Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen
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und hinterher auch keine Auswirkungen zu sehen sind.
Dass man sie als Halter nicht auf den ersten Blick sieht, heißt ja nicht, dass sie nicht existieren.
Die Beeinträchtigung müsste ja schon sehr heftig sein, damit man sie als Laie direkt sieht. Gerade, weil beeinträchtigte Sinne im Normalfall möglichst mit anderen Sinnen ausgeglichen werden. Es gibt ja auch immer mal wieder taube oder blinde Hunde, bei denen das den Haltern erst nach Jahren auffällt.
Ich behaupte jetzt nicht, dass Sehen oder Gehör 1:1 mit Vibrissen vergleichbar sind! Aber ich finde es schwierig, an der eigenen Wahrnehmung sicher festzumachen, dass es keine Beeinträchtigung gibt.
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übrigens ist das kein Gesetz sondern die Tierschutzhundeverordnung und die wurde bisher nicht durch Richter ausgelegt sondern durch Amtsveterinäre
Ich hatte mal ein Gerichtsurteil aus Österreich dazu verlinkt. Also doch, auch durch Richter.
bitte entschuldige aber die Tierschutzhundeverordnung ist eine deutsche Verordnung. Österreischiche Richter haben da wohl wenig zu sagen
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Die „natürliche“ Evolution ist beim Haushund teils seit Jahrhunderten durch menschliche Selektion unterbrochen. Bei jeder Rasse mittlerweile. Sie kann daher als Argument zur Beurteilung des Hunds nicht vollumfänglich herangezogen werden. Und die beim Pudel (meine einzige Erfahrung, daher einzige Referenz, gibt bestimmt noch andere) hat sie zu Vibrissen geführt, die nicht mehr so sind wie im Bauplan „Wolf“ vorgesehen. Also brauchen wir eine andere Referenz.
Bei allen anderen Caniden aber nicht, und das kann vollumfänglich als Argument zur Beurteilung des Hundes herangezogen werden. Da ist auch keine andere Referenz notwendig bis zum Beweis des Gegenteils.
Doch, ein funktioneller Teil des Sinnesorgans wird entfernt.
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Doch, ein funktioneller Teil des Sinnesorgans wird entfernt.
Wenn bewiesen wird das Haare selbst elektrische Impulse weiter leiten können, geb ich dir Recht.
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Dass man sie als Halter nicht auf den ersten Blick sieht, heißt ja nicht, dass sie nicht existieren.
Wer denn sonst als man selbst als Halter sollte sehen, wenn der Hund mit und Bart unterschiedlich drauf ist, unterschiedlich reagiert usw?
Es gibt eben dazu keine Studien. Die meisten Halter hier bisher haben gesagt: ich sehe keinen Unterschied. Manche: der schubbert sich mehr mit Bart.
Keiner sagt: der Hund ist entweder mit oder ohne Tasthaare unsicherer, stolpert mehr, reagiert schlechter, bringt schlechtere Leistungen im Sport, rennt öfter irgendwo gegen, zeigt anderes Sozialverhalten oder ähnliches.
Ich geh mit meinen Hunden fährten, die machen das mit und ohne Bart ganz genau gleich. Und zwar in diesem Bereich ja wirklich sowas wie "messbar", wenn man Schritte, Zeit, Gegenstände, Schwierigkeiten, Gelände, Verleitungen usw einbezieht. Und ob nun Bart oder nicht dran macht keinen Unterschied. Ein Schäferhund ist auch nicht besser als ein Schnauzer auf der Fährte, weil die Vibrissen da frei liegen. Der kann da besser sein, weil er besser ausgebildet wurde. Anders herum aber genauso.
Und wie verhält sich das dann mit Teilkürzung? Was ist mit all den Havanesern, Bolonka, Maltesern, Terrier und ganzen Mixen, denen der Bart auf ein paar cm gestutzt wird? Selbst im aktuellen Gutachten steht drin, dass man gar nicht weiß, wann die Vibrissen eine Funktion erfüllen.
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- hypoallergene Hunde sind gut für die Gesellschaft, daher ist es ok, verkümmerte Vibrissen/das Abscheren von Sinnesorgane zu normaliseren
Es geht ganz klar nicht um Zucht oder generelle Selektion auf Leistungsmerkmale, die funktionell keinen Nachteil für den Hund bringen.naja, aber ein Schnauzer hat Bart. Die Funktion der Vibrissen ist womöglich eingeschränkt. Also braucht es keine Schnauzer mehr, weil sie haben Bart. Wir wissen doch gar nicht, welche Funktion genau noch die Vibrissen bei Hunden haben.
Das Pudelfell ansich hatte ja vermutlich die Funktion für die Wasserjagd, der Rest hat sich ja so ergeben, also die geschnörkelten Vibrissen. Also sollte man nun also Pudel mit nicht mehr funktionalem Fell züchten, dafür aber geraden Vibrissen in kurzhaarigem Gesicht?
Wir reden bei der Vibrissensache auch nicht von Qualzucht. Das ist mWn rein mit dem Kupierverbot/dem Verbot bzgl. entfernen von Sinnesorganen begruendet.
Ja doch, weil wenn ja zb durch Bärte oder Kraushaar die Funktion der Vibrissen eingeschränkt ist, kann das dann ja genauso Qual bedeuten wie das Kürzen oder ganz abschneiden. Weiß halt nur niemand.
Ich tu mich bei meinen beiden Hunden echt schwer, Vibrissen von normalem Fell zu unterscheiden
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Ich mache hier dieselben Beobachtungen. Gefühlt ist der Hund dem die Vibrissen regelmäßig gekürzt (nicht raspelkurz geschoren) werden in keinster Weise beeinträchtigt. Aber ich habe ja überhaupt kein Vergleich dazu, wie er mit völlig normalen, ungekürzten Vibrissen wäre. Und nur weil ich kein Unterschied erkenne, heißt es ja auch noch lange nicht, dass er keinen bemerkt. Auch wenn ich den Gedanken teile, ist die Argumentation wirklich exakt die gleiche wie bei den Plattnasen. Und das sollte einfach nicht sein, daher bin ich unbedingt für eine vernünftige, aussagekräftige Studie.
Ich persönlich kann mir sehr wohl vorstellen, dass der Hund schon einen Unterschied bemerkt, mit intakten Vibrissen Dinge noch besser wahrnimmt, noch ein besseres Körpergefühl bekommt oder oder oder. Allerdings kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass es durchs Kürzen zu einer Form von Qualen kommt.
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Und nur weil ich kein Unterschied erkenne, heißt es ja auch noch lange nicht, dass er keinen bemerkt. Auch wenn ich den Gedanken teile, ist die Argumentation wirklich exakt die gleiche wie bei den Plattnasen
Das ist doch nicht wahr, BOAS ist messbar und sichtbar. Die Zahl an Bandscheibenvorfällen bei chondrodysplasie ist statistisch messbar und proportional zur Länge des Rückens. Ebenso wie bei Keil- und Schmetterlingswirbeln. Das kann man Röntgen, das kann man sehen, das kann man messen und vergleichen. Das einzige, was man vielleicht subjektiv wahrnehmen kann, ist der Grad der Einschränkung. Dazu zählen aber noch weitere Faktoren, zB sind richtig dicke Möpse bestimmt doppelt belastet durch Fettleibigkeit und Atemnot.
Nirgendwo sonst könnte man so wunderbar Vergleichsstudien machen wie bei einer nachwachsenden Amputation. Da hat man ein und dasselbe Lebewesen und kann da nachschauen. Einmal alles mit Bart, einmal alles mit gekürzten Vibrissen und einmal mit sehr kurz abgeschorenen Vibrissen. Das auch noch nach wissenschaftlichen Maßstäben und schon könnte man sehen, ob sich etwas im Verhalten ändert, ob es eine Schmerzreaktion gibt, ob es wie bei einer Amputation blutet und Nervengewebe verletzt wird usw.
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Ich sage doch nicht, dass man bei Plattnasen nichts bewerten kann, im Gegenteil. Ich bin als Betroffene da sehr wohl im Bilde.
Aber die Art der Argumentation von vielen Haltern ist dieselbe. "Mein Hund ist fit/freiatmend/hat keine Probleme etc.", also ist eine kurze Schnauze kein Problem. Und das gleiche sagen hier teilweise Halter von Hunden mit gekürzten Vibrissen. Das mag maximal ein erstes Indiz sein, mehr aber auch nicht.
Daher muss meiner Meinung nach hier eine vernünftige Studie her. Wie genau die aussehen soll, weiß ich allerdings leider auch nicht. Denn so einfach wie du schreibst einmal geschoren und einmal mit Bart, ist zu kurz gedacht. Im Bart sind die die Vibrissen ja immer noch eingeschränkt. Das Thema ist einfach schwierig und ich bin sehr gespannt, wie es damit weiter geht.
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Aber... wie möchte man das genau testen? Angenommen ein Hund wurde von kleinauf geschoren, dann kann es einfach sein, dass er nix anderes kennt und andere Sinne die Funktionen der Vibrissen übernommen haben. Oder der Hund hat halt so ein Fell im Gesicht, dass die 'natürliche' Bewegungen der Vibrissen verhindert – und sich dann auch damit arrangiert... – dann glaube ich nicht, dass es ZACK auf einmal ne Änderung gebe, wenn Vibrissen einmal stehengelassen werden.
Bei unserer Hündin liegen und lagen die Vibrissen immer frei und sie benutzt die auch und findet es z.B. nicht schön, wenn man mit dem Finger sie da ein wenig ärgert und rüberstreicht. Ich glaube, Hunde können dadurch auch Luftströme und Wärme etc. wahrnehmen (?). Ich würde die aber jetzt nicht gerne alle abschneiden, um zu 'testen', wie es ohne wäre. X-D Aber bei Hunden, die endlos wachsende Haare haben, da ist die Wahrscheinlichkeit ja sehr gering, dass nie was gekürzt wurde... bzw. ob die Hunde die Vibrissen eh nie richtig nutzen konnten (Haare im Weg) und daher auch 'abgestumpft' sind, was das betrifft.
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