Intuition oder Wissenschaft in der Hundeerziehung?

  • Oh ein spannendes Thema.

    Ich bin ja nun Anfänger und aktuell habe ich das Problem, das ich total verkopft bin und mich total an Trainern und anderen Haltern orientiere. Ich ich bin glaube ich total unentspannt, weil ich der Meinung bin, alles MUSS klappen. Und es darf kein Fehle rpassieren.


    Gestern Abend hatte ich mit meinem Mann ein ähnliches Gespräch. 1Als Beispiel Neo kommt an die Leine wenn Besuch kommt, da er diesen eben verbellt. Nicht alle und auch nicht immer, aber ich hab noch nicht rausgefunden was der Trigger ist.

    Nun hatten wir in der letzten Woche "viel" besuch, der von Neo jeweils anders behandelt wurde.

    Mal gebellt, mal nicht.

    Aber er war auch ab und zu an der Leine und eben auch mal nicht. Er geht (wenn er nicht an der Leine ist, die im WOhnz8immer ist) immers ins Schlafzimmer in seine Box wenn Besuch kommt.

    Jetzt hab ich mit meinem Mann philosophiert, was denn der Grund für Bellen sein könnte. Und wir haben überlegt, ob es daran liegt, dass er sich im Wohnzimmer vielleicht wie auf dem Präsentierteller fühlt und da keine Rückzugsmöglichkeit hat, oder Ausweichmöglichkeit. Also haben wir jetzt mal auf unser Bauchgefühl gehört und werden ihn ab sofort nicht mehr an die Leine nehmen, sondern ihn in der Box lassen und da das Kommando "Bleib" noch etwas mehr ausbauen.

    Kann sein das es klappt, kann aber auch sein, dass es nicht klappt.


    Dann hab ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn Neo sich "daneben" benimmt. meine Mutter (unsere Hundesitterin)ist da totaaaaaal entspannt. Da darf er auch mal ziehen, und auch mal springen und sie geht da viel entspannter mit um. Bei ihr hört er trotzdem gut und zieht kaum an der Leine. Also ihre "unwissenschaftlichkeit" scheint da zu funktionieren.


    Und als 3. glaubeich, dass wir viel aus der Vergangenheit glorifizieren. Ich hatte den /die Pudel meine Großeltern mit denen ich aufgewachsen bin immer als sehr brav und total pflegeleicht in Erinnerung, Aber gerade jetzt durch Neo erzählt meine Oma viel, das eben doch viele Dinge ciht leicht waren oder eben nicht funktioniert haben.

    Ich glaube das verdrängt mal sehr oft auch. genauso wie die Schmerzen bei der Geburt, die Schlaflosen Nächte der babyzeit. Sonst würde keine Frau mehr als ein Kinde bekommen. :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Ich bin ja nun Anfänger und aktuell habe ich das Problem, das ich total verkopft bin und mich total an Trainern und anderen Haltern orientiere. Ich ich bin glaube ich total unentspannt, weil ich der Meinung bin, alles MUSS klappen. Und es darf kein Fehle rpassieren

    Bleib bei deinem Bild. Auch als HH bist du in allererster Linie Mensch. Ein Mensch mit Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen, eigenen Zielen und eigenen Wünschen.

    Und dann rausarbeiten, wer du als HH bist oder meinst, eine Rolle zu spielen, weil "man das ja so macht".

    =)

  • Ich finde es sinnvoll, von anderen zu lernen (Wissenschaft, Erfahrung). Ich finde es aber auch sinnvoll, nach dem eigenen Bauchgefühl zu agieren. Schwierig ist es, gerade als Anfänger, zu verstehen, wann was besser ist.

    Ich habe einen Hund, der mit etwas Empathie ein Selbstläufer* ist. Trotzdem lese ich viel über Hunde, Hundehaltung usw., habe ich auch vorher schon gemacht, sonst hätte mein Bauchgefühl mir vielleicht einen Aussie ins Haus geholt. Bei Sachentscheidungen ist Wissen unabdingbar, wenn man eine gute Entscheidung treffen möchte bzw. die Trefferquote für eine gute Entscheidung erhöhen möchte. Im Alltag finde ich Bauchgefühl extrem wichtig: Wann wechsle ich besser die Straßenseite? Wann leine ich an und wann leine ich ab? Mit wem lasse ich meinen Hund spielen?

    Bei anderen Dingen ist Bauchgefühl wenig wert, z. B.: Welches Futter bzw. welche Futtermethode ist gut, gesund, passend? Das Bauchgefühl kann dann natürlich wieder eine andere Entscheidung treffen.


    Weniger interessant, für mich, als Bücher zu lesen ist der Austausch mit anderen Hundehaltern, also solchen, die das ganze auch gut machen wollen. Daraus kann ich viel lernen und lerne viel aus der Beobachtung meines Hundes aber auch der anderen Hunde. Sinnvolles und hinterfragendes Beobachten stellt für mich einen Mittelweg zwischen Intuition und Wissenschaft dar. Allerdings fand ich es, gerade am Anfang, sehr hilfreich, dabei etwas angeleitet zu werden, im Sinne von Verständnis dafür zu entwickeln, beliebtes Beispiel, was noch spielen ist und wann es kippt.


    Bauchgefühl ohne fundiertes Wissen ist für mich schwer anzunehmen. Theoretisches Wissen ohne die Fähigkeit, sich in meinen Hund einzufühlen, ebenfalls. Für mich war die Suche nach einer guten Hundeschule daher gar nicht so leicht, weil ich beide Ansprüche befriedigt wissen wollte. Bei der Dichte an sogenannten Experten war das nicht einfach.



    (*Ich bin mir aber sicher, dass sie bei meinem Mann kein Selbstläufer wäre, weil er sich exakt null mit Hundehaltung auseinandersetzt. Bei ihm dürfte sie alles und hätte keine Regeln, solange nichts Schlimmes passiert. Vieles, was ich für meine gute Intuition halte, habe ich mir in den Jahren vor Sasa auch einfach angelesen oder anbeobachtet.)

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