Permanentes Bellen, während ich auf der Arbeit bin

  • Anirac,

    Mit betreut.de habe ich leider nur schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder reagierte man gar nicht oder es hieß, man werde erst noch in die Gegend ziehen, wollte mit der Anzeige erstmal nur "vorfühlen" oder es gab fadenscheinige Gründe dafür, dass die Betreuung nicht stattfinden kann.


    Naja, wenn ich ehrlich sein soll, der andere Rüde knurrt ihn immer häufiger an und hat ihn auch schon mehrfach (aber schon seit Monaten) angefallen, um seine Dominanz zu markieren.

  • Anirac,

    Mit betreut.de habe ich leider nur schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder reagierte man gar nicht oder es hieß, man werde erst noch in die Gegend ziehen, wollte mit der Anzeige erstmal nur "vorfühlen" oder es gab fadenscheinige Gründe dafür, dass die Betreuung nicht stattfinden kann.

    Ah schade. Kommt natürlich immer drauf an, wer in der umgebung da angemeldet ist.

  • Ich kann Deine schwierige Situation und auch Deine Gewissensbisse und Dein Herzweh verstehen, da ich in einer ähnlichen Lage war.

    Mutter verstorben, Vater daraufhin schwerst depressiv und im Krankenhaus. Ich zog darauf wieder in die elterliche Wohnung, unter anderem um mich um die zwei Malteser zu kümmern. Auch die Beiden waren niemals alleine aber ich berufstätig.

    Jedes Mal, wenn ich von der Arbeit kam, sprachen mich Nachbar an, dass die Hunde ununterbrochen bellen, sogar die Nachbarin aus dem Erdgeschoss, während unsere Wohnung im 7. Stock lag!

    Ich hab dann angefangen die Hunde beim Heimkommen zu ignorieren und wenn sie mich begrüßen wollten mit einem scharfen "Platz" in ihre Körbchen zu schicken. Erst ein paar Minuten später habe ich mich ihnen gewidmet. Naja, ein paar Tage später sprachen mich die Nachbarn wieder an, diesmal, ob ich die Hunde weggegeben hab. Es hat also funktioniert.

    Trotzdem habe ich, da sich mein Vater nie mehr erholte, die Hunde schließlich abgegeben, an eine ältere Dame, für die die Hunde ihr Ein und Alles wurden. Der Spagat war weder für mich noch für die Hunde auf Dauer gut und meine Mutter hätte es verstanden.

    Sie waren zwar nicht ganz so alt wie Deine 3 aber Pinscher können ein hohes Alter erreichen, sind eine beliebte Rasse und vielleicht findest Du ein gutes Plätzchen für die Drei.

  • Noch eine Frage an alle:


    Würdet ihr an meiner Stelle zumindest den dritten Hund behalten? Er gibt keinen Ton von sich, ist Epilektiker, nicht leinenführig und hat neurologische Schwierigkeiten, die ihn motorisch beeinträchtigen. Deshalb hätte er es von den dreien wahrscheinlich am schwersten, sich anzupassen bzw. adoptiert zu werden.

    Das kommt darauf wie sehr er und die anderen Beiden aneinander hängen.

    Hast du mal geschaut wie sie reagieren wenn sie getrennt voneinander sind?

    Und auch er müsste das Alleine-bleiben lernen. Ich, persönlich, habe kein Problem mit der Dauer die die Hunde allein bleiben müssten, aber sie müssen eben erstmal lernen und das ist sehr zeit-aufwendig und kA ob sie es so lange hinbekommen werden im Anbetracht dessen dass sie es bisher nie mussten.


    Die Leinenführigkeit wäre dabei vermutlich das kleinste Problem, das kann man trainieren. Und die Epilepsie müsste eben tierärztlich untersucht und ggf medikamentös eingestellt werden (sollte das nicht schon passiert sein). Die motorischen Beeinträchtigungen kann man vielleicht durch Physiotherapie unterstützen. D.h. aber auch dass der Hund viel deiner Zeit beanspruchen wird, außerhalb der täglichen Gassigänge, Versorgung usw. Und auch finanziell wird er aufwendiger sein.
    Das alles gilt allerdings auch, solltest du die drei behalten.

  • Ein alter , kranker Hund, der das nicht kennt, soll plötzlich 7 Stunden allein bleiben? Kann ich mir nicht vorstellen.

    Ich würde mich ans Tierheim wenden. Bei uns zumindest werden kleine, alte Hunde schnell vermittelt. Das Mitleid ist groß und so ein Kleinteil, dass ja nicht mehr ewig lebt, bringt man dann noch mit unter.

    Es gibt Menschen in der Stadt, die immer wieder solche Hunde aufnehmen.

    Für den kranken Hund kannst du anbieten, die Tierarztkosten auch weiter zu tragen.

  • es tut mir wirklich Leid, dass ihr alle zusammen in dieser schwierigen Situation seit.


    Einfallen würden mir noch Aushänge im Supermarkt, beim Tierarzt und Bäcker.


    Meiner Zwergpinschermix Hündin hat es geholfen, sie bereits 15-20 Minuten vor dem Gehen komplett zu ignorieren.

    Also nicht anschauen, ansprechen, nicht mal an den Hund denken..

    Das Gleiche beim Wiederkommen. Erst beachten, wenn der Hund bereits wieder im Korb liegt und schläft. Vorher nicht anschauen, ansprechen etc.

    Abends ggf testen, sehr häufig kurz die Wohnung zu verlassen u die Hunde dabei ignorieren.

    Immer gleicher Ablauf, so dass sie verstehen, dass man geht.

    Bei mir zB Licht im Flur an, Radio an, Jacke holen, mit dem Schlüssel klappern.

    Hat trotzdem sehr sehr lange gedauert, das will ich nicht verheimlichen.


    Sind Sie ggf etwas entspannter, wenn du sie räumlich begrenzt?

    Also zB Welpenauslauf im Wohnzimmer mit Decken und Wasser u alle 3 rein?

  • Du brauchst auf jeden Fall bisschen Zeit. Aber machbar ist das schon. Versuchs mit konditionieren. Verlasse das Zimmer. Sobald sie kurz ruhig sind (Sekunde reicht) tür auf, Stückchen super lecker (Wienerwurst-Schnipsel) geben.

    Sofort wiederholen

    Bis sie realisieren, dass sie selbst dafür sorgen, dass die Tür auf geht und die Wurstbekohnung kommt, wenn SIE STILL und ruhig sind.

    Dann: still sein und entspannt werden (Kamera nötig).

    Zeit ausdehnen (von Sekunden auf Minuten).

    Das sollte den Automatismus "du gehst=gebell" brechen.

    Wichtig: bis das klappt, musst du das alleine bleiben mit bellerei unbedingt verhindern.

    Dauert zwischen 3 Tage und 3 Wochen.

    Bis dahin wär vl auch ne Profi Hundetages Betreuung machbar finanziell

    Alles Gute

  • Erstmal tut es mir wirklich leid, in welcher Situation du gerade steckst und ich kann wirklich nachempfinden, wie es dir damit gehen muss.

    Trotzdem sehe ich leider für die Hunde, gänzlich ohne festen Sitter, bei dir keine Zukunft.


    Die Hunde waren bisher nie alleine, sind schon älter und haben ihre Bezugspersonen verloren. Du gehst arbeiten, kannst in absehbarer Zeit keinen längeren Urlaub mehr nehmen und sie können nicht zur Arbeit mitkommen.

    Ich sage es mal ganz frei aus meiner Erfahrung, das wird nichts mehr werden und aktuell haben die beiden den Stress ihres Lebens, wenn sie alleine sind.


    Verlustangst ist beim Thema alleine bleiben absolut schwer zu trainieren, schwerer als Kontrollzwang. Vor allem aber ist ein Hauptbestandteil des Trainings, dass der Hund in der ganzen ersten Zeit, bis man Fortschritte sieht, nicht alleine bleiben MUSS.

    Das Training ist super kleinschrittig und je nachdem, wie die Ausgangslage ist, kann es sein, dass die Hunde trotzdem nie länger als einen kleinen Zeitraum entspannt alleine bleiben werden können.


    Ich habe eine Hündin mit Verlustangst, die 'nur' die ersten 1-2 Jahre kaum alleine war, eben auch, weil sie es nicht musste und sehr an mir klebt. Die Genetik spielt ihr in diesem Thema zusätzlich in die Karten.

    Seit 10 Jahren arrangieren meine Eltern und ich uns mit Aufpassen im Wechsel. Urlaub ohne Hund hatte ich in 10 Jahren 1x. Besuche bei Freunden gibt es nur mit Hund. Andere Freizeitaktivitäten nur, wenn meine Eltern Zuhause sind.


    In den 10 Jahren habe ich oft meine Urlaube genutzt und versucht, das Thema von Grund auf anzugehen, aber es hätte niemals für den Alltag gereicht, der dann halt schnell wieder kommt. Da reicht die Zeit einfach nicht.

    Es gibt gute Tage, da schaffe ich es alleine zur Tankstelle, ohne sie vorher abgeben zu müssen oder mitzunehmen und es gibt schlechte Tage, da jault sie mir das Haus zusammen, wenn ich nur im Keller bei der Wäsche bin.


    Da wir auch in einem Mehrparteienhaus wohnen, kann ich das den Nachbarn natürlich nicht zumuten.

    Und wenn man sich auf der Kamera einmal anschaut, wie sehr der Hund wirklich leidet, drückt man auch nicht mehr beide Augen zu a la 'da muss er jetzt halt durch'.


    Meine Hündin schläft übrigens völlig entspannt in anderen Räumen, solange sie weiß, dass ich noch in der Wohnung bin. Ich kann sie auch ohne Probleme im Training ablegen und eine Zeit verschwinden oder woanders rumwuseln.

    Da kann sie wahnsinnig gut differenzieren, was es nicht einfacher macht...


    Ich kann wirklich verstehen, wie viel dir die Hunde bedeuten, oder was es dir bedeutet, sie bei dir zu behalten. Aber im Sinne der Hunde ist das eine egoistische Denkweise, denn sie leiden unter der aktuellen Situation.


    An deiner Stelle würde ich nochmal alle Hebel in Bewegung setzen und über die sozialen Netzwerke, Plattformen, Zeitungen und auch Flyer in Geschäften nach einer Tagesbetreuung zu suchen.

    Tierheime ansprechen finde ich auch eine gute Idee, die haben eine größere Reichweite.


    Wenn dann immer noch nichts dabei rauskommt, würde ich persönlich nicht mehr allzu lange warten und nach einem neuen Zuhause für die beiden schauen.

    So blöd es auch klingen mag, aber für die Hunde wäre das wirklich besser.

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