Liebes Forum,
meiner Hündin geht es ziemlich schlecht und in der Hoffnung, einen wertvollen Tipp zu bekommen, wende ich mich an euch.
Meine Holly (Chihuahua) ist 11 Jahre alt und hatte 2018 nach einer Medikamentengabe ein akutes Nierenversagen mit Übelkeit und Erbrechen.
Auch wenn es mit etwas Verzögerung erkannt wurde, erholte sie sich sehr gut hiervon und die Nierenwerte normalisierten sich. Wir halten uns seither an eine Nierendiät, sonstige Therapien waren nicht nötig. Eine leichte chronische Niereninsuffizienz verblieb.
Kürzlich hat sie angefangen zu husten und ich brachte sie zur Kardiologin, wo sie schon lange Routineuntersuchungen bekommt (bisher leichte Insuffizienz, aber stets stabil). Das Herz hatte sich tatsächlich verschlechtert und zum Lungenödem geführt. Die Atemfrequenz war auch über 30/min. Sie hat dann relativ rasch mehrere Medikamente eindosiert bekommen: zunächst Vetmedin und Upcard (Torasemid). Ich habe explizit darauf hingewiesen, dass sie chronisch Nierenkrank ist und Torasemid eigentlich kontraindiziert ist. Eine Dosisanpassung wurde aber nicht für nötig gehalten, zudem sah man Herz und Lunge erst einmal im Vordergrund. Natürlich kam es so, wie es nicht kommen sollte. Sie fing an, massiv zu trinken, schlief teilweise neben dem Wassernapf. Ich brachte sie zur Haus-Tierärztin, die Nierenwerte waren angestiegen (Kreatinin 1,9 mg/dl, vorher in der Norm). Upcard wurde in der Dosis etwas reduziert, aber nicht ganz abgesetzt, damit die Lunge nicht "vollläuft". Zusätzlich wurde ein ACE-Hemmer (Enalapril) für sinnvoll gehalten, um die Niere zu schützen. Danach wurde es aber nur NOCH schlimmer, sie fing an zu erbrechen und verweigerte das Futter. Ich brachte sie abermals zum Tierarzt, und nun waren die Nierenwerte sehr schlecht (Kreatinin bei 3,9 mg/dl). Zusätzlich war die Lipase erhöht, weshalb eine akute Pankreatitis diskutiert wurde. Das alles war Mittwoch. Seitdem ist sie tagsüber in der Praxis und wird infundiert, aber nur sehr langsam und sehr vorsichtig (4-6 ml pro Stunde bei fast 10 Stunden Aufenthalt, bei einem Körpergewicht von 3,5kg), um das Herz nicht zu belasten. Am Mittwoch war sie abends zuhause sogar wieder total fit, hat mit Appetit gefressen und war wieder meine Holly. Gestern kam sie aber wieder platt nach Hause und ich ahnte schon, dass die Blutuntersuchung heute früh nicht gut ausfallen würde. Aber es ist noch schlimmer, als ich es befürchtet habe. Harnstoff und Phosphat sind gesunken, Kreatinin aber noch weiter gestiegen auf 5,1 mg/dl.
Ich bin so unendlich traurig. Sie ist mir so wichtig und ich würde ihr so gerne helfen.
Prinzipiell ist die Situation ja so, dass sie eine akute Niereninsuffizienz aufgrund der Medikation hat. Das ist ja im Grunde behandelbar. Erschwerend kommt eben hinzu, dass die Niere vorher nicht ganz fit war und dass das Herz auch angeschlagen ist. Zum Herz möchte ich sagen, dass das einzige Symptom der leichte Husten - 1-2x am Tag ganz kurz - war. Allgemeinbefinden und Belastbarkeit waren stets super.
Der Husten ist weg und die Atemfrequenz ist wieder völlig in Ordnung.
Aktuell ist sie etwas schlapp, aber das Hauptproblem ist, dass sie nicht frisst (wahrscheinlich Übelkeit).
Da ihre Lebensqualität bis vor kurzem so super war und die akute Niereninsuffizienz theoretisch behandelbar ist, hatte ich so große Hoffnung, dass sie das übersteht. Nach den heutigen Blutwerten bin ich aber völlig niedergeschmettert.
Gibt es hier liebe Menschen, die das schon einmal durchgemacht haben und mir ihre Einschätzung zu unserer Situation geben können? Konnten sich eure Hunde von so etwas wieder erholen?
Liebe Grüße,
Hollys Frauchen