Hallo zusammen,
ich wende mich mal wieder wegen meines Pudel-Terrier-Mixes (10 Jahre, aus dem Tierheim) an Euch.
Er kam damals mit einer extremen Leinenaggression zu uns, jeder Hund wurde angekläfft, und wenn er 1km entfernt war. Und er war generell sehr, sehr nervös.
Das hat sich beides auf ein halbwegs erträgliches Maß eingependelt, wurde phasenweise vielleicht wieder mal mehr, aber auch wieder weniger.
Jetzt beschränkt sich die Leinenpöbelei auf 2-3 Erzfeinde oder Rüden, die ihn lange fixieren. Passiert alles so durchschnittlich vielleicht einmal pro Woche, womit man leben kann.
Heute in der Hundeschule bei einer Übung fiel allerdings der Trainerin auf, dass er ganz offensichtlich in einigen "Pöbel-Situationen" gar nicht direkt die Hunde anpöbelt, sondern mit deren Energie nicht klar kommt und dann vor lauter Stress einfach nur "manisch" bellt. Es ist sehr deutlich, dass es kein freudiges Bellen ist, sondern purer Stress.
Konkret war es so, dass in unserer Stunde heute joggende und am Rad laufende Hunde an uns vorbei liefen.
Solange sie liefen, kläffte er, sobald sie standen, hörte er auf. Er hatte also offensichtlich nichts gegen diese Hunde, sondern kam wirklich mit der Energie nicht klar.
Mir fielen dann einige andere Situationen ein, in denen ich immer dachte, er pöbelt, aber letztendlich war es oft diese Energie anderer Hunde.
Das können Spielsituationen oder Begrüßungssituationen zwischen Hunden sein, die er beobachtet. Oder wenn er sieht, dass ein fremder Hund einen fremden Menschen anspringt.
(Bei rennenden Kindern, Joggern, Radfahrern, Reitern ohne Hund reagiert er übrigens gar nicht).
Habt Ihr eine Idee, wie man daran arbeiten kann?
Alternativverhalten bei Hundebegegnungen habe ich schon einige ausprobiert, z.B. etwas tragen, Hand Touch etc., aber ich hatte nie den Eindruck, dass das was bringt.
Selbst wenn: Bei den "Energie-Situationen" müsste das dann ja eh nicht automatisch funktionieren.
Klar versuche ich bei sowas immer den Abstand zu vergrößern, ihn abzulenken, selbst nicht hektisch zu werden. Aber manchmal kann man solchen Situationen eben nicht ausweichen, deswegen würde ich gerne daran arbeiten. Nur wie?
Als Erstes dachte ich daran, es vielleicht mal mit einem Zergel auszuprobieren (was die Trainerin gut fand). Die Frage ist nur, ob das nicht noch mehr Energie rein bringt und somit kontraproduktiv ist.
Noch als Info: Man merkt, dass er versucht, sich zu kontrollieren. Er ist dann total angespannt und irgendwann platzt er eben.
Wir arbeiten auch mit Markern. Es hilft zumindest ein wenig bzw. bis zu einem gewissen Punkt. Vielleicht lohnt es sich, da einfach dran zu bleiben und weiter zu machen?
Über Erfahrungen bei ähnlich gestrickten Hunden wäre ich dankbar.