ok... gemeinsame Erlebnisse, was geschafft zu haben. Mal über ein schwieriges Hindernis klettern und Du ermutigst sie. Blöde Situationen, die sie gut bewältigt hat (zB wenn sie ruhig blieb, wenn ein Hund sie anbellte) hochwertig bestätigen. Tricks gemeinsam lernen und hochwertig bestätigen. Also halt in Kürze: Erfolgserlebnisse schaffen.
Das Problem ist halt: die sind für die Zusammenarbeit mit dem Menschen gemacht - brauch ich ja Dir net zu erzählen *gg. Daher achten sie sehr darauf, was der HF macht, und nehmen kleinste Signale auch bei Dir wahr. Stichwort Anzeige beim Freiverweiser: Da brauchst nur anfangs immer stehenzubleiben, um die Anzeige abzuwarten, nachdem das Funkgerät geknackt hat. Wenn Du aber mal weiterläufst, zeigt Hund plötzlich nimmer an, weil Du eigentlich sonst immer mit dem Stehenbleiben die Anzeige ja quasi "eingefordert" hast. Oder Du stehst plötzlich zufüllig grad it dem Rücken zum Hund, wenn der zurückommt, und er muß aber trotzdem anzeigen, nimmt aber den Rücken als Zeichen für "hab etz keine Zeit für Dich". Sowas merken die sofort und machen sich damit abhängig von einem Zeichen von Dir. Gerade für solche Hunde, die so auf die Zusammenarbeit getrimmt sind, ist halt das Verbellen oft deutlich einfacher, weil sie am Opfer keinem unbewußten Einfluß des Halters unterliegen. Aber klar, wenn der Hund beim Opfer unsicher ist, ist Verbellen jetzt für diesen Hund auch nicht die Lösung. Nur halt als Erklärung....
Und wie schon geschrieben: wenn sie das Problem bei Dir hat, kann es sein, daß einfach die Anzeigeform nicht die ist, die sie angeboten hat oder mit der sie sich JETZT wohlfühlt. Das ändert sich manchmal auch, wenn Hundi erwachsen wird. Kann auch sein, im Alltag läßt man den Hund keine Leute anspringen. In der RH-Arbeit soll sie genau DAS aber plötzlich beim HF als Anzeigeverhalten zeigen. Bringt den Hund dann in nen Konflikt, der in Fehlanzeigen oder Nichtanzeigen trotz Fund resultieren kann.
Ich hab die Erfahrung gemacht bei unseren Freiverweisern (50% etwa in der Staffel), daß sich jeder von den Hunden wieder was Neues einfallen läßt, was man am Freiverweis alles falsch machen kann *ggg Und die Hundeführer helfen fleißig mit Der eine beugt sich übern Hund, wenn der anzeigen möchte (will eigentlich streicheln, wird aber mißverstanden von SEINEM Hund), der Andre HF läßt anspringen, das kriegt der Hund daber daheim als "Verhalten des Teufels" ums Verrecken aberzogen. Der Hund darf daheim im Haus nie bellen, weil die Nachbarn sich beschweren, Hund soll aber als Anzeige beim Hundeführer nen Beller rauskriegen. Der ihm sonst strikt verboten wird. Unauffällige Handbewegungen, die automatisch kommen, wenn der HF damit rechnet, angesprungen zu werden. Minimales Ausweichen, weil man weiß, die 40 Kilo Hund springen Dich jetzt geich an. Oder einfach "ich stell mich jetzt stabil hin", weil 40 kg Hund gleich anspringt - was dann gern mal als Aufforderung zur Anzeige verknüpft wird.
Da gibts so viel, was blöd laufen kann, und den einen Hund stört, was den Andren nicht interessiert, das muß man echt sehen.
Deswegen müßte man auch sehen, was halt bei der Anzeige bei Dir passiert, und dann überlegen, ob da speziell Deinem Hund irgendwas Anlaß für Fehlanzeigen geben könnte. Manchmal kanns auch einfach Überforderung sein, wenn der Hund schon ne ganze Weile gesucht hat ohne Fund, dann ist das Anzeigen beim HF mehr so eine Art "hilf mir", oder "jetzt muß er doch bald kommen?", sozusagen Hilfeersuchen. Das könnte man einfach austesten mit kurzen Suchen mit schnellem Erfolg, und nach einigen Trainings dann wieder ne längere Suche und gucken, wie sie dann anzeigt, bzw ob dann wieder Fehlanzeigen kommen. Dauerhaft gesehen, wenn Du mit Funk arbeitest, wird ja ihre Fehlanzeige nie bestätigt, allein dadurch müßten sie nach ner Weile ausbleiben, wenns nur eine Unsicherheit war im Sinne von "was alles darf / muß ich anzeigen". Aber halt nicht, wenn irgendein innerer Konflikt halt vorhanden ist, der muß sich ja irgendwie zeigen. Deswegen würd ich das Anzeigeverhalten bei Dir als HF nochmal checken. Also die Unsicherheit bei der Anzeige bei Dir als Rückmeldung verstehen a la " da paßt was net", nicht unbedingt als Problem nur des Selbstbewußtseins verstehen (das wird trotzdem mit reinspielen, klar, weil einen sichereren Hund würde genau DER Punkt mit Sicherheit nicht stören. Nichtsdestotrotz ist dann die Ursache nicht notwendigerweise das fehlende Selbstbewußtsein, das entscheidet nur darüber, ob der Hund den eigentlichen Punkt, wo was unangenehm läuft, übergehen kann, oder dann halt kurz mal "aussteigt" und solch eine unerwünschte Fehlanzeige zeigt.).
Wie gesagt, den Grundcharakter vom Hund wirste nicht wegkriegen (daher würd ich auch primär im Training nach dem Fehler suchen als im Alltag das Selbstbewußtsein therapieren wollen (wobei das mit Sicherheit nicht schadet bzw sogar unterstützen würde, klar!) - aber die sich daraus ergebenden Probleme evtl. in den Griff, wenn ihr komplett klar ist, was sie wann tun soll, UND v.a. innere Konflikte gelöst wurden, sodaß einer erfolgreichen zuverlässigen Anzeige nix mehr im Weg steht. Quasi: sie entscheidet, wie sie anzeigt, muß nicht ein vor Dir gewähltes Anzeigeverhalten zeigen (wenn das nicht eh schon dasselbe ist *gg Weiß ich ja nicht), sondern darf das, was ihr liegt, dafür nutzen.