Wenn eine Hundegruppe sich verkleinert - Verhaltensveränderungen nach dem Tod eines Gruppenmitglieds

  • Ich kann mich den anderen nur anschließen es braucht Zeit. Als 2018 meine Seniorin und Chefin des Hauses gegangen ist hat mein einer Rüde 2 Wochen im Bad gepennt. Er wollte weder Kontakt zu mir noch sonst irgendwas und das wo er sonst immer im Bett schlief. Die anderen wiederum haben sich verabschiedet und quasi alles wie immer mit gemacht.

    2021 ging mein damaliger seniorrüde auch das haben alle anders verkraftet aber insgesamt gesehen sehr entspannt er hatte aber eben auch keine Chefrolle…

    Ende 2022 ist meine „Chefin“ viel zu früh gegangen und das hat quasi allen den Boden unter den Füßen weg gerissen allen voran eben auch mir und so gut kann man es gar nicht überspielen, dass es Hunde nicht merken würden.


    Ich will damit sagen lass den 4 Beinern Zeit aber vor allem auch dir.

    Jeder trauert auf seine Art und das ist völlig ok. Vielleicht könnt ihr ein paar schöne gemeinsame Dinge unternehmen oder auch einfach mal zusammen auf der Coach sitzen und trauern.


    Viel Kraft euch allen

  • Morgen ist es eine Woche her, dass Kyra nicht mehr hier ist. Meine konnten keinen direkten Abschied von ihr nehmen, nachdem ich sie eingeschläfert habe hat mein Sohn sie mitgenommen und bei ihm auf dem Grundstück begraben. Am ersten Tag waren sie sehr ruhig, aber ansonsten benehmen sie sich normal, zu normal für mein Gefühl. Sicher ist es anders wenn nur ein Hund zurückbleibt, hier sind es 5 und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wie auch ich wussten, dass es das Ende war. Mich erschreckt eigentlich mehr, dass ich so ruhig bin. Ich habe mich die letzten 6 Monate gequält aber es war die richtige Entscheidung und ich konnte am Wochenende sogar Fotos von Kyra ansehen mit einem Lächeln statt mit Tränen.

  • Ich glaube Du hast in den letzten 6 Monaten im Voraus Trauerarbeit geleistet und Deine Hunde haben es gewusst, daß es die letzte Wegstrecke ist.

    Ich finde es schön, daß Du Kyras Bilder mit einem Lächeln anschauen kannst.

  • Ich bin auch bei den anderen, es hilft nur Zeit.

    Ich kenne es bei Hunden nicht, aber selbst bei meinen Pferden war es im Nachhinein so "spannend".

    Picasso durfte sich von seiner Mutter verabschieden und wohnt ka in einer Herde mit 50 anderen Pferden. Er war immer sehr autark, aber die letzten 3 Wochen war er immer bei seiner Mutter.

    Nach deren Tod war ich etwa eine Woche nicht am stall. Vorher kamenbeide immer direkt an, wenn ich kam. Als ich eine Woche später wieder anfing, hinzugehen, hat Picasso mich total ignoriert.

    Er kam nie zu mir, ist von mir weg.

    Ich hatte beim.arbeiten das Gefühl er ist nicht bei der Sache und wütend. Etwas später wurde er das erste mal in seinem Leben schwer krank. Lunge und Leber. Knapp haben wir es ohne Klinik geschafft (er hatte Fieber, hat gehustet wie sonstwas, extrem abgebaut und von heute auf morgen hing ihm am Bauch ein großer beutel runter (entzündung), die nach vorne Richtung herz wanderte. Ich hatte sowas noch nie gesehen. Gott sei dank hat sie vorher gestoppt.

    Aber richtig fit wurde er ewig nicht. Ich hatte dann eine TCMlerin da.

    Sie sah ihn an, kannte die Ergebnisse nicht und war wegen der TCM-Punkte gleich bei Lunge und Leber. Und dann das für mich verrückte: in der TCM sind das die Organe für Trauer und Wut.

    Sie konnte ihm helfen und dann hatten wir es nach Monaten endlich geschafft. Nachdem er wieder gesund war, war er wieder der alte und die Trauer war überwunden. Zumindest bei ihm.

    Ich hätte mit so einer Reaktion im Leben nicht gerechnet.

    Aber es hat mich einiges gelehrt.

    Gebt euch Zeit. Jeder braucht die Zeit, die er braucht. Hier ist es dieses Jahr 4 Jahre her und wenn ich an sie denke, fehlt sie mir immer noch extrem, es fehlt noch immer ein Stück von mir selbst und ich weine tatsächlich immer noch um sie.

    Also ich brauche immer noch Zeit, ihre letzten Stunden sind mir auch immer noch extrem präsent.

    Dann denke ich daran, dass kurz nachdem sie gegangen war, der wolkenverhangene Himmel aufging und die Sonne an einer Stelle rauskam. Das tröstet mich tatsächlich.

    Aber ich bin noch immer davon entfernt, nur mit einem lächeln an sie zu denken.

    Routine ist gut, für alle Beteiligten. Den Alltag leben und alles annehmen, was kommt an Reaktionen, Wut und Trauer, egal ob bei den Hunden oder bei euch.

    Vielleicht findet ihr sie in manchen Dingen wieder. Manchmal gibt es Tage da habe ich das Gefühl sie ist beim reiten/arbeiten mit Picasso dabei. Ich kann es nicht erklären, warum. Aber ich kann mich daran freuen.

  • Hier gab es je verschiedene Reaktionen:

    Im Juli wurde die Herderhündin eingeschläfert. Die verbliebenen beiden zeigte keine Anzeichen von Trauer oder Vermissen - da die Hündin vorher schwer krank war (ich hätte ihr definitiv die letzten Tage erspart), hat mich die Reaktion der beiden Verbliebenen wenig gewundert.


    Im Dezember desselben Jahres wurde der Malirüde überraschend eingeschläfert - da hatte die letzte Hündin dran zu knabbern. Vorher hatte sie ja immer noch ihn als Hundekumpel. Sie hing tatsächlich rum wie ein kleiner Trauerkloß und hatte immer einen traurigen Blick.


    Wir haben uns dann beide zusammengerissen und haben gemacht, was aufgrund des alten Rüden selten ging: Fahrradtouren, richtig lange Spaziergänge etc. Nach einiger Zeit ging es dann wieder.

  • Rateros du hast viel Zeit gehabt vorher Abschied zu nehmen und dich mit dem bevorstehendem Tod auseinanderzusetzen. Vielleicht haben die Hunde das ja auch alles mitbekommen. Man weiß es ja leider nicht aber ich vermute die bekommen sehr viel mehr mit als wir glauben.


    Bei uns war Farinellis Tod wirklich sehr sehr plötzlich. Damit hat einfach niemand gerechnet. Von einer Minute zur anderen war das Leben vorbei.

  • Sheyla hat auch sehr getrauert nach Snoopys Tod...:-( Sie war regelrecht depressiv. So wie ich halt. Das ging schon einige Wochen so..... Auftrieb gab ihr der Welpe der einzog zwar schon aber nicht so richtig. Jetzt ist sie wieder die Alte.


    Meine Hunde konnten sich leider nicht verabschieden da er in der Klinik starb und ich es nicht geschafft habe ihn tot mit nach Hause zu nehmen bis der Bestatter ihn abholt am nächsten Morgen.


    Daher hat sie ihn vermute ich mal gesucht.


    Meinem Rüden ging es normal, die haben sich aber auch nicht gut verstanden die beiden.....


    Als mein Chucky damals starb fand ich es erstaunlich das es Snoopy zumindest von dem was wir wahrgenommen haben kaum interessiert hat.... und die waren ziemlich gute Partner...... Da waren die Hunde alle beim Einschläfern zuhause dabei. Womöglich lag es aber auch daran das sie halt gespürt haben das er schwer krank und sehr alt war......


    Mach einfach weiter wie bisher.... Irgendwann wirds leicher...... Auch für die Hunde

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