Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Wie stelle ich es denn an, dass sie weniger Leidensdruck hat?

    Finde das ein super spannendes Thema und kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen.

    Fine ist deutlich gestresst bei der Begrüßung (Anmerkung: Fine wird noch nicht allein gelassen. Mein Mann oder ich sind immer anwesend). Komme ich heim rennt sie wie wild, schüttelt den Kopf (Übersprungshandlung), fiept und hat ein Stressgesicht. Das ist sicher unangenehm für sie.

    Aktuell reagiere ich möglichst ruhig, Knie zu ihr hin und versuche sie „fest“ zu halten und sage in dunkler Tonlage „Ruuuuhig“ (das Wort versuche ich beim entspannten Kuscheln mit Entspannung zu verknüpfen).

    Also falls da noch jemand Ideen hat wie man dem Hund helfen kann, gern her damit.

  • Mit Tiny haben wir bewusst Ignoriert. bzw. mein Sohn musste es damals, als sie noch ein Babyhund war ganz gezielt mit Tiny Trainieren.
    Den Hund richtig Ignorieren kriegen Menschen auf anhiebt ja oft gar nicht hin. Schon aus den Augenwinkeln anschauen, kriegen die ja mit.
    Um das auszuhebeln, hab ich mein Kind dann beauftragt die Uhr am Ende des Zimmers anzuschauen und direkt auf die Uhr zu zu rennen und dann umdrehen und wieder aus dem Zimmer raus. Das ganze dann immer mehrmals in Wiederholung.
    Tiny als Babyhund anfangs natürlich "Yeah, mein Junge ist endlich wach, endlich Party Zeit :partying_face: :partying_face: " .
    Hatte Tiny dann anfangs auch mal an der Leine und hab sie geblockt und verhindert das sie aufspringt und meinem Kind hinter her saust.
    Fürs ruhige liegen bleiben, gab es auch Kekse.
    Durch die Routine, dass wir Menschen sie beim rein kommen erst mal Ignorieren und sie wenn sie ruhig ist zur Kenntnis nehmen(bekam ja auch Kekse von mir auf ihrem Platz), hatte sich das Party Verhalten zur Begrüßung ganz schnell gelegt.
    Aber mit Babyhunden die noch keine Begrüßungs Rituale fest generalisiert haben, ist sowas viieeel einfacher.

  • Kleiner Hund hat den Vorteil, dass sie auch an der Schleppleine ganz gut mal nen kleinen Sprint hinlegen kann. Freilauf hat sie wirklich wenig im Alltag. Wir haben zwei große, überschaubare Wiesen, auf denen sie mal sprinten und Energie loswerden kann, aber ansonsten muss die Schlepp dranbleiben. Die Wege sind einfach zu verwinkelt und stark frequentiert hier.

    In dem Wald, wo wir ab und zu mal hinfahren, kann ich sie aber problemlos die ganze Zeit frei laufen lassen. Man kann die Wege auch bei Kreuzungen von Weitem gut überblicken, d.h. andere Hunde sieht man schnell genug. Andere Hunde sind der einzige Grund, aus dem die Leine dranbleiben muss, ansonsten ist ihr Rückruf und Wegtreue (im Wald, offene Türen im Kleingartenverein zählen nicht |) ) super.

  • Ja, hab ich auch von gelesen, dass es so eien Studie geben soll.
    Aber wie Luft behandelt wird Tiny nicht. Nur in ihre Aufregung, die sie als Babyhund hatte, bekam sie on Top von uns keine Reaktion mit dazu.
    Dieses bewusste Ignorieren mit meinem Sohn, war aus der Notwendigkeit heraus, das mein Sohn gleich beim reinkommen zur Tiny hin ist und massig Aufregung erzeugt hatte beim Hund.
    Und das bewusste Ignorier Training war dann, dass abbauen und Gegensteuern dieser Party Erwartungshaltung.

    Bei mir selbst, wars mit Tiny als Babyhund anders. Ich hab sie eine Hand voll male bewusst Ignoriert wenn ich ins Zimmer kam und sowieso nicht lang weg war, hab mir ne Beschäftigung gesucht und darauf Fokussiert. Mein Babyhund fuhr dann ruckzuck runter und merkte selbst, Aufregung ist gar nicht nötig. Und dann gab es für den gechillten Babyhund ein angepasstes Lob. Also Ansprache auf eine Art, die sie nicht hochpushte.

    Und genau da stehen wir heute immer noch. Sie ist total gechillt wenn wir rein kommen.
    Mein Sohn kann auch sofort in Party Laune auf sie zulaufen und sie durch knuddeln. Sie bleibt trotzdem Klar im Kopf und fährt nicht Hoch.
    Oder er kommt ruhig ins Zimmer und legt sich direkt zu ihr. Auch da bleibt sie gechillt.
    Auch wenn ich sie direkt nach dem rein kommen in die Wohnung anspreche, fährt sie nicht hoch. Kann mich einfach zu ihr setzen und sie Knuddeln, auch da gibt es 0 Aufregung.

    Es existiert einfach keine Erwartungshaltung, dass wenn Familie in die Wohnung, oder ins Zimmer kommt, Party veranstaltet wird.
    Wir begrüßen uns ohne Aufregung.
    Ein "Na süße", oder "Wir sind es", reicht doch beim rein kommen. Hunde müssen dann nicht auf einen zugestürmt kommen und einen umbolzen :ka: .

    Außer man mag das selbst als Mensch gerne so haben. Mit meiner Erst Hündin fand ich das Party machen beim Heim kommen immer ganz toll. Ich hab das damals als Junger Mensch auch irgendwie gebraucht. Jemand der in der ersten eignen Wohnung wartet und sich dann so Freut, wenn ich wieder da bin :D .

    Kann man bei der Studie auch raus lesen, ob die Hunde mit Riesen Aufregung und Party Feiern begrüßt worden sind? Oder es ein "Hey, sind wieder da" und die Stimmung ist ruhig, der Hund kann auch liegen bleiben und die Rute wackelt kurz etwas, war?

  • Hier gibt es nur Schlurf und Vollgas :pfeif:

    Aber nachdem sie sich nicht reinsteigert und nach zwei Runden glücklich und zufrieden ist, lasse ich sie.

    Hier gibt es auch nur eine Leine und die ist kurz. Selbst im Freilauf ist ihr Radius irre klein, was soll ich mich und sie dann mit einer langen Leine nerven.

    Aber langsam wird es lustig und die Hüpfdoingphase hat angefangen. Für 2Meter aus dem Stand braucht man keinen Platz, das geht immer.

    Gestern habe ich sie aus dem Flug gefangen, weil sie mir gerade den Zweithund anspielen wollte, während wir an einem bellenden Hund vorbei sind. Timing kann sie.

    Immerhin gehen mir langsam alle aus dem Weg, weil sie mich für nicht ganz knusper halten.

  • Seit wir zwei Hunde haben und Spielzeug zum Abreagieren keine gute Idee mehr ist, machen wir die Begrüßung über ein kleines Ritual: Sie müssen sich auf einen Teppich im Flur setzen und bekommen dann ein Leckerli.

    Sie sind nach wie vor aufgeregt, aber ich sage immer "Wer SITZT zuerst?", woraufhin sie sich quasi überbieten, wer den Arsch zuerst am Boden hat. Der kriegt nämlich auch zuerst etwas. Allerdings müssen sie kurz warten, bis ich die Jacke abgelegt habe.

    Bis das alles gelaufen ist, ist die Erregung dann auch runter. Und wer sitzt, kann auch nicht hochspringen.

    Bei Besuch müssen sie ins Körbchen. Klappt noch nicht bei jedem Besuch 100%ig, aber wir arbeiten dran.

  • Gestern hatte ich einen wirklich miesen Tag und habe schon überlegt, den Kurs in der Hundeschule sausen zu lassen, weil ich dachte, dass das in meiner Verfassung echt sinnlos ist. Der Terrorknödel spiegelt mich so extrem. Da wir aber demnächst mal nicht können, weil wir in Urlaub sind, bin ich doch hin.

    War eine gute Idee und hat mich tatsächlich gut von den Sorgen um unsere Seniorin abgelenkt. Wir waren 8 Mensch-Hunde-Paare. Wir haben einen Klassiker zur Leinenführigkeit gemacht. Wir standen im Kreis und sollten nacheinander Slalom umeinander gehen. Dabei sollten die wartenden Hunde nicht einfach nur ruhig sein, sondern in Grundstellung brav neben ihren Menschen sitzen. Der Knödel hält es meist nicht so lange in der Grundstellung aus, aber gestern hat sie ganz lieb da gesessen, gewartet und vor allem auch geschwiegen. Sie plärrt gerne vor Frust.

    Überhaupt war sie ganz leise und ordentlich bei der Sache. Das hat richtig Spaß gemacht.

    Einzig die Kühe auf der benachbarten Wiese meinte sie mal maßregeln zu müssen, aber irgendwas ist ja immer. :hust:

  • Kann man bei der Studie auch raus lesen, ob die Hunde mit Riesen Aufregung und Party Feiern begrüßt worden sind? Oder es ein "Hey, sind wieder da" und die Stimmung ist ruhig, der Hund kann auch liegen bleiben und die Rute wackelt kurz etwas, war?

    Ich hab leider nicht die Studie selbst gelesen. Sie wurde nur in einem Artikel erwähnt den ich gelesen habe zum Thema.

  • acidsmile danke für das teilen deiner Erfahrung:)

    Habe von einer Studie gelesen laut der der Cortisolspiegel beim Hund schneller sinkt, wenn man Kontakt (verbal/körperlich) aufnimmt. Bin mir daher unsicher ob ignorieren der richtige Weg für uns ist.

    Bei Hunden, die den Kontakt gewohnt sind bei der Begrüßung, ist der Stresslevel höher, wenn das auf einmal wegfällt. Also das ist im Prinzip das Resultat der Studie. Daher ist eine allgemeine Ableitung was gut/schlecht ist, nicht möglich, denn natürlich führt Frust zu Cortisolspikes.

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