Neue Lebensumstände/neue Rasse

  • zwei machen mehr Spaß als einer

    Ehhhh ... jein.


    Ich hab drei Hunde und es ist manchmal schon ein Spagat, alle drei zufrieden zu stellen.

    Die kleine Oma will oft nicht Gassi gehen.

    Die große Oma kann nicht mehr so weit laufen.

    Der Rüde will laufenlaufenlaufen, erfordert viel Aufmerksamkeit beim Spazieren gehen und muss eng geführt werden, weil er sonst gefährlich wird.


    Mit allen dreien Gassi gehen geht - wenn wir zu ruhigen Zeiten unterwegs sind und ich zu 120% mit dem Kopf bei den Hunden sein kann. Aber es ist anstrengend. Ich muss ständig die Gegend scannen. Muss drauf achten, dass wir die kleine Oma nicht verlieren, die schnüffelt sich nämlich gerne fest, hört und sieht nicht mehr so gut. Die große Oma ist eine Jagdsau und kann nicht frei laufen, die wär bei der erstbesten Gelegenheit weg. Und der Rüde spricht pauschal erstmal allen Menschen und Rüden das Existenzrecht ab.


    Deshalb geh ich zu 90% getrennt Gassi. Der Rüde alleine und die Omas zusammen. Ab und an nehm ich die kleine Oma auch auf die Runden vom Rüden mit. Weil die Kombination gut funktioniert. Und die große Oma läuft dann halt auch oft alleine mit mir. Die kleine Oma ist, wenn sie nicht mit uns spazieren gehen will, im Garten.


    Hundesport macht hier nur der Rüde. Die Omas bleiben zuhause oder kommen mit und hocken die meiste Zeit im Auto rum. Unser Hundesport frisst viel Zeit und auch wenn die Omas öfter mal mitkommen und sich Leckerli bei den Menschen abholen dürfen, fühl ich mich schlecht, weil die beiden Senioren oft einfach "hinten anstehen". Ständig. Die kriegen dann halt wann anders ihre Sonderbespaßung, zB auf den Gruppenspaziergängen. Aber trotzdem hab ich dieses schlechte Gewissen, weil der Rüde 3x wöchentlich ausgelastet wird und die Omas eher "nebenher" laufen.


    Klar, das Alleinebleiben seh ich jetzt noch entspannter als vorher, die Hunde haben ja immerhin einander, wenn ich nicht da bin. Aber die lieben sich halt nicht, die könnten auch gut ohne einander. Der Rüde ist im Herzen eher Einzelhund. Er mag die kleine Oma schon, die ist halt nett, ein bisschen dumm in seinen Augen, aber sie kommt ihm nie in die Quere.

    Die große Oma toleriert er, weil ich das sage. Ab und an spielen die Hunde miteinander. Aber kuscheln gabs hier noch nie und wird es in dieser Konstellation auch nie geben.


    Lediglich die kleine Oma wäre ohne den Rüden oder die große Oma verloren. Die braucht einfach nen sicheren Hund, an dem sie sich orientieren kann.


    Einen Zweithund anzuschaffen, weil man meint, dem Ersthund damit eine Freude zu machen, ist mMn selten eine gute Idee. In vielen Fällen funktioniert das wie hier, die Hunde leben nebeneinander her und spielen mal miteinander, aber so ein richtig inniges Miteinander entsteht dabei selten.


    Wenn Zweithund, dann sollte das "Ich will" des Menschen der erste und ausschlaggebende Grund sein.

    Ich weiß, ihr wollt den Zweithund, weil ihr im Hundesport aktiv werden wollt und ja, das ist ein guter Grund für einen Zweithund. Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass zwei Hunde nicht nur den doppelten Spaß, sondern auch den doppelten Zeitaufwand, die doppelten Nerven etc. bedeuten. Gerade anfangs, wenn der Zweithund frisch dazu gekommen oder noch ein Welpe/Junghund ist.


    Ich mag meine drei Hunde, aber manchmal empfind ichs schon sehr lästig, drei Hunde mit so unterschiedlichen Bedürfnissen zu haben.

  • und auch einen eher menschenverachtenden Collie.

    So einen hätten wir gerne. Die langhaarigen sehen Australien shepards auch bisschen ähnlich, ich denke das könnte unsere Rasse sein…. Aber ich will nicht am Ende einen kriegen der sich an fremde ranschmeißt wie ein Labrador

    Karpatenköter hat mich gerufen =) . Bin auf dem Sprung und hab den Thread jetzt nicht weiter gelesen.

    Also rein optisch haben Aussie und Collie echt nicht viel gemeinsam. Und vom Wesen her noch viel weniger.

    Ich hab einen Collie, den alle lieben, weil er aussieht wie Lassie, der findet fremde Menschen eher unnötig. Offensiv ist er nicht, also er geht niemanden an und ist recht unempfindlich gegen Aussenreize. Sprich, der kann mit ins Restaurant, in den Biergarten, latscht durch die Stadt.

    Und dann habe ich einen Collie, vor dem alle Angst haben, weil er sehr (zu) groß für einen Collie ist und überwiegend schwarz. Der ist extrem reizoffen, benötigt in belebten Gebieten viel Führung, weil er sich sonst abschießt.... tja, und er liebt Menschen. Er ist der Labbi im Colliekostüm. Wie häufig sowas vorkommt beim Collie? Keine Ahnung. Sein Vater ist auch so, seine Vollschwester Lani auch hier aus dem Forum mag Menschen auch.

    Ich hab noch einen Sheltie. Der ist extrem reserviert gegen Fremde, aber auch ein lauter und anstrengender Hund.

    Ach und zum laut sein, keine Ahnung wie eure Wohnsituation da aussieht, aber Collies sind gesprächig und kommentieren alles sehr gerne. Nicht unbedingt kläffen, aber jodeln, singen, grummeln, gurgeln,... ich find es sehr charmant, aber ich wohne auch in einem EFH. In einem Mietshaus wäre das evtl nicht so toll...

    Zum Sport, meinem blonden Collie braucht man damit nicht kommen, der ist aus einer Showlinie und findet es reicht gut auszusehen, Lucifer, also der schwarze, brennt dafür was zu tun, fast egal was, er ist sehr begeisterungsfähig. Nasenarbeit liegt ihm sehr, zb. Allerdings würde ich wegen seiner Größe kein Agi mit ihm machen. Wir hoopern ein bisschen...

  • Wobei man aber sagen muss, dass nicht alle Collies laut sind und man das mit Erziehung zum Teil durchaus machen kann. Meine Collies sind leise - hier wird nicht gebellt, wenn es klingelt. War von Sekunde 1 an verboten. Ja grummeln/brummeln und beim spielen Raptorknurrgeräusche.. aber ansonsten wird hier weder gejodelt, noch laut gesungen oder gebellt.

    Wir leben mit 20 Parteien in einem großen Haus und bisher sind alle sehr begeistert von unseren ruhigen Hunden :pfeif:

  • Vielleicht habe ich es überlesen, aber wie alt ist der erste Hund?

  • Ich werfe ein, dass man auch einem Labrador wunderbar beibringen kann fremde Menschen in Ruhe zu lassen. Ebenso verhält es sich mit bellen auf Kommando. Das wirkt immer abschreckend. Ob der Hund das jetzt ernst meint, oder zwecks Erreichen einer Belohnung Krach macht, kann eh niemand unterscheiden, der sich nicht gut mit Hunden auskennt. Und bei Unsicherheit bellen eh viele Hunde, gerade wenn der Halter ebenso unsicher ist. Mir persönlich wäre es in einer Situation, in der ich unsicher und wenig handlungsfähig bin, wichtig einen menschenfreundlichen bis neutralen Hund zu haben.


    Denn realistisch gesehen gibt es mehr Situationen, in denen man quasi unnötig Angst hat, als solche in denen es objektiv gesehen funktional war. Dazu noch eine Anregung: Die Chance als Frau Gewalt durch den (ehemaligen) Lebenspartner zu erfahren ist höher als durch völlig Fremde auf der Straße. Wenn frau sich also gegen die Chance Gewalt zu erleben so gut wie möglich absichern möchte, wäre es empfehlenswerter keine Beziehung mit einem Mann einzugehen, als sich im öffentlichen Raum abzusichern.


    Mit diesem Wissen im Hintergrund würde ich mir einen netten, schwarzen Hund kaufen und im Dunkeln Kettenhalsband und vielleicht Drahtmaulkorb drauf packen. Schon sieht das Tier so „gefährlich“ aus, dass viele Menschen die Straßenseite wechseln.

  • zwei machen mehr Spaß als einer

    Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass zwei Hunde nicht nur den doppelten Spaß, sondern auch den doppelten Zeitaufwand, die doppelten Nerven etc. bedeuten. Gerade anfangs, wenn der Zweithund frisch dazu gekommen oder noch ein Welpe/Junghund ist.

    Haha, meine Hundetrainerin sagte anfangs mal, als Kaala neu war: der Zweithund verdreifacht die Arbeit am Anfang (sofern der Ersthund erwachsen und bereits gut erzogen ist) :hust: :hust: 
    Ich kann zustimmen, dass ein Zweithund definitiv nicht nur doppelter Spaß ist, aber hier gehts ja gar nicht ums OB, sondern um die Rassewahl.

    Aus meiner Sicht können viele Rassen durchaus abschreckend auf fremde Menschen wirken, denn auch sehr umgängliche, verträgliche Hunde ohne Schutztrieb sind oft in fremder Umgebung, im Dunkeln deutlich wachsamer und haben ein Gespür für "seltsame Situationen/Begegnungen". Selbst meine zwei sehr netten Retrieverhündinnen finden es im Dunkeln gar nicht lustig, wenn da eine Horde Halbwüchsiger bei uns an der Straße rumlungert und komische Dinge tut (und würden das auch deutlich kundtun, wenn ich ihnen nichts anderes sage) - und ich bezweifle, dass mir da jemand dann noch zu nahe käme. Es muss also gar nicht unbedingt der 45kg schwarze Riesenhund sein denke ich.

  • Und unabhängig von der Rasse, die ersten zwei Lebensjahre eines Hundes sind immer vielfach so anstrengend wie alle Jahre die danach kommt (abgesehen vom Rentenalter wo gesundheitliche Gebrechen dazu kommen). Und auch das dritte Lebensjahr kann bei einer spätreifen Rasse zu wenig lustigen Überraschungen führen. Und es macht dann durchaus einen Unterschied ob man 15kg Hund oder 30kg Hund "händeln/managen" muss, und wie gagga temperamentvoll die Rasse an sich ist. Ich sage mal so, mit einem jungen Boxer hat man bissl was zu tun :ugly:. Mich tröstet der Gedanke das Hamburg zwei Tierheime hat mit festen Pfosten zum Anbinden vor der Tür |)


    Einige hier im DF haben mal geschrieben, stelle Dir den entwicklungstechnischen worse-case mit Deiner Wunschrasse vor. Könntest Du dem trotzdem gerecht werden ohne das es Dich und Deine Familie unglücklich machen würde, dann go for it. Wenn nicht, lasse es.

  • Asheperd


    Du willst dass die Leute einen Bogen machen? Dann kauf einen schwarzen oder dunkelbraunen Hund. Rasse egal. Problem gelöst.


    Allerdings würde ich vielleicht die Anschaffung des zweiten Hundes ein bisschen anders aufgleisen. Eher im Sinne von: welche Eigenschaften mag ich bei einem Hund, bis wie gross kann auch deine Frau den Hund sichern, welchen Hundesport möchtet ihr machen, womit könnt ihr gar nichts anfangen? Wie soll er im Alltag sein, was muss er mitbringen?


    Ist wahrscheinlich zielführender. Sonst ist das etwas „Freifliegend“ und eher unproduktiv bei der Suche der passenden Rasse.

  • Übrigens, nur am Rande als gutgemeinter Rat.


    Ich würde erstmal in Ruhe umziehen, ankommen, Hood erkunden, dem Ersthund beim Einleben helfen.. und dann, unter reell gelebter Berücksichtigung des neuen Umfelds, mir erst Gedanken machen welcher Rasse passen könnte. Denn die "Kriterien" an den Zweithund könnten 3-4Monate nach Umzug ganz anders aussehen :nicken: . Die Umstellung von ländlich auf städtisch an sich ist halt schon eine Umstellung, auch für euch als Individuum und Familie - völlig losgelöst von irgendeinem Hund.

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