Tierschutzgesetz vs. Vibrissen kürzen

  • Ich schrieb dazu, daß es auch eine Meinung ist, nicht, daß es meine Meinung ist.

    Viel interessanter finde ich allerdings, daß der SKG schon 2009 ein Verbot forderte. Also, die Position des VDH kam jetzt nicht überraschend.

  • Der Link führt sich selbst ad absurdum. Wie schon das Video, dass @Cindychill hier vor etlichen Seiten gepostet hat. Die angeführten Bilder zeigen frisierte Hunde mit gekürzten und teils auch rasierten Vibrissen und spiegeln somit genau das Dilemma der Halter wieder, anstatt die Position des Kürzungsverbots zu untermauern. Es betrifft nicht „nur“ den Bart um die Schnauze und es geht nicht nur um rein optische „Showgründe“. Ist hier doch nun schon immer wieder erklärt worden.

    Das passiert leider, wenn Meinung ohne Ahnung geäußert wird. Oder ohne die Bereitschaft, sich mit Argumenten zu beschäftigen, die nicht der eigenen Ideologie entsprechen.

  • Der Link führt sich selbst ad absurdum. Wie schon das Video, dass @Cindychill hier vor etlichen Seiten gepostet hat. Die angeführten Bilder zeigen frisierte Hunde mit gekürzten und teils auch rasierten Vibrissen und spiegeln somit genau das Dilemma der Halter wieder, anstatt die Position des Kürzungsverbots zu untermauern.

    Das passiert leider, wenn Meinung ohne Ahnung geäußert wird. Oder ohne die Bereitschaft, sich mit Argumenten zu beschäftigen, die nicht der eigenen Ideologie entsprechen.

    Vielleicht sollen die Bilder ja Negativbeispiele zeigen,. die sind aber auch zweitrangig. Das Wesentliche ist der Text, da muß man sich nicht auf Bilder ohne jedwede Aussagekraft (da wir die Intention des Autors bei der Auswahl dieser Bilder nicht kennen) versteifen.

  • Und genau dem Text ist (wieder mal) die implizite Unterstellung zu entnehmen, dass die Gesichtsschur unnötigen Schönheitsidealen entsprechen soll:

    In den USA ist das Kürzen der Vibrissen bei Ausstellungshunden normal, damit das Vorgesicht glatter wirkt. Da man sich gerne so manchen grooming trick abschaut, ging es mir darum darauf hinweisen, dass diese Praktik in Deutschland per Tierschutzgesetz nicht erlaubt ist.“

    „Dr. Althaus endet mit dem Satz: Damit ist die Forderung klar: Neben dem Verbot des Färbens und Pudern und Sprayens muss ab sofort (2008!) das Abschneiden der Vibrissen zu „kosmetischen Zwecken“ an schweizerischen Hundeausstellungen verboten werden.“

    Und wiederum: Es handelt sich um eine Auslegung des Tierschutzgesetzes, weder im TSchG noch in der Hundeverordnung steht, dass Vibrissen nicht gekürzt werden sollen. Eine Auslegung, die aktuell auf einem wenig aussagekräftigem Gutachten beruht und der Interpretation, dass das Kürzen von Vibrissen als Amputation zu werten ist. Und fehlender Interessensabwägung, weil nicht berücksichtigt wird, welche vernünftigen Gründe für eine Schur sprechen und wie die Umsetzung bei einer Scherrasse praktikabel umsetzbar ist.

    Für die Diskussion hier also völlig für die Tonne.

  • Beruht auch auf dem Wissen, das am Ende der Vibrissen der Blutsinus sitzt, der Reize weiterleitet sowie rund 40% des für den Tastsinn verantwortlichen Gehirnbereichs alleine für das Gesicht inkl. Vibrissen zuständig sind, insofern für die Diskussion nicht völlig für die Tonne.

    Das ist schon ein wenig mehr als nur ein Gutachten.

  • Beruht auch auf dem Wissen, das am Ende der Vibrissen der Blutsinus sitzt, der Reize weiterleitet sowie rund 40% des für den Tastsinn verantwortlichen Gehirnbereichs alleine für das Gesicht inkl. Vibrissen zuständig sind, insofern für die Diskussion nicht völlig für die Tonne.

    Das ist schon ein wenig mehr als nur ein Gutachten.

    so und jetzt mal Butter bei die Fische. Ich hätte dafür gerne eine Quelle. Nein, nicht zu Untersuchungen an Robben, Katzen oder Pferden sondern an Hunden. Du schmeißt hier mit scheinbaren Fakten um dich nun belege diese bitte genau einmal!

  • Inwiefern?

    Beruht auch auf dem Wissen, das am Ende der Vibrissen der Blutsinus sitzt, der Reize weiterleitet sowie rund 40% des für den Tastsinn verantwortlichen Gehirnbereichs alleine für das Gesicht inkl. Vibrissen zuständig sind, insofern für die Diskussion nicht völlig für die Tonne.

    Das ist schon ein wenig mehr als nur ein Gutachten.

    Hast Du die Primärquelle gelesen und konntest feststellen, wie der Autor methodologisch zu dieser Erkenntnis gelangt ist? Und wie genau eine zusammengefasste Beurteilung der „Zuständigkeit“ für Gesicht und Vibrissen eine konkrete Aussage über die Bedeutung ungekürzter Vibrissen liefert?

    Ich hab geguckt, ob sie ohne Weiteres zugänglich ist, um mir ein Urteil bilden zu können… Wäre schön, wenn Du sie findest.

  • Also da steht:

    Tatsächlich habe ich in meinem Archiv noch Pudelfotos aus den 1970ern und 1980ern mit Bart gefunden. Es waren keine Hunde von der Hundewiese, sondern mit Züchtern vereinbarte Fotoshootings!

    Da auf den Bildern Pudel mit Bärtchen zu sehen sind, interpretiere ich das so, dass die Hunde, wie sie auf den Bildern zu sehen sind, als positive/tierschutzgerechte Beispiele gemeint sind. Im Gegensatz zu gänzlich glatt ausrasierten Schnauzen.

    Wieviel Gewicht die Meinung von Eva-Maria Krämer hat, kann ich nicht einschätzen.

  • Ich weiss nicht, wie wichtig Vibrissen für die Orientierung bzw. für das Tastempfinden von Hunden sind.

    Dass sie da sind, heisst aber nicht automatisch, dass sie (noch) eine wichtige Funktion haben. Es gibt genug Beispiele für (weitgehend) funktionslose evolutionäre Überbleibsel, wie beispielsweise die Brustwarzen des Mannes ( die ich jetzt allerdings nicht unbedingt amputieren wollen würde).

    Ich jedenfalls stelle deutliche Unterschiede zwischen Remus und Kaya fest, was die Empfindlichkeit angeht, wenn ich an den Vibrissen (Schnurrhaare?) hantiere. Remus reagiert da deutlich sensibler und genervter drauf.

    Für jemanden, der so gar nicht in der Materie drinsteckt so wie ich, mutet die Diskussion aber reichlich skurril an.

    Mir wäre erstens nie in den Sinn gekommen, dass das Kürzen von Haaren (auch wenn es Tasthaare sind) eine Amputation sein könnte und zweitens habe ich im Gegensatz zu meinen Beobachtungen bei Katzen und Ratten nie das Gefühl gehabt, dass Hunde die Dinger bewusst einsetzen oder brauchen. Für mich sind Vibrissen bzw. Schnurr- Tasthaare vor allem bei nachtaktiven Tieren und Schleichgängern sehr sinnvoll.

    Beides trifft auf Hunde nicht unbedingt zu.

    Ich verstehe nicht recht, weshalb beim Tierschutz im Hundewesen jetzt dieser Nebenkriegsschauplatz aufgemacht wird. Da gibt es doch echt drängendere Probleme, wenn man sich die Verirrungen der Rassezucht (weit über die gängigen Qualzuchtrassen hinaus) anschaut.

    Mein Mitgefühl hat jeder, der sich jetzt zwangsläufig damit auseinandersetzen muss, damit er die ZZL bekommt oder seine Hunde weiterhin im Sport führen kann.

    Für mich persönlich ist Vibrissenkürzen jetzt kein riesen Ding, wenn es aus pflegerischen Gründen nötig ist und ich glaube nicht, dass die Hunde da groß drunter leiden.

    Warum geben die einschlägigen Rasseverbände (z.B. Pudel) kein Gegengutachten von einem renommierten Biologen in Auftrag? Die haben doch Geld, oder nicht?

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