibt es wohl auch verträge, in denen steht, wie es gehandhabt wird und dann hält sich jeder dran. Und ich gehe davon aus, dass jeder, der meinen vertrag unterschreibt, damit dann auch einverstanden ist.

    Bei Verträgen mit musikschulen wird auch nichts zurückerstattet, wenn ein Schüler sporadisch nicht zum Unterricht erscheint. Dann würde auch keine Musikschule überleben.

  • @schokokekskruemel

    Aber diese Kosten, um den Termin wahrzunehmen, ist ja deine Privatsache. Ob du das im Urlaub, nach Feierabend oder wann auch immer machst, ob du zu Pferd oder mit privatem Taxi hinfährst - also, welche Kosten du investierst, um zum Termin zu kommen, ist ja dein Bier. Du hast ihn ja mit dem Dienstleister zu einem Zeitpunkt ausgemacht, der dir in den Kram passt (Arzttermine außen vor gelassen). Im Normalfall hast du ja keinen direkten Nachteil durch den ausgefallenen Termin, der Dienstleister aber schon.


    (Bei sehr kurzfristigen Absagen könnte ich mir als Dienstleister zum Beispiel durchaus vorstellen, das Parkticket zu übernehmen...)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!