Ab wann Beißhemmung?

  • Hallo zusammen,


    ich hatte mich vor einer Weile hier angemeldet, weil ich auf der Suche nach einer geeigneten Hunderasse war. Nun sind wir seit einer Weile Besitzer von einem kleinen Havaneserwelpen. An sich läuft vieles prima und wir sind alle glücklich über unseren Familienzuwachs.


    Aber jetzt kommt das "Aber": was sehr nervt, ist sein Wadengezwicke. Er hat von Anfang an viel in die Hände gebissen, wenngleich meistens nur recht sanft. Das tut er auch immer noch, wenn man ihn zum Beispiel bürsten will, aber mittlerweile hat wohl schon verstanden, dass Händebeißen nicht erwünscht ist und hört auch damit auf, wenn man ihn ermahnt. Dafür hat er nun zusätzlich angefangen, in unsere Waden zu beißen. Dieses Zwicken wirkt auf mich inzwischen fast wie das Zwicken in die Fersen bei Hütehunden. So, als wollte er uns über leichtes Zwicken zum richtigen Verhalten lenken. Meistens passiert es aber, wenn er aufgedreht ist, zum Beispiel nach dem Ableinen - danach schnappt er immer völlig über. Beim Wadengezwicke knurrt er auch, wobei er insgesamt ein "verbaler" Hund ist - er bellt und knurrt auch die Schublade mit seinem Spielzeug und seinen Futtereimer an. Manchmal zwickt er auch, wenn ihm gerade langweilig ist, und er auf sich aufmerksam machen will.


    Ich weiß nicht recht, wie ich das handeln soll. Wenn ich stehen bleibe und ihn ignoriere, beißt er mir ein Loch in die Hose (ich trage meistens dünne Leggings, deswegen ist das nicht allzu schwierig). Wenn ich das Zimmer oder den Garten verlassen wollte, müsste ich erst an ihm vorbei und er würde mich bis dahin weiter zwicken. Wenn ich schimpfe und sein Abbruchsignal gebe, hört er auf, um ein paar Sekunden später wieder anzufangen. Er schießt immer wieder nach vorn und zwickt blitzschnell zu. Nun habe ich es mit einer Wasserspritzpistole versucht. Er liebt Wasser und hat keine Angst davor - sonst würde ich die Spritze auch nicht einsetzen - aber er finde das Angespritze unangenehm und hört dann auch auf. Aber er wird sauer und knurrt die Spritzpistole an. Das erscheint mir kontraproduktiv, denn ich will ihn ja nicht auf lange Sicht gefrustet und aggressiv machen. Nun habe ich überlegt, es mit einem weichen Brustgeschirr und einer Hausleine zu versuchen. Das Problem hier ist aber: er tut sich schon draußen manchmal mit der Leine noch sehr schwer, versucht ihn sie hinein zu beißen und dreht phasenweise sehr auf, vor allem beim An- und Ableinen - ich vermute, weil die Leine ihn noch etwas stresst. Gerade die Phase nach dem Ableinen ist eine, in der oft zwickt.


    Hat hier vielleicht jemand einen Tipp für mich? Helfen würde mir auch eine Einschätzung, inwieweit sein Verhalten Ende der 16. Lebenswoche noch normal ist.


    Wir sind übrigens auch in einer Hundeschule. Auf dem Platz klappt alles super: da verhält er sich eher ruhig und macht prima mit, läuft gut an der Leine, zeigt ein ganz normales Spielverhalten.


    LG, Hidemo

    • Neu

    Hi


    hast du hier Ab wann Beißhemmung?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Alsoooo,

      ein Beispiel.

      Deine beste Freundin haut dir volle Pulle auf den Oberarm, weil sie …..“warum auch immer“…..grad, gestresst, genervt, überdreht………ist.


      Du möchtest das nicht.


      a) du bleibst stehen und tust so, als wäre nichts gewesen= Ignorieren

      b) du nimmst deine Wasserpistole und das nächste mal spritzt du Wasser auf sie, wenn sie geboxt hat

      c) du spritzt Wasser auf sie, wenn sie so aussieht, als würde sie dich gleich boxen


      oder

      d) du schaffst ein für alle mal Klarheit, dass sie dich nie wieder zu boxen hat!


      Übe das vor dem Spiegel.


      Filme das


      Und dann sagst du das genau so deinem Hund!


      Und dann sorge dafür, das der kleine Hackenbeisser das nie wieder schafft.


      Und es gibt da auch auch keine Ersatzhandlung für.

      Beißen verboten!

      Wenn das nicht hilft, lass dir bitte vor Ort helfen und zeigen, wie man das abbricht.

    • Öh... Ich find das ja völlig okay das der mit 4 Monaten sich noch nicht beherrschen kann. Klar ist beißen nicht toll, aber was soll er denn machen? Ausdruckstanz? :ka:


      Hidemo Du schreibst ja selbst das es meistens dann passiert wenn er überdreht ist. Sprich: Es war vorher zuviel für ihn.

      Nun liegt es an dir zu gucken wo das Problem liegt.

      So als Anregungen: Die Leine. Warum überdreht er beim Ableinen? Ist es weil ihr zuviel einfordert von dem kleinen Pups? Ist die Strecke die ihr geht zu aufregend?

      Anleinen bedeutet für ihn vielleicht schon das Signal das es nun zu stressig wird und er reagiert schon beim Anleinen.

      Futtereimer: Er will was und schiebt Frust. Ist normal, der ist noch klein, das muss man erst lernen. Ich würd als erste Hilfe den Eimer einfach sos tellen das er ihn nicht mehr sieht.


      Generell klingt es als ob der Kleine schnell frustig ist. Das helfen kleine (!) Warteübungen damit er lernt das auszuhalten.

      Geht er auf dich los, ohne Grund, hilft ein lautes "Ey!" und ein Ausfallschritt auf ihn zu. Weicht er aus, super. Hackt er nach, abdrängen.

      Und halt gucken, kriegt er genug Ruhe? Kriegt er genug Toben?

    • Ich habe meinen Cocker-Welpen damals einmal ausgeschimpft und das kam nie wieder vor. Mittlerweile ist die Hündin schon lange ein Sternchen 😭. Jetzt kriegen wir in 5 Wochen einen Cockerwelpen und ich bin schon auch sehr gespannt, wie es läuft, vor allem weil ich derzeit 2 und ab September 3 Kids habe.

    • Vielen Dank schon mal für die Einschätzungen!


      Also, ich fände es besser, wenn er sich im Ausdruckstanz üben würde :-) Momentan übe ich mich wohl eher darin - ich schimpfe und finde mich zusehends weniger souverän.. Insofern werde ich auf jeden Fall den Tipp aufgreifen und vorm Spiegel zu üben, bestimmter aufzutreten.


      Ob er zu wenig toben kann oder zu viel erlebt? Um ehrlich zu sein, weiß ich das nicht. Ich achte schon sehr auf seine Ruhezeiten. Nun waren wir auch über eine Woche in Quarantäne - da blieb ihm nur der Garten zum "Gassigehen". Aber er geht auch einfach nicht gerne raus. Wenn man ihn anleinen möchte, ist er schon nicht gerade begeistert, verhält sich aber ruhig. Dann bewegt er sich erst einmal nicht von der Stelle. Ich muss ihn also von zuhause wegtragen oder mit Leckerlies locken, wenn er unser Grundstück verlassen soll. Heute ist er zum ersten Mal mit Freude mit zu einem Spaziergang gekommen. Vorher war er kaum zu motivieren. Er wirkt aber andererseits auch keineswegs übermäßig ängstlich. Auf dem Hundeplatz probiert er sehr souverän die Geräte aus, geht durch den Tunnel etc. Er hält sich auch gern freiwillig allein im Garten auf.


      Zwischendurch üben wir mal so etwas wie ein Einkaufszentrum besuchen, Pferde angucken etc. Das macht er immer sehr gut.


      Aber wenn es irgendwie geht, möchte er so schnell wie möglich wieder nach Hause. Daher wohl auch der Stress beim Ableinen. Ich glaube, er möchte die leidige Leine schnell wieder los sein.


      Den Futtereimer anbellen oder so etwas - das sind immer nur einmalige Aktionen. Er bellt ihn nicht ständig an. Aber ich glaube, er ist recht mitteilsam. Die Tage habe ich ihn verboten, mir seine Bürste zu klauen. Da ist er zum Schrank im Nachbarzimmer gelaufen, wo ich seine anderen Bürsten aufbewahre und hat den angebellt. Aber nicht stundenlang - eher nach dem Motto. "man kann es ja auch mal so versuchen". Manchmal denke ich, er ist einfach auch sehr stur.


      Mit einem Schritt auf ihn zuzugehen oder abzudrängen, habe ich schon versucht, aber das war für ihn eher eine Spielaufforderung. Vielleicht fehlte mir in diesem Moment tatsächlich auch die Bestimmtheit.


      Manchmal, wenn er nicht beißen darf, legt er sich auch ganz flach hin und bettet den Kopf auf die Pfoten. Diese Geste kann ich auch nicht deuten, weil ich sie von meinem anderen Hund nicht kenne. Im Grunde ist das ja wohl Teil des Spielverhaltens - er aber bleibt länger einfach so liegen.


      LG, Hidemo

    • Manchmal, wenn er nicht beißen darf, legt er sich auch ganz flach hin und bettet den Kopf auf die Pfoten. Diese Geste kann ich auch nicht deuten, weil ich sie von meinem anderen Hund nicht kenne. Im Grunde ist das ja wohl Teil des Spielverhaltens - er aber bleibt länger einfach so liegen.

      Das kenne ich nur als "beleidigte Leberwurst" spielen. Eine Spezialität meines Puli.


      Hoffentlich wird das "Zitat" nicht gleich wieder gelöscht, ich habe da gerade keinen Link auf die Quelle.

    • Zur Quelle kommt man wenn man auf den gruenen Text ueber dem Zitattext kommt :roll:






      Ich fahr bei so Sachen zweigleisig. 1. schauen was die Ursache ist und die ggf. abstellen und 2. ich werd nicht 'attackiert' (Ausnahme wildes Spiel mit mir..also eins bei dem ich mitmache). Mir ist egal wieso, weshalb, warum.. Gezielt in mich reinbeissen gibt's nicht und das mach ich auch sehr deutlich klar..

    • Mit einem Schritt auf ihn zuzugehen oder abzudrängen, habe ich schon versucht, aber das war für ihn eher eine Spielaufforderung. Vielleicht fehlte mir in diesem Moment tatsächlich auch die Bestimmtheit.

      Nicht probieren!

      Du merkst doch selbst, dass dein Auftreten nicht souverän ist an der Stelle, wo du etwas nur halbherzig tust.


      Du sagst, du hast ein Abbruchsignal. Glaub ich an der Stelle kocht wirklich, denn dann wäre dein Problem schlicht nicht vorhanden. Aber so funktioniert das halt auch nicht.


      Der Hund macht, was geduldet wird und im Augenblick duldest du schlicht, sein Hackenbeissen.

      Dann lass dich beißen. ( ernsthaft).

      Mein Collie hat sich immer in meine Hosen verbissen u d sich dann auf dem Rücken durch den Garten schleifen lassen. Ich fand’s lustig.

      Aber mir ins Gesicht gehen, lecken , knabbern, ich mag das nicht und das hat jeder Hund nur einmal gemacht. Du setzt deine Grenzen. Du definierst die! Nicht der Hund.


      Und da muss man sich nicht verbiegen und Wasserpistolen nehmen, ect.


      So ein Schreck habe ich mal gesetzt bei einer anderen Situation, wo ich mir bei erfahrenden Trainern Hilfe geholt habe. Und das war dann gegessen. Ein paar Wiederholungen und gut war.

    • Welpen gehen ungerne in die noch fremde Welt. Vor allem wenn sie viel durch sehr aufregende Gegenden laufen müssen.

      Ich würde ihn wohl erstmal ein Stück tragen, dann fällt es den meisten leichter. Und draußen halt eher langsam machen. Für mich klingt das eher so als würde der Kleine nun schon mehrfach täglich recht lange raus in die Welt, das kann sehr schnell überfordernd sein. Ich habe bei sowas immer drauf geachtet das auch Ruhetage gibt mit nur Garten und dort ausgelassen mit mir toben.

      Hat zumindest meinen beiden letzten Welpen gut getan, die begleiten mich auch überallhin und finden Einkaufszentrum viel toller als ich es finde. Weil sie langsam und in Maßen rangeführt wurden.

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