Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Dann können viele Hundehalter ihre Hunde ja direkt wieder abgeben oder keinen Nachfolger mehr haben. Also Deiner Auffassung nach. Ja, finde ich hart die Aussage :ka:

    Das ist mir klar.

    Ich bin mittlerweile einfach der Auffassungen das ohne Grenzen setzen / sich durchsetzen in welcher Form auch immer es nicht funktioniert. Und wenn man da nicht der Typ für ist sollte man wie gesagt sehr genau sein mit seinem Timing um Dinge zu umgehen.

    Oder hab ich was falsch verstanden und es ging um was anderes als Grenzen allgemein aufzeigen? Darauf bezieh ich mich .

    Ich glaube ich weiß was du meinst..

    Ich denke mir auch bei so mancher Mensch-Hund-Kombi hier in der auch, dass es sich die Beteiligten deutlich einfacher machen könnten..

    Hunde pöbeln ja nicht „gerne“.. ich denke kein Hund findet es wirklich schön, sich in so einer Stresssituation zu befinden, dass ihm keine andere Wahl bleibt, als so eskalierend in die Leine zu gehen.. allein der Zug am Halsband bzw. Geschirr ist ja schon nicht angenehm..

    Da wäre es halt für den Hund schöner, wenn er wüsste: kurz durchhalten, dann gibts gleich was richtig tolles, wofür es sich gelohnt hat…

    Meine Hunde bekommen halt zusätzlich noch ne Aufgabe (mir ins Gesicht schauen), in die sie sich als typische Arbeitshunde natürlich gerne stürzen und darüber fällt es ihnen dann auch leichter, die Situation auszublenden und besser zu ertragen… Arbeitshund halt, die sind ja dafür gemacht, durch die Arbeit viel auszublenden. Allein schon durch die Arbeit haben sie in dem Moment natürlich auch ne Menge positiver Emotionen, um die negativen Emotionen des angepöbelt werden zu ertragen.

    Und danach gibts eben ne tolle Belohnung für meine Hunde.. was ja dann auch wieder für positive Emotionen sorgt..

    Als Alternative zu in die Leine hängen, bellen, die rein negativen Emotionen und die Stresssituation, für die der Hund keinen Ausweg hat, beim angepöbelt werden und zurück pöbeln.

  • Um körpersprachlich und mental massiv Druck aufbauen ging es mir.

    Ah dann hatte ich das falsch verstanden.

    War wie gesagt auf generell Grenzen setzen etc gemünzt, nicht das wie.

    ich finde es liegt schon sehr nahe beieinander, denn körpersprachlich und mental Druck aufzubauen (das massiv lasse ich bewusst raus, weil das für mich Notbremse ist) macht man als Hundeführer ja idR um das einhalten von Grenzen durchzusetzen.

    Alles davor passiert idealerweise über das Training von Alternativverhalten und beibringen was erwünscht ist.

    Zumindest meine DSH hätten sich irgendwann umgedreht, wenn ich nur gemassregelt hätte, ohne das sie wissen was sie stattdessen tun sollen.

    Miamaus hat’s gut erklärt wie ich finde

  • Ist aber halt auch keine immer passende Lösung. Ich setze bei meinen Hunden durchaus Grenzen durch, aber weder bei meiner Angsthündin Lilly (die wäre im schlimmsten Fall dann im Training sogar weit zurück geworfen) noch bei meinem Sensibelpudelchen ist die beschriebene Art von Druckaufbau der richtige Weg ( bei Ronja wars das hingegen sehr wohl). Im Gegenteil, bei meinen aktuellen Hunden wäre da erstmal dicht. Aber ja, frühzeitiger Abbruch noch vorm Hochspulen ist auch bei den Zweien durchaus richtig.

    Dass ein Schwarzer Russe da mit recht großer Wahrscheinlichkeit ein anderes Kaliber ist, ist auch klar. Man muss halt auch erstmal herausfinden was passt.

  • Hm, habe ich das geschrieben? Ich meine ich habe noch betont das es eben nicht bei jedem Hund klappt. Gibt kein Schema F. Und auch alle die hier schreiben das es für sie ein gangbarer Weg ist, betonen das es IHR Weg ist.

  • Mir war wichtig, es nochmal herauszustellen :smile: Weil es sich teils schon recht apodiktisch anhörte (in der Diskussion insgesamt, nicht bei Dir) bzw. ja auch zu Missverständnissen geführt hat. Das „IHR Weg“ eben nicht nur den Hundeführer meint, sondern das konkrete Mensch/Hund - Team. Und das Jemand, der bisher ganz andere Hundetypen hatte als den Aktuellen, da ggf. auch erstmal umschalten bzw. ausprobieren muss.

  • Klar meint man immer auch den Hund… ich habe zb eine Szene mit Ares beschrieben..

    Das heißt aber nicht, dass das mit Mia oder Kalle genauso ablaufen würde.. natürlich muss man immer auch schauen, wie viel und welche Korrektur der jeweilige Hund braucht und annimmt..

    Kalle zb ist ein Hund, der eigentlich immer ansprechbar ist und nicht wirklich dazu neigt, sich besonders abzuschießen im Hinblick auf seine Erregungslage.. Daher reichen bei ihm zb schon einfach Fehlerinfos. Zb ein total nett ausgesprochenes „upsi“.

    Ares neigt mehr dazu, sich abzuschießen, daher muss ich den viel mehr ein Auge drauf haben, dass er es nicht übertreibt..

    Und Mia ist so ein Zwischending. Über manche Dinge kann sie sich auch richtig aufregen, ist aber grundsätzlich nicht so hochtourig unterwegs wie Ares.

    Drei Individuen, mit denen der Umgang natürlich unterschiedlich aussieht. Immer angepasst an den jeweiligen Hund und seinen Charakter.

  • In der Regel baut sich die Erregungslage ja schrittweise auf und ich versuche schon dann einzugreifen, wenn sie noch nicht voll hoch gefahren sind..

    Genau. Mir gings nur speziell um eine Situation wie die beschriebene. Fremder Hund schießt pöbelnd durch Gestrüpp - war also vorher nicht zu sehen - direkt neben einem an den Zaun und der eigene Hund pöbelt von 0 auf 100 sofort zurück. Da war nichts mit schrittweise. Daher die Frage, wie man dann noch einwirken kann.

    Ich muss gestehen, bei nem pöbelnden DSH-Rüden keine 3 Meter entfernt hinter einem so niedrigen Zaun würd ich mich vermutlich auch künftig für „schnell weg hier“ entscheiden, deine Antwort hat mir aber generell sehr weitergeholfen, danke!

  • Und wenn man nicht der Typ dafür ist?

    Keine Ahnung :ka:

    Das ist eben meine Art mit meinen Hunden zu arbeiten..

    Das ist kein Patentrezept für jeden Hundehalter und jeden Hund. Sondern einfach nur meine Vorgehensweise…

    Finde ich gut, Mal so klarzustellen. Scheint ja sehr gut für euch zu funktionieren, ist aber nicht für jedes Team der richtige Weg.

    Ich hab das ja schon ein paar Mal hier irgendwo geschrieben, also sorry wenn ich mich wiederhole, aber wir haben das bei unserem Hund (dem ich keinen erkennbaren WTP unterstellen kann) wirklich fast ausschließlich positiv über Lob und Ersatzkommando aufgebaut. Keinerlei Abbruch, keinen Ärger, keinerlei Druck, nur Lob und (selten) Keks. Zudem die absolut eiserne Regel dass niemals nicht ein anderer Hund mit unserem an der Leine Kontakt aufnimmt, komme was wolle. Die Kombi hat bei uns dazu geführt, dass Cheese andere Hunde während er an der Leine ist vollkommen egal sind. Die können direkt neben ihm eskalieren, er schaut da nicht mal groß auf. Wir gehen an allen Hunden ohne irgendwelche Ausweichmanöver ungerührt vorbei, mir fallen die meistens noch nicht mal groß auf.

  • Und wenn man nicht der Typ dafür ist?

    Finde ich gut, Mal so klarzustellen. Scheint ja sehr gut für euch zu funktionieren, ist aber nicht für jedes Team der richtige Weg.

    Ich hab das ja schon ein paar Mal hier irgendwo geschrieben, also sorry wenn ich mich wiederhole, aber wir haben das bei unserem Hund (dem ich keinen erkennbaren WTP unterstellen kann) wirklich fast ausschließlich positiv über Lob und Ersatzkommando aufgebaut. Keinerlei Abbruch, keinen Ärger, keinerlei Druck, nur Lob und (selten) Keks. Zudem die absolut eiserne Regel dass niemals nicht ein anderer Hund mit unserem an der Leine Kontakt aufnimmt, komme was wolle. Die Kombi hat bei uns dazu geführt, dass Cheese andere Hunde während er an der Leine ist vollkommen egal sind. Die können direkt neben ihm eskalieren, er schaut da nicht mal groß auf. Wir gehen an allen Hunden ohne irgendwelche Ausweichmanöver ungerührt vorbei, mir fallen die meistens noch nicht mal groß auf.

    Den Aufbau mache ich auch positiv über viiiiiel Bestätigung für gutes Verhalten..

    habe ja auch gesagt: vor einem Abbruch ist mir wirklich wichtig, dass der Hund verstanden hat, was er eigentlich machen soll.

    Auf dem Stand ist zb Kalle: er geht absolut problemlos durch Hundebegegnungen. Egal wie arg der andere pöbelt, er läuft einfach brav an lockerer Leine neben mir her und bekommt dafür seine Belohnung.

    Er hatte noch nie eine Korrektur oder einen Abbruch in so einer Situation, weil er bisher einfach immer genau das Verhalten gezeigt habe, was ich gerne hätte.

    Das ist für mich der absolute Grundstein, damit man bei nem anderen Verhalten gegebenenfalls auch mal korrigieren kann.

    Nochmal: ich finde es absolut unfair, einen Hund zu korrigieren, wenn der überhaupt keine Ahnung hat, was er eigentlich machen soll. Daher ist es für MEINEN Weg mit MEINEN Hunden essenziell, dass sie wirklich verstanden haben, welches Verhalten in Hundebegegnungen erwünscht ist.

  • Ich schreibe hier eigentlich selten mit, lies mich aber immer wieder quer.

    Ich denke ich kann mich auch wieder hier einreihen. Zumindest heute morgen war mein Hund die Pest :rolling_on_the_floor_laughing:

    Äusserst chaotisch an der Leine, im Freilauf liess sie sich bitten, und ein fremder Hund wurde von weitem fixiert und Frau Hund ging sogar auf 2 Beinen.

    Was ist los? Schneit es heute wieder? :headbash:

    Ich dachte mit bald 4 seien diese Themen eigentlich gegessen...

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