Hund zur Probe und viele Fragen…

  • Wenn ich auf Toilette gehe, sage ich ihm meistens, er soll vor der Tür warten und wenn er dann merkt, er darf nicht rein, geht er meistens ins Wohnzimmer und wartet dort auf mich.

    Das finde ich toll.

    Das macht ein Hund, der tatsächlich nicht alleine bleiben kann, nicht nach ein paar Tagen im neuen Zuhause.

    Ich persönlich würde das Thema gar nicht verkomplizieren, diese kleinen Auszeiten langsam ausbauen, ihn ansonsten erstmal ankommen lassen.

    Kannst du für die erste Zeit nicht vielleicht jemanden organisieren, der ihn zu deinen Bürozeiten betreut? Das kann man ja dann auch schrittweise abbauen.

  • Also ich gehe tatsächlich davon aus, dass ein Besitzwechsel geplant ist, wenn das derzeitige "zur Probe" klappt.


    Die Eigentümerin des Hundes war schon vorher viel unterwegs, weshalb der Hund immer anderweitige untergebracht/betreut werden musste, ist aber durch einen Jobwechsel jetzt noch mehr auf Dienstreisen, weshalb sie den Hund nicht mehr selber halten kann.


    Das ist wohl eine Bekannte der TE, und die Fahrt zur Hochzeit war wohl die Gelegenheit auszuprobieren, ob der Hund dauerhaft zur TE kann, die sich ja einen Hund wünscht.


    Manchmal passieren einem einfach Dinge dann im Leben, wenn sie passen :smile:



    Allerdings muss ich irgendwann wieder 2 Tage Pro Woche für 4h ins Büro.

    "Irgendwann" ist ziemlich diffus, könnte in 2 Wochen oder (erst) in 2 Monaten sein.


    Rein gefühlsmäßig täte es mir leid für Cooper, wenn er für diese Zeit nicht alleine bleiben kann; Zwar kennt er es ja, "fremdbetreut" zu werden, aber ob es für ihn "schön" war, weiß ich nicht.


    Möglicherweise ist es für ihn ja auch völlig unproblematisch, möglicherweise reicht die Zeit bis dahin ja auch für ihn aus, sich so sicher und aufgehoben zu fühlen, dass es ihm gar nichts ausmacht, in seinem neuen und bis dahin vertrauten, sicheren Zuhause auf seine neue Besitzerin zu warten ...


    Mir persönlich wäre das zu viel "möglicherweise", und ich würde mir Gedanken zu einem Plan B machen.


    Dabei hätte ich allerdings ziemliche Skupel, jetzt sofort das Alleinebleiben konkret zu üben ... :denker:


    Leni_channing Was ist, wenn Cooper diese Zeit nicht alleine bleiben kann? Wäre das für dich ein zwingender Grund, ihn nicht behalten zu können? Oder würdest du nach Wegen suchen (können), dass er dann nicht alleine bleibt?


    Idealerweise würde ich in diesem Fall erst mal vordringlich darauf schauen, ob Cooper in den nächsten 1-2 Wochen besser zur Ruhe kommt, und dann in kleinen Schritten testen wie er es aufnimmt, wenn du tatsächlich ohne ihn die Wohnung verlässt.


    Du könntest eine Kamera aufstellen, mit der du beobachtest wie er sich verhält, wenn du ihn alleine zurück lässt.


    Gehst du denn schon ohne ihn aus der Wohnung, z. B. um Müll wegzubringen?


    Es gibt ja immer so kleine Alltagsgelegenheiten, die man oft macht ohne darüber nachzudenken.

  • Hallo zusammen,


    Cooper gehört einer Bekannten von mir. Sie möchte/muss ihn abgeben und daher ist er jetzt erstmal bei mir, weil sie auf einer Hochzeit ist und danach auf Geschäftsreise. Sonst wäre er zum Hundesitter gegangen. Sie sucht definitiv ein neues Zuhause für ihn, wenn ich ihn nicht nehmen sollte, bleibt er trotzdem nicht bei ihr. Es wird also definitiv ein Besitzerwechsel stattfinden. Da er in letzter Zeit wirklich oft beim

    Hundesitter oder bei Verwandten von ihr war.


    Ich habe ihn mal kurz allein gelassen, als ich beim Müll draußen war oder im Keller. Er wird, sobald ich mich anziehe (kann auch nur der Schlafanzug sein) nervös, ist direkt neben mir nach dem Motto „nimm mich mit“

    Gehe ich dann ohne ihn raus, folgt er mir zur Tür, auch wenn ich ihn ins Wohnzimmer geschickt habe. Wenn ich nach kurzer Zeit wieder komme, freut er sich sehr.


    Länger als ein paar Minuten habe ich ihn noch nicht allein gelassen.

    Das mit der Kamera ist eine gute Idee, das hatte ich mir auch schon überlegt.


    Sollte er nicht allein bleiben können während meiner Arbeitszeit gäbe es sicher Optionen. Aber unabhängig von der Arbeit muss man ja auch mal einkaufen, zum Arzt etc. Daher ist mein Ziel definitiv, dass er mal stundenweise alleine bleibt.

  • Hast du ihn denn gehört als du raus warst?


    Das hier finde ich jetzt allerdings ziemlich normal:


    Ich habe ihn mal kurz allein gelassen, als ich beim Müll draußen war oder im Keller. Er wird, sobald ich mich anziehe (kann auch nur der Schlafanzug sein) nervös, ist direkt neben mir nach dem Motto „nimm mich mit“

    Hunde wollen immer mit :D Also die meisten Hunde.


    Oft lernt ein Hund aber im Laufe der Zeit zu erkennen, wann sie mitgenommen werden sollen, und wann nicht.

    Oder warten ruhig ab, ob ihnen gesagt wird dass sie mitkommen sollen.

    Oder sie fragen immer, in der Hoffnung, ihr "trauriger Blick" stimmt den Menschen vielleicht doch um ...


    Jetzt zu Beginn ist erst mal wichtig, ob er sofort unruhig - oder gar laut - wird, sobald du nicht da bist.


    Ich kann dir leider nicht sagen, ob er mit dem Alleinebleiben klarkommt, das musst du - leider - selber herausfinden.

    Auch wenn seine bisherige Besitzerin dir versichert, sie hätte ihn auch alleine gelassen ohne Problem heißt das nicht, es wird auch bei dir auf Anhieb klappen.


    Dazu ist er einfach zu kurz da, hat sich noch nicht eingewöhnt, und kann dementsprechend noch gar nicht die Sicherheit haben die es eigentlich braucht, um als Hund auch klarzukommen wenn er alleine bleiben muss.


    Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen für die Zukunft.


    Wie ist denn dein bisheriges Gefühl für ein Leben mit diesem Hund?

  • Ich habe ihn mal kurz allein gelassen, als ich beim Müll draußen war oder im Keller. Er wird, sobald ich mich anziehe (kann auch nur der Schlafanzug sein) nervös, ist direkt neben mir nach dem Motto „nimm mich mit“

    Gehe ich dann ohne ihn raus, folgt er mir zur Tür, auch wenn ich ihn ins Wohnzimmer geschickt habe. Wenn ich nach kurzer Zeit wieder komme, freut er sich sehr.


    Ich denke, das muss er einfach lernen, dass Du wieder kommst. Er braucht in vielen Dingen Sicherheit nach dem ganzen Rumgeschubse, das er erlebt hat.

    Du machst echt einen sehr vernünftigen Eindruck, besser als bei Dir hätte er es wahrscheinlich nirgendwo.


    Unser Junghund saß bei den ersten kurzen Malen, die er alleine war, wie ein Soldat mit Blick zur Türe, unbewegt. Haben wir über die Kamera gesehen.

    Nach 3-4 Malen legte er sich nach einigen Minuten hin.

    Und irgendwann kam er nicht mal mehr mit zur Türe ;-)

    Das ist einfach ein Prozess.


    Du musst entspannt bleiben, sag Dir selbst, "es ist ganz normal".


    Zu unserem Senior (als wir nur ihn hatten), habe ich immer mit voller Überzeugung gesagt "bin nur fünf Minuten weg" :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Da er sowohl mit den Stöcken als auch mit dem wilden Gerammel seiner Sachen aufgehört hat, denke ich, dass die Auslastung so derzeit schon recht passend für ihn ist.


    Das war eher Stress würde ich sagen aufgrund der Gesamtsituation. Vor allem das Rammeln.

    Also ein gutes Zeichen, dass er aufgehört hat, richtig toll!


    Was die Auslastung angeht, denke ich, dass es bei diesem Hund sicherlich noch keinen Mangel gibt, so aufgeregt wie er oft noch ist.

    Alles ist für ihn noch neu.


    Lerne am besten erst mal kennen, was er gerne macht und wie er auf bestimmte Dinge reagiert und schau, was Du daraus machen kannst.


    Es klingt alles jedenfalls schon so, als ob Ihr auf einem guten Weg seid.


    Hundeschule ist sicherlich auch eine gute Idee, hattest Du ja im Eingangspost geschrieben.

    Bei ihm würde ich eher schauen, ob es irgendwo eine kleinere Gruppe gibt.

    Die Trainer kann man i.d.R. während oder nach den Stunden auch andere Dinge fragen.

  • Hallo zusammen 🙂

    Ich dachte, ich gebe mal ein Update:

    Heute waren wir in der Hundeschule zum kennenlernen und ich wollte mal einen hundetrainer über Cooper schauen lassen:

    Wir stehen also auf einer umzäunten Wiese, ich soll ihn ableinen. Gesagt, getan. Coopers erste Handlung: pinkelt in den Wassernapf der Hundeschule 🙈

    Danach stand er dann jaulend vorm Zaun und wollte gehen.

    Der Trainer sagt, der Hund täte ihm sehr leid, 2 Besitzerwechsel vor mir und das permanente hin- und her schieben haben innere Unruhe ausgelöst. Vor allem, dass er nachts oft umherwandert spricht wohl dafür, dass er innerlich gar keine Ruhe hat.

    Cooper wurde dann auch mal auf Verträglichkeit mit anderen Hunden „getestet“, er hat sich total dominieren lassen, der andere rüde hat Kopf und Pfoten auf seinen Rücken gestellt. Cooper hat alles wie ein Lämmchen mit sich machen lassen. Erst, als ich den anderen Hund gestreichelt habe, wurde er eifersüchtig und hat gebellt. Laut Trainer ein Zeichen, dass er verunsichert ist.

    Cooper und ich gehen ab September dann zusammen in die Hundeschule.

    Insgesamt ist er um einiges ruhiger geworden.

    Er freut sich jedes Mal wahnsinnig, wenn ich nach Hause komme. Habe durch ihn „liebesbisse“ kennengelernt, er nimmt dann bei der Begrüßung immer ganz sanft mein Handgelenk ins Maul. Am Anfang war ich etwas irritiert, es tut zwar nicht weh, aber war ungewohnt. Habe gehört, dass manche rassen/Hunde das wohl als Zeichen der Zuneigung machen. Auch der Trainer hat das bestätigt.

    Wenn wir unterwegs waren, legt er sich meist neben mich und döst vor sich hin. Immer noch schreckhaft, aber es wird besser. Das Alleinsein müssen wir noch etwas mehr üben, habe mir da heute ein paar Tipps geholt :-)

  • Liebe Leni,


    du schreibst, Cooper freut sich jedes Mal wahnsinnig, wenn du nach Hause kommst. Ich nehme an, du gehst schon wieder ins Büro. Schön, dass es klappt! 😄👍


    Über dein Hundeschuleerlebnis habe ich lachen müssen. Ihr erinnert mich schon sehr an uns. Mit meinem alten Herrn habe ich jetzt mit der Hundeschule angefangen. Wir wurden der Welpengruppe (alle 16 Wochen alt) zugeteilt 😂. Naja, irgendwann muss man ja anfangen. Nazar schien etwas irritiert zu sein, was da von ihm verlangt wird. Zum Abschluss hat er mir auf den Schuh gepinkelt. Ich war echt perplex, so was hatte ich noch nicht erlebt!


    Zu arbeiten habe ich auch nach 2 Wochen Eingewöhnungszeit wieder begonnen, obwohl mich der Herr im Haus auf Schritt und Tritt verfolgt hat. Laut meinem Nachbarn konnte man immer noch ein paar Minuten hören, dass er sehr ungehalten ist, danach war relative Ruhe. Beim Nachhausekommen hat sich Nazar auch wie verrückt gefreut. Ich habe aber oft das Gefühl gehabt, dass eine Abmahnung für meinen unerlaubten Abgang mit dabei war. Bei einem "Liebesbiss" würde ich das auch vermuten.


    Nazar ist mittlerweile - nach 3 Monaten - gott sei dank schon ruhiger und entspannter.

  • Beim Nachhausekommen hat sich Nazar auch wie verrückt gefreut. Ich habe aber oft das Gefühl gehabt, dass eine Abmahnung für meinen unerlaubten Abgang mit dabei war. Bei einem "Liebesbiss" würde ich das auch vermuten.

    MMn sind Liebesbisse tatsächlich einfach nur das: Liebesbisse und haben nichts mit irgendeiner "Abmahnung" zu tun. Dass der Hund sich freut "wie verrückt", spricht für Stress beim Alleinsein. Es könnte eine Übersprungshandlung sein, muss aber auch nicht. Es gibt auch Hunde, die Liebesbisse einfach so beim Schmusen verteilen, völlig ohne Stress, sieht man ja auch bei Hunden untereinander.

  • Cooper und ich gehen ab September dann zusammen in die Hundeschule.

    Erst mal danke für dein Update - und da du mit Cooper "planst" .... :party: herzlichen Glückwunsch zum eigenen Hund, denke ich mal :bussi:


    Für mein Empfinden fühlt es sich richtig gut an, was du so schreibst; Ich meine, das Schicksal hat dir Cooper geschickt zu einem Zeitpunkt, wo es für dich passte. Manchmal passieren Dinge im Leben dann, wenn man sie nicht erwartet, und man aber bereit dafür ist :cuinlove:


    In die (verständliche, weil hier auch sowohl dein Empfinden als auch die Einschätzung der Trainerin passt) Begrüßungsorgie würde ich Schrittchen für Schrittchen Ruhe reinbringen - einfach, indem du Cooper zwar beachtest, aber selber ruhig bleibst.


    Vielleicht kannst du ein kleines "Ritual" einführen, mal so als Gedankenspielball: Einfach beim Wiederkommen, nachdem du deine Sachen wie Einkäufe wegstellen oder so erledigt hast, für 5 Minuten aufs Sofa und da gemeinsam kuscheln. Beenden mit einem Kausnack - dann ist Cooper beschäftigt, und du kannst deine Sachen weitermachen.


    Vieles ist Gewöhnung, auch Cooper muss ja erst mal verinnerlichen, dass er jetzt "zu dir gehört". Das dauert, aber damit wächst auch seine eigene innere Sicherheit.


    Stören dich diese "Liebesbisse"? Dann bring ihm etwas bei, was dir statt dessen besser gefallen würde.


    Mein Marco hat übrigens abends beim Kuscheln auf dem Sofa gerne an meinem Daumen gelutscht ... :cuinlove:


    Weiterhin alles Gute für euch Zwei, berichte mal weiter wie es euch geht!

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