BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

Zitat von Murmelchen

Zitat von Birtingur

Manchmal kann der Besitzer ja auch einfach nichts dafür, wie sein Tier reagiert.

Darum gehts auch absolut nicht! Der Aufwand ist hoeher und ja, das darf berechnet werden! Das ist in anderen Bereichen nicht anders, aber da meckert keiner

Als Beispiel wurde für meine Station im Krankenhaus ein höherer Personalschlüssel berechnet als für eine andere Station obwohl die Patientenzahl gleich ist. Das liegt daran, dass sie Patienten auf meiner Station einen deutlich höheren medizinischen und pflegerischen Bedarf und Versorgungsaufwand bieten, daher ist mehr Personal nötig, daher kostet unsere Station quasi mehr. Da können weder die Patienten von der einen, noch von der anderen Station was dafür. Aber berechnet wird trotzdem anders.

Zitat

Zitat von Birtingur

Manchmal kann der Besitzer ja auch einfach nichts dafür, wie sein Tier reagiert.

Es ist ja auch keine Strafe und hat nix mit Schuld zu tun.

Wenn man länger braucht, um die Spritze rein zu kriegen, wenn man einen zusätzlichen Helfer braucht, um das Tier zu fixieren... kostet es halt einfach mehr. Höherer Aufwand, höherer Preis.

Und ich behaupte jetzt sogar mal, dass die meisten Tierärzte dafür noch nicht mal mehr abrechnen, obwohl es absolut legitim wäre!

Ein bisschen Spielraum sollte es doch auch einfach geben. Wenn ich Leute habe, die nach 3 Minuten draußen sind, total nett, das Tier top brav, alles ruckzuck erledigt ohne großes Hickhack - ja, dann kann ich als Tierarzt eben schon entscheiden, ob ich zum Beispiel mal was "netter" abrechne, im Gegensatz zu anderen Kunden, die evtl. den ganzen Ablauf total durcheinander bringen, weil man doppelt so viel Personal braucht, um das Tier zu bändigen, danach erstmal den ganzen Raum putzen und sich selber umziehen muss oder man evtl. noch doppelt so lange für die Dokumentation braucht ...

Ehrlich gesagt könnte ich es sogar verstehen, wenn man bei einem Besitzer, der eher unverschämt oder unhöflich ist, mehr abrechnet als beim netten, kooperativen Besitzer. Ist zwar vielleicht nicht die feine Art, aber mein Verständnis hätte man.

Zitat von Monstertier

Ehrlich gesagt könnte ich es sogar verstehen, wenn man bei einem Besitzer, der eher unverschämt oder unhöflich ist, mehr abrechnet als beim netten, kooperativen Besitzer. Ist zwar vielleicht nicht die feine Art, aber mein Verständnis hätte man.

Das nenne ich mal eine weitsichtige Idee! Ist ja auch ein so gut objektiv erfassbares Kriterium und wird gar nicht subjektiv beeinflusst, nein nein https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32523035/

Zitat von dragonwog

Zitat von Monstertier

Ehrlich gesagt könnte ich es sogar verstehen, wenn man bei einem Besitzer, der eher unverschämt oder unhöflich ist, mehr abrechnet als beim netten, kooperativen Besitzer. Ist zwar vielleicht nicht die feine Art, aber mein Verständnis hätte man.

Das nenne ich mal eine weitsichtige Idee! Ist ja auch ein so gut objektiv erfassbares Kriterium und wird gar nicht subjektiv beeinflusst, nein nein https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32523035/

Hat doch damit nichts zu tun? Natürlich ist das subjektiv und würde nicht von jedem gleich bewertet werden. Wie gesagt, nicht die feine englische Art vielleicht, aber wenn jemand unverschämt Auftritt, die Nerven des Personals strapaziert etc. hätte man mein Verständnis. Wird ja auch keiner sagen "Sie dürfen jetzt den dreifachen Satz zahlen, weil Sie so ein unausstehliches Arschloch sind"

Zitat von Monstertier

Zitat von dragonwog

Das nenne ich mal eine weitsichtige Idee! Ist ja auch ein so gut objektiv erfassbares Kriterium und wird gar nicht subjektiv beeinflusst, nein nein https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32523035/

Hat doch damit nichts zu tun? Natürlich ist das subjektiv und würde nicht von jedem gleich bewertet werden. Wie gesagt, nicht die feine englische Art vielleicht, aber wenn jemand unverschämt Auftritt, die Nerven des Personals strapaziert etc. hätte man mein Verständnis. Wird ja auch keiner sagen "Sie dürfen jetzt den dreifachen Satz zahlen, weil Sie so ein unausstehliches Arschloch sind"

Shame on me.

Hab ich auch schon gemacht. Hab ich auch kein schlechtes Gewissen bei. Wenn jemand reinstürmt, das ganze Wartezimmer kirre macht und sich als absoluten Notfall betitelt, obwohl das Tier absolut munter reinspaziert, dann noch unverschämt wird, das Personal beleidigt und dann deshalb nach paar Minuten vorgezogen wird, um nicht noch mehr Unruhe in die Wartenden reinzubringen, aber DESWEGEN andere Patienten mit viel schlimmeren Dingen dafür noch LÄNGER warten müssen - dann habe ich da gar kein Problem, jemanden "teurer" (natürlich im Rahmen des Erlaubten!!!!) abzurechnen.

Das Gewicht des Besitzers spielt da eher eine untergeordnete Rolle.

Schlechtes Benehmen gibts in allen Konfektionsgrößen, Geschlechtern und Gehaltsklassen.

Mal wieder ganz aktuell bei uns: Schwellung des Karpalgelenks mit Verdacht auf Arthrose, Röntgen Vordergliedmaße in Sedation, 5 Röntgenbilder, großes Blutbild (Rechnung Labor kommt noch), Krallen kürzen und Medikamenten insgesamt € 844,43.

Musste erst mal schlucken, aber zum Glück sind Apollo´s Gelenke tiptop. Er hat eine Verstauchung.

Der Punkt ist: Wenn man nicht auf Basis messbarer Kriterien höher abrechnet (z.B. durch ellenlange Diskussionen des Halters hat die Behandlung dreimal so lang gedauert wie im Schnitt), sondern auf Basis von Emotionen und subjektiver Einschätzung (der Halter ist unverschämt), läuft man Gefahr seinem unconscious bias, den unbewussten Vorurteilen, nachzugeben und unter dem Strich Gruppen, die einen triggern, zu diskriminieren. Übergewicht ist nur ein Beispiel. Diese Effekte, auch im medizinischen Bereich, sind messbar.

Es ist auch nicht schlimm, unbewusste Vorurteile zu haben, das haben wir alle, das gehört zu unserer psychologischen Grundausstattung. Es ist aber wichtig, sich klarzumachen, das jederzeit die Gefahr besteht, sich von diesem Vorurteilen leiten zu lassen. Und gerade in beruflichen Kontexten ist es m.E. wichtig, sich durch möglichst objektivierbare Prozesse gegen diese Mechanismen zu schützen.

Die Diskussionen um die Gebührensätze kann ich irgendwie verstehen, darüber hatte ich eigentlich auch noch nie wirklich nachgedacht oder mich abgezockt gefühlt. Es wird alles teurer, somit sehe ich die Erhöhung auch als legitim und berechtigt.

Wenn man einen totkranken Hund hat, zählt für mich nur die Empathie und der Einsatz, um ihm zu helfen, da sind mir die Gebührensätze herzlich egal.

Vielleicht passt das jetzt nicht hierher, doch ich möchte mich noch ganz herzlich bedanken für die kleine Tierklinik mit verschiedenen Fachärzten, die alles getan haben um Fussel (mit Nasenkrebs und Kreuzbandriss) bestmöglich zu behandeln und zu helfen. Er war zwar versichert, doch überstiegen die Kosten alles bei Weitem und ich weiß heute, das die behandelnden TÄ es finanziell großzügig herunter reguliert und wohl mit dem Mindestsatz abgerechnet hatten. Dazu noch die zahlreichen Telefongespräche, zählen da nicht mal hinein.

Noch einen großen Dank dafür, das egal was war, wir immer kurzfristig kommen konnten und dafür gerne auch länger gewartet hatten, auch Stunden, Hauptsache dem Hund wurde geholfen! Ich bin froh das es diese Klinik überhaupt noch gibt und die ganze Belegschaft so unglaublich engagiert sind, auch nach 15 Jahren noch die wir dort sind. Ich bedanke mich bei jedem einzelnen TA / TÄ, auch hier, die ihren Job so toll machen und helfen wo es nur geht. Vielen Dank das es euch gibt!!!!!!

Peppino hat momentan eine bakterielle Infektion der Augen und bekam noch einen Kastrationschip für 6 Monaten, Kosten - 220€.

Mit welchem Gebührensatz abgerechnet wurde, keine Ahnung und mir auch egal, wird schon passen.