Hund kontrolliert mich

  • Hallo zusammen,


    ich würde gerne meiner Spitzhündin ihren Kontrollauftrag abnehmen.


    Erstmal zur Situation:

    Sie ist sehr auf mich fixiert, da ich diejenige bin, die immer da ist, mit ihr trainiert und auch überwiegend Gassi geht. Draußen ist sie eher außenfokussiert, drinnen fixiert sie mich. Es ist so, dass sie zwar nicht sofort aufspringt, wenn ich mich von einem Ort wegbewege, aber doch schon irgendwann (nach ein paar Minuten) nachschlappt. Sie legt sich dann in der Nähe hin und schaut mich an. Oder prüft in welchem Zimmer ich bin (schnüffelt unter der Tür durch, z.B. wenn ich auf dem Klo sitze) und legt sich dann in dem Zimmer davor hin, wo ich ja wieder vorbei muss. Wenn ich längere Zeit an einem Ort bleibe schläft sie da auch ein, wacht aber sofort wieder auf, wenn ich mich wieder bewege und folgt mir dann mit den Augen und geht eben hinterher.

    Ich habe das Gefühl, dass das allgemein mehr geworden ist. Früher lag sie auch mal ein paar Stunden im Wohnzimmer auf dem Sofa, während ich im Büro gearbeitet habe. Das kommt jetzt garnicht mehr vor.


    Ich arbeite überwiegend von zuhause aus. Einen Tag die Woche bin ich lange im Büro, da ist dann mein Mann zuhause und geht mit ihr Mittags Gassi. Wenn das der Fall ist, liegt sie überwiegend an der Haustür und schläft dort. Kurze Zeit ist sie mal bei meinem Mann im Büro, ansonsten eben an der Haustür. Immerhin schläft sie dort auch entspannt auf der Seite, aber sie könnte ja auch bei meinem Mann sein, will sie aber nicht.


    Das möchte ich gerne abstellen, zum einen weil es mich inzwischen nervt, und zum anderen, weil es für sie ja Stress ist, wenn sie die ganze Zeit über mich wachen muss. Zudem frage ich mich, ob sie mich dann überhaupt draußen ernst nehmen kann, wenn wir in "brenzlige" Situationen kommen, wahrscheinlich nicht, oder? Schließlich kriege ich mein Leben schon zuhause ohne sie nicht auf die Reihe :dizzy_face: .


    Naja jedenfalls habe ich angefangen, sie wegzuschicken, wenn sie aufspringt um mir zu folgen. Sie geht dann auch, legt sich aber nur 2m weiter weg hin und schaut mich dann eben von dort aus an. Das kann doch auch nicht die Lösung sein, oder?

    Müsste ich sie dann weiter wegschicken, so dass sie mich nicht mehr sieht? Und ihr zusätzlich alle Aufpassorte verbieten (Flur oben und unten, hinter meinem Schreibtischstuhl, zu meinen Füßen vorm Sofa, etc.)? Sollte sie nicht mehr neben mir im Büro liegen dürfen? Dort hat sie einem Platz "hinter" mir, d.h. ich sitze zwischen ihr und der Tür, aber eben direkt daneben, weil der Raum relativ klein ist.


    LG, Mia

    • Neu

    Hi


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    • Mir fiele noch ein, statt wegschicken einfach Tür zu, wenn du den Raum wechselst. So klappt das mitkommen nicht mehr und sie gibt langfristig auf zu folgen.

    • Mir fiele noch ein, statt wegschicken einfach Tür zu, wenn du den Raum wechselst. So klappt das mitkommen nicht mehr und sie gibt langfristig auf zu folgen.

      Aber das ist doch dann einfach nur Management, weil sie dann nicht mehr folgen kann, oder? Sie soll doch verinnerlichen, dass sie es nicht muss, weil ich das auch allein auf die Reihe kriege...

    • Mir fiele noch ein, statt wegschicken einfach Tür zu, wenn du den Raum wechselst. So klappt das mitkommen nicht mehr und sie gibt langfristig auf zu folgen.

      Aber das ist doch dann einfach nur Management, weil sie dann nicht mehr folgen kann, oder? Sie soll doch verinnerlichen, dass sie es nicht muss, weil ich das auch allein auf die Reihe kriege...

      Sie verinnerlicht, dass sie nicht folgen kann und gibt das Verhalten dann auf. Dadurch wird auch der Kontrolldrang reduziert, da sie keinen Erfolg mehr hat.


      Strategisch gute Positionen nicht mehr zuzulassen hilft ebenfalls. Allerdings ist es glaube ich für alle Stress pur, wenn man die ganze Zeit den Hund hin und her schiebt und schickt. Deshalb lieber direkt schlau arbeiten, Türen nach Bedarf schließen, Schlafplätze entsprechend sperren und gute Plätze eher ungemütlich machen. Liegt mein Hund in einer zentralen Position, laufe ich gezielt mehrmals da genau rein. Kein aktives schicken, aber es nervt sie so, dass sie sich irgendwann nicht mehr da hinlegt.


      Aber das ist immer alles abhängig vom jeweiligen Hund. Manche stören sich null daran, wenn wenn man da immer rumläuft. Andere liegen dann gezielt vor der geschlossenen Tür und sind gestresst. Da muss man etwas schauen. Ich hab hier auch einen Kontrollfreak. Zur Not schick ich sie in ihre Box oder ins Körbchen. Mit wegschicken arbeite ich weniger, da sie dann eben 1 Meter weiter liegt... Was wenig hilft. :ugly: oder sie kommt nach 5 Minuten einfach wieder um die Ecke. Das ist alles nur nervig und bringt hier nur Stress rein. Für uns alle.

    • Naja jedenfalls habe ich angefangen, sie wegzuschicken, wenn sie aufspringt um mir zu folgen. Sie geht dann auch, legt sich aber nur 2m weiter weg hin und schaut mich dann eben von dort aus an. Das kann doch auch nicht die Lösung sein, oder?

      Müsste ich sie dann weiter wegschicken, so dass sie mich nicht mehr sieht? Und ihr zusätzlich alle Aufpassorte verbieten (Flur oben und unten, hinter meinem Schreibtischstuhl, zu meinen Füßen vorm Sofa, etc.)? Sollte sie nicht mehr neben mir im Büro liegen dürfen? Dort hat sie einem Platz "hinter" mir, d.h. ich sitze zwischen ihr und der Tür, aber eben direkt daneben, weil der Raum relativ klein ist.

      Huhu :winken:


      Also wenn du es einrichten kannst, lege einen Platz fest, von dem sie dich nicht (mehr) sehen kann, wenn du sie wegschickst. Sie darf nicht selbst entscheiden, wo sie sich hinlegt, damit sie dich noch weiter beobachten kann. Privilegien nimmt man erstmal weg, da der Hund sie ja missbraucht, um sie dann bei richtigem Benehmen wieder nach nach zuzulassen. Sie scheint ja auch eher schlecht (?) alleine bleiben zu können, da sie keinen eigenen Ruheplatz aufsucht und immer in Habtachtstellung zu sein scheint. Wie du schon schreibst, die Aufpassorte sind erstmal alle tabu. Da musst du einfach den längeren Atem haben und vor allem nicht ungeduldig werden. Sie hat ja schon ein Problem, sie kann dich (augenscheinlich) nicht recht einschätzen und kontrolliert deswegen, das ist kein Weltuntergang, aber natürlich nervig für euch zwei.

      Finde heraus, was sie außerdem stresst und womit sie so gar nicht klarkommt. Lass sie von deinem Freund an der Leine halten und du machst mit etwas Abstand Hampelmänner oder rennst außer Sichtweite. Gibt Hunde, die das hinnehmen, andere werden garstig aufgrund des Kontrollverlustes. Redest du draußen viel mit ihr? Wie ist die Leinenführigkeit? Wie viel machst du generell mit ihr?

    • Außer Sichtweite rennen findet sie garnicht gut. Da will sie so schnell wie möglich hinterher. Andersherum ist es aber auch so, vielleicht etwas abgeschwächt, aber auch mein Mann oder die Kinder sollen bitte in der Nähe bleiben


      Ich rede wenig, wenn wir unterwegs sind, im Sinne von ich labere sie nicht voll, sondern bestätige wenn sie etwas gut gemacht hat oder gebe Kommandos, wenn ich etwas üben will.


      Die Leinenführigkeit ist inzwischen richtig gut. Ich muss sie nur noch wenig erinnern, wenn sie neben mir gehen soll (sie geht gern vorweg). Aber auch an der Schleppleine zieht sie nur noch selten wenn irgendwas aufregendes passiert.


      Auch an fremden Hunden geht's inzwischen relativ gut vorbei, das war lange ein großes Problem. Ausbaufähig ist das allerdings noch. Sie ist i.d.R. noch nicht entspannt bei fremden insb. großen Hunden und wenn die blöken tut sie es auch, sofern da nicht etwa 8m dazwischen sind.

    • Bei Spitzen ein großes Thema. Mein Spitz ist diesbezüglich trainingsintensiver als die ganzen Border Collies zusammen...


      Ich regele das auch über Wegschicken. Zuhause dann eben aus dem Raum raus bis er mich nicht mehr sehen kann. Dass die mental immer bei ihrem Menschen sind, ist ein Stück weit normal.


      Meiner wird auch immer wieder mal für ein paar Stunden in den Garten geworfen und muss da ohne mich rumlungern.


      Was man sich aber klar machen muss: Spitze sind Ein-Mann-Hunde. Der Rest der Familie ist auch okay, aber diese eine Person, die ist es. Wo die lebt, sich aufhält, sich bewegt - da ist das Territorium.


      Und da darf man sich nicht blenden lassen, dass die draußen so autark unterwegs sind. Die Bindung ist trotzdem da. Meiner hat da zum Teil einen riesigen Radius, wenn ich auf meiner Schafweide bin und er tun und lassen kann was er will. Aber der weiß immer was ich gerade mache und wo ich gerade bin. Auch, wenn das null so wirkt.

    • Sie hat auch einen ewig weiten Radius und haut auch gern mal quer übers Feld ab um ein paar Rehe aufzuscheuchen, wenn ich nicht aufpasse, kommt aber in der Regel schnell wieder zurück und sucht mich dann aufgeregt, wenn sie mich nicht mehr sehen kann.


      OK, also wegschicken bis sie mich nicht mehr sehen kann kriege ich hin. Wie ist das mit den Aufpassorten (Flur)? Sollte ich sie da dann auch wegschicken? Wenn ich z.B. im Schlafzimmer Wäsche falte liegt sie meist im Flur davor, da muss ich ja durch um das Schlafzimmer zu verlassen.

    • Mia10

      Ich denke gerade, du beschreibst Charlie.

      Er ist auch so und ich akzeptiere das einfach. Zumindest so weit es im Alltag machbar ist. Alles andere verursacht einfach nur Stress. Wenn ich ständig versuche ihn weg zu schicken habe ich Stress, weil ich immer schauen muss, wo er ist und er findet es natürlich auch blöd. Er bleibt dann zwar dort wo ich ihn hin schicke, entspannt dort aber null, weil er nur darauf wartet, dass er wieder kommen darf.

      Er ist jetzt 11 und ich gestehe ihm da auch ein paar Marotten zu.

      Aus manchen Angewohnheiten haben sich auch einfach nette Rituale entwickelt. Wenn ich zum Beispiel aus dem Bad komme, liegt er immer auf dem Rücken vor der Türe und es wird erst mal ausgiebig sein Bauch gekrault.

      Er weiß aber auch ganz genau, wenn ich nur kurz aufstehe um was zu holen oder wenn ich im Büro arbeite. Dann bleibt er einfach liegen.

      Der Rest der Familie ist für ihn auch okay. Brauchen tut er sie aber nicht unbedingt.

      Er freut sich, wenn sie ihm was Gutes tun, im Notfall zählt aber nur mein Wort.

      Bettelt er zum Beispiel meinen Mann nach Essen an, kann der sich den Mund fusselig reden, das interessiert Charlie überhaupt nicht. Bei mir reicht meist ein Blick und er verzieht sich.

      Ich glaube, Spitze sind in manchen Sachen einfach etwas anders.


      Grüßle Silke mit Charlie

    • Du darfst nicht vergessen, dass Spitze Wachhunde sind und die sollten schon auch mal wachen dürfen, das liegt denen im Blut.


      Daher würde ich es so machen das du den Hund beibringst auf seinen Platz zu gehen und da zu bleiben. Der Platz ist dann wie viele hier schon schrieben im besten Fall so gewählt, dass er von da nicht alles überblicken kann.


      Meine Hündin ist da easy. Meinen rüden muss ich auch manchmal daran erinnern das er liegen bleiben kann wenn ich aufstehe. Anfangs habe ich ihm das immer gesagt sobald ich vom Schreibtisch oder Sofa ausgestanden bin "bleib liegen". Ist er dann aufgestanden hab ich ihn zurück geschickt usw. Seit langer langer Zeit muss ich das nicht mehr bzw. nur ganz selten noch, denn meist zuckt er nichtmal mehr mit dem Ohr wenn ich mich bewege, der hat dadurch auch einfach gelernt das ich eh gleich zurück komme und es da wo ich hingehe sowieso nichts für ihn gibt.


      Meine Hündin liegt auch gerne im Flur vor der Haustür. Nicht in lauerstellung, sondern auf der Seite und entspannt. Du schreibst deine Hündin liegt da auch entspannt, ich würde es ihr daher dort weiter erlauben.

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