Vernachlässigung einer alten Hündin

  • meine Hunde nutzen den Garten den ganzen Sommer über als zusätzlichen Wohnraum und sind viel draussen und sonnen sich. Auch ohne uns.

    Mein Vater hat die Terrassentür auf bekommen und so den Hund zumindest rein lassen können.

    ...heisst?

  • Schwierig, schwierig von einer Momentaufnahme gleich auf sowas zu schließen.


    Unser 16jähriger Senior blieb am Sonntag auch alleine im Hof als wir weg sind. Es war keiner sonst daheim. Von ca 11 Uhr bis ca 16 Uhr. Der Hund WILL nicht im Haus bleiben. Er liegt immer vor der Tür und wacht. Das hat er die letzten 16 Jahre so gemacht, das tut er jetzt auch. Bekommen die Nachbarn Besuch bellt er auch Mal. Dieser Besuch könnte sich auch denken der arme uralte Hund ganz alleine draußen und das seit Stunden. Was die nicht wissen ist eben dass er das so will und das für ihn absolut kein Problem ist. Er hat dichtes Fell, Kälte tut ihm nix und wenn's wirklich zu kalt wird kann er in den Schuppen oder den Heizraum gehen - macht er dann so bei zweistelligen Minusgraden. Das sieht natürlich ein Fremder nicht da nicht von vorne einsehbar.


    Würde hier ein Fremder einfach kommen und an der Türe rumhantieren hätte er vermutlich einen wütenden Hund am Bein hängen und keinen dankbaren.


    Eine Pension würde für unseren Senior Stress pur bedeuten. Er kennt das nicht, er lebt sein ganzes Leben hier und war noch nie alleine woanders.


    Was anderes ist es wenn der Hund verwahrlost ist. Aber so finde ich persönlich das arg übergriffig.

  • Von meinen Eltern habe ich erfahren, das die Besitzer gerade wohl 6 Wochen im Urlaub sind, und der Sohn der Nachbarn war gegen 17.00 kurz da, wohnt aber nicht mehr dort und ist deshalb auch kurz darauf wieder gegangen.

    Bei einem jungen/jüngeren Hund würde ich wohl ein sehr ernsthaftes Wort mit den Nachbarn reden, und auch darauf hinweisen, dass deren "urlaubsbetreuung" für den Hund wohl doch eher tierschutzrelevant ist.


    Dieser Hund ist aber alt ... und die einzige Möglichkeit, die mir einfällt um diesem Hund wirklich zu helfen, wäre den Sohn abzupassen und eine Mitbetreuung anbieten, und nach diesem Urlaub auch direkt mit den Nachbarn zu sprechen, und Hilfe anbieten.


    Die Terrassentür "aufbekommen" ... puh, fremdes Grundstück betreten und sich Zugang verschafft, das könnte rechtliche Konsequenzen haben.

    Ich hätte die Hündin zu mir genommen und einen Zettel an die Türe geklebt, wo sie zu finden ist.


    Oder die Polizei benachrichtigt (Ruhestörung, Hund sich selbst überlassen, Nachbarn 6 Wochen in Urlaub).


    Sauer macht mich das schon sehr - wer einen alten Hund über so eine lange Zeit alleine lässt bei einer (scheinbar) dermaßen schlechten Betreuung ... dem liegt nichts mehr an dem Hund, und sowas macht mich traurig und auch wütend.


    Trotzdem steht für mich an oberster Stelle, wie dem Hund geholfen werden kann.


    Was aber auch möglich ist: Vielleicht wohnt der Sohn ja auch während des Urlaubs der Eltern in deren Haus, als Haus- und Hundesitter, und hat den Hund im Garten gelassen weil er später wie da ist?


    Ist auch nicht schön für den Hund, aber auch hier könnte man ja dem Sohn Unterstützung anbieten.


    Also beim nächsten Mal einfach den Hund holen, Zettel an die Tür, und dann beim Abholen die Gelegenheit nutzen zu einem Gespräch auf freundlicher Basis.

  • Wenn der Hund laut Schilderung 45 min lang durchbellt, ist das aber schon was anderes, das dürfte reiner Streß sein.

  • Schwierig, schwierig von einer Momentaufnahme gleich auf sowas zu schließen.

    So geht es mir auch. Klar, sollte man hinschauen.


    Aber, wenn Du bei einem meiner Nachbarn zu Besuch gewesen wärst als meine Omi Chill noch lebte, wärst Du auch überzeugt gewesen, dass die wer quält. Wenn die Schrulle keinen Bock mehr hatte im Garten zu sein, hat sie erbärmlich gejammert und gejault - bequem auf dem Hundekissen liegend - bis das Personal angerannt kam um sie reinzulassen. Dann ist sie tiefentspannt reinmarschiert. =)


    Blöd war immer, wenn ihr das einfiel, wenn ich grad unter der Dusche war. Denn ich bin natürlich tatsächlich wegen des erbärmlich wirkenden Gejammers immer sofort losgerannt, damit keiner in der Nachbarschaft glaubt, hier wird ein Hund gequält. Die hat das nämlich gnadenlos auch eine halbe Stunde durchgezogen, wenn keiner kam ... also, so lange haben wir das nicht laufen lassen draußen. Aber drin hat sie das auch gemacht, wenn sie meinte, es könnte jetzt mal wer antanzen. |)

  • Es ist schon schwierig, wenn es eine Momentaufnahme ist. Aber die Elter, sind ja die Nachbarn, die haben ja keine Momentaufnahme und haben mit den Besitzern gesprochen. Das ist ja nicht mal so und die Besitzer waren da ja im Urlaub und der Sohn hat sich "gekümmert". Wie man sich gekümmert hat, weil es ja die Eltern sonst auch mitbekommen haben, weiß man ja.


    Ich würde nochmal das Gespräch suchen und meine Hilfe anbieten und sonst das Vetamt einschalten. Das geht, meiner Meinung nach, gar nicht. Wenn man zu Hause ist und sehr/recht Zeitnah eingreifen kann ( z.B. man lässt den Hund rein) oder der Hund kann selber eine warme geschütze Hütte/Raum aufsuchen ( aber ist nicht tagelang alleine) ist das noch mal etwas sehr anderes.


    Mir macht unsere Nachbars Hündin auch jeden Tag ein schlechtes Gewissen und Bauchschmerzen. Aber ich habe leider keine Zeit für sie und könnte jeden Tag heulen :loudly_crying_face: :( :(


    LG
    Sacco

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