Auslandshündin mit diversen Baustellen - Abgabe?

  • Ich finde die Frage schon für das weitere Vorgehen sehr angemessen.

    Weil (den Satz hätte ich in der Tat einschieben können) ich wäre für einen kompletten medizinischen Check incl. Beurteilung durch einen Arzt für Verhaltenstherapie.
    Das alles ist teuer und aufwendig und nicht in 14 Tagen runter zu reißen und je nach Wohnort nur mit langen Fahrten zu machen.


    Und das ist die Frage, ist Deine Freundin denn dazu willens und in der Lage.

    Und was passiert z. B. bei einer Diagnose, die weitere hohe Kosten und Pflegeaufwand mit sich bringt.


    Ich erklär es mal an meinem Beispiel.

    Felix mit seinen epileptischen Anfällen (und nein das ist kein Alterswehwehchen sondern für alle der blanke Horror und kann auch junge Hunde treffen)


    Die Diagnostik und regelmäßigen Laboruntersuchungen und Medikamente sind teuer für 40 kg Hund.

    Er konnte eigentlich nicht mehr alleine gelassen werden.

    Die Anfälle kommen auch nachts - ich habe ein halbes Jahr mit indirekter Beleuchtung geschlafen (Anschaffungskosten).

    Scharfe Kanten in der Wohnung waren abgepolstert.

    Der Anfall selbst ist meistens in eine paar Minuten vorüber, aber danach sind wir noch lange umhergewandert, das ist typisch. Für mich chronischer Schlafmangel.

    Die Tabletten müssen in einem ganz engen Zeitfenster gegeben werden, das konnte nur ich - da darf nicht mal irgendwie nur das Auto ne Panne haben.


    Experten für Epilepsie und das MRT (Hirntumor?) für mich gute 200 km entfernt.

    Wäre ich ohne weiteres gefahren, aber Felix war schon gesund ein schlechter Autofahrhund und wenn es einen Anfall auf der Autobahn gegeben hätte echt schwierig. Also hätten wir zu dritt fahren müssen. Dazu die Belastung für den Hund. Ich habe mich dann dagegen entschieden.


    Ich verstehe, wenn Deine Freundin oder überhaupt Hundehalter das nicht oder nicht mehr auf sich nehmen können oder wollen.

    Aber das muss man eben einmal durchdenken, wenn es darum geht wie nun weiter.


    Und klar so was/ Vergleichbares trifft auch junge Hunde vom Züchter aus D.

    Bei einem alten TS-Hund aus dem Ausland mit unbekannter Vorgeschichte steigt aber die Wahrscheinlichkeit signifikant - daher die Frage.

  • Ooooh nein ... da kommen mir fast die Tränen :loudly_crying_face:

    Das Hunde zurück in ihr Ursprungsland geschickt werden, war mir neu, bin gerade völlig entsetzt :face_screaming_in_fear: Das geht so einfach?


    Ich habe eine Hündin aus Rumänien und musste sie gerade angucken ...

    Warum dürfen denn solche Orgas Tiere hierher holen/vermitteln, wenn sie selber keine Pflegestellen anbieten können???

    Meine Güte, wie schlimm ist das denn alles, was wird den Tieren denn noch alles angetan?

  • Das ist doch eher die Regel, dass solche Import-Vereine keine Pflegestellen haben.

    Wenn sich jeder Verein weiter um die Tiere kümmern würde, die er vermittelt, wären die Tierheime nicht voll von schwierigen bis nicht vermittelbaren Auslandshunden.

  • Nun ja mein Verein für die ungarischen Hunde hat hier Pflegestellen und das Tierheim in dem ich ehrenamtlich helfe, vermittelt auch Direktimporte aus Rumänien und würde in einer solche Situation auch helfen und nicht den Hund nach Rumänien zurückschicken.

    Also es gibt immer und überall solche und solche.


    Aber ich finde eben auch man hat selber eine Verantwortung.

    Es hat ja keiner an der Tür geklingelt und gesagt, hier nimm diesen wunderbaren, für immer gesunden, fehlerfreien Hund.

  • Zwei Vereine sind jetzt nicht wirklich repräsentativ, um darzulegen, dass das ja kaum sein könne, dass Vereine keine spontane Aufnahme der von ihnen vermittelten Hunde haben.


    Allein die unzähligen Threads hier im Forum zeigen ja, dass es Tatsache ist, dass Vereine Direktimporte anbieten und dann im Zweifel keine Aufnahme der von ihnen importieren Hunden bieten (können).


    Die „Schuld“ hier auf die Endstelle zu schieben geht aber auch nicht. Und wir reden hier ja wirklich nicht von Kleinigkeiten wie Leinenführigkeit oder Hund ist größer gewachsen, als versprochen. Das scheinen ja mehr oder weniger psychisch und/oder physisch massive Probleme zu sein.


    Bei Problemen mit (insbesondere Auslands- und second Hand-) Hunden sehe ich immer beide Parteien in der Verantwortung und das beginnt bei der Vermittlung - wer will welchen Hund haben und wer bekommt am Ende welchen Hund und endet mit der Haltung der Hunde im neuen Zuhause und dem Notfall-Backup durch den Verein, wenn’s nicht geklappt hat.

  • Es gibt die „Bretonen in Not“ und die „Bretonenrettung“ mit Pflegestellen hier in Deutschland. Ob sie eine „fremde „ Hündin übernehmen würden kann ich nicht einschätzen. Aber nachfragen und eventuell auch für das eine oder andere Problem eine Lösung von Bretonenerfahrenen zu bekommen könnte deine Freundin versuchen. Außerdem gibt es bei Facebook die „Epagneul Bretone Deutschland „ Gruppe, viele von uns haben Bretonen aus dem Ausland und auch teilweise Probleme. In der Gruppe geht es sehr sachlich und freundlich zu, auch dort könnte deine Freundin um Rat bitten.

    Bei mir lebt seit knapp einem Jahr Taavi, mittlerweile 2 Jahre alt und auch eine Bretonin. Wir hatten auch viele Probleme am Anfang, jedoch nicht mit denen deiner Freundin zu vergleichen. Das Alleinsein ist auch hier ein Riesenproblem. Taavi kann ohne mich nicht Leben :ugly: Das ist extrem einschränkend und anstrengend. Wir haben sie seit einigen Monaten an 2 Tagen in der Woche trotzdem stundenweise in eine Huta gegeben. Die Huta ist toll, stellt sich auf Chaoten wie Taavi ein und notfalls ist eine Betreuerin hauptsächlich für Taavi (in einer kleinen Gruppe) zuständig. Mittlerweile fühlt sie sich dort wohl, würde aber lieber bei mir sein.

    Ich drück deiner Freundin ganz fest die Daumen, dass sie einen Weg finden mit dem alle Beteiligten gut leben können.

  • Hilfreich wäre zu wissen, was überhaupt schon alles über welchen Zeitraum gemacht wurde um diesen Problemen Herr zu werden ?

    --> Wenn da jetzt schon mehrere Trainer dran waren und man trotz verschiedener Ansätze nicht vorwärts, sondern eher rückwärts geht, ja dann würde ich auch eher zu einer Abgabe - meinetwegen ins Ursprungsland zurück - raten. Der Freundin würde ich dann aber ans Herz legen keinen Direktimport mehr zu sich zu holen.

  • würde ich auch eher zu einer Abgabe - meinetwegen ins Ursprungsland zurück - raten.

    Das würde ziemlich sicher den Tod des Hundes bedeuten. Auch damit muss man leben können.

    Niemals würde ich meinem Hund diesen Stress antun! Zurück schicken in ein Shelter mit fremden Menschen, überfüllten Zwingern, Stress und letztendlich wahrscheinlich in den Tod.

    Wenn das meine Entscheidung wäre, ihn einzuschläfern, dann würde ich dafür Sorge tragen, dass er in Frieden, umsorgt und in seiner gewohnten Umgebung schmerzlos sterben darf.

  • Rückruf funktioniert unzuverlässig, die Hündin ist sehr Nasenfixiert und wenn sie Wild riecht, geht sie auch stiften und lässt sich bitten. Jedoch in moderater Geschwindigkeit.

    Heisst das, sie wird abgeleint?

    Fände ich bei einem Hund mit Panikattacken ja ziemlich mutig.

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